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Heimatkinder Staffel 3 – Heimatroman. Kathrin SingerЧитать онлайн книгу.

Heimatkinder Staffel 3 – Heimatroman - Kathrin Singer


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fragte Heidi. Sie konnte kaum noch die Tränen zurückhalten.

      »Weil es verboten ist, im Wald zu kampieren! – So, und jetzt habe ich zu tun.« Matthias Hartmann drehte sich abrupt um und verließ das Zimmer.

      Björn, der das ferngesteuerte Auto gerade schwungvoll um ein Stuhlbein kurven ließ, wurde aufmerksam. »Heidi, Kind, was ist denn, warum weinst du?«

      »Ich – ich weine doch nicht«, stammelte die Sechsjährige.

      »Die Tränen kullern nach innen, Kleines, vorläufig noch, aber nicht mehr lange, dann laufen die Äuglein über«, sagte er.

      »Ach, Onkel Björn!« Mit einem verzweifelten Aufschluchzen fiel das kleine Mädchen dem Mann um den Hals. »Es ist alles ganz schrecklich.«

      »Was denn – was ist schrecklich?«, fragte Björn erschrocken und streichelte das Kind.

      »Dass Tante Julia weg muss! Sie war so lieb zu uns, aber Vati sagt, dass es verboten ist.«

      »Was – das Liebsein?«

      »Nein – weil Tante Julia ein Zelt im Wald hat, darum muss sie heute noch weg, und Vati war ganz furchtbar böse auf sie und hat mit ihr geschimpft«

      »Ein Zelt im Wald? Das hört sich ja recht vielversprechend an. Ist diese Tante Julia jung und hübsch?«

      »Ja, sie ist so hübsch – so hübsch wie die Prinzessin in meinem Märchenbuch.«

      »Ob wir sie vielleicht noch antreffen?« Björn Hartmanns Augen glitzerten unternehmungslustig. »Könnt ihr mir die Stelle zeigen, wo das Zelt steht?«

      Beide Kinder nickten aufgeregt. Schon eilten sie aus dem Haus, die neuen Spielsachen waren vergessen. Der Förster ließ sich nicht blicken. Frau Jahnke wirtschaftete in der Küche herum, klapperte mit den Tellern und warf nur einen grimmigen Blick aus dem Fenster. »Ah, der junge Herr Björn lässt sich auch wieder einmal blicken!«, rief sie unwillig aus.

      »Wir unterhalten uns später, Frau Jahnke!«, rief er. Der Abenteurer lächelte strahlend. Er kannte Frau Jahnke, die im nahen Dorf zu Hause war, seit seiner Kinderzeit. Oft genug hatte er in ihrem Garten Äpfel und Birnen geklaut. Damals hatte Frau Jahnke ihn häufig mit wütend erhobenem Besenstiel verfolgt. Sie wusste natürlich, dass er der Vater der Kinder war, doch die beiden Brüder hatten die betagte Frau ins Gebet genommen und sie verpflichtet, Heidi und Carsten gegenüber den Mund zu halten. Das fiel ihr manchmal sichtlich schwer, denn auch sie war der Meinung, dass die Kinder ganz nach dem Vater schlugen und ebenfalls eines Tages in fremden Apfelbäumen hocken und Obst stehlen würden.

      »Jawohl, wir unterhalten uns noch«, schnaubte die Haushälterin zornig. »Sie sind schuld, dass ich mich hier noch immer abplagen muss, mit krummem Kreuz am Herd stehen, anstatt fein zu Hause im Lehnstuhl zu sitzen und Romane zu lesen.«

      »Dazu werden Sie bald Gelegenheit haben, das verspreche ich Ihnen, Frau Jahnke. Irgendwo muss doch Ersatz für Sie aufzutreiben sein – aber ein Ersatz wird es natürlich bleiben«, fügte er rasch hinzu. »Eine so fabelhafte Haushälterin wie Sie kann man heutzutage mit der Laterne suchen.«

      »Verschwinden Sie bloß, Sie oller Schmeichler!«, schimpfte Frau Jahnke. Dennoch huschte eine feine Röte über ihr Gesicht. Schnell schloss sie den Fensterflügel.

      Björn nickte ihr noch einmal zu und nahm die Kinder bei den Händen. »Kommt, zeigt mir den Weg!«

      Aufgeregt zogen die Kinder den Mann durch den schattigen Wald. Auf dem Weg tanzten Sonnenkringel, die durch das grün-goldene Blätterdach der mächtigen Buchen brachen. Dann bogen Heidi und Carsten in einen fast zugewucherten Nebenpfad ein. Sie mussten sich ducken, um unter den tief herabhängenden Zweigen der Fichten und Eichen hindurchzuschlüpfen.

      »Gleich sind wir da!«, flüsterte der siebenjährige Junge, als vor ihnen das dichte Haselnussgebüsch auftauchte.

      Björn legte den Zeigefinger auf die Lippen. »Ganz leise. Wir schleichen uns an.«

      »Au ja!«, wisperte Heidi.

      Auf Zehenspitzen, jedes Geräusch vermeidend, näherten sie sich dem Haselnussgebüsch. Björn entdeckte das kleine Zelt auf der Lichtung als Erster. Und vor dem Zelt …

      Der weitgereiste Abenteurer hielt den Atem an. So etwas Schönes hatte er lange nicht gesehen. Seine Augen weiteten sich vor Erstaunen und Bewunderung.

      Vor dem Zelt, träumerisch an den Stamm einer jungen Birke gelehnt, stand ein Mädchen.

      Ein Mädchen? Björns Augen leuchteten. Eine goldene junge Göttin!

      Das Sonnenlicht umfloss und umschmeichelte die schlanke Gestalt im Bikini, verlieh ihr eine goldene Aura und flammte in dem hellen, lose fließenden Haar.

      »Weiter, Onkel Björn!«, drängte Heidi und wollte den Mann durch die Büsche schieben. »Pst!« Björn hielt dem kleinen Mädchen den Mund zu. Hastig beugte er sich nieder und flüsterte so leise wie möglich: »Hört mal zu, ihr beiden, ich muss mit Tante Julia zuerst einmal allein sprechen. Am besten, ihr …«

      »Warum?«, fiel ihm Carsten ins Wort.

      »Vielleicht kann ich erreichen, dass sie noch ein Weilchen bleibt – das wäre doch schön, oder?«

      »Wunderschön.«

      »Lauft nach Hause zurück, ja? Es ist wichtig. Ihr dürft mich jetzt nicht stören.«

      Heidi und Carsten nickten ergeben. Doch ihre Gesichter spiegelten eine schmerzliche Enttäuschung wider. Gehorsam wandten sie sich um und schlichen davon.

      *

      Julia lehnte entspannt an der Birke und genoss den warmen Sonnenschein auf der Haut. Hin und wieder fand auch ein Windhauch seinen Weg auf die versteckte Lichtung, der das einsame Mädchen sanft streichelte. Wind und Sonnenschein waren für Julia in diesen Tagen der Stille zu Gefährten geworden, und sie konnte plötzlich sehr gut nachempfinden, dass den Menschen in alten, längst vergangenen Zeiten hinter allen Naturkräften wirkliche, lebendige Wesen erschienen waren.

      Was für ein herrlicher Tag! Der letzte in der Waldeinsamkeit? Julia seufzte vernehmlich auf. Würde sie die Kraft finden, sich dem Förster zu widersetzen? Sie gehörte nicht zu den streitbaren, jungen Frauen, die mit Vorliebe auf Barrikaden kletterten, um irgendetwas zu verteidigen.

      Vielleicht wäre es doch vernünftiger und besser, sich zu fügen, sann sie.

      Ein entferntes Knacken ließ Julia zusammenzucken. Sie starrte über die Lichtung und erkannte eine hochgewachsene, breitschultrige Erscheinung. Im ersten Moment dachte sie, der Förster sei gekommen, früher als angedroht. Ihr Herz begann einen rasenden Wirbel zu trommeln. Ihr wurde regelrecht schwarz vor Augen. Doch durch den dunklen Nebel erkannte sie, dass es ein Fremder war, der über die Lichtung schlenderte.

      Welch ein Mann!

      Das Lächeln in seinen Augen verriet deutlich, dass er die ganze Welt und das Leben nicht allzu ernst nahm.

      Er war sonnenverbrannt und wettergegerbt und bewegte sich mit der Geschmeidigkeit und lässigen Eleganz eines Tigers in freier Wildbahn.

      Seine männliche Ausstrahlung spürte Julia bereits, als er noch viele Schritte von ihr entfernt einen Moment verharrte.

      Er schwieg und sah ihr in die Augen. Sein Blick aber sagte mehr als tausend Worte. Sein Blick sprach von zärtlicher Bewunderung, draufgängerisch und zugleich respektvoll. Sie waren weit und breit allein, doch Julia spürte keine Furcht. In diesem Fremden sah sie nur den ritterlichen Beschützer, einen Mann, der keine Hinterhältigkeiten kannte, dessen ganzes Wesen so offen war wie sein Blick.

      Es waren wohl nur Sekunden, da sie sich wortlos gegenüberstanden, doch Julia hatte das Gefühl, als vergingen lange, schicksalsschwere Minuten.

      Das Lächeln des Unbekannten vertiefte sich noch. »Hallo, die Waldfee.« In seiner Stimme war die raue Zärtlichkeit halbwilder Schlittenhunde oder ungezähmter Panther. Langsam kam er näher geschlendert.

      »Hallo.« Julia wich


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