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Butler Parker Jubiläumsbox 7 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Jubiläumsbox 7 – Kriminalroman - Günter Dönges


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an seinen Lippen.

      Parker dachte nicht daran, die Dinge zu übertreiben. Er wollte nicht auf die gestohlenen A-Geschosse hinweisen. Er war sicher, daß auch Judy Malone bisher nicht davon gesprochen hatte. Schließlich hatte er mit ihr vereinbart, daß sie nur von der Privatdetektei des Mr. Mike Rander reden wollten.

      »Hat es Ihnen die Sprache verschlagen, oder fällt Ihnen nichts mehr ein?« redete der Chef der Schatzsucher weiter.

      »Meiner sehr bescheidenen Ansicht nach, Sir, befinden Miß Malone und ich uns im Hauptquartier einer Organisation, die sich möglicherweise mit dem illegalen Öffnen von Kassen- und Panzerschränken befaßt.«

      Der Chef der Schatzsucher grinste wie ein Schuljunge.

      »Klingt nicht schlecht, Parker! Und wie kommen Sie darauf?«

      »Ich denke an gewisse Vorfälle, die sich hier vor der Insel abgespielt haben. Harmlose Sporttaucher oder Sportfischer kamen auf rätselhafte Art und Weise zu Tode. Man wollte sie offensichtlich daran hindern, diese Insel zu betreten.«

      »Stimmt haargenau, Parker!« Der Chef der Schatzsucher nickte und grinste nicht mehr. Sein Mund war nur noch ein schmaler Strich. »Wer hier auf der Insel ist oder sich ihr nähert, ohne von uns dazu eingeladen zu sein, der macht Bekanntschaft mit den Haien! Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?«

      »Der tiefere Sinn Ihrer Rede war nicht zu überhören, Sir.«

      »Na schön. Aber jetzt mal richtig zur Sache. Wer steht hinter Ihnen? Wer ist dieser Mike Rander? Hat Sherman ihn aufgetrieben?«

      »Wer ist Sherman, Sir?« Parker hatte diesmal wirklich keine Ahnung, wenngleich ihm dieser Name ungemein bekannt vorkam.

      »Spielen Sie mir bloß kein Theater vor«, herrschte der sportlich aussehende Bandenchef ihn gereizt an. »Seit wann weiß Sherman, daß wir hier auf der Insel sind?«

      »Ich muß gestehen, Sir, daß ich mit dem Namen Sherman nichts anzufangen weiß.«

      »Vielleicht jetzt noch nicht, Parker, aber wir werden Sie schon dazu bringen, daß Sie singen, klar? Also, seit wann ist Sherman mir auf der Spur?«

      »Sie unterliegen einem bedauerlichen Irrtum, Sir, wenn Sie glauben, daß mir der Name Sherman etwas sagt.«

      Der Chef der Schatzsucher drehte sich halb zu den wartenden Andy und Clem um.

      »Laßt ihn durch die Mangel drehen«, sagte er dann, auf den Butler deutend. »In einer Stunde will ich wissen, was er über Sherman weiß. Er soll sagen, was Sherman vorhat. Ist das klar?«

      »Sie wenden sich, das möchte ich noch einmal in aller Deutlichkeit erklären, an die falsche Adresse«, widersprach der Butler gemessen. Doch sein Einwand wurde überhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Andy und Clem schienen froh zu sein, sich mit ihm befassen zu können. Es war vor allen Dingen Andy, der sich an Parker rächen wollte und glaubte, jetzt loslegen zu können.

      Parker nestelte noch einmal an seiner Krawatte herum und fotografierte auch die Gesichter von Andy und Clem. Damit vervollständigte er seine private Gangsterkartei.

      Clem und Andy bauten sich neben dem Butler auf und schoben ihn mit großem Nachdruck aus der Palmstammhütte. Als Parker hinaus in den Tag schritt, kam ihm die blonde Susan Kelly entgegen, die inzwischen ihren Fliegeroverall ausgezogen hatte und jetzt lange Hosen und einen weißen, ärmellosen Pulli trug.

      Parkers Hand fuhr noch einmal hinauf zur Krawatte. Er war auch am Gesicht dieser äußerst attraktiven Frau sehr interessiert. Dann bugsierten Andy und Clem ihn zurück zu der Hütte, in deren Grube man ihn bereits schon einmal eingesperrt hatte...

      Parker sah mit Abscheu in die Grube.

      Judy Malone befand sich bereits unten. Sie schaute hoch und sah bereits sehr mitgenommen aus. Sie winkte Parker mit einer schwachen Handbewegung zu.

      »Die kommt gleich auch noch mal dran«, sagte Andy und deutete nach unten. »In einer Stunde singt ihr wie Schallplattenstars.«

      Parker wurde von einem mittelschweren Schwächeanfall erfaßt, als die beiden Gangster ihn hinunter in die Grube lassen wollten. Er taumelte leicht, hielt sich kräftig an Clem fest und... trat Andy mit großem Nachdruck auf die dicken Zehen.

      Da Parkers Absatz ein solides Hufeisen aus Schmiedestahl besaß, jaulte Andy auf wie ein geprügelter Hund und riß den mißhandelten Fuß hoch.

      Dadurch verlor er verständlicherweise an Standfestigkeit, die noch zusätzlich erschüttert wurde, als Parker infolge seines Schwächeanfalls gegen ihn taumelte. Kurz: Andy fiel krachend gegen die Wand der Hütte und war für einen Moment nicht mehr aktionsfähig.

      »Idiot!« sagte Clem, ohne genauer darauf hinzuweisen, wen er nun meinte. Er wandte sich zu Andy um, der sich verdutzt den Kopf rieb. Und genau das hätte Clem wohl besser nicht getan.

      Parker drückte auf den am Bambusgriff seines Regenschirms versteckt angebrachten Knopf und löste damit den nadelspitzen Degenstahl aus, der blitzartig aus dem Schirmstock hervorzischte und dessen Spitze sich durch das Oberleder von Clems Schuh bohrte.

      Das Ergebnis war niederschmetternd.

      Clem stöhnte auf, zumal sein dicker Zeh empfindlich gekitzelt wurde. Als er Parker mit einem Fausthieb zur Ordnung rufen wollte, landete sein Kinn auf dem bleigefütterten Bambusgriff des Regenschirms.

      Es war klar, wer hier nachgeben würde...

      Das Kinn Clems gab selbstverständlich nach.

      Und mit diesem Kinn folgerichtig auch Clem. Etwas ausführlicher ausgedrückt, Clem verdrehte die Augen, seufzte und rollte sich auf den dicken Bohlen zusammen. Parker stolperte so unglücklich über Clems Körper, daß Clem peinlicherweise in die Lehmgrube fiel und sich zu Judys Füßen bettete.

      Andy war nicht nur gereizt. Er zeigte auch kein Verständnis für diesen bedauerlichen Zwischenfall. Als Mann der nackten, brutalen Gewalt griff er nach seiner Schußwaffe.

      Es blieb natürlich nur bei einem schwachen Versuch, denn Parker hatte etwas gegen eine Schießerei. Der Butler hatte blitzschnell seine schwarze Melone in der Hand und ließ sie durch die Luft segeln. Die Stahlblecheinlage dieser Melone traf den Kopf des Gangsters, der sich daraufhin beeilte, schleunigst die Augen zu schließen. Anschließend rutschte auch Andy in die Grube.

      »Wenn Sie erlauben, Miß Judy, helfe ich Ihnen gern heraus«, rief Parker nach unten.

      Er beugte sich nieder und streckte seine Hand nach Judy aus, die ihrerseits ihre Hand nach oben streckte. Die beiden Hände hatten sich noch nicht berührt, als Parker plötzlich zu seiner ehrlichen Überraschung hinter sich leichte, schnelle Schritte hörte.

      »Nicht rühren«, sagte Bruchteile von Sekunden später eine energische Stimme. Diese Stimme, das hörte der Butler sofort heraus, gehörte der blonden Susan Kelly...

      *

      Natürlich rührte Parker sich.

      Langsam richtete er sich auf und nickte Susan Kelly höflich zu. Die Schußwaffe in ihrer Hand ignorierte er als Wohlerzogener Butler. Ein geschulter Butler seiner Art und seines Formats übersah Dinge, die nicht zum guten Ton gehörten.

      »Andy und Clem?« fragte Susan Kelly und deutete auf die Grube.

      »In der Tat«, gab Parker gemessen zurück. »Sie fielen einem bedauerlichen Zwischenfall zum Opfer, leben jedoch noch, was ich gleich feststellen möchte.«

      »Wo steckt die Malone?« wollte Susan Kelly wissen. Sie dachte nicht im Traum daran, den Lauf ihrer Schußwaffe sinken zu lassen. In ihrer Hand wirkte diese Waffe ungemein überzeugend. Sie ließ erst gar keinen Gedanken daran aufkommen, man könnte sie etwa überraschen.

      »Holen Sie sie hoch!« sagte Susan Kelly.

      »Sie meinen gewiß Miß Malone, nicht wahr?«

      »Natürlich, wen denn sonst?« Ihre Stimme klang ungeduldig. Parker fiel auf, daß Susan Kelly irgendwie unter Zeitdruck zu stehen schien.

      Parker


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