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Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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endlich den Schlußstrich ziehen …!

      *

      »Tut mir leid, aus Conway ist zur Zeit nichts herauszuholen«, sagte Leutnant Custer. »Der Mann hat zuviel Blut verloren. Die Ärzte haben jeden Zutritt streng verboten. Da muß ich mich fügen.«

      »Wird er wenigstens gut bewacht?«

      Mike Rander, den Custer besuchte, sah den Polizeioffizier warnend an.

      »Da können Sie Gift drauf nehmen, Rander. Ich habe hier erstklassige Leute abgestellt. Sie überwachen nicht nur den Korridorgang zu Conways Zimmer, sondern selbst den Speiseaufzug und den Vorgarten. Diesmal werden die ›Rotnasen‹ uns keinen Strich durch die Rechnung machen.«

      »Sieht so aus, als liquidierten die ›Rotnasen‹ ihre Gang«, tippte Anwalt Mike Rander an.

      »Sie reagieren auf jeden Fall blitzschnell. Sagen Sie, Rander, Ihr Butler ist im Moment nicht zu erreichen, wie?«

      »Sahen Sie ihn nicht in Conways Wohnung?«

      »Er hatte es wieder einmal sehr eilig. Zu eilig, wenn Sie mich fragen. Ich wette, er kocht wieder einmal seine eigene Suppe.«

      »Tun Sie was dagegen, Custer. Sie kennen ihn doch. Parker ist eben eigenwillig. Bisher hat es sich ja immer noch ausgezahlt.«

      »Mich wundert es, daß er bei Ihnen immer noch als Butler arbeitet.«

      »Mich wundert das am meisten, Custer.« Mike Rander lächelte. »Wie oft habe ich ihm schon eine Teilhaberschaft angeboten. Parker ist in der Lage, eine große Detektei zu leiten. Er arbeitet doch auch jetzt wieder selbständig. Aber nein, er schlägt alle Angebote ab und bemüht sich, mich zu erziehen.«

      »Werde einer klug aus diesem gerissenen Fuchs. Wo mag er sich jetzt wieder herumtreiben?«

      »Wirklich, Custer, ich weiß es nicht. Wenn er mir aber aus dem Weg geht, so weiß ich aus Erfahrung, daß er dicht vor der Lösung eines Kriminalfalls steht. So ist das immer bei ihm.«

      »Ich bin nicht sonderlich ehrgeizig«, lächelte Custer. »Von mir aus kann er den Fall ganz allein lösen, Hauptsache, wir können die ›Rotnasen‹ festsetzen. Haben Sie sich eigentlich schon eine Theorie gebildet?«

      »Ich will damit gar nicht hinter dem Berg halten, Custer. Wenn Sie mich fragen, so kommt nur Thorne in Betracht. Ich verfüge nämlich über ein Detail, das Parker noch nicht kennt. Es würde ihn sehr wundern.«

      »Details erfahre ich auch recht gern.« Leutnant Custer schmunzelte. Er wußte, daß Mike Rander nichts verschweigen würde.

      »Thorne hat Harrison Geld geliehen. Heute erfuhr ich es. Die Sache ist eindeutig. Thorne reichte einige Schuldscheine an Harrisons Vater weiter.«

      »Das ist ja interessant. Demnach war Harrison also auch geldlich abhängig von Thorne …!«

      »Genauso sehe ich das auch …! Mich wundert nur die Unverfrorenheit dieses Thorne …! Er scheint sich seiner Sache verdammt sicher zu sein.«

      »Nicht mehr lange. Auch ich bin für Thorne, Rander. Ich lasse ihn bereits überwachen. Sie tun’s ja auch, wie ich mir berichten ließ, nicht wahr?«

      »Ja.«

      »Irgendwann wird er sich schon verraten. Sehen Sie, Rander, Vertrauen gegen Vertrauen, ich möchte diesem Täter eine Falle stellen. In wenigen Stunden erscheinen die Abendausgaben der Zeitungen, Darin wird zu lesen sein, daß Conway lebt, daß er bereits morgen verhört werden, kann. Sie sollen mal sehen, wie aktiv der Täter dann werden wird. Conway kennt ihn, das steht fest. Also muß dieser Unbekannte versuchen – na ja, sagen wir ruhig Thorne – Conway mundtot zu machen. Dabei werden wir ihn fassen.«

      »Und falls Thorne sich absetzt?«

      »Wird er nicht weit kommen. Den haben wir schon jetzt an der Kette, ohne daß er es weiß.«

      »Hoffentlich gibt’s keine Panne«, unkte Mike Rander. »Parkers Abwesenheit macht mich nervös. Er scheint einer ganz dicken Sache auf der Spur zu sein …!«

      *

      Elsie Warner sah nicht sehr attraktiv aus.

      Sie lag auf der Couch und hatte die Augen weit aufgerissen. Auf ihrem Mund klebte ein breites Heftpflaster. Sie war an Händen und Rücken gebunden. Kratzspuren an Armen, Schultern und im Gesicht zeigten, daß sie sich wie eine Wildkatze gewehrt haben mußte.

      Josuah Parker sah das alles, doch er war zu seinem Leidwesen nicht in der Lage, Elsie zu helfen. Das lag an den beiden häßlichen schwarzen Mündungen, die auf ihn gerichtet waren. Parker sah sich gezwungen, die Arme andeutungsweise hochzunehmen.

      Die beiden Männer mit Rauschebärten und roten Pappnasen vor ihm dirigierten den Butler mit ihren Handfeuerwaffen tiefer in das Zimmer Elsies hinein.

      »Wollen wir diesen recht albernen Mummenschanz nicht aufgeben?« schlug der Butler vor, »schließlich sind wir doch erwachsene Menschen.«

      »Ihre faulen Tricks kennen wir«, sagte eine der Rotnasen. »Noch einmal lassen wir uns nicht aufs Glatteis führen. Höher die Hände …!«

      Parker mußte es über sich ergehen lassen, daß die beiden Gangster ihn nicht nur entwaffneten, sondern auch noch genau nach versteckt angebrachten Überraschungen durchsuchten. Danach gestatteten sie Parker, sich in einem Sessel neben Elsie zu setzen.

      »Ich möchte nicht aufdringlich erscheinen«, begann Parker, »darf man erfahren, was Sie planen, meine Herren?«

      »Sobald der Chef hier ist, werden Sie das merken, Parker.«

      »Vorher werden Sie die Pappnasen nicht abnehmen?«

      »Was stört Sie daran?«

      »Ihre Stimmen werden durch die zwangsläufig entstehenden Nasallaute verfälscht. Ich kann sie nicht identifizieren.«

      »Dann haben die Masken ja wenigstens ’nen Sinn.«

      »Darf ich fragen, ob auch Mr. Gerald Thorne erscheinen wird?« Das war wieder Parker, der seinen Mund einfach nicht halten konnte.

      »Doch, er wird auch kommen …!« lachte eine der beiden Rotnasen auf. »Gedulden Sie sich ’nen Moment, dann sind wir alle komplett, dann startet das große Abwaschen.«

      Josuah Parker zeigte weder Angst noch Unruhe. Es war erstaunlich und frappierend, wie sehr er seine Nerven im Zaum hielt. Gab es wohl etwas, was ihn je erschütterte

      »Wenn Sie erlauben, würde ich mir gern eine meiner Zigarren anzünden«, sagte Parker nach wenigen Sekunden des Schweigens. »Gestatten Sie einem alten Mann diesen Genuß.«

      »Rauchen Sie eine von unseren Zigaretten, Parker.«

      »Eine Zigarre wäre mir lieber, mit Verlaub zu sagen.«

      »Na schön, warum eigentlich nicht. Aber machen Sie keinen Blödsinn, Parker, wir passen scharf auf. Mit Tricks dürfen Sie uns nicht kommen.«

      »Könnte man Miss Elsie nicht auch gestatten, sich etwas zu erholen?«

      »Die bleibt, wie sie ist …!«

      Parker setzte sich absichtlich nicht weiter für Elsie Warner ein. Ihm kam es darauf an, eine seiner Zigarren für den Brand präparieren zu können.

      Die Revolverläufe höben sich automatisch, als Parker sein Etui hervorzog. Er öffnete es und holte eine pechschwarze Zigarre hervor. Überraschend schnell schnitt er die Spitze mit dem im Etui eingebauten Abschneider ab und bat höflich um Feuer. Wie selbstverständlich stand er auf und ging einer der beiden Rotnasen entgegen.

      »Bitte, nur ein Streichholz«, forderte er dann, »Feuerzeuge, gleich welcher Bauart, verderben den Geschmack, eine Tatsache, die Ihnen bestimmt nicht unbekannt ist.«

      Die beiden Rotnasen amüsierten sich über diesen skurrilen Mann, der die Gefahr, in der er schwebte, gar nicht zu bemerken schien.

      Elsie Warner aber, die Parker etwas besser kannte, verhielt sich


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