Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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ant­wor­ten, aber Sa­xon leg­te sich ins Mit­tel und stif­te­te Frie­den. Sie hat­te große Angst, wie es den bei­den in ih­rer Ehe ge­hen soll­te. Bei­de hat­ten ein sehr hit­zi­ges Tem­pe­ra­ment, bei­de wa­ren hef­tig und reiz­bar. Und ihre ewi­gen Strei­te­rei­en pro­phe­zei­ten nichts Gu­tes für die Zu­kunft. –

      Der Ra­sier­ap­pa­rat war eine der großen Ta­ten Sa­x­ons. Sie be­riet sich im ge­hei­men mit ei­nem Be­kann­ten, ei­nem Kom­mis in Pierces Ei­sen­hand­lung, und kauf­te dann den Ap­pa­rat. Als Bil­ly am Sonn­tag­mor­gen nach dem Früh­stück zum Bar­bier ge­hen woll­te, führ­te sie ihn ins Schlaf­zim­mer, zog has­tig ein Hand­tuch bei­sei­te und zeig­te ihm Ra­sier­ap­pa­rat, Be­cken, Sei­fe, Pin­sel und Was­ser – al­les ge­brauchs­fer­tig. Bil­ly trat ein paar Schritt zu­rück, be­gann dann aber al­les neu­gie­rig zu un­ter­su­chen. Er sah den Ra­sier­ap­pa­rat mit­lei­dig an.

      »Hm, und das nennt man eine Män­ner­waf­fe!«

      »Tau­sen­de von Män­nern ge­brau­chen das täg­lich!«

      Aber Bil­ly schüt­tel­te den Kopf und wand­te sich ab.

      »Du lässt dich drei­mal wö­chent­lich ra­sie­ren«, sag­te sie ein­dring­lich. »Das macht fünf­und­vier­zig Cent, sa­gen wir, einen hal­b­en Dol­lar die Wo­che, und das Jahr hat zwei­und­fünf­zig Wo­chen. Sechs­und­zwan­zig Dol­lar jähr­lich für Ra­sie­ren. Komm jetzt, mein Freund, und ver­such ihn. Zahl­lo­se Män­ner schwö­ren dar­auf.«

      Er schüt­tel­te den Kopf, und in der Tie­fe sei­ner Au­gen, wo die Wol­ken im­mer ka­men und gin­gen, zog es zum Sturm auf. Sie lieb­te den ver­dros­se­nen Aus­druck, der ihn so hübsch und jun­gen­haft mach­te, und sie küss­te ihn lä­chelnd, wor­auf sie ihn auf den Stuhl nie­der­zwang, ihm den Rock aus­zog und Hemd und Swea­ter öff­ne­te.

      Und mit der Dro­hung: »Wenn du den Mund auf­machst, kriegst du es di­rekt in den Hals«, be­gann sie ihn ein­zusei­fen.

      »So«, sag­te sie, als sie ihm das Ge­sicht gründ­lich ein­ge­seift hat­te. »Jetzt kannst du an­fan­gen; aber bil­de dir nicht ein, dass ich das im­mer für dich tue.«

      Halb im Ernst, halb im Scherz eif­rig pro­tes­tie­rend, ließ er den Ap­pa­rat ein paar­mal über das Kinn glei­ten.

      Dann fuhr er hef­tig zu­sam­men und rief:

      »Hei­li­ger Bim­bam!«

      Er un­ter­such­te sein Ge­sicht im Spie­gel, und mit­ten im Sei­fen­schaum ka­men ein paar Trop­fen Blut zum Vor­schein.

      »Ich habe mich ge­schnit­ten, und das mit ei­nem Ra­sier­ap­pa­rat! Und auf so­was schwö­ren die Leu­te!«

      »Wart einen Au­gen­blick!« fleh­te Sa­xon. »Er muss ein­ge­stellt wer­den. Das sag­te mir der Kom­mis sel­ber. Sieh die klei­ne Schrau­be hier. So – so ist es rich­tig. Dreh sie ein biss­chen.«

      Bil­ly führ­te wie­der den Ap­pa­rat über sein Kinn. Als er es ein paar­mal ge­tan hat­te, un­ter­such­te er sich im Spie­gel, grins­te und ra­sier­te wei­ter. Schnell und ge­wandt kratz­te er sich den Sei­fen­schaum vom Ge­sicht. Sa­xon klatsch­te in die Hän­de.

      »Groß­ar­tig!« sag­te Bil­ly be­geis­tert. »Groß­ar­tig. Gib dei­ne Hand – da sollst du se­hen, wie es geht.«

      Er rieb ihre Hand an sei­nem Kinn. Mit ei­nem klei­nen Schrei riss Sa­xon sich los und be­gann, ihn kri­tisch zu un­ter­su­chen.

      »Aber er hat ja gar nichts ab­ge­nom­men«, sag­te sie.

      »Die Ge­schich­te ist Schwin­del; er schabt die Haut, aber nicht den Bart ab. Ich bit­te um einen Bar­bier.«

      Aber Sa­xon woll­te sich nicht ge­schla­gen ge­ben. »Du hast es noch nicht rich­tig ge­macht. Er ist zu stark an­ge­schraubt. Lass mich ver­su­chen. So – halb­wegs. So, jetzt seif dich wie­der ein und ver­such es noch ein­mal.«

      Dies­mal konn­ten sie deut­lich ein krat­zen­des Geräusch wie von Sand­pa­pier hö­ren – es wa­ren die Bart­stop­peln, die ab­ge­schnit­ten wur­den.

      »Wie geht es jetzt?« frag­te sie be­sorgt.

      »Er nimmt – au – das Haar weg«, grunz­te Bil­ly, wäh­rend er die Stirn run­zel­te und eine Gri­mas­se schnitt. »Aber – au – es reißt wie der Teu­fel – au!«

      »Nur wei­ter«, er­mun­ter­te sie ihn. »Gib nicht gleich den Kampf auf, du großer In­dia­ner. Denk an das, was Bert sag­te, und tu, als seist du der letz­te Mo­hi­ka­ner.«

      Eine Vier­tel­stun­de spä­ter wusch er sich die Sei­fe vom Ge­sicht und trock­ne­te sich mit ei­nem Seuf­zer der Er­leich­te­rung ab.

      »Das ist selbst­ver­ständ­lich auch eine Art, sich zu ra­sie­ren, Sa­xon, aber ich kann nicht sa­gen, dass ich ge­ra­de be­geis­tert bin.«

      Dann stöhn­te er laut, als däch­te er an ein neu­es Un­glück.

      »Was ist jetzt los?« frag­te sie.

      »Mein Na­cken. Wie kann ich mich im Na­cken ra­sie­ren?«

      Sa­x­ons Be­stür­zung war di­rekt tra­gisch; aber sie dau­er­te nur einen Au­gen­blick. Dann nahm sie selbst den Pin­sel in die Hand.

      »Setz dich, Bil­ly.«

      »Wie? – Willst du es tun?« frag­te er be­stürzt.

      »Ja eben! Wenn ir­gend­ein Bar­bier gut ge­nug ist, dich im Na­cken zu ra­sie­ren, so kann ich es auch.«

      Bil­ly er­gab sich stöh­nend und seuf­zend auf Gna­de und Un­gna­de und ließ sie tun, was sie woll­te.

      »So, jetzt ist es gut«, sag­te sie, als sie fer­tig war. »Es ist kin­der­leicht. Und au­ßer­dem be­deu­tet es sechs­und­zwan­zig Dol­lar jähr­lich. Da­für kann man ein Kin­der­bett und einen Kin­der­wa­gen und eine gan­ze Men­ge an­de­rer Din­ge be­kom­men. So, sitz noch ein biss­chen still.«

      Sie wusch und trock­ne­te ihm den Hals und pu­der­te ihn zu­letzt mit Tal­kum.

      »Jetzt bist du so fein und hübsch wie ein klei­nes Kind, mein sü­ßer Bil­ly.«

      Die un­er­war­te­te Berüh­rung ih­rer Lip­pen, die sich in ei­nem lan­gen Kuss auf sei­nen Na­cken press­ten, ließ ihn sich wie in Schmer­zen win­den, aber wenn sei­ne Ge­füh­le auch sehr ge­mischt wa­ren, so wa­ren sie doch kei­nes­wegs di­rekt un­an­ge­nehm.

      Zwei Tage dar­auf ließ er sich wie­der von Sa­xon beim Ra­sie­ren hel­fen, wenn er sich auch in der Zwi­schen­zeit ge­schwo­ren hat­te, dass er nichts mehr mit der Höl­len­ma­schi­ne zu tun ha­ben woll­te. Dies­mal ging es schon leich­ter.

      »Das ist gar nicht so schlecht«, räum­te er ein. »Ich kom­me der Ge­schich­te auf die Spur. Es liegt al­les am Re­gu­lie­ren. Man kann sich so fein ra­sie­ren, wie man will. Das kann ein Bar­bier nicht. Ab und zu schnei­det er mich doch.«

      Von jetzt an mach­te er eif­rig Pro­se­ly­ten für den Ra­sier­ap­pa­rat. Er konn­te Berts Be­such nicht ab­war­ten, son­dern schlepp­te den Ap­pa­rat in sein Haus, um ihn ihm zu zei­gen.

      »Wir sind ein paar schö­ne Idio­ten ge­we­sen, Bert, all die Jah­re, die wir uns in den Bar­bier­stu­ben al­len mög­li­chen Krank­hei­ten aus­ge­setzt ha­ben. Sieh mal her. Sieh, wie das geht. Weich wie Sei­de. Leicht wie gar nichts. Sechs Mi­nu­ten nach der Uhr. Kannst du es bes­ser? Wenn ich erst rich­ti­ge Übung habe, ma­che ich es in drei. Man kann im Dun­keln


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