Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen. ОтсутствуетЧитать онлайн книгу.
Insel erkannt wurde, ist das Südende des Golfs mit den beiden Wellesley-Inseln und den kleineren Eilanden zutreffend verzeichnet.
Colter John, um 1775–1813, amer. Pelztierjäger, Teilnehmer an der Expedition von → Lewis und Clark und seit 1806 wieder selbstständig auf Jagd. Als er im Auftrag eines Großhändlers allein die Krähenindianer aufsuchte und mit anderen Stämmen am Yellowstone River Verbindung aufnahm, durchquerte er als erster Weißer das Gebiet des heutigen Yellowstone-Nationalparks bis hin zum Jacksonsee.
Combés Francisco, gelehrter Jesuit, dessen Geschichte der Philippinen bis vor etwa 100 Jahren eine der Hauptquellen für das Wissen von diesen Inseln war, auf denen die Mission ja schon durch → Urdaneta im 16. Jh. begonnen hatte. Das 1667 in Madrid veröffentlichte große Werk des Paters C. konnte in der Folge nicht verbessert und neu aufgelegt werden, weil der auf den Philippinen 16 Kollegien zählende Jesuitenorden aufgelöst wurde und kundige Nachfolger für die Patres nicht zur Verfügung standen. Erst 1897 kam es zu einer kommentierten Neuauflage.
Conrad Joseph, 1857–1924, Seefahrer und Schriftsteller, Sohn eines politisch verfolgten ostpoln. Intellektuellen. C. teilte die Verbannungsjahre mit seinem Vater, lernte in Odessa das Meer lieben und floh vor dem zaristischen Militärdienst nach Marseille. Da er seine ganze Barschaft in Monte Carlo verspielt hatte, begann ein abenteuerliches Leben von äußerster Härte auf Schiffen aller Nationen, zuerst in Richtung England, dann auf einem Wollklipper nach Australien und erst ab 1887 auf Dampfschiffen. C. wurde brit. Staatsbürger, machte sein Master’s Certificate für Handelsschifffahrt und scheute auch vor riskantesten Fahrten wie einer Expedition den Kongo aufwärts nicht zurück, wobei er sich eine unheilbare Tropenkrankheit zuzog. An seinem ersten Buch Allmeyers Wahn schrieb er fünf Jahre, da er zwar fließend Französisch, bis zuletzt aber nicht fehlerfrei Englisch sprach. Dennoch gilt C. heute mit Henry James als der größte englische Erzähler seiner Zeit. Den ihm 1924 angebotenen Adelstitel schlug er aus. »Die Schauplätze aller seiner Bücher sind authentisch und können aus den Stationen seines Seefahrerlebens belegt werden« (The Cambridge Guide to English Literature). Ebenso häufig verfilmt wie Somerset Maugham, Herman Melville und R. L. Stevenson hat C. die exotische Welt der fernen Meere und der Inselschicksale den Europäern bewusst gemacht und das Verständnis für diese Welt gefährdeter Schönheit geweckt.
Conti Nicolò di, um 1400, venezian. Kaufmann, der etwa 25 Jahre im Orient lebte. Der arab. und der pers. Sprache mächtig, trat er zum Islam über und gelangte von Damaskus über Bagdad und Oman nach Vorderindien, befuhr den Ganges und reiste bis zu den Sundainseln weiter. Nach der Rückkehr in die Heimat bat er Papst Eugen IV. um Absolution, weil er angeblich um seiner Sicherheit willen vom Christentum abgefallen war und den islamischen Glauben angenommen hatte. Der Papst gewährte sie ihm unter der Bedingung, dass er seinem Sekretär einen ausführlichen Bericht über seine Reise diktiere. Davon blieb leider nur ein Teil erhalten, aber schon das wenige ist aufschlussreich genug. Conti erwähnt z. B. als erster Europäer das Vorkommen von Zimt auf Ceylon, auch kannte er sich auf den Sundainseln gut aus. So steht der verhältnismäßig kurze Text heute ebenbürtig neben den Werken eines Marco → Polo oder eines → Ibn Batutah.
Conway Sir William M., 1856–1937, brit. Weltreisender und Alpinist, der nach kunstgeschichtlichen Studien zunächst den Nahen Osten aufsuchte und 1892 im Auftrag der Royal Geographic Society ins Karakorum-Gebirge reiste, um die dortige Vergletscherung aufzuzeichnen und zu fotografieren, was Wanderungen von insgesamt 111 km in Höhen bis zu 5000 oder 6000 m bedingte. Die drei längsten Gletscher der Erde wurden dabei aufgenommen (Baltoro-, Biafo- und Hispar-Gletscher) und eine neue, genauere Karte in zwei Blättern fertiggestellt. Im Sommer 1896 durchquerte C. das westl. Spitzbergen und drang 1897 bis zur Newtonspitze vor. 1898 und 1900 weilte C. in den Anden und bestieg den Aconcagua und den schwierigeren Illimani, 41 km südöstl. von La Paz. Der Versuch, in Feuerland den Monte Sarmiento zu besteigen, schlug fehl.
Cook Frederick Albert, 1865–1940, amerik. Arzt und Arktisforscher. Er studierte an der Columbia Universität Medizin und schloss im Jahr 1890 ab. Er begleitete → Robert Peary von 1891 bis 1892 als Schiffsarzt auf seiner Expedition in die Arktis und Adrien de → Gerlache de Gomery von 1897 bis 1899 in die Antarktis auf der Belgica-Expedition. Auf dieser Expedition begann seine Freundschaft mit → Roald Amundsen. 1903 leitete er eine eigene Expedition zum Mount McKinley und behauptete, als Erster seinen Gipfel erreicht zu haben. Die Authentizität der Erstbesteigung wird heute in Zweifel gezogen. Es wird angenommen, dass Cook einen wesentlich kleineren Berg in der Nähe des Mount McKinley bestieg. Dieser trägt heutzutage den Namen Fake Peak. 1907 reiste Cook in die Arktis. Ab 1908 begann er einen Marsch zum Nordpol. Er behauptete den Nordpol am 21. April 1908 erreicht zu haben. Im Nachhinein wurden seine Behauptungen und Ergebnisse vielfach infrage gestellt. (Ergänzt durch Verlag)
Cook James, geb. 1728 in Marton (Yorkshire), gest. 1779 auf Hawaii. Brit. Marineoffizier und einer der mutigsten und erfolgreichsten Entdecker aller Zeiten. Nach sieben Jahren auf einem Kohlenschiff in die Kgl. Marine übernommen, wurde C. 1759 Unterleutnant und nahm im brit.-franz. Kolonialkrieg vor dem umkämpften Québec wichtige Lotungen im St.-Lorenz-Strom vor. 1762–67 nahm C. unter oft schwierigsten Bedingungen Küsten- und Gewässerverhältnisse vor Neufundland auf und gab acht Spezialkarten heraus. Von C.s Verlässlichkeit und Kaltblütigkeit beeindruckt, gab ihm die brit. Admiralität 1768 das Kommando über die Endeavour Bark, ein ehemaliges Kohlenschiff, da C. die Widerstandsfähigkeit dieses Schifftyps in der rauen Nordsee hatte erproben können. Zweck der Expedition, an der auch Gelehrte wie → Banks und der Astronom Ch. Green teilnahmen, war die Beobachtung des für 1769 erwarteten Venusdurchgangs von der dafür günstig gelegenen und als gastlich bekannten Insel Tahiti aus, die Captain → Wallis zwei Jahre zuvor für England in Besitz genommen hatte. Tahiti wurde schon im April 1769 erreicht und der Venusdurchgang bei günstigem Wetter am 3.6. beobachtet; danach machte sich C. auf die Suche nach dem Südkontinent, der damals alle seefahrenden Nationen beschäftigte. (Die Inseln rund um Tahiti hatten zu Ehren der Royal Society die Bezeichnung Gesellschaftsinseln erhalten.) Am 7.10.1769 wurde die Ostküste von Neuseeland gesichtet, das man damals noch für den Ostrand Australiens hielt. Diese Auffassung widerlegte C. durch seine vollständige Umschiffung der Doppelinsel, wobei er eine in den Grundzügen zutreffende Karte anfertigte. Am 19.04.1770 erreichte C. die Ostküste Australiens, hatte aber in dem gefährlichen Fahrwasser des Großen Barriereriffs erhebliche Schwierigkeiten, musste ein Leck ausbessern und durchfuhr dann die Torresstraße, womit alle Zweifel am Inselcharakter Neuguineas beseitigt waren. Über Batavia und das Kap der Guten Hoffnung erreichte die Endeavour Bark am 11.06.1771 England. – Angesichts dieser glanzvollen Leistung und ihrer Ergebnisse begannen bald Vorbereitungen für eine neue Expedition unter C., der aufgrund der holl. und franz. Teilergebnisse einen Plan zur Eingrenzung des Australkontinents entworfen hatte. Es spricht für die Urteilsfähigkeit der Admiralität, dass sie auch diesmal C. gegen Mitbewerber mit stärkerer Protektion mit der vollen Verantwortung betraute und ihm zwei neue Kohlenschiffe zur Verfügung stellte: die Resolution unter C. selbst und die Adventure unter → Furneaux. Als Naturforscher war der Danziger Polyhistor J. G. → Forster an Bord, dem sein Sohn zur Hand gehen sollte. Banks hatte auf eine Teilnahme verzichtet. Als Maler reiste der Engländer William Hodges (1744–97) mit, an später bekannt gewordenen Offizieren hatte C. → Clerke, → Colnett, → Vancouver und andere zur Verfügung. – Die zweite Weltreise C.s dauerte von 13.7.1772 bis 30.7.1775. C. stieß mutig in den tiefen Süden vor, wurde auf 67 Grad südl. Breite vom Eisgürtel zur Umkehr gezwungen, wiederholte aber nach einer Erholungspause auf Tahiti seinen Versuch im September 1773 und erreichte nun 71.1 Grad. Nach abermaliger Umkehr gelangen im Pazifik so wichtige Entdeckungen wie Neukaledonien und die Norfolkinseln. C. nahm diesmal den Rückweg um Kap Hoorn, entdeckte im Südatlantik Südgeorgien und die Sandwichinseln und kehrte über den Atlantik nach England zurück. Obwohl nun mit Ehren überhäuft und durch eine Sinekure am Hospital von Greenwich aller Sorgen enthoben, bewarb sich C. um die für die Auffindung einer Nordwestdurchfahrt ausgesetzte Belohnung von 20 000 Pfund; damit kam C. zu seiner dritten Weltreise, wobei er wieder die Resolution kommandierte und ein zweites Schiff, die Discovery, ihm unter Clerke beigegeben wurde. Plymouth wurde am 12.7.1776 verlassen. Über das Kap der Guten Hoffnung segelte C. in den Pazifik, machte auf Tahiti Rast und erreichte