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Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert StifterЧитать онлайн книгу.

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter


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Abschied, und der Zug begann. An der Spitze war der Herzog Wladislaw mit seiner Schar. Dann kamen die Männer von der Mosel und dem Rheine, von der Donau und der Weser, von dem Neckar und dem Maine, vom Spessart, vom Taunus, vom Schwarzwalde und den Alpen. Der König der Deutschen, Konrad, aus dem Geschlechte der Hohenstaufen führte sie. Volk und Troß war am Ende der Reihe.

      Bei dem Orte Taus gelangten sie in den Wald, der Böhmen von Deutschland scheidet.

      Auf dem böhmischen Boden kamen die Männer herbei, die sich für Wladislaw gesammelt hatten. Es waren so viel, daß seine Schar selber eine Macht wurde. Er teilte sie ein, und gab den Zupenmännern die Zupenkrieger, den Wladyken die Wladyksippen, und Welislaw, Odolen und Witiko eigene Leute.

      Diese streiften oft vor oder neben dem Heere.

      Bei Pilsen sammelten sich alle, und lagerten.

      Eines Tages ritt Witiko mit seiner Schar auf dem Wege, der von Pilsen gegen Prag führt, vorwärts. Nach einer Zeit folgte ihm Odolen auch mit seiner Schar. Sie kamen am Mittage zusammen, und vereinigten ihre Leute. Es war an der Stelle ein kleiner Föhrenwald neben einer Seite des Weges, und hinter ihm waren trockene Wiesen. Odolen und Witiko führten ihre Reiter auf die Wiese hinter dem Walde, daß sie geborgen wären, und ließen sie ruhen, und sie und die Pferde die Mittagsnahrung einnehmen. An die Spitzen des Waldes und an den Saum gegen den Weg hin wurden Späher gestellt.

      Da die Erquickung für Menschen und Tiere schon fast vollendet war, kam einer der Späher von der unteren Spitze des Waldes, und meldete, daß sich Reiter auf dem Wege von Prag her näherten. Witiko und Odolen hießen ihre Leute sich rüsten, die Pferde besteigen, und ruhig stehen bleiben. Sie aber faßten den Entschluß, daß sie die Reiter, wenn sie Feinde, und in nicht zu großer Zahl wären, an dem Walde vorüber lassen, und ihnen dann nachreiten wollten.

      An den Waldrand wurden noch mehr Späher gestellt.

      Da kam einer von ihnen, und sagte, die Reiterschar sei um vieles kleiner als die ihrige, es müssen Feinde sein, weil man kein Abzeichen des Herzogs an ihnen sehe. Sie reiten sehr langsam, und haben keine Vorreiter.

      Nun stiegen Witiko und Odolen von ihren Pferden, ließen dieselben unter die Bäume führen, und dort von Knechten bewachen. Sie aber gingen gegen den Weg an den Saum des Waldes, um die Reiter kommen zu sehen.

      Diese kamen, und ritten in ruhigem Gange ihrer Pferde an dem Rande des Waldes dahin. An ihrer Spitze war Wratislaw, der Herzog von Brünn, Otto, der Herzog von Olmütz, und Wladislaw, der Sohn des verstorbenen Herzoges Sobeslaw. Sie hatten keine Zierden an sich. Dann war Bogdan mit der Rabenfeder, dann der rothaarige Beneš mit weißen Federn, dann Domaslaw mit seinem roten Gefieder, dann der ältere Bohuš mit der Feder aus einem Schwanenfittiche. Sonst waren Männer, die als Mährer erkannt wurden, und einige, die von Böhmen stammten. Die Reiter gingen bis gegen die Mitte des Gehölzrandes. Dort blieben sie stehen, als hielten sie Beratung. Witiko und Odolen gingen gegen die Stelle so weit vorwärts, daß sie die Worte der Reiter vernehmen konnten. Es sprach nur zuweilen einer von ihnen. Sie sandten dann einen Mann vorwärts an die Spitze des Waldes, der dort stehen blieb. Es war an dem Orte eine Krümmung des Weges gegen Pilsen, und der Mann stand vielleicht als Späher.

      Nach einer langen Zeit sah man ein Häuflein Reiter auf einem Wege zwischen den Feldern gegen den Wald heran reiten. Sie kamen näher, und man sah, daß sie in Gewänder der Landleute gekleidet seien. Sie ritten zu den Mährern, und einer grüßte gegen Wratislaw.

      »Swak, du hast Jarohnew verlassen«, sagte Wratislaw zu ihm.

      Der Mann antwortete: »Er wird mit den Seinigen sogleich kommen, wir haben verschiedene Wege eingeschlagen.«

      »Und wann seid ihr umgekehrt?« fragte Wratislaw.

      »Heute nach Mitternacht, der Weg von Milin her ist weit und beschwerlich«, antwortete der Gefragte.

      »Und warum bist du abseits nach Milin gegangen?« fragte Wratislaw.

      »Damit Zeugen sind, welche uns in Milin gesehen haben«, antwortete der Mann.

      »So fürchtest du Gefahr?« fragte Wratislaw.

      »Ja«, entgegnete der Mann, »und Jarohnew ist gegen Manetin geritten, davon er noch weiter hieher hat.«

      »Und wo seid ihr gestern gewesen?« fragte Wratislaw.

      »In Pilsen, und auf dem Felde vor Pilsen sind wir auseinander gegangen«, antwortete der Mann.

      »Und seid umgekehrt?« sagte Wratislaw.

      »Der König Konrad ist nach Pilsen gekommen«, entgegnete der Gefragte, »wir sind in seinen Scharen gewesen, dann haben wir das weite Feld gesucht, und haben uns getrennt.«

      »Nun?« fragte Wratislaw.

      »Hoher Herr!« antwortete der Mann, »der Kriegsbann der Deutschen ist dreimal und viermal größer als das Heer vor der Stadt Prag, sie tragen blanke Harnische von Stahl oder von Gold, und da sie auf dem ebenen Boden vor Pilsen standen, erglänzte das Feld und der Wald von ihrem Scheine. Dann hat Wladislaw noch eine große Schar.«

      »Du bist ein kluger Mann, Swak«, sagte Otto, der Herzog von Olmütz, »und es ist gut, Wratislaw, daß wir selber gekommen sind.«

      »Es ist gut«, sagte Wladislaw, der Sohn Sobeslaws, »es müssen unsere Augen schauen, und unsere Herzen dabei sein.«

      Da sie noch sprachen, gab der Mann an der Spitze des Waldes ein Zeichen, und bald darauf kam ein Häuflein anderer Reiter auf dem Pilsener Wege zu den Fürsten.

      Wratislaw sagte: »So bist du auf dem Rückwege, Jarohnew?«

      »Wir haben in Manetin nur eine Stunde gerastet«, antwortete der Mann, »wir sind in der finsteren Nacht und auf den ungefügen Wegen geritten, und die Tiere haben kaum eine Handvoll Futter verzehrt.«

      »Und warum bist du so geritten?« fragte Wratislaw.

      »Weil mein Weg weiter ist als der von Swak«, antwortete der Mann, »und weil ich nicht wissen konnte, ob er nicht gefangen worden ist; denn darum haben wir uns getrennt, und weil ich die Botschaft zu dem Herzoge bringen wollte.«

      »Ist deine Botschaft so nötig?« fragte Wratislaw.

      »Sie ist nötig, antwortete der Mann, »der König Konrad ist bei Pilsen, seine Macht ist sechsmal größer als die eurige, alles glänzt von Helmen, Harnischen, Schilden, Schwertern.«

      »Hast du sie gezählt?« schrie Otto, der Herzog von Olmütz.

      »Die deutsche Macht ist zehnmal größer als die mährische«, rief ein Mann aus den Reitern Jarohnews.

      »Zehnmal, zwölfmal größer, und sie wird noch größer«, rief einer von dem Geleite Swaks.

      »Ja, immer größer«, rief ein anderer.

      »Ihr seid Tröpfe, und also, lieben Brüder, vorwärts«, rief Wratislaw.

      »Vorwärts«, rief Wladislaw, der Sohn Sobeslaws.

      »Wir müssen nach vorwärts«, rief Bogdan.

      »Vorwärts, vorwärts«, riefen mehrere.

      »Nehmt die Männer Swaks und Jarohnews in die Mitte«, sagte Wratislaw, »sie müssen mit uns gegen Pilsen.«

      »Wir können nicht gegen Pilsen«, sagte Jarohnew, »wir sind im Dienste des Herzogs Konrad, und müssen ihm die Botschaft bringen.«

      »Ihr bringt sie nicht«, sagte Wratislaw, »ich werde den Herzog Konrad bedeuten.«

      »Ach, hoher Herr«, sagte Jarohnew, »reitet nicht gegen Pilsen, der König Konrad zieht heran, Wladislaw wird wie ein Sturmwind daher reiten, ihr könnt ihm nicht entrinnen, und er wird euch die Häupter von den Leibern hauen. Nehmt in der Gegend jemanden gute Pferde, gebt sie uns, daß wir eilig mit der Meldung an die Stadt Prag kommen, damit der Herzog Konrad die Stadt erobere, und sich auf den Herzogstuhle setze, und daß der König Konrad dann Prag belagern muß. Der Hunger wird die Deutschen töten, oder ihr wollt euch dem Herzoge Wladislaw ergeben.«

      »Du


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