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Leni Behrendt Staffel 6 – Liebesroman. Leni BehrendtЧитать онлайн книгу.

Leni Behrendt Staffel 6 – Liebesroman - Leni Behrendt


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Das hat sicher meine liebe Barbe mir geschickt; denn mein Bruder hat für so etwas jetzt bestimmt überhaupt keinen Sinn.

      Oder doch?« zerrte sie aufgeregt ein großes Osterei aus dem Glitzerkram hervor, in dessen Schleife ein Kärtchen steckte. Rasch überflog sie die markige Schrift und sagte eifrig:

      »Alles, was da so hübsch blitzert, ist von meinem Bruder. Paßt man auf, was er schreibt! Einen herzlichen Ostergruß, mein kleiner Zeisig. Verlerne nur das Zwitschern nicht, das dein großer Bruder immer nötig haben wird. Die gefärbten Eier schickt dir Barbe, die froh ist, ihren Liebling so gut aufgehoben zu wissen. Übermorgen auf Wiedersehen! – Winrich.«

      Nun wurde alles einzeln aus der Schachtel genommen, beäugt, bestaunt. Dann begann sie den reichen Segen durch vier zu teilen, was Frauke ahnungsvoll fragen ließ:

      »Was soll das geben?«

      »Geteilte Freude, ist doppelte Freude. In diesem Fall sogar vierfache Freude.«

      »Und du meinst, daß wir es annehmen werden?«

      »Warum denn nicht? Ich nehme von euch ja noch viel mehr an!«

      »Darüber werden wir unten debattieren. Jetzt macht, daß ihr euch anzieht, damit wir frühstücken können.«

      Sie ging, und eine halbe Stunde später erschienen die beiden Mädchen. Odas Kleid war recht niedlich, nur die schwarzen Strümpfe störten. Ortrun, die sich eigens zum Osterfest ein entzückendes Kleidchen gekauft hatte, trug es nicht, sondern einen dunkelblauen Rock mit einer weißen Seidenbluse. Frauke und Hulda warfen sich einen verständnisvollen Blick zu, sie war eben taktvoll, ihre geliebte Kleine.

      Nach dem Frühstück begann das Eiersuchen, wobei Oda immer wieder hellauf jauchzte. Sie blieb auch lustig und fidel, bis der Bruder Dienstag um die Mittagszeit anrief und die Schwester ins Schloß beorderte. Da zog sie wie ein begossenes Pudelchen ab, und mitleidig sahen die anderen ihr nach.

      *

      Obwohl die Baronin Swidbörn keine Sympathie besessen, hatte man sich zu ihrer Beisetzung zahlreich eingefunden. Man tat es ja auch wegen des Barons, der sich wiederum großer Beliebtheit erfreute. Und es gab unter den vielen Menschen nicht einen, der nicht das dachte, was Michel aussprach: Gott sei Dank, jetzt ist der arme Kerl endlich von seinem Kreuz erlöst.

      Keiner machte Miene, dazubleiben, alle gingen sie still davon. Bis auf den einen, der den düsteren Gestalten nachsah und brummte:

      »Taktvoll von den Leuten, nicht noch großartig einen Leichenschmaus zu verlangen. Danke Gott, Winrich, daß du all das Scheußliche hinter dir hast. Jetzt kannst du armer Kerl endlich aufatmen. Und nun kommt, damit ich endlich meinen Kognak kriege. Mir ist bei dem Zeremoniell mit allem Drum und Dran ganz schwiemelig um den Magen geworden.«

      Sie stiegen die Freitreppe hinauf, durchquerten die riesige Halle, wo ihnen Niklas die Mäntel abnahm, und betraten ein kleines Gemach, dessen Einrichtung eigentlich nur aus Polstern und Teppichen bestand. Auf dem niederen Tisch zwischen der Sesselgruppe am Kamin summte die Kaffeemaschine, auf einer Platte lockten gute Happen und auf der beweglichen Bar standen vorzügliche Tropfen und Tabakwaren. Im Kamin prasselten die Scheite, deren lodernde Flammen mollige Wärme verströmten.

      Mit einem Grunzer des Wohlbehagens ließ sich der Freund des Hausherrn in das weiche Polster sinken. Er bekam den ersehnten Kognak, den er hinunterkippte.

      »Ah, das tut gut. Gib mir gleich noch einen, Winrich, damit ich das hubberige Gefühl los werde. Regnen mußte es natürlich auch noch. Na ja, bei so was mußte die Sonne sich wohl verkriechen.«

      Nachdem man sich an den guten Happen und dem nicht minder guten Kaffee gelabt hatte, griffen die beiden Herren zur Pfeife, und Baroneßchen machte sich eifrig über das süße Gebäck her.

      »Na, Fips, jetzt geht’s wieder, was?« besah sich der Freund des Hauses schmunzelnd das reizende Persönchen. »Standst in all der Düsternis so verängstigt da, wie ein verprügelter kleiner Hund.«

      »Uwe, daß du es doch nicht lassen kannst, die Menschen mit Tieren zu vergleichen!« entrüstete sie sich, und er lachte.

      »Dafür bin ich ja Viehdoktor, kleine Dame. Bei denen fängt der Mensch erst beim Tier an. Wie mir Winrich erzählte, bist du am Ostersonnabend ausgerückt und hast dich in dem Räubernest häuslich niedergelassen. Wie kamst du eigentlich dazu, fremde Menschen zu belästigen?«

      Als er es wußte, sagte er kopfschüttelnd:

      »Mädchen, du machst vielleicht Sachen. War es dir denn gar nicht peinlich, wildfremde Menschen einfach zu überfallen?«

      »Schade, daß Hulda nicht da ist, die würde dir die passende Antwort geben.«

      »Ist Hulda die Dienerin der beiden jungen Damen?«

      »Dienerin? Laß das ja nicht Frauke hören. Hulda ist ihr das, was Barbe uns ist. Sie wird geliebt und verehrt, auch von Ortrun. Es sind alles liebe Menschen, die ich nicht angreifen lasse.«

      »Wer sagt dir denn, daß ich es will, Baroneßchen?«

      »Das tust du bei allen Frauen, weil du ein Frauenverächter bist.«

      »Schau mal an, was das Küken nicht schon alles weiß, das noch die Eierschalen hinter den Öhrchen trägt.«

      »Erlaube mal, ich bin sechzehn Jahre.«

      »Respektables Alter. Nun sei mal nicht so grantig und erzähle uns von deinen neuen Freunden!«

      »Pöh, du kennst sie ja gar nicht.«

      »Früher als du.«

      »Waaas?«

      »Jetzt staunst du denn doch, nicht wahr?«

      »Allerdings. Rasch, erzähle!«

      Also erzählte er von der Begegnung im Bahnwagen, im Hotel, auf der Straße, wo die beiden jungen Damen in Begleitung des dorfbekannten Bertchens und des nicht minder dorfbekannten Hundes ihren Einkauf im Karren stolz nach Hause fuhren.

      »Bis dahin hatte ich sie für frühe Feriengäste gehalten«, führte er weiter aus. »Doch als ich den Hund sah, da kam mir die Ahnung, daß es sich bei den jungen Damen nur um die Erbinnen des Professors handeln konnte. Kein gutes Erbe, das die Schwestern da angetreten haben.«

      »Sie sind nicht Schwestern«, stellte Oda richtig. »Die Erbin ist Frauke allein. Sie nimmt sich Ortruns an, weil diese keine Eltern hat. Die Mutter bekam Herzschlag, als sie sehr erhitzt kopfüber ins eiskalte Wasser sprang, und da der Vater sich viel auf Reisen befand, löste er den Hausstand auf und gab seine einzige Tochter in das Elitetöchterheim, wo sie nach dem bestandenen Abitur entlassen wurde. Da nun indes auch ihr Vater gestorben war, kam sie in das Haus ihres Onkels und Vormunds, der sie nicht behalten konnte oder wollte. So nahm sich denn Frauke ihrer an. Das ist alles, was ich von Ortrun weiß. Höchstens noch, daß sie mit Nachnamen Danz heißt.«

      »Danz?« horchte der Tierarzt auf. »Und er ist tot?«

      »Ja. Wie mir Ortrun erzählte, wurde er in den Tropen von einem heimtückischen Fieber dahingerafft.«

      »Dann kann es sich nur um den Mediziner Danz handeln, der sich um die ärztliche Wissenschaft sehr verdient gemacht hat. Sein Tod wurde äußerst bedauert und in den Tageszeitungen groß herausgebracht. Jetzt entsinne ich mich, daß auch der tragische Tod seiner Frau, einer fanatischen Sportlerin, erwähnt wurde. Gleichfalls seine Tochter, die sich in einem erstrangigen Institut befand.«

      »Arme Ortrun«, sagte Oda mit schwankendem Stimmchen, und Uwe sah sie erstaunt an.

      »Arm? Na, erlaube mal. Der muß ihr Vater einen gehörigen Batzen hinterlassen haben! Denn er galt allgemein für klotzig reich.«

      »So meine ich das doch nicht«, winkte Baroneßchen ungeduldig ab. »Mit arm meinte ich, daß sie nicht viel von ihren Eltern gehabt hat, da die Mutter eine fanatische Sportlerin war und der Vater sich viel auf Reisen befand. Außerdem mußte sie mit vierzehn Jahren in ein strenges Internat.

      Wieviel besser geht es dagegen


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