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Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert StifterЧитать онлайн книгу.

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter


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Abzuge gegen den Feind zu rüsten. Im ganzen Lager wurde die Weisung vollführt. Die Zelte wurden abgebrochen, die Wagen geladen, und die Leute geordnet.

      Mit dem Morgengrauen des zweiundzwanzigsten Tages des Monates April begann die Bewegung. Sie war so geordnet, wie das Lager geordnet gewesen war. Die Waldleute gingen voran. Sie hatten Pfeifer mit langen geraden Pfeifen, die helle Töne gaben. Zunächst hinter ihnen gingen und ritten die aus dem Waldsaume, und hatten Sackpfeifer und Flötenspieler. Weiter von denen kamen Bolemils Leute mit Trompeten und Hörnern, und weiter die andern.

      Als der Mittag dieses Tages schien, kamen Witiko und Rowno und Diet, und die zu ihnen gehörten, auf dem Berge Wysoka an. Der Hof, den sie früher besetzt gehabt hatten, war nun verbrannt und zerstört. Sie gingen an ihm vorüber, weiter mittagwärts, um auf dem Grün des Berges zu lagern.

      Gegen Ende des Tages war das ganze Heer auf dem Berge angekommen.

      Der nächste Tag wurde dazu verwendet, sie so aufzustellen, wie die Kampfbereitschaft es forderte. Sie lagerten nun in dieser Ordnung.

      Da der Morgen des vierundzwanzigsten Tages des Monates April angebrochen war, konnte man die Scharen der Verbündeten sehen, und die weißen Banner derselben in dem Grün des Landes erblicken.

      Es trafen hierauf Boten von den Feinden ein, welche Friedensfähnlein trugen, und berichteten, daß mehrere der großen Herren und Lechen, die bei Konrad wären, zu Wladislaw kommen wollten, um mit ihm den Streit friedlich beizulegen.

      Bolemil, der herbeigetragen wurde, sagte: »Höre sie, Herr, vielleicht ist doch noch der morgige Tag zu wenden.«

      Der Herzog sagte: »Ich werde sie hören.«

      Er ließ Friedensfahnen aufstellen, und melden, daß die Lechen kommen sollen.

      Er berief die Seinen zusammen. Es war auf dem Platze vor dem verbrannten Hofe. Er und die Herren saßen auf Stühlen, die jüngeren Männer standen, und hinter ihnen im großen Kreise waren Reiter und erlesene Fußgänger aufgestellt.

      Gegen den Mittag erschienen die Lechen. Sie kamen mit einem großen Gefolge von Reitern heran. Als sie gegen den Herzog ritten, wurde ihnen das Zeichen zum Halten gegeben. Sie hielten. Die Herren stiegen von den Pferden, die Reiter stellten sich hinter ihnen dicht geschart auf. Die Herren näherten sich dem Herzoge. An ihrer Spitze ging in ein weites geschürztes rotsammetnes Gewand gekleidet entblößten Hauptes Nacerat, neben ihm war der alte Mikul und der alte Rodmil, dann war Znata der Bruder Nacerats, sie waren auch in weite geschürzte Gewänder gekleidet. Dann waren noch Domaslaw, Slawibor, Drslaw und Jurata in Rüstung. Alle hatten die Häupter entblößt.

      »Setzt euch, und bedeckt euch«, sagte der Herzog.

      Sie setzten sich auf die Stühle, die dem Herzoge und den Seinigen gegenüber aufgestellt waren, und bedeckten ihre Häupter.

      »Es rede, wer von Euch zum Reden erlesen ist«, sagte der Herzog.

      Da erhob sich Nacerat, entblößte neuerdings sein Haupt, und wollte sich dem Herzoge nähern.

      »Nacerat«, rief dieser, »im Feldrate raten wir immer sitzend und bedeckt, und wir wollen es heute auch so halten.«

      Nacerat befolgte die Weisung, und sprach dann von seinem Sitze: »Erlauchter Sprößling des geheiligten Stammes Premysl, hochgeehrter Sohn des ruhmreichen und milden und gütigen Herzoges Wladislaw! mich sendet Konrad der Herzog der Länder Böhmen und Mähren an dich, und bietet dir seinen liebreichen Gruß als Vetter und Herr, es bieten dir die liebreichen Grüße Wratislaw von Brünn, Otto von Olmütz, Spitihnew und Leopold, dann Wladislaw der Sohn des letzten ehrwürdigen Herzoges Sobeslaw lauter Vettern von dir und Sprossen des heiligen Stammes Premysl. Sie wollen dir nur Liebes und Gutes, sie wollen, daß kein Blut vergossen werde, und daß keine weitere Habe mehr von den armen Leuten dieser Länder zu Grunde gehe; als zu ihrem großen Schmerze und zu unser aller Schmerze schon zu Grunde gegangen ist. Sie lassen dich durch mich fragen, was du begehrest, damit diese Heere, welche sich jetzt gegenüber stehen, sich friedlich als Kinder der nämlichen Länder vereinigen, und dann auseinander gehen. Sie werden mit Freude erfüllen, was dein Herz wünschet.«

      »Nacerat«, antwortete der Herzog, »Diener der Länder Böhmen und Mähren, der du oft im Rate dieser Länder geredet hast! daß du auch hier wie im Rate reden darfst, danke dem alten Manne mit den weißen Haaren neben mir, den ich verehre wie einen Vater, und den du in der Versammlung auf dem Wyšehrad sprechen gehört hast. Meinen lieben Vettern sage meine Wünsche. Sie sollen das Heer entlassen, und von mir dem Herzoge von Böhmen und Mähren für sich und ihre Verbündeten um Gnade flehen.«

      »Hoher erlaubter Herr«, entgegnete Nacerat, »du sagst Unmögliches. Konrad von Znaim ist der Herzog der Länder Böhmen und Mähren, er steht mit einem sehr großen Heere vor dir, wie kann es einen andern Herzog geben? Er wird dir mit vieler Liebe Znaim und weitere Ländereien erteilen.«

      »Und wie ist Konrad von Znaim der Herzog der Länder Böhmen und Mähren geworden?« fragte der Herzog.

      »Er ist von den erhabenen Söhnen des Stammes Premysl und von den großen und mächtigen Lechen und Herren dieser Länder dazu gewählt worden«, antwortete Nacerat.

      »Hier sitzt mein Bruder Diepold, ein Sohn des Stammes Premysl«, entgegnete der Herzog, »neben ihm sitzt Heinrich mein Bruder, ein Sohn des Stammes Premysl, dann bin ich selber auch ein Sohn des Stammes Premysl, dort sitzt Otto der Bischof von Prag, neben ihm sitzt Zdik der Bischof von Olmütz, dann sitzen die Äbte von Kladrau Wilimow und Brewnow, dann sitzt Daniel der Propst von Prag, und es sitzen andere Priester und Diener Gottes hier. Da sitzt der ehrwürdigste Leche der Länder, Bolemil, dessen Redlichkeit, wie sie sagen, nicht gebeugt werden kann, dann sitzt Lubomir, dann Diwiš, Wšebor, Chotimir, Preda, Milota, und wie du sie weiterhin alle kennest, haben die auch zu Konrads Erhöhung mitgewählt?«

      »Sie sind gegen den Herzog in den Waffen«, sagte Nacerat, »und ich bin von ihm als Bote zu ihnen gesendet, um ihnen Liebes zu bieten.«

      »Am vierten Tage des Monates Hornung des Jahres 1140«, entgegnete der Herzog, »ist von allen Lechen Herren und Wladyken der Länder Böhmen und Mähren nicht bloß von einem Teile auf dem Wyšehrad ein Herzog gewählt worden, am siebenzehnten Tage des nämlichen Monates ist er auf den Fürstenstuhl gesetzt worden. Wohin ist jener Herzog gekommen, und wann ist Konrad auf den Fürstenstuhl gesetzt worden?«

      »Es erfüllet mich mit großem Schmerze, was ich jetzt sagen muß, hoher und erlauchter Herr«, antwortete Nacerat, »jener Herzog hat geschworen, daß er die Rechte der Länder schützen und achten werde, und es ist, da er den Fürstenstuhl inne hatte, anders geworden. Die Lechen waren gekränkt, und haben, weil durch den Wegfall des Beschworenen die Wahl nichtig geworden war, den erhabenen Fürsten des Stammes Premysl Konrad zum Herzoge gewählt. Auf den Fürstenstuhl ist er noch nicht gesetzt, aber er ist jetzt auf dem Wege nach Prag, um dort auf denselben gesetzt zu werden.«

      »Hast du die völlige Macht, mit mir vollständig und bis in das Reine abzuhandeln und abzuschließen, Nacerat?« fragte der Herzog.

      »Ich habe diese Macht«, antwortete Nacerat.

      »Nun so höre, und handle, und schließe auf folgende Dinge mit mir ab«, entgegnete der Herzog, »oder wenn du nicht abschließen kannst oder willst, so verkündige die Dinge denen, die dich gesandt haben. Ich verzeihe den Fürsten des Stammes Premysl, daß sie sich gegen mich erhoben haben, und belasse sie in ihren Besitzungen und Rechten, ich verzeihe den Priestern Lechen und Herren ihre Empörung gegen mich, und belasse sie in ihren Besitzungen Rechten Ämtern und Würden, ich verzeihe jedem, der gegen mich aufgestanden ist, und werde ihn nicht verfolgen und schädigen, wenn sie sich unterwerfen, die Waffen niederlegen, und die Verzeihung verlangen.«

      »Auf diese Dinge kann ich nicht abhandeln und abschließen«, erwiderte Nacerat; »denn Konrad ist der Herzog der Länder Böhmen und Mähren, und muß es bleiben.«

      »Hochehrwürdige Bischöfe Äbte Priester und Diener des Herrn, Söhne Premysls Diepold und Heinrich, ehrwürdige Lechen Wladyken und Männer, die ihr um mich versammelt seid«, sagte der Herzog, »habe ich genug getan?«

      Otto


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