Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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nach Eu­ro­pa, wenn sie es nicht an die Rechts­an­wäl­te hin­aus­schmei­ßen müs­sen, um nicht ein­ge­sperrt zu wer­den.«

      »Ja, das ist sehr rich­tig«, gab Tom zu. »Nie­mand wird das leug­nen. Das Schlim­me ist, dass den Ar­bei­tern die Au­gen noch nicht ge­öff­net sind. Sie soll­ten sich selbst­ver­ständ­lich mehr um Po­li­tik küm­mern, aber es muss die rich­ti­ge Po­li­tik sein.«

      »Man muss wirk­lich ehr­li­che Män­ner fin­den«, sag­te Bil­ly. »Das ist das gan­ze Un­glück. – Nicht, dass ich auf den So­zia­lis­mus hiel­te, denn das tue ich nicht. Alle un­se­re Vor­fah­ren ha­ben seit lan­ger Zeit in Ame­ri­ka ge­lebt, und was mich be­trifft, so will ich mir nicht ge­fal­len las­sen, dass eine Her­de fet­ter Deut­scher oder schmut­zi­ger rus­si­scher Ju­den mir er­zäh­len soll, wie ich mein Land re­gie­ren soll, wenn sie nicht ein­mal mei­ne Spra­che rich­tig spre­chen kön­nen.«

      »Dein Land!« rief Bert. »Aber, du Esel, du hast ja gar kein Land. Das ist ja nur et­was, das die Leu­te, die von Be­ste­chung le­ben, dir er­zäh­len, so­oft sie dich noch mehr plün­dern wol­len.«

      »Aber dann dür­fen wir nicht mehr für die Män­ner stim­men, die von Be­ste­chung le­ben«, er­ei­fer­te Bil­ly sich. »Wenn wir ehr­li­che Män­ner wähl­ten, wür­den sie auch ehr­lich ge­gen uns sein.«

      »Ich wünsch­te, du kämest manch­mal zu un­sern Ver­samm­lun­gen, Bil­ly«, sag­te Tom ernst. »Wenn du das tä­test, wür­den dir die Au­gen ge­öff­net wer­den, und du wür­dest bei der nächs­ten Wahl für die So­zia­lis­ten stim­men.«

      »Nein, das tue ich nicht, dar­auf kannst du Gift neh­men«, er­klär­te Bil­ly. »Ich lau­fe nicht zu So­zia­lis­ten­ver­samm­lun­gen, ehe sie ge­lernt ha­ben, wie wei­ße Män­ner zu re­den.«

      Bert summ­te:

       »Wir le­ben in ei­ner ko­mi­schen Zeit,

       In der der Dol­lar rollt.«

      Mary war zu zor­nig auf ih­ren Mann we­gen des Streiks und sei­ner ket­ze­ri­schen Be­mer­kun­gen, um sich wei­ter mit Sa­xon zu un­ter­hal­ten, die des­halb dar­auf an­ge­wie­sen war, der Dis­kus­si­on der Män­ner zu­zu­hö­ren.

      »Aber wo soll das al­les en­den?« frag­te sie mit ei­ner Un­be­sorgt­heit, wel­che die Angst in ih­rem Her­zen ver­de­cken soll­te.

      »En­den?« knurr­te Bert. »Es ist ja schon vor­bei.«

      »Aber Fleisch und Pe­tro­le­um sind schon wie­der ge­stie­gen«, sag­te sie em­pört. »Und Bil­lys Lohn ist her­ab­ge­setzt und der Lohn der Ei­sen­bah­ner auch vo­ri­ges Jahr. Es muss et­was ge­sche­hen.«

      »Es ist nichts zu tun, als wie der Teu­fel zu kämp­fen«, ant­wor­te­te Bert. »Kämp­fen und kämp­fend un­ter­ge­hen. Das ist al­les. Wie es auch ge­hen mag, wir sind er­le­digt, aber wir wol­len doch we­nigs­tens ein biss­chen Ver­gnü­gen da­von ha­ben.«

      »So darf man nicht re­den«, sag­te Tom vor­wurfs­voll.

      »Die Zeit, da Re­den einen Zweck hat­te, ist über­haupt vor­bei, al­ter Wet­ter­hahn. Jetzt heißt es kämp­fen.«

      »Ja, und du hät­test große Aus­sich­ten ge­gen re­gu­lä­re Trup­pen und Ma­schi­nen­ge­weh­re«, ant­wor­te­te Bil­ly.

      »Ach, ich mei­ne nicht so. Es gibt et­was wie schmie­ri­ge Stö­cke, die mit großem Lärm in die Luft flie­gen und Lö­cher ma­chen. Es gibt et­was, das Schmir­gel heißt –«

      »Ach so«, fiel Mary ihm ins Wort, die Hän­de in die Hüf­ten ge­stemmt. »So, das ist die Mei­nung. Dazu soll­te der Schmir­gel in dei­ner Wes­ten­ta­sche also ge­braucht wer­den?«

      Ihr Mann igno­rier­te sie. Tom rauch­te sei­ne Pfei­fe mit be­sorg­tem Aus­druck. Bil­ly war sehr pein­lich be­rührt. Das konn­te man ihm an­se­hen.

      »Das machst du doch nicht mit, Bert?« frag­te er, und aus die­ser Fra­ge ging deut­lich her­vor, dass er ein Nein von sei­nem Freund er­war­te­te.

      »Na­tür­lich ma­che ich mit, wenn du es durch­aus wis­sen willst. Ich möch­te sie in der Höl­le se­hen, wenn ich könn­te – ja, die gan­ze Ban­de, ehe ich ab­haue.«

      »Er ist der rich­ti­ge, blut­dürs­ti­ge An­ar­chist«, klag­te Mary. »Leu­te wie er sind es, die McKin­ley und Gar­field er­mor­det ha­ben. Er wird noch ge­hängt wer­den. Ja, ihr wer­det schon se­hen, dass ich recht be­kom­me.«

      »Es ist sein ge­wöhn­li­cher Un­sinn«, trös­te­te Bil­ly sie.

      »Er will dich nur ne­cken«, sag­te Sa­xon be­ru­hi­gend. »Er neckt im­mer so gern.«

      Aber Mary schüt­tel­te den Kopf.

      »Ich weiß es. Ich höre ihn im Schla­fe re­den. Er flucht und zieht vom Le­der, dass es ganz schreck­lich ist, und knirscht mit den Zäh­nen.«

      Tom sag­te et­was von Ver­nunft und Ge­rech­tig­keit, und Bert wand­te sich ge­gen ihn.

      »Ge­rech­tig­keit, sagst du, Ge­rech­tig­keit? Ja, das ist auch so ein ver­fluch­tes Hirn­ge­spinst. Soll ich dir zei­gen, wel­che Ge­rech­tig­keit es für die ar­bei­ten­de Klas­se gibt? Erin­nert ihr euch an For­bes – J. Al­li­ston For­bes, der das Alta-Ka­li­for­nia-Ver­wal­tungs­in­sti­tut rui­nier­te und zwei Mil­lio­nen in sei­ne ei­ge­ne Ta­sche steck­te? Ges­tern sah ich ihn in ei­nem großen Auto, das ge­ra­des­wegs in die Höl­le fuhr. Was hat er be­kom­men? Acht Jah­re. Wie lan­ge hat er ge­ses­sen? Nicht ein­mal zwei. Ihm wur­de die Stra­fe er­las­sen – aus Ge­sund­heits­rück­sich­ten. Ge­sund­heits­rück­sich­ten – ich will ihn ge­hängt se­hen! Wir sind alle tot und ver­fault, ehe er ab­fährt. Da! Seht aus dem Fens­ter! Könnt ihr die Rück­sei­te des Hau­ses se­hen, wo das Ge­län­der zer­bro­chen ist? Dort wohnt Dana­kers Wit­we. Sie wäscht für an­de­re. Ihr Mann wur­de im Dienst der Ei­sen­bahn ge­tö­tet. Nicht einen Gro­schen Scha­den­er­satz – Un­vor­sich­tig­keit, Nach­läs­sig­keit oder sonst ein Quatsch. Das krieg­te sie bei den Ge­rich­ten her­aus. Ihr Jun­ge, Archie, war sech­zehn Jah­re alt. Er war ein rich­ti­ger klei­ner Va­ga­bund. Er brach in Fres­no ein, und ein Be­trun­ke­ner kam da­bei um. Wollt ihr wis­sen, wie viel er er­wi­sch­te? Zwei Dol­lar und acht­zig Cent. Habt ihr ver­stan­den – zwei Dol­lar – und – acht­zig Cent. Und was ver­setz­ten die Rich­ter ihm? Fünf­zig Jah­re. Er ist jetzt schon seit acht Jah­ren in San Quen­tin. Und dort bleibt er, bis er kre­piert. Sei­ne Mut­ter sagt, dass er Tu­ber­keln hat – die hat er im Ge­fäng­nis ge­kriegt. Aber nie­mand ver­schafft ihm die Frei­heit. Ein Kerl wie Archie stiehlt ei­nem Be­trun­ke­nen zwei Dol­lar und acht­zig Cent und kriegt fünf­zig Jah­re da­für. J. Al­li­ston For­bes be­schwin­delt die Alta um zwei Mil­lio­nen und kriegt nicht ein­mal zwei Jah­re. Wem ge­hört das Land nun, wenn ich fra­gen darf? Euch und Archie? Nein, euch weiß Gott nicht! J. Al­li­ston For­bes –«

      Mary, die an die Auf­wasch trat, wo Sa­xon ge­ra­de den letz­ten Tel­ler ge­wa­schen hat­te, band ihr die Schür­ze ab und küss­te sie mit dem Mit­ge­fühl, das nur Frau­en für­ein­an­der he­gen, wenn eine von ih­nen bald Mut­ter sein soll.

      »Na, setz dich, Kind. Du darfst dich nicht so er­mü­den – es ist noch lan­ge bis da­hin. Jetzt hol ich dir dein Näh­zeug, und dann kannst du auf das Ge­schwätz der Män­ner hö­ren. Aber höre nicht auf Bert. Er ist ganz ver­rückt.«

      Sa­xon näh­te und hör­te zu, und Berts Ge­sicht


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