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Mami Staffel 5 – Familienroman. Eva-Marie HornЧитать онлайн книгу.

Mami Staffel 5 – Familienroman - Eva-Marie Horn


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nicht. Ja, vermutlich. Corinna, es ist nicht so einfach, wie du denkst!«

      »Für mich auch nicht, Bernd. Aber wenn du mich liebst, wie du sagst, kann es ja nur eine Entscheidung geben, oder? Und die wirst du dann treffen müssen. Sprich mit deiner… dieser Frau und sag ihr, was passiert ist. Dann wird sie einsehen, daß sie dich jetzt nicht mehr festhalten kann. So ein Biest wird sie doch nicht sein, daß sie dann immer noch darauf besteht, daß du bei ihr bleibst.«

      »Du hast ja keine Ahnung, wie rachsüchtig sie sein wird! Keine Ahnung hast du! Sonst hätte ich es ihr ja längst sagen können.«

      »Dann spreche ich mit ihr«, gab Corinna entschlossen zurück. Warum war sie darauf nicht längst gekommen? Von Frau zu Frau müßte sich doch eine Lösung finden lassen…

      »Um Gottes willen, tu das ja nicht, Corinna!«

      Sein Entsetzen war echt. Er hatte Angst vor seiner Verlobten. Corinna war etwas irritiert. Sie hatte Bernd immer als mutigen Mann gesehen, obwohl er das ja nicht gerade bewiesen hatte. Jetzt dagegen schien er richtiggehend Panik zu haben.

      »Schon gut. Wenn du es tust, muß ich das ja auch nicht.«

      »Gut, aber laß mir noch etwas Zeit. Ich muß den richtigen Moment abwarten.«

      »Warte nicht zu lange.«

      »Nein, aber leg mir nicht die Daumenschrauben an. Und ruf nicht bei mir zu Hause an. Das ist zu gefährlich. Vielleicht kann ich bald eine andere Stelle finden, ich habe mich ja schon umgehört…«

      »Das hast du?« fragte Corinna sofort voller Hoffnung.

      »Ja, sicher. Ich wollte dich doch auch. Das habe ich dir gesagt.«

      Er meinte es also noch ernst, auch wenn er auf die Aussicht, Vater zu werden, nicht so reagiert hatte, wie Corinna es sich erträumt hatte. Aber nun würde alles gut werden. Wo ein Wille war, würde sich auch ein Weg finden lassen.

      »Dann fahr jetzt erst einmal zurück. Ich melde mich nächste oder spätestens übernächste Woche bei dir, Corinna.«

      »Aber rufst du mich nicht einfach mal so an? Das haben wir vorher doch auch immer gemacht…«

      »Ja gut. Aber jetzt fahr nach Hause. Ich kann nicht klar denken, wenn du hier bist.«

      »Dann… kannst du mich doch jetzt einmal umarmen, oder?«

      »Natürlich kann ich das.«

      Endlich stand er auf und zog sie an sich. Corinna sah ihn forschend an. Sein Gesicht wirkte noch immer angespannt. Aber als er sie jetzt küßte, war ihr das egal.

      *

      Als Corinna nach Hamburg zurückkam, lag Melanie bereits auf der Lauer.

      »Mensch, habe ich mir Sorgen gemacht. Warum hast du denn gar nicht angerufen?«

      »Weil es nicht nötig war…«, gab Corinna lächelnd zurück. »Komm erst einmal herein, dann erzähle ich dir alles.«

      Melanie merkte, daß Corinna ziemlich entspannt wirkte. Es wunderte sie, denn sie glaubte keine Sekunde daran, daß jetzt plötzlich Friede, Freude, Eierkuchen herrschte.

      »Also? Was hat er gesagt? Oder hast du ihn gar nicht gesehen?«

      »Doch, das habe ich. Und er wird mich nächste Woche anrufen, nachdem er alles geklärt hat.«

      »Wie? Das verstehe ich nicht.«

      »Na ja, er sucht sich jetzt eine neue Stelle, spricht mit seiner… Verlobten und wird dann zu mir kommen.«

      »Aha. Und was sagt er zu der Aussicht, Vater zu werden?«

      »Er… freut sich«, schwindelte Corinna. Aber sie sah, daß Melanie ihr nicht glaubte.

      »Er war zumindest nicht so geschockt, wie du glaubst.«

      »Hat er keinen Abbruch vorgeschlagen?«

      Melanie war völlig verunsichert. Hatte sie Bernd doch falsch eingeschätzt? Das sollte sie allerdings sehr wundern. Sie sah Männer immer sehr nüchtern, deshalb konnten sie ihr auch nichts vormachen.

      »Nei… nein, jedenfalls nicht richtig.«

      Aha, also doch, dachte Melanie, beruhigt, daß ihre Wahrnehmung noch funktionierte. Corinna war dabei, sich wieder einmal eine ordentliche Portion Sand in die Augen zu streuen.

      »Und nun?«

      »Jetzt warte ich einfach. Ich weiß, daß alles gut wird.«

      Melanie konnte in diese leuchtenden Augen hinein nicht sagen, was sie dachte. Sie schluckte es also herunter und wußte, daß sie sich bereithalten mußte. Der Aufprall würde hart werden für Corinna.

      Ihre Freundin hatte sich eine Pizza aufgebacken und teilte sie jetzt mit Melanie. Dabei sprachen sie über das Baby, wie es wohl aussehen würde und wo es schlafen sollte.

      »Ich werde es zuerst mit ins Schlafzimmer nehmen. Natürlich brauchen wir eine größere Wohnung, Bernd kann ja hier nicht auch noch wohnen. Aber erst einmal, solange das Baby noch nicht da ist, muß es eben gehen. Ich weiß nicht, ob er etwas Geld gespart hat. Meinen Eltern sage ich es erst dann, wenn Bernd bei mir ist.«

      Dann werden sie es ja nie erfahren, hätte Melanie erwidern können.

      »Was meinst du, läßt mich dein Onkel trotz der Schwangerschaft weiterarbeiten?«

      »Natürlich. Er ist doch immer sehr nett zu dir. Warum sollte er dich hinauswerfen?«

      »Ich bin ja nur als Aushilfskraft angestellt.«

      »Das spielt keine Rolle. Du wirst doch dein Studium fortsetzen, oder?«

      »Ja, auf jeden Fall.«

      »Das ist gut«, antwortete Melanie erleichtert.

      Corinna schien also doch noch einen Rest von Vernunft zu besitzen. Ihr Onkel hatte Melanie versprochen, Corinna dann eine Stelle anzubieten. Dann hätte sie wenigstens genug Geld, um für das Kind eine Tagesmutter zu bezahlen.

      »Sag mal, was macht eigentlich Jürgen?«

      Melanie war über den plötzlichen Themenwechsel gar nicht erfreut. Jürgen war ihre Archillesferse. An einem feucht-fröhlichen Abend hatte sie Corinna nämlich gestanden, daß sie Jürgen Kunert sehr gern mochte, wenn es auch keine Liebe war. Er war Kunde in der Apotheke und hatte eine kranke Mutter, die er versorgte. Das bewunderte Melanie.

      »Dem geht es gut, warum fragst du?«

      »Hat er dich schon mal gefragt, ob ihr euch treffen wollt?«

      »Nee, warum sollte er?«

      »Läßt du ihn denn immer noch nicht merken, daß du ihn magst?«

      »Nein, ich behandele ihn wie andere Kunden auch. Daran wird sich auch nichts ändern.«

      »Warum bist du nur so hart, Melanie? Fehlt dir das nicht? Gestreichelt werden und alles?«

      Melanie trank einen Schluck Wein und überlegte, wie Corinna wohl mit der Wahrheit umgehen würde. Die Ehe ihrer Eltern war furchtbar gewesen. Melanie hatte nicht die geringste Veranlassung, an eine immerwährende Liebe zu glauben. Wenn man sich umschaute, zerbrachen so viele Ehen, die einmal aus Liebe geschlossen worden waren, daß das auch nicht ermutigend wirkte. Da hielt sie sich lieber an ihre Arbeit und ihre Hobbies.

      »Manchmal schon. Aber damit komme ich gut zurecht. Was meinst du, wollen wir noch ins Kino gehen? Wenn du dich beeilst, schaffen wir das noch.«

      Corinna wollte erst nein sagen, weil sie gern im Hause wäre, falls Bernd anrief. Aber andererseits könnte er ihr ja auch auf den Anrufbeantworter sprechen. Sie wußte genau, daß Melanie sie doch überreden würde, mitzukommen.

      »Na gut. Ich ziehe mir nur noch etwas anderes an.«

      Es wurde noch ein recht netter Abend. Corinna schaffte es sogar, für einige Zeit nicht an Bernd und die ausstehende Entscheidung zu denken. Aber das lag


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