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Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert StifterЧитать онлайн книгу.

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter


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      Als das Mahl aus war, verabschiedeten sich die Männer, und gingen, die Ruhe zu suchen.

      Witiko begab sich zu seinem Pferde, und wusch ihm mit Wein, den er sich verschafft hatte, die Gelenke.

      Dann legte er sich auf seine Schlafstelle.

      Und nun war Ruhe und Stille in dem Lager des Herzogs, nur daß die Wachen sich regten, Kundschafter streiften, und die Feuer gemach verbrannten.

      Dieser Tag war der fünfundzwanzigste des Monates April des Jahres 1142 gewesen.

      Ehe der Morgen graute, wurde ein Zeichen, welches kein Laut war, durch das Lager gesendet, zum Aufbruche bereit zu sein.

      Und noch in der Dunkelheit setzte sich der Zug nach Prag in Bewegung.

      Zweiter Band

       Inhaltsverzeichnis

      1

       Der Schein ging über Feld und Wald.

       Inhaltsverzeichnis

      Als der Herzog Wladislaw auf seinen Zug nach Prag ging, war derselbe in der folgenden Weise eingerichtet. Zuerst waren Reiter, welche den Weg erforschen, berichten, und Hindernisse, wenn es geschehen konnte, zerstreuen sollten. Dann kamen Fußgänger mit jenen Reitern und Wägen, die zu ihnen gehörten. Diese Vorhut führte Diepold der Bruder des Herzogs. Dann kamen die Verwundeten Welislaw, Casta, Hermann von Attes, Beneda, und andere. Sie waren in Tragbahren, deren Bänder über die Buge von je zwei Pferden gingen. Sie wurden von Reitern behütet, die Milota führte. Dann kamen wieder Reiter und Fußgänger. Diese führte Heinrich der zweite Bruder des Herzogs. Nach ihnen waren Wägen, welche Kriegsdinge und Kranke und Verwundete trugen. Die Männer der Wägen befehligte Jurik der Sohn Juriks. Hierauf kamen die entseelten Körper derjenigen, die auf dem Berge Wysoka ihr Leben ausgehaucht hatten, und denen man die Sorge weihen wollte, daß sie nach Prag gebracht würden. Darunter waren die Körper Smils und seiner beiden Söhne, Bens, Dalimils, Pustimirs und anderer hervorragender Männer. Die Ärzte hatten sie in der Nacht, soweit es erreicht werden konnte, mit Spezereien gegen das Verderben eingerieben. Diese Körper waren in Tücher gehüllt, und wurden entweder von Säumern getragen, oder auf Wägen geführt. Das Geleite dieser Mitfolge befehligte Zwest. Nun erschien zum Schlusse die größte Schar der Krieger Wladislaws, Reiter und Fußgänger. An diese Stelle waren die erfahrensten Kriegsherren und jene Abteilungen der Männer gewiesen worden, die den geschlossensten Stand zu halten vermochten, damit sie, wenn die Feinde nacheilen und angreifen sollten, schnell in Schlachtordnung wären, und so lange ausdauern könnten, bis auch die andern in Kampfesbereitschaft wären. Diese Nachhut führte der Herzog Wladislaw selbst. Um ihn waren die vorzüglichsten Männer, die Bischöfe und die Führer. Der alte Bolemil war in seiner Tragbahre mit seinen noch übrigen Reitern da. Der alte Lubomir ritt mit seinen Söhnen, die ihm geblieben waren, neben dem Herzoge. Diwiš und sein Sohn Zdeslaw waren da. Odolen folgte mit seinen Freunden. Preda und Gervasius ritten mit. Die Waldleute hatten den Vorzug erhalten, der Abteilung des Herzogs einverleibt zu werden, und zogen nun in ihr dahin. Unter ihnen war Witiko, Rowno, Diet von Wettern, Osel und die anderen, die von dem Mittage des Landes stammten. Zwei der Männer trugen in Tüchern, die man an zwei Stangen gebunden hatte, den verwundeten Tom Johannes den Fiedler. Sie hatten ihn sorgsam zugedeckt, und hatten ihm einen Pack Frühlingskräuter auf die Wunde gebunden. Zwei andere Männer trugen David den Zimmerer, und wieder zwei Veit Gregor. Christ Severin der Wollenweber und Mathias und Urban, der Neffe des Schmiedes, gingen in dem Zuge, weil sie geringere Wunden hatten. Die Waldleute hielten sich geschlossen, und suchten das Benehmen der andern Krieger nachzuahmen. Am Ende des Zuges waren wieder Reiter, wie sie am Anfange waren. Zu beiden Seiten des Weges waren Reiterfähnlein ausgesendet worden, das Land zu durchsuchen, und zu melden, was sie gesehen hätten.

      Die Häuser von Suchdol waren nach und nach rückwärts des Zuges gekommen, die Mauern von Radbar, die zuerst gegen Mitternacht gestanden waren, konnten nun gegen Mittag erblickt werden, und man näherte sich den Wiesen von Wolešec.

      Von den streifenden Reitern kamen Abgesendete herzu, die sagten, daß kein Mensch in der Gegend sei, daß sich die Felder in Unordnung befinden, und kein Vieh zu sehen ist, und daß sich keiner der Feinde zeige.

      Die Sonne ging nun über die Länder Mähren und Böhmen herauf, und beleuchtete den Zug. Man konnte an dem Rauche, der gegen Morgen war, sehen, daß die Feinde etwa an der Stelle seien, von der aus sie die Schlacht begonnen hatten, ja aus entfernterem Rauche, daß einige vielleicht schon gegen Mähren zurück gehen.

      Die Scharen kamen in den Ort Wolešec, und gingen durch ihn, der leer war, hindurch. Als die letzten die Häuser hinter sich hatten, wurden die Zeichen zur ersten Rast gegeben. Die Zeichen wiederholten sich in den Abteilungen, und man richtete sich zur Ruhe. Einige Zelte wurden aufgeschlagen, zumeist aber ließen sich die Männer nur in die Breite auseinander, um sich nieder zu setzen. Die Waldleute kamen an eine Mauer aus losen Steinen, die neben dem Felde lief. Einige setzten sich auf die Steine der Mauer, andere an die Mauer in das kurze Frühlingsgras der Wiese, die neben dem Felde war. Wie ihnen der Herzog Lebensmittel versprochen hatte, ging es jetzt in Erfüllung. Es kamen Träger und Karren zu ihnen, und brachten Säcke mit geräuchertem Schweinefleisch, mit Brot aus Gerste und Roggen, mit Käseziegeln und Klößen. Auch Fässer mit Getränken wurden herbei geführt, von denen die meisten mit klarem Wasser gefüllt waren, das man aus kühlen Quellen geschöpft hatte. Andere enthielten Bier und Met. Die Waldmänner erquickten sich zuerst an den Getränken, am Wasser, am Biere, am Mete. Dann nahmen sie von den Speisevorräten in ihre Säcke, was sie zum Zuge nach Prag als nötig gedachten. Dann aßen sie, tranken wieder, und machten sich zurecht, die kurze Rast zu genießen. Was von den Lebensmitteln übrig geblieben war, wurde wieder fort geschafft. In dieser Zeit kam Jakob, der Knecht aus dem Wangetschlage, mit seinem lahmen braunen Pferde zu den Waldleuten. Man hatte nichts von ihm gewußt, und in dem Kampfe seiner nicht gedacht. Er erzählte, daß er in der Schlacht gewesen sei, und daß sie ihn mit einer Lanze in die Wange gestochen haben. Er habe sich aber sehr gewehrt, und sei jetzt dem Zuge nach geeilt, um ihn einzuholen. Witiko untersuchte seine Wunde, und fand sie geringe. Dann gab er ihm von seinen Vorräten zu essen, und ließ das gehetzte Pferd erquicken.

      Als die Ruhezeit aus war, tönten die Hörner zum Aufbruche. Die Eckmänner der Waldleute gaben ihre Zeichen mit Hörnern von Ziegenböcken.

      Der Zug richtete sich wieder ein, und ging weiter.

      Man rastete noch zwei Male, und am Abende lagerte man sich auf weiten baumlosen Feldern, an denen keine Häuser waren, und die in dieser Kriegszeit keine Saaten trugen. Es wurden Gezelte geschlagen, die Grenzen des Lagers gesteckt, Wachen gestellt, und Kundschafter ausgesendet. Dann zündete man Feuer an, pflegte sich, und bereitete Schlafstellen. Und die Körper der Krieger genossen eine festere Ruhe, als sie in der vorigen Nacht gehabt hatten. Bis zum Morgen war es stille in dem Lager und um das Lager.

      Wie an diesem Tage, so war es ähnlich an dem zweiten und an dem dritten und an dem vierten.

      Und am fünften Tage kam Wladislaw mit seinen Kriegern vor der Stadt Prag an.

      Die Augen aller Krieger sahen auf diese Stadt. Da war der hohe Wald des Berges Petrin, und von diesem Walde gingen die lichten Mauern dahin, die Sobeslaw hatte umbauen und mit Türmen versehen lassen, und hinter den Mauern ragten die Gebäude empor: die Kirche des heiligen Veit, die Kirche der heiligen Jungfrau Maria, die Kirche des heiligen Georg, die Hofburg des Herzoges, der Bischofsturm, die Priesterhäuser, die Häuser der Ämter, und noch viele andere, die sie nicht kannten. Aber zwischen dieser Stadt, die sie aufnehmen sollte, und den Kriegern war der weit gedehnte rechtsufrige Burgflecken Prag. Und vor dem Burgflecken standen unzählige Menschen gedrängt, um den Herzog und sein Heer zu sehen. Einige waren auf Dächer und Bäume geklettert. Vor allen Menschen aber stand die Herzogin. Neben ihr stand der Hofrichter und der Kämmerer und der Maier des Herzogs, welche nicht in den Streit hatten mitziehen dürfen, es standen die Kmeten neben ihr, die der Herzog


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