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Butler Parker Jubiläumsbox 7 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Jubiläumsbox 7 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Sie so sicher, Madam«, gab der Butler gelassen zurück und dachte an die kleine Metallkapsel, die er achtlos ins Unterholz geworfen hatte...

      *

      Josuah Parker sah sich in der Grube etwas genauer um.

      Er hatte keine Lust, hier stundenlang zu bleiben. Dazu war ihm die Zeit nun doch zu kostbar.

      Leicht war es nicht, aus dieser Grube herauszukommen. Sie war fast zwei Meter tief und oben mit starken Bohlen abgedeckt. Wie sollte er hier ungesehen herauskommen? Es war sicher, daß die Hütte über der Grube von einigen Gangstern bewacht wurde.

      Bevor Parker aber etwas unternehmen konnte, war auf den Bohlen ein unverkennbares Geräusch zu hören. Mindestens zwei Männer betraten die Hütte und räumten einige Bohlen zur Seite.

      »Rauf kommen«, kommandierte dann die Stimme von Andy. »Beeilung, sonst machen wir euch Beine. Der Chef will euch sprechen.«

      »Wie soll ein alter Mann wie ich aus dieser Grube herauskommen?« gab Parker zurück.

      »Schön, dann zuerst mal die Frau... Hier ist eine Schlinge!«

      Ein Tampen, der unten zu einer Schlinge geformt war, kam nach unten. Judy nickte dem Butler zu, dann stellte sie ein Bein in die Schlinge und ließ sich nach oben ziehen.

      Parker horchte sehr genau hin, als die Bohlen wieder quergelegt wurden und die Schritte sich entfernten. Seiner Schätzung nach war in der Hütte selbst keine Wache zurückgeblieben.

      Er bemühte seinen Universal-Regenschirm, den man ihm achtlos gelassen hatte.

      Parker lehnte ihn gegen die harte Grubenwand, stieg auf die Krücke, die breit genug war, seinem Fuß einen festen Halt zu geben und konnte dann einige Bohlen geräuschlos zur Seite drücken. Anschließend kletterte er geschickt in die Hütte hinein. Den Regenschirm zog er selbstverständlich nach. Von diesem Gerät trennte er sich nur höchst ungern.

      Durch die Ritzen der Hütte konnte er jetzt bei der Helligkeit das Camp der angeblichen Schatzsucher gut überblicken.

      Ihm fiel sofort auf, daß an dem alten, muschelübersäten Wrack überhaupt nicht gearbeitet wurde. Die wenigen Männer, die sichtbar waren, beschäftigten sich mit dem Wasserflugzeug und mit dem schnellen Außenborder.

      Nicht weit von der Hütte entfernt, in der Parker sich befand, stand die sehr solide aussehende Hütte, die ihm bereits schon einmal aufgefallen war und in der er von Clem und Andy verhört worden war. Vor dem Eingang zu dieser Hütte standen zwei stämmige Männer. Sie bildeten so etwas wie eine Türwache.

      Was mochte sich in dieser Hütte wohl tun? In ihr befand sich augenscheinlich der Chef dieser angeblichen Schatzsucher und verhörte gerade Judy Malone.

      Plötzlich wurde seine Aufmerksamkeit von einer blonden, äußerst attraktiv aussehenden Frau gefangen, die vom Strand der Innenlagune aus hinauf zur Hütte ging.

      Diese Frau war Susan Kelly! Wenigstens hatte sie sich so ausgewiesen. Sie trag einen knappsitzenden weißen Overall, der ihre Figur wirkungsvoll unterstrich. In der Hand hielt sie einen modernen, weiß lackierten Pilotenhelm.

      Susan Kelly, die angebliche Schiffbrüchige aus dem Segelboot, kannte sich nicht nur sehr gut aus, sondern sie schien hier unter den Männern auch eine gewisse Sonderstellung einzunehmen. Die beiden Türwachen ließen sie ungehindert passieren. Susan Kelly verschwand in der Hütte.

      Ob sie wohl das Wasserflugzeug geflogen hatte, mit dem Andy Nassau verlassen hatte? Oder hatte sie den Chef der angeblichen Schatzsucher hierher zur Insel geflogen? Dann mußte noch eine zweite Maschine existieren.

      Parker, von Natur aus interessiert und neugierig, hielt es nicht länger in der kleinen Hütte. Er brauchte Informationen. Und um sie sammeln zu können, mußte er sich auf der Insel weiter umsehen. Die Frage war nur, wann man ihn zum Verhör durch den Chef abholte.

      Parker wurde zu seinem Leidwesen von den Ereignissen überrascht. Die beiden Türwachen mußten einen Befehl bekommen haben, ihn abzuholen. Sie verließen das solide Blockhaus aus Palmstämmen und kamen auf die Hütte zu, in der er sich befand.

      Schnell und geschmeidig wie ein Wiesel verschwand der Butler wieder in der Grube und deckte die Bohlen zu. Wenig später hörte er die Schritte der beiden Männer, die ihn mittels der Hanfschlinge aus der Grube zogen und die ahnungslos blieben, was seinen Aktionsradius anging. Parker hatte seinen Universal-Regenschirm keineswegs vergessen. Er benutzte ihn als Spazierstock und schleppte sich wie ein müder, alter und verbrauchter Mann auf die solide Palmstammhütte zu. Er besorgte das derart gekonnt, daß die beiden Gangster fast so etwas wie einen Anflug von Mitleid mit ihm bekamen.

      Und dann stand Parker dem Chef der Schatzsucher gegenüber...

      *

      Der Mann mochte fünfundvierzig Jahre alt sein.

      Er war groß, schlank, ohne mager zu sein und sah sportlich durchtrainiert aus. Sein überraschend glattes Gesicht war nur leicht gebräunt und wirkte sympathisch. Der Chef der Schatzsucher trug einen elegant geschnittenen Einreiher.

      Spöttisch sah dieser Mann den Butler an. Dann drehte er sich zu den neben ihm stehenden Andy und Clem um. Damit drückte er wohl aus, daß er sich bereits im voraus über den Butler amüsierte.

      Parker sah sich ungeniert nach Judy Malone um. Sie war nicht zu sehen. Man schien sie bereits aus der Hütte gebracht zu haben.

      »Sie sind also auch mit einem U-Boot hierhergebracht worden, wie?«

      Der Chef der Schatzsucher schmunzelte, als er Parker wieder ansah.

      »Ich sagte es bereits, doch gewann ich den Eindruck, Sir, daß man mir nicht glaubt.«

      »Haben Sie noch andere Geschichten parat?« fragte der Chef der Schatzsucher. »Gut erfundene Geschichten höre ich sehr gern.«

      »Mr. Rander, mein junger Herr, der leider einiges Pech entwickelte, ist Privatdetektiv«, redete der Butler weiter, sich nach wie vor streng an die Wahrheit haltend. »Er und meine bescheidene Wenigkeit versuchen, das rätselhafte Verschwinden eines Mr. Marty Conwell zu klären. Er muß hier in den Gewässern der Haifischinsel zu Tode gekommen sein.«

      »Jetzt klingt Ihre Geschichte aber nicht mehr sonderlich überzeugend«, sagte der Chef der Schatzsucher und schüttelte enttäuscht den Kopf. »Und deswegen sind Sie und diese Frau zurück auf die Insel gekommen? Wußten Sie nicht, wie gefährlich es hier ist?«

      Der Chef zündete sich mit eleganten Bewegungen eine Zigarette an und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Palmstämme, die die Wand der Hütte bildeten.

      »Ich begreife nicht recht, was Sie unter gefährlich verstehen«, gab der Butler zurück. »Oder spielen Sie damit auf das angeblich alte spanische Schiffswrack an?«

      »Wie war das? Angeblich alt?«

      »Nun, ich erlaubte mir, dieses Wrack etwas aus der Nähe anzusehen«, sagte der Butler.

      »Nun, und?« Der Chef der Schatzsucher sah den Butler sehr interessiert und prüfend an. Parker lächelte irgendwie verstehend zurück und nestelte dann an seiner Krawatte herum, die er nach wie vor korrekt trug. In dieser Krawatte befand sich ein nicht zu übersehender Schmuckstein, den er nun zusätzlich zurechtrückte. Und gleichzeitig mit dieser Bewegung löste der Butler den Verschluß der Kamera aus, die sich unter seiner Krawatte befand. Es handelte sich um eine Miniaturkamera, wie sie speziell für den Geheimdienst hergestellt wird. Parker kam es darauf an, das Gesicht dieses Mannes genau zu fotografieren.

      »Nun ja, Sir, dieses Wrack ist meiner bescheidenen Schätzung nach höchstens einige Monate alt«, sagte der Butler dann, um die Frage des Schatzsucherchefs zu beantworten, wie es sich für einen höflichen Menschen geziemte.

      »Angenommen, Sie haben recht, Parker, was folgern Sie daraus?«

      »Das Wrack dient zur Tarnung anderer Dinge, die hier auf der Haifischinsel versteckt gehalten werden.«

      »Und was für Dinge könnten das sein?« Der Chef der Schatzsucher sprach


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