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Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert StifterЧитать онлайн книгу.

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter


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      »Nehmt sie unter euch«, rief Wratislaw, »und vorwärts.'

      »Vorwärts«, riefen mehrere.

      Die Männer der Reiterschar umringten die von Swak und Jarohnew, die Pferde derselben wurden gewendet, und der Zug ging auf dem Heerwege gegen Pilsen weiter.

      Odolen und Witiko verließen jetzt ihre Stelle an dem Waldsaume, gingen zu ihren Pferden, und ritten zu den Ihrigen, um sie zu ordnen, und den Feinden nachzueilen.

      Witiko hatte eine größere Zahl, und brauchte eine längere Zeit.

      Als er nun seine Männer von der Wiese auf den Heerweg hinaus geführt, und Odolen eingeholt hatte, standen die Scharen schon zum Streite. Die Männer drohten und die Pferde drängten zum Kampfe, und das Schwert Odolens war gegen Wladislaw gerichtet.

      Da sprengte Witiko mit einem Satze seines Pferdes zwischen die Reihen, und rief: »Odolen, töte ihn nicht.'

      »Gib Raum«, schrie Odolen.

      »Ich gebe nicht Raum«, rief Witiko, »töte ihn nicht, ich habe das Brot seines Vaters gegessen, und die Hand seiner Mutter hat auf meinem Haupte geruht. Sobeslaw hat das Land beglückt, und Adelheid hat darauf geschienen wie eine Sonne. Du darfst das Kind dieser beiden nicht töten.«

      »Der Krieg hat seine Art«, schrie Odolen, »man frägt nach nichts, man kann siegen oder unterliegen, es ist alles gleich. Gib Raum, daß dich die Schärfe des Schwertes nicht trifft.«

      »Ich weiche nicht, Odolen«, rief Witiko, »Odolen, du hast gesagt, du liebest mich wie einen Bruder, und wollest mir einen Bruderdienst tun, wenn ich ihn nenne: ich habe ihn nicht genannt, jetzt nenne ich ihn. Gib Frist, daß mit diesen Männern gesprochen werden kann.«

      »Sie stehn nicht Rede«, sagte Odolen, »aber weil ich dir den Dienst tun will, so rede, wenn du Worte weißt, die diese Menschen rühren können.«

      »Sie werden wohl einen Führer haben«, sagte Witiko.

      »Der dort ist Wratislaw von Brünn«, sagte Odolen, »ein abtrünniger Sprosse Premysls; der da ist Otto, der Fürst von Olmütz, der mit Verrat dankt; und dieser ist Wladislaw, der Knecht des Knechtes der Lechen.«

      »Das sind nicht die Worte, Odolen«, sagte Witiko, »höret mich, erlauchte Herren. Ich sage: Erhabene Söhne Premysls, ich kann nicht denken, daß ihr leichthin von der Belagerung Prags in das Land hinaus reitet, ich muß erkennen, daß ihr einen großen Vorsatz habt. Wenn die Reue in euer Herz gekommen ist, und ihr zu Wladislaw zieht, um euch zu unterwerfen, so werden wir euch mit Ehrerbietung geleiten, und das Herz des Herzogs wird voll Freude sein.«

      »Wer bist du denn, der du zu reden wagst wie ein Gebieter«, schrie Bogdan, »du Landstreifer!«

      »Ich rede nicht zu euch, und doch will ich dir antworten, Bogdan, ihr habt mich einst zu eurer Versammlung geladen«, sagte Witiko.

      »Damit du uns verraten konntest«, schrie Bogdan.

      »Ich habe nichts versprochen«, entgegnete Witiko.

      »Er will Worte machen, wie auf dem Wyšehrad«, schrie Bohuš.

      »Nicht um Worte ist es zu tun«, sagte Witiko, »und um den, der sie redet, sondern daß sie Gutes wirken, und daß ihnen dazu die Kraft gegeben sein möchte. Aber ich rede nicht mit euch, und eure Antwort gilt mir nichts.«

      »Du Gauch!« schrie jetzt der rothaarige Beneš, »den wir selber auf dem Wyšehrad übermütig gemacht haben, statt ihn auf den Pfahl zu hängen, wie der arme Milhost geraten hat. Wähnst du denn, daß die Fürsten dir antworten werden, der du hier weniger bist als die Lehmscholle, die ihr Hufschlag schleudert, wenn sie über ihre Länder reiten?«

      »Es ist niemand unter euch, mit dem die Herzoge sprechen wollen«, sagte Domaslaw.

      »Hohe, erlauchte Herren«, sprach jetzt Witiko wieder, »möge es euch gefallen, mir ein Zeichen zu geben, ob ihr mir antworten wollet oder nicht.«

      Die Fürsten schwiegen.

      »Hast du nun Zeichen genug?« schrie Odolen mit tönender Stimme, »bei allen Heiligen im Himmel, bei Gott dem Vater, und bei allen Götzen, die unsere Vorfahren angebetet haben, und die ihr etwa noch anbetet, hier ist einer, der wirklich ein Gebieter ist, und dieser bin ich. Seht her, unsere Macht ist zehnmal, zwölfmal, fünfzehnmal größer als die eurige, in fünf Augenblicken kann ich euch vertilgen. Wratislaw, der du Herzog von Brünn gewesen bist, Otto, der du durch Wladislaws Gnade Herzog von Olmütz gewesen bist, und du, Wladislaw, der du des besten Vaters Sohn bist, und die ihr alle nur bettelhafte Sünder seid: ich befehle euch, legt eure Schwerter nieder, und folgt mir als Gefangene zu dem erlauchten Herzoge Wladislaw, der euer Richter ist, und der nur immer zu gelinde richtet, was bei euch Gott verhüten möge. Mit euch andern, die ihr hier wie allwärts unnütz seid, rede ich nicht. Ihr folgt als Troß in das Lager.«

      »So haut ihn doch in tausend Stücke«, schrie Bogdan.

      »Haue«, rief Odolen, indem er sein Schwert schildgemäß über dem Haupte hielt, und an der Spitze seiner Männer stand.

      »Du Hund, du Katze, du Scheusal«, rief Beneš.

      Bohuš und Domaslaw aber drangen in diesem Augenblicke durch ihre Leute gegen Odolen vor.

      Doch Witiko stellte sein Pferd in ihren Weg, hielt sein Schwert zur Abwehr, und rief: »Um die Barmherzigkeit Gottes und die Fürbitte des heiligen Adalbert! haltet inne, es darf kein Kampf hier sein. Männer, ihr seid in unserer Gewalt. Fünfzehnfach stehen wir gegen euch, ihr könnt nicht entrinnen, ein Kampf ist hier nur ein Mord, und wir morden nicht. Er ist auch ganz unnütz. Wir machen euch eine Gasse, geht zu Konrad, und sagt ihm, daß sein Kampf vergeblich ist, und zerstreut das Herr.«

      »Bist du sinnlos?« schrie Odolen, »ich gebe keine Gasse. Und ehe man ein Auge hebt und senkt, erfüllet meinen Befehl.«

      »Odolen, der Herzog selber verabscheut unnützes Blutvergießen«, rief Witiko, »und diese, wenn sie zurückkehren, und berichten, wie die Sache ist, werden den Streit enden, wie kein Mensch denken kann.«

      »Das ist Sache des Herzogs«, rief Odolen, »der Herzog kann sie entlassen.«

      »Was kann indessen in Prag geschehen, augenblicklich müssen sie fort«, rief Witiko.

      »Du feiges Tier«, schrie Beneš herüber, »wir werden den Mut zu den Unsrigen tragen, und wir werden wie Samo heran ziehen und euch vertilgen.«

      »Beneš«, rief Witiko, »ihr werdet den Mut nicht zu den Eurigen tragen, ihr und eure Boten werdet die Sache erzählen, und wenn ihr auch lügen wollt, so wird die Wahrheit durchscheinen. Und von Samo reden wir nicht.«

      In diesem Augenblick erhielt Witiko von einem Manne der Mährer unversehens einen Schlag, daß Blut aus seiner Schulter floß. Sogleich wendete er sich gegen den Mann, und stürzte ihn von dem Pferde. Er drang nun gegen die andern vor, seine Männer scharten sich um ihn, und es wurde der heißeste Kampf.

      »Jetzt haltet fest, ihr Brüder«, schrie Wratislaw, »macht die Spitze, wir werden die Übermacht besiegen wie oft, ihr seid Helden, sie Gesindel.«

      »Jetzt haben die Hundeherzoge die Sprache«, schrie Odolen. »Auf, und in sie.«

      Sofort war er an den Feinden, und seine Männer mit ihm.

      Die Mährer ließen ihre Boten zurück, machten einen Schlachtkeil, und drängten vor.

      Sie hatten die Kriegserfahrung und die Kunst, die andern den Mut, und Odolen und Witiko beteuerten ihn noch mehr. Die Schwerter mischten sich in dichter Nähe, Blut floß durch die Gewänder, Blut floß auf die Pferde, Männer sanken, und in die große Tapferkeit der Mährer kam die Müdigkeit schneller; immer neue Streiter drangen gegen sie, sie wankten. Da gab Witiko seinen Reitern den Befehl zu einer Wendung der Umgehung der Feinde, es entstand eine Lücke, und die Feinde flohen durch dieselbe auf dem Wege gegen Prag davon.

      »Verrat, Verrat, Verrat!« schrien die Männer Odolens, und drangen gegen Witiko vor.

      Auch


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