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Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert StifterЧитать онлайн книгу.

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter


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ihr, die ihr dort unten steht, ich habe es gesagt, daß er kommen wird«, entgegnete der Herzog, »und es freut mich, daß du es wahr gemacht hast, Witiko, du gutes junges Blut. Das Land bedarf der Ehre, und hier ist sie um mich versammelt. Du darfst nun so wie diese Männer, die du hier siehst, ohne daß dich meine Wachen aufhalten können, zu mir in mein Zelt kommen, wenn du willst. Du und dein Anhang werdet auf dem äußersten rechten Ende des Heeres sein, und Smil wird die Oberleitung bei euch übernehmen. Ihr könnet dann meinem treuen Diener Nacerat begegnen, der von Mähren gegen uns herüber kommen wird. Eure Untereinteilungen und Führerschaften möget ihr behalten, wie ihr sie eingerichtet habt, daß die beisammen sind, welche sich lieben, und sich wechelweise zu verteidigen geneigt sind. Jetzt gehabe dich wohl, Witiko, und komme bald wieder zu mir.«

      Witiko verneigte sich, und trat zurück. Als er vor dem alten Bolemil vorüber ging, neigte er sich auch vor diesem.

      Bolemil sagte zu ihm: »Du hast den rechten Weg gefunden, mein junger Knabe. Es freut mich deinetwillen.«

      »Ich habe es ihm gesagt, daß er ihn finden wird«, sprach über den Tisch herüber Lubomir.

      »Du hast gut getan wie auf dem Wyšehrad, mein Sohn«, sagte Diwiš.

      Witiko ging bis zu den jungen Männern, die an der Tür standen. Sie umgaben ihn, begrüßten ihn, reichten ihm ihre Hände, und drückten die seinigen.

      Der Herzog aber rief: »Ihr Herren, Bischöfe Prinzen Lechen Führer und andere! Wir haben beraten, und was beschlossen worden ist, wird in Vollzug gesetzt werden. Ich verabschiede euch für heute, daß ihr die Zeit dieses Tages noch für euch verwendet. Ich danke euch, und bitte euch, daß ihr dem Lande wieder zur Seite steht, wenn es eurer bedarf.«

      Nach diesen Worten neigte er sich vor der Versammlung, nahm seine Haube von dem Tische, und setzte sie auf das Haupt.

      Die Männer, die noch gesessen waren, erhoben sich, alle in der Versammlung grüßten gegen den Herzog, und begannen, sich aus dem Gezelte zu entfernen.

      Die jungen Männer, welche an der Tür standen, wichen zu beiden Seiten zurück, und es gingen an ihnen die Bischöfe die Prinzen die Lechen die Führer und die älteren Männer hinaus. Da dieses geschehen war, nahmen die jüngeren Witiko in die Mitte, und führten ihn auch in das Freie. Dort warteten sie wieder. Den Prinzen Diepold und Heinrich wurden von Dienern ihre Pferde zugeführt, sie bestiegen dieselben, und ritten mit einem Gefolge nach ihrem Lager. Die Bischöfe gingen zu ihren Pferden, und ritten in einem Geleite von Priestern und Dienstmännern gegen ihre Gezelte. Bolemil wurde in die Sänfte gehoben, von vielen, die mit ihm in das Lager gekommen waren, umringt, von den Sänftenmännern gehoben, und fortgetragen. Lubomir ging zu Witiko, blickte ihn freundlich an, und sagte: »Wenn alles vorüber ist, und uns Gott erhalten hat, dann komme wieder nach Daudleb, Witiko, und nimm eine gern gegebene Gastfreundschaft an.«

      »Ich werde kommen, wenn es Gott gefällt«, antwortete Witiko, »und werde wieder wie früher Eure gütigen Worte hören.«

      Dann trat Lubomir zu den Seinigen zurück, und seine Söhne und seine Töchtermänner umringten ihn. Sie stiegen alle zu Pferde, und schlugen den Weg in ihr Lager ein.

      Smil sagte zu Witiko: »Wir werden unser Werk mit einander schon in Eintracht vollführen, junger Kriegsmann.«

      Dann ging er zu seinem Gefolge.

      Die andern zerstreuten sich alle nach ihren Richtungen.

      Jetzt fingen auch die jungen Männer an, den Platz zu verlassen.

      Odolen Welislaw, die Söhne Smils, Casta und Ben die jüngeren, denen sich noch einige junge Krieger anschlossen, erboten sich, Witiko zu den Seinigen zu begleiten. Er sagte, daß er kein Pferd mit sich genommen habe. Sie ließen also ihre Pferde auch bei ihren Dienern zurück, und gingen mit ihm auf dem Wege, auf dem er hergekommen war, zu den Waldleuten.

      Die Männer von Plan hatten indessen für Witiko ein Zelt errichtet. Sie hatten grobe Wolltücher, wie sie an Säcken oder Bündeln auf den Gepäckkarren hatten, über schiefe Stangen gedeckt, und im Innern aus Pfählen und Brettern ein Bänklein ein Tischlein und ein Lager gemacht, auch stand die kleine Truhe darinnen, in welcher Witiko seine Feldhabe hatte. Vor dem Gezelte brannte ein Feuer, und an demselben kochte der rotwangige Neffe des Schmiedes von Plan Urban eine Speise. Die Knechte Witikos Jakob und Raimund halfen ihm. Weiterhin brannten noch mehrere Feuer, an denen Leute lagerten. Als die Männer von Plan Witiko in dem Geleite der jungen Krieger mit den schönen Gewändern kommen sahen, standen viele auf, und blickten erstaunt auf sie. Die Begleiter Witikos aber schüttelten ihm die Hand, verabschiedeten sich, er dankte ihnen, und sie gingen wieder zu dem Zelte des Herzoges und zu ihren Pferden zurück.

      Witiko ging in das Zelt, besah es, und dankte denen, die es errichtet hatten. Dann ruhte er ein Weilchen. Hierauf aß er mit mehreren von der Speise, die bereitet worden war, und sah nach seinem Pferde.

      Dann ging er an der Zeile dahin, und betrachtete auch noch die anderen Dinge, welche errichtet worden waren. Da hatten sich einige Männer zusammen ein Obdach gemacht, oder einer allein hatte sich eine Haut oder dergleichen gespannt, oder sie hatten für ihren Obmann gesorgt. Rowno hatte ein geräumiges Zelt, so auch Diet von Wettern, Osel war mit seinen drei Söhnen in einem, dann der von Ottau von Tusch und andere.

      Es war indessen Abend geworden, und es begann zu dunkeln. Zu dem großen Feuer, welches vor Witikos Zelte brannte, kamen nun Männer, wie sie in Winterabenden zu seiner Leuchte in dem steinernen Hause gekommen waren. Er reichte ihnen Brot und Salz, und sie nahmen es. Sie setzten sich an das Feuer, und es wurde von verschiedenen Dingen gesprochen. Als die neunte Stunde sein mochte, entfernten sie sich, und suchten, so weit es anging, die Ruhe. Witiko legte sich im Zelte auf sein Lager. Daneben hatten Raimund und Jakob auf der Erde Schlafstellen.

      Am frühesten Morgen sprach Witiko mit Rowno und Diet, was zu tun sei, und riet, daß man die Anordnung und Aufstellung der Männer bewirken, und sehr gut einüben möge. Die beiden andern waren einverstanden. Witiko stellte die, welche sich zu ihm gesellt hatten, auf. Rechts an diese schlossen sich die Leute Rownos, und von diesen wieder rechts waren die, welche zu Diet gehörten. Die Reiter wurden zwischen den Fußgängern in kleinen Häuflein aufgestellt, wie es ersprießlich schien. Unter den Reitern war Osel mit seinen drei Söhnen. Als die Aufstellung vollendet war, löste man sie auf, bildete sie wieder, löste sie wieder auf, bildete sie wieder, und tat dieses mehrere Male, und sagte den Männern, daß man diese Übung alle Tage so lange machen werde, bis jeder genau seinen Platz kenne, und sich alles schnell ohne Wirrnis fügen könne. Die Männer begriffen dieses, und willigten ein. Von Witiko weiter gegen den Herzog zu waren Leute aus dem Waldsaume hauptsächlich aus der Gegend des Plakahofes. Dann kamen die Leute Bolemils. Von Diet gegen rechts waren noch die ferneren Waldleute aus Prachatic Winterberg und weiterhin. Alle diese nahmen an den Übungen nicht Teil, weil sie andern Unterführern gehorchten.

      Gegen den Mittag kam Smil mit seinen beiden Söhnen und einer Schar von Reitern zu den Leuten des Waldes, und kündigte sich ihnen als ihr Oberführer an, der nun hier bei ihnen bleiben, und unter ihnen lagern wolle. Er sammelte sogleich einen Rat von mehreren Männern. Da waren Witiko, Rowno, Diet von Wettern, Osel, Wolf von Tusch, Wernhard von Ottau, Witislaw von Hora, Hermann von Attes, Wyhon von Prachatic, Wenzel von Winterberg und noch andere. Sie berieten die Aufstellung und Einteilung der Männer. Es wurde die beibehalten, welche schon gemacht worden war. Nur die Reiter stellte Smil anders.

      Am Nachmittage wurden ihm und seinen Söhnen und seinem Geleite Zelte gemacht.

      An jedem Tage wurden die Übungen fortgesetzt. Zu der andern Zeit durften die Männer auch herum gehen, und sehen, was außerhalb ihres Platzes geschehe, wie sie sich dort übten, oder erlustigten, oder wie neue Zuzüge kamen, oder Lebensmittel eingebracht wurden.

      Witiko ging öfter zu dem Herzoge. Auch die andern Unterführer wurden zu ihm beschieden.

      Der Herzog kam auch mehrere Male mit seinem Geleite zu den Waldleuten, besah ihre Aufstellung und Einteilung, prüfte sie, belobte sie, munterte sie zu Übungen auf, und sprach mit mehreren.

      Die jungen Männer besuchten zuweilen Witiko, und er besuchte sie wieder.

      So


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