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Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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der hinter Molster blieb.

      Molster nickte und ging weiter.

      Butler Parker traute den beiden Gangstern jedoch nicht über den Weg. Er hatte sich halb herumgewendet und belauerte die Türen, die auf dem Korridor hinausführten. Würden die beiden Leibwächter den Versuch machen, ihn zu stoppen?

      Plötzlich ging eine Tür vorsichtig auf.

      Parker, der absichtlich zurückgeblieben war, nickte, als habe er das erwartet. Die Gangster, die sich in der Wohnung Molsters auskannten, waren durch Zwischentüren gerannt und versuchten nun, ihm in den Rücken zu fallen. Sie hatten die Rechnung nur ohne den Butler gemacht, der eben zurückgeblieben war.

      »Aber meine Herren«, sagte er milde und verweisend zur bewußten Tür hin, »wollen Sie mich um jeden Preis dazu zwingen, auf Mister Molster zu schießen?«

      Das genügte.

      Hastig wurde die Tür wieder zugeschlagen. Die beiden Leibwächter waren überspielt worden. Nun beeilte Parker sich, zur Tür zu kommen. Er zog sie auf und drückte den Bandenchef in das Treppenhaus hinein.

      Molster war schlecht zu Fuß.

      Wollte er Zeit schinden? Gab es für die zurückgebliebenen Gangster noch eine Möglichkeit, einzugreifen? Gab es eine Treppe, die von der Wohnung direkt nach unten in die Bar führte?

      Parker war so klug, mit solch einer Möglichkeit zu rechnen. Er drückte nun sehr auf das Tempo und zwang Molster, sehr schnell nach unten zu steigen. Molster war ein wichtiges Faustpfand. Er durfte nicht gefährdet werden. Molster, das bedeutete die Freiheit für Mike Rander!

      Die Tür war erreicht.

      »Mein Wagen steht draußen vor der Tür«, sagte Butler Parker, »ich werde Sie nicht länger belästigen, Mister Molster. Sobald Mister Rander sich auf freiem Fuß befindet, können Sie gehen.«

      Henry Molster zog die Tür auf. Er merkte gar nicht, daß Butler Parker die elektrische Zuleitung herausgerissen hatte. Dazu war Molster viel zu nervös. Er schwitzte vor Angst, und er verwünschte seine Leute, die sich derart über das Ohr hatten hauen lassen.

      Molster schob sich ins Freie hinaus.

      Butler Parker, der über die Schulter Molsters schaute, entdeckte auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen dunklen Buick, der scheinbar nur harmlos dort hielt.

      Aber Parker besaß so etwas wie einen sechsten Sinn.

      Instinktiv duckte er sich ab und warf sich hinter die Tür. Im gleichen Moment ratterte eine Maschinenpistole los. Molster warf beide Arme hoch in die Luft, taumelte in den Korridor zurück und fiel haltlos zu Boden.

      Parker machte sich ganz klein. Die Tür erbebte unter den Einschlägen der Geschosse, aber sie bremste die Bleiladung aus der Maschinenpistole.

      Und dann war es still.

      Parker hatte das Aufheulen des davonjagenden Wagens gehört. Fast ungläubig richtete er sich auf. Er sah auf Molster herunter, aber der Leiter der Monopol-Bande lebte nicht mehr. Er war von der ersten Serie aus der Maschinenpistole voll erwischt worden.

      Butler Parker setzte sich die schwarze Melone zurecht und lief auf den Korridor. Diese Runde hatte er glatt verloren, daran ließ sich nicht mehr zweifeln. Die Gangster um Wellmann hatten anders, brutaler reagiert, als er erwartet hatte. Sie hatten die günstige Gelegenheit beim Schopfe erfaßt und Molster ausgeschaltet.

      Parker setzte sich in den Alfa.

      Als er mit einem Blitzstart losfuhr, pfiffen ihm einige Bleigeschosse nach. Sie stammten von Lagarda und den beiden Leibwächtern, die tatsächlich über eine Direktverbindung hinunter in den Club gerannt waren, um ihn von hier aus zu erwischen.

      Parker zog den wunderbar auf der Straße liegenden Alfa in eine Seitenstraße hinein und befand sich bereits außerhalb der Gefahrenzone. Er hatte wirklich doppeltes Glück gehabt.

      Zufrieden aber war er keineswegs.

      Wie sollte er jetzt an Mike Rander herankommen? Ja, war sein junger Herr nach diesen Ereignissen nicht besonders gefährdet? Nach menschlichem Ermessen würden Lagarda und die Leibwächter nun die Organisation auflösen. Oder sie wurden zu Wellman überlaufen. In beiden Fällen konnten sie Rander als eine Art Brautgeschenk überbringen und ausliefern.

      Butler Parker bremste den Wagen ab und ließ ihn ausrollen. Er zergrübelte sich den Kopf darüber, wie er Mike Rander helfen konnte.

      Ja, es gab eigentlich nur eine Möglichkeit. Er mußte zurück zu Art Ganters fahren und dort sehr massiv werden. Diesmal durfte er keine Rücksicht nehmen. Jede Minute war kostbar.

      Parker hatte sich entschieden.

      Die Strecke bis zu Bellgons Haus schaffte er in Rekordzeit.

      Er klingelte an der Tür des Gartenhauses.

      Nichts rührte sich.

      Parker klingelte noch einmal, aber gleichzeitig suchte seine freie Hand nach dem bewußten Spezialbesteck aus bestem Chromnickelstahl.

      Parker verlor die Geduld, was bei ihm recht selten war. Als er den Spezialöffner in das Schloß schieben wollte, wurde er plötzlich von einer jungen, frischen Frauenstimme angesprochen.

      Parker wendete sich um.

      »Sie wollen zu meinem Bruder?« fragte das Mädchen.

      »Miss Helen Ganters, nicht wahr?« fragte Parker zurück, obwohl er Helen sofort wiedererkannt hatte.

      »Ich fürchte, Sie werden Art nicht sprechen können«, sagte Helen Canters bedauernd, »er ist zwar zu Hause, aber er schließt sich häufig ein und will keinen Menschen sehen.«

      Parker nickte, als könnte er das verstehen. Innerlich schaltete er aber sofort um.

      »Miss Canters, ich würde mich gern mit Ihnen unterhalten«, sagte Parker deshalb freundlich.

      »Mit mir?« fragte sie erstaunt zurück.

      »Ich bin Josuah Parker«, stellte er sich vor, »ich denke, ich habe Ihnen einige Dinge zu sagen, die für Sie von größter Wichtigkeit sind.«

      »Nun gut, kommen Sie mit nach oben«, entgegnete Helen Canters in einem etwas mißtrauischen Ton.

      Der Butler folgte ihr über die hölzerne Treppe nach oben.

      »Nun?« fragte sie. Sie war in der nett eingerichteten Diele stehengeblieben, wies aber höflich auf einen Stuhl.

      »Wir haben einen gemeinsamen Bekannten, Miss Canters«, begann Parker rundheraus, »er heißt Mike Ledgers und dürfte sich zur Zeit im Leichenschauhaus befinden.«

      Diese Feststellung schlug bei ihr wie eine Bombe ein. Ihr Gesicht wurde bleich wie eine frisch gekalkte Wand.

      »Mike Ledgers?« fragte sie leise zurück und leckte sich die trocken gewordenen Lippen.

      »Wenn mich nicht alles täuscht, besuchten Sie ihn kurz vor seiner Ermordung in einer kleinen, recht schäbigen Pension, Miss Canters.«

      »Woher … wissen Sie das?« wollte sie wissen.

      »Ich war in der glücklichen Lage, Sie beobachten zu können«, redete Parker weiter, »eine gewisse May hatte Sie zu Ledgers geschickt, nicht wahr?«

      »Wer sind Sie eigentlich?« wollte Helen Canters wissen. Sie hatte sich etwas gefaßt. Ihre Stimme hatte an Sicherheit gewonnen.

      »Ich kläre in Zusammenarbeit mit einem gewissen Mister Rander den Mordfall Ledgers und Tornby auf«, sagte Parker, sie scharf beobachtend. Und richtig, bei der Nennung des Namen Tornby verengten sich ihre Augen. Sie kannte auch diesen Rauschgifthändler.

      »Ich möchte nicht direkt behaupten, daß Sie an der Ermordung von Ledgers und Tornby beteiligt gewesen waren, aber Sie müssen zugeben, Miss Canters, daß Sie der Polizei recht aufschlußreiche Informationen vorenthalten haben.«

      »Die Polizei war doch noch gar nicht hier«, sagte sie, »wer


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