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Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert StifterЧитать онлайн книгу.

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter


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wir könnten es dann in vielen Jahren nicht gut machen, weil wir das Geld nicht verwenden könnten. Wir müssen daher wehrhaft sein.«

      »Es ist Weib und Kind, Haus und Hof, Feld und Wald, was zu verteidigen ist«, sagte Witiko.

      »Wir müssen vorbereitet sein«, sprach Wenhart, »wir müssen rüsten, und müssen gegen die Feinde sein wie gegen die Wölfe. Weil es aber nicht genug ist, daß wir vor dem Walde stehen, und warten, bis die Feinde kommen; denn dann würden sie uns besiegen, weil unsere Zahl zu geringe ist, so müssen wir zu dem gutherzigen Wladislaw gehen, und ihn verstärken, wie ihn viele verstärken, daß der Feind von vielen abgewendet sei. Und du, Witiko, bist gegen den armen Simon vom Reutschlage, den sie getötet haben, mild gewesen, und hast seinen Leuten das Geschenk des Herzoges gebracht, und du hast die Männer aus dem Walde auf dem Berge Wysoka angeführt, und sie haben dir gehorcht, und du wirst sie wieder anführen, wenn sie es wollen, und sie werden dir wieder gehorchen. Und wenn für uns ein Herr in den Wald kommen sollte, so komme du, Witiko; du hast in Plan gearbeitet, und wirst bei uns wieder arbeiten. Und die Weissagungen sind, von denen Huldrik, der dein Vogt in dem Hause des Wangetschlages ist, erzählt hat, daß von Witiko das Glück in den Wald kommen wird. So meine ich, und so glaube ich, daß viele meinen sollten.«

      »Ich meine so«, rief der Mann mit dem starken Körper und den starken Händen.

      »Ich meine auch so«, rief ein anderer.

      »Sie sollen nicht unser Korn und unser Heu und unsere Lämmer und unsere Rinder nehmen«, sagte ein alter Mann.

      »Wir dürfen nur einen Herrn unter uns haben, der so ist wie wir«, rief der große junge Mann.

      »Ja, der so ist wie wir«, rief ein anderer.

      »Wir sind keine Hundewärter, wir sind keine Gebietseigenen, wir sind keine Schloßwächter, sondern betreuen unsere Felder«, rief ein Mann, der einen sehr groben Rock auf dem Leibe und eine sehr alte Filzhaube auf dem Kopfe hatte.

      »Eher zünden wir die Wälder an«, rief ein goldblonder Jüngling.

      »So wehrt euch«, schrie eine alte Frau, die an dem untern Ende des Tisches saß.

      »Sagt dir denn jemand, daß wir uns nicht wehren werden, Susanna?« rief ein anderer Jüngling, »wir werden uns wehren, als seien wir ein einziger Mann, und werden unsere Kraft anwenden, und der alte Wenhart sagt recht, Witiko soll uns wieder anführen.«

      »Wir werden zusammen halten«, rief ein Mann mit grauen Haaren, »wie wir zusammen gehalten haben, und es ist wahr, Witiko soll uns wieder anführen. Oder sagt jemand anders?«

      »Nein, niemand sagt anders, Witiko soll unser Führer sein«, rief der Mann mit den starken Händen.

      »Ich sage auch so«, rief der mit dem groben Rocke.

      »Witiko soll der Führer sein«, rief der goldblonde Jüngling.

      »Ich sage, Witiko soll uns führen«, rief ein alter Mann, »er hat uns besser geführt, da auf dem Berge der grüne Mann getötet worden war, als uns vor ihm der grüne Mann geführt hat.«

      »Witiko, der Führer«, riefen mehrere.

      »Witiko, der Führer«, riefen fast alle.

      »Und Witiko soll als der Herr in den Wald kommen, und soll der Leche sein, der guttätig ist«, rief der Mann mit dem groben Rocke.

      »Witiko soll der Leche sein«, rief der mit den starken Händen.

      »Er soll es sein«, rief ein alter Mann, »und soll nicht leiden, daß ein anderer komme.«

      »Witiko soll der Leche sein«, rief der große junge Mann.

      »Witiko, der Leche«, riefen mehrere.

      »So tut alles behutsam, und führet doch alles in der Ordnung, daß es zu einem gedeihlichen Ende komme«, sagte der Mann, welcher gemahnt hatte, daß man auch die Felder und Wiesen und die häuslichen Arbeiten betrachte.

      »So lasset doch Witiko sprechen«, rief jetzt der alte Wenhart von der Friedau.

      »So sprich, Witiko«, rief der starke Mann.

      »Sprich«, rief der blonde Jüngling.

      »So sprich, Witiko«, rief ein anderer Jüngling.

      »Sprich«, riefen mehrere.

      Witiko gab mit der Hand ein Zeichen, und da es stiller geworden war, sagte er: »Männer, Leute, höret mich. Höre mich, Wenhart. Ich habe dich früher nicht gekannt; jetzt aber kenne ich dich. Es ist wahr, was du gesagt hast. Weil die Feinde von Mähren gegen Böhmen heran ziehen können, und wenn sie immer weiter zögen, und wenn sie in den Wald herein kämen, so würde das alles werden, was du in dem Kriege gesehen, und was du erzählt hast. Das müssen wir abwenden. Es ist aber nicht nötig, daß ihr die Wälder anzündet. Macht aus starkem Holze Lanzenschäfte, und befestiget die Eisenspitzen daran, richtet Keulen und Hämmer, schmiedet Schwerter, und nähet aus dickem Tuche die Streitgewänder. Zugleich aber übet euch, in festem Zusammenschlusse zu stehen, zu gehen, und vorwärts zu dringen. Daß ihr nicht zurückweichet, weiß ich ohnehin.«

      »Nein, wir weichen nicht«, rief der goldblonde Jüngling.

      »So lasse Witiko sprechen«, schrie Wenhart.

      »Und die Pferde haben«, sagte Witiko, »die sollen fleißig reiten, daß sie und die Pferde es gewöhnen. Und wenn dann der Herzog Wladislaw ruft, und wenn er gegen die Feinde nach Mähren zieht, so gesellet euch zu dem Heere, und macht Gebrauch von den Dingen, die ihr vorbereitet habt. Und wenn ihr es wollet, daß ich euch geleite, und daß ich euch einige Ratschläge gebe, so werde ich es gerne tun, und werde bei euch sein wie im vorigen Frühlinge, wenn es der Herzog nicht anders gebietet. Und Gott und die Heiligen im Himmel werden das Rechte beschützen, ihr werdet mit Wladislaw siegen, und der Wald wird unser bleiben, und er wird Vergeltung erhalten.«

      »Gott und die Heiligen werden uns schützen«, riefen mehrere Frauen.

      »Unterbrecht Witiko nicht«, rief Wenhart.

      »Und der Herzog, der Herr des Waldes«, sprach Witiko, »wird euch nicht bedrücken, die ihr ihm geholfen habt, und wird euch keinen Bedrücker senden. Ich strebe nicht darnach, daß ich Untertanen in dem Walde habe. Wenn es mein Glück fügt, werde ich in dem Walde wohnen, werde dort arbeiten, und mich meiner Arbeit freuen.«

      »Witiko ist ein Mann«, schrie die alte Susanna.

      »Witiko ist ein Mann«, riefen mehrere Mädchen.

      »Ja, er ist es«, rief ein alter Bauer, »aber mischt euch nicht ein.«

      »Witiko, ich bringe dir den Bundestrunk«, sagte ein Mann, der eine Lammshaube und einen Lammspelz hatte.

      Er reichte Witiko seinen Krug hin.

      »Ich nehme den Trunk an«, sagte Witiko.

      Er faßte den Krug, und trank ein wenig daraus.

      »Witiko, ich bringe dir den Trunk«, sagte ein anderer.

      Witiko tat wieder Bescheid.

      »Ich bringe dir den Trunk, Witiko«, riefen mehrere.

      Und so riefen endlich alle.

      Witiko faßte den Krug eines jeden, und nippte daraus.

      Jetzt trat Raimund in die Stube, und mit ihm war Jakob, der Knecht Huldriks, der von dem Wangetschlage in die untere Moldau herauf gekommen war.

      Mehrere von den Gästen boten den zwei Männern den Grußtrunk an, und er ward von ihnen angenommen.

      »Setzet euch zu uns an den Tisch, es ist noch Platz«, sagte der Mann mit den starken Händen.

      Und die Männer rückten etwas näher an einander, und Jakob und Raimund setzten sich an den Tisch.

      Und die Tochter des Schenken brachte ihnen einen Krug mit Bier.

      Jetzt erhob sich ein Mann von seinem Sitze, der in Lämmerfelle gekleidet war, reichte Witiko die


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