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Heimatkinder Staffel 3 – Heimatroman. Kathrin SingerЧитать онлайн книгу.

Heimatkinder Staffel 3 – Heimatroman - Kathrin Singer


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ließ der Heimgekehrte sich nirgends blicken.

      Während der Fahrt durch den Wald zum Forsthaus fühlte Julia sich innerlich zerrissen. Freude und Furcht kämpften in ihrem Herzen.

      Matthias und sie hatten nur wenig Gäste eingeladen, einige Verwandte und Freunde. Trotzdem wäre Julia jetzt am liebsten mit ihrem Mann und den Kindern allein gewesen. Immer wieder musste sie sich zusammenreißen, um die fröhliche, unbeschwerte Braut darzustellen.

      Die Hochzeitsgesellschaft hatte gerade an der Tafel Platz genommen, als Björn eintrat. Er trug einen dunklen Anzug, in dem er seltsam fremd wirkte. Er ging auf das frischgebackene Brautpaar zu, drückte Julia und seinem Bruder die Hände. »Ich gratuliere und wünsche euch Glück.« Nur Julia bemerkte das mühsam unterdrückte wütende Beben seiner Stimme. »Leider habe ich kein Hochzeitsgeschenk, denn darauf war ich wahrhaftig nicht gefasst. Nein, wirklich nicht«, setzte er noch einmal sehr nachdrücklich hinzu und warf Julia abermals einen Blick zu, der ihr durch Mark und Bein ging.

      Erst Stunden später standen sich Julia und Björn plötzlich allein gegenüber. Die Gäste hatten dem Wein kräftig zugesprochen. Die junge Ehefrau war für einen Moment in den Garten hinausgeeilt, um Atem zu schöpfen.

      Sie hörte Schritte und wusste, dass es Björn war, der ihr folgte. Am liebsten wäre sie sofort wieder ins Forsthaus geflüchtet, an die Seite ihres Mannes, doch einmal musste es zu einer Aussprache mit Björn unter vier Augen kommen. Warum also nicht gleich? Dann hatte sie es wenigstens hinter sich. Sie eilte noch ein paar Schritte weiter, um außer Hörweite des Hauses zu kommen, dann blieb sie stehen und drehte sich langsam um.

      Auch Björn hielt inne. Er war nur noch einen knappen Meter von ihr entfernt.

      »Schön siehst du aus, bildschön.« Seine Stimme klang heiser.

      »Du bist mir bestimmt nicht gefolgt, um mir das zu sagen, Björn«, sagte sie und konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme bebte.

      »Julia, ich bin wie vor den Kopf geschlagen. Ich glaubte an einen makabren Scherz. Bis ich euch dann vor dem Altar stehen sah. Warum, Julia? Warum hast du nicht wenigstens auf meine Rückkehr gewartet?«

      »Björn, ich will ganz offen zu dir sein. Um einen Sinn im Leben zu sehen, brauche ich eine Aufgabe, eine wirkliche Aufgabe, die nur ich erfüllen kann und die mich ausfüllt.«

      Björn runzelte die Stirn. »Aufgabe? Ich dachte, du hättest dich Hals über Kopf in Matthias verliebt. So heftig, dass du es gar nicht mehr aushalten konntest!«

      »Bitte, mach jetzt keine Witze.«

      »Wieso Witze? Das habe ich wirklich geglaubt. Was für eine Aufgabe? Was meinst du?«

      »Das ist doch nicht so schwer zu begreifen. Du weißt, wie sehr ich Heidi und Carsten mag. Die Kinder brauchen eine neue Mutter. Natürlich habe ich deinen Bruder nicht nur deswegen geheiratet, aber es hat eine gewichtige Rolle gespielt. Du verstehst jetzt sicher, nicht wahr?« Flehend schaute sie ihm in die hellen Augen.

      Björn starrte sie entgeistert an. »Wie bitte?« Seine Züge spannten sich. »Habe ich richtig gehört? Wegen der Kinder hast du geheiratet?«

      »Auch wegen der Kinder, habe ich gesagt. Das sollte dir genügen. Sei bitte ein fairer Verlierer, Björn.«

      Da warf der abenteuerlich wirkende Mann den Kopf in den Nacken und begann zu lachen, laut und dröhnend zu lachen. Julia musterte ihn zuerst irritiert, dann ängstlich. Was hatte das zu bedeuten? War ihr Schwager übergeschnappt?

      Er lachte, dass ihm die Tränen über die Wangen liefen, er wollte gar nicht wieder aufhören.

      »Die Kinder?«, keuchte er atemlos. »Die Kinder gehören mir.«

      Julia schüttelte den Kopf und fuhr sich mit der Hand über die Augen, als müsse sie Spinnweben wegwischen, ihr wurde schwindelig, ihr Herzschlag drohte auszusetzen.

      »Wie? Was?«, stammelte sie. »Heidi und Carsten …«

      »Sind meine Tochter und mein Junge. Jawohl. Hat er dir das nicht gesagt? Hat dir das mein sauberer Herr Bruder tatsächlich verheimlicht? Das kann doch nicht wahr sein!«

      Es war Julia, als sitze sie plötzlich in einem rasenden Riesenrad. Die ganze Welt erzitterte und drehte sich. Ihre Hände krallten sich um den Stamm einer jungen Birke.

      »Aber – aber Heidi und Carsten nennen Matthias Vater«, stammelte sie hilflos.

      »Allerdings. Meine Kinder halten mich für ihren Onkel. Das war so eine Abmachung zwischen meinem Bruder und mir, um die kleinen Geister nicht zu verwirren. Aber dass Matthias dich nicht eingeweiht hat, das ist doch ein starkes Stück!«

      »Ich – ich kann das gar nicht glauben, nein …«

      »Da ist auch allerhand Unglaubliches passiert!«, stieß Björn wild hervor. »Ich sehe die Dinge so: Mein Bruder hat absichtlich geschwiegen. Er hat begriffen, dass die Kinder der Hauptgrund für dich waren, ihn zu heiraten. Und weil er dich wollte – weil er sich ein solches Goldstück nicht entgehen lassen wollte! – hat er einfach den Mund gehalten.«

      Julia starrte auf eine kleine Blaumeise, die lebhaft durch die Zweige hüpfte. Nur dieser Vogel war ihr deutlich und gegenwärtig, alles andere schien in unendlichen Fernen zu versinken.

      Björn packte sie, stützte sie und legte den Arm um ihre Schultern. »Du wirst doch nicht umkippen?«

      »Nein, nein, es geht schon. Björn, was wirst du tun? Ich meine, du wirst die Kinder doch bei uns lassen, bei Matthias und mir, nicht wahr?« Aus schreckhaft geweiteten Augen sah sie zu ihm auf.

      Er antwortete nicht sogleich. Hinter seiner breiten Stirn schienen sich die Gedanken zu überstürzen.

      Julia umkrampfte seine Arme. »Björn, du weißt doch, wie gut sich die Kinder mit mir verstehen. Hier haben sie alles, was sie brauchen!«

      »Wirklich?«, fragte er mit einem lauernden Unterton.

      »Ja, Björn, tausendmal ja. Ich werde für Heidi und Carsten sorgen, als ob ich sie in die Welt gesetzt hätte. Ich werde immer für sie da sein. Nirgendwo könnten sie es besser haben, glaube mir. Bitte, sag mir, dass alles beim Alten bleibt!«

      »Das kann ich nicht«, murmelte er und blickte angestrengt geradeaus.

      »Das kannst du nicht? Was soll das heißen?«, stieß Julia angstvoll hervor.

      »Ich fand es sehr anständig von meinem Bruder, dass er sich nach dem Tod meiner Frau meiner Kinder angenommen hat. Ich war damals fix und fertig, wusste nicht mehr weiter, und hätte Heidi und Carsten womöglich ins ein Heim geben müssen. Ja, ich rechne es Matthias hoch an, aber schließlich war es von Anfang an nur als Übergangslösung gedacht.«

      »Matthias liebt Heidi und Carsten doch auch, wenn er auch manchmal etwas streng war. Jetzt hat er ein ganz anderes, ein neues Verhältnis zu den Kindern.«

      »Schon, aber es sind meine Kinder. Ich bin der Vater. Glaubst du etwa, ich will auf Heidi und Carsten verzichten?«

      »Du könntest sie doch jederzeit besuchen kommen und brauchtest dein freies Leben nicht aufzugeben.«

      »Mein freies Leben?« Björn lachte höhnisch auf. »Sollte dir entgangen sein, dass mir nicht mehr allzu viel daran liegt? Hast du meinen Brief nicht bekommen?«

      »Doch …«

      »Hast du nicht begriffen, dass ich dich heiraten wollte?«, fragte er kopfschüttelnd.

      »Doch.«

      Björn legte seine rechte Hand auf ihre Wange. »Ich liebe dich, Julia. Ich liebe dich, wie ich noch nie eine Frau geliebt habe. Komm zu mir, Julia. Dann ist alles in Ordnung. Deine Heirat mit meinem Bruder beruht doch nur auf einem Missverständnis – um es einmal milde auszudrücken.«

      »Was sagst du da?« Julia starrte ihn an wie jemand, der aus einem Traum erwachte. »Ich soll zu dir kommen?«

      »Ja, es gibt Scheidungen!«

      »Scheidung


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