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Dr. Norden Staffel 3 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Staffel 3 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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Fee war sich keiner Schuld bewusst.

      »Ich wasche meine Hände in Unschuld!«, beteuerte sie. »Ich hab deinen Onkel seit gestern noch nicht mal gesehen.«

      »Aber wenn du mich zwischen die Finger bekommen hättest, wäre es mir nicht gut ergangen«, mutmaßte Mario trotz seiner Erschöpfung belustigt.

      Er war ebenso erleichtert wie Fee, seine Nichte auf dem Weg der Genesung anzutreffen, und deshalb schon wieder zu Scherzen aufgelegt.

      »Oh, Mann, Mario!«, lächelte Anneka kopfschüttelnd. »Das hätte Mami nie getan. Du konntest doch nichts dafür.«

      »Mag schon sein«, gab der Kinderarzt zu bedenken. »Aber mit uns ist es genauso wie mit anderen Geschwistern auch. Wir ärgern uns gern gegenseitig. Nicht wahr, Feelein?« Übermütig piekste Mario mit dem ausgestreckten Zeigefinger in Fees Seite.

      Die hatte mit diesem Angriff nicht gerechnet und schrie erschrocken auf. Während sich Mario ausschütten wollte vor Lachen und auch Anneka kichern musste, wurde die Tür aufgestoßen und ein völlig aufgelöster Daniel Norden stürmte ins Zimmer.

      »Um Gottes willen, was ist passiert?« Der Schrei seiner Frau hatte ihn alarmiert, und abrupt blieb er stehen, um sich einen Überblick über die offenbar dramatische Situation zu verschaffen.

      Verdutzte Blicke trafen ihn.

      »Dan, ist alles in Ordnung? Du bist ja ganz bleich.« Fee war die Erste, die ihre Stimme wiederfand. Sie ging auf ihren Mann zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Keine Angst. Anneka geht es heute schon viel besser. Sogar die Tonsillitis scheint abzuklingen.«

      »Aber warum hast du dann gerade so fürchterlich geschrien?«, fragte Daniel entgeistert.

      Anneka lachte glucksend, und auch Mario konnte sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen. Amüsiert lächelnd drehte Fee den Kopf zu ihrem Bruder.

      »Weil Mario mich gekitzelt hat.«

      »Gekitzelt?«, fragte Daniel verständnislos und verdrehte die Augen gen Himmel. »Diese Familie bringt mich eines Tages noch ins Grab«, seufzte er dann nicht ganz ernst.

      Die Erleichterung darüber, dass es Anneka besser ging, zauberte ein Strahlen in seine Augen. Sein liebevoller Blick wanderte zu seiner Tochter. Der ging es offenbar schon wieder so gut, dass sie Pläne schmieden konnte.

      »Bevor wir dich ins Grab bringen, könntest du mich vielleicht zu Leon fahren«, bat sie mit unwiderstehlichem Augenaufschlag. »Immerhin hab ich keine Kosten und Mühen gescheut, zu ihm in die Klinik zu kommen.«

      »Ach, so ist das«, spielte Daniel ihr gut gelauntes Spiel mit. »Am Ende steckst du mit Mario noch unter einer Decke, und ihr habt euch das alles nur ausgedacht.« Während er seiner Tochter aus dem Bett und in den neben dem Bett bereitstehenden Rollstuhl half, zwinkerte er ihr fröhlich zu. Trotz der Müdigkeit war alle Sorge aus seinem Herzen gewichen. Nachdem er sich von seiner Frau und seinem Schwager verabschiedet hatte, erfüllte er Annekas sehnlichsten Wunsch und brachte sie zu ihrem Freund, dem Tennisprofi Leon Matthes, den sie schon seit Tagen nicht mehr gesehen hatte.

      Zum ersten Mal überhaupt empfand Anneka eine Krankheit als Glücksfall: Da Leon und sie sich ohnehin schon gegenseitig angesteckt hatten, konnte ja jetzt nichts mehr passieren. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzten Tango, als sie verhalten an die Tür klopfte und endlich wieder Leons geliebte Stimme hörte.

      *

      Als sich Daniel Norden trotz der Anstrengungen der vergangenen Nacht auf den Weg in die Praxis machte, lag ein glückliches Lächeln auf seinem Gesicht. Alles hatte sich wieder einmal zum Guten gewendet …

      »Fast alles«, murmelte er versonnen. Angesichts seines eigenen Glücks und dem seiner Familie war ihm Franziska Weiß wieder eingefallen. Der Gedanke daran, so kurz vor dem Ziel aufzugeben und diese Frau ihrem Schicksal zu überlassen, machte ihn so unzufrieden, dass er eine spontane Entscheidung traf.

      »Wenn ich mich nicht irre, wohnt Frau Weiß in der Blumenstraße«, sinnierte er vor sich hin. Konzentriert blickte er durch die Windschutzscheibe hinaus und las die Namen der Straßenschilder, die links an ihm vorbeizogen. »Das ist nicht weit von hier.« Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr auf dem Armaturenbrett. »Wenn ich mich beeile, schaffe ich es vor Beginn der Sprechstunde.« An der nächsten Kreuzung setzte er den Blinker und bog ab.

      Fünf Minuten später stand Dr. Daniel Norden vor dem Wohnblock, in dem Franziska Weiß lebte. Er zögerte einen Augenblick, dann drückte er entschlossen auf den Klingelknopf. Die Tür war nicht verschlossen, sodass er ins Haus gelangte. Frau Weiß wohnte im Erdgeschoss. Als sie die Tür öffnete, sah sie ihm direkt ins Gesicht.

      »Sie?«, fragte sie erstaunt und alles andere als erfreut. Sofort wurde ihre Miene abweisend. »Ich will Sie hier nicht sehen!«

      »Bitte beruhigen Sie sich, Frau Weiß!«, bat Daniel und hob beschwichtigend die Hände.

      Doch Franziska dachte nicht daran, seiner Bitte Folge zu leisten.

      »Sind sie schwerhörig?«, fauchte sie zornig. »Oder haben Sie nur Luft zwischen den Ohren?«

      »Warum sagen Sie solche Sachen?«, fragte er ernst, aber immer noch freundlich. »Was habe ich Ihnen denn getan?«

      Franziska Weiß schnitt eine Grimasse und legte den Kopf schief.

      »Huhu, was habe ich Ihnen denn getan?«, äffte sie ihren Arzt nach.

      Normalerweise hätte sich Daniel eine solche Respektlosigkeit niemals gefallen lassen. Doch in diesem Fall war er wild entschlossen, die Sache zu einem guten Ende zu bringen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich nichts anmerken zu lassen. Dieses besonnene Verhalten schien Franziska aber nur noch mehr zu reizen. »Ich kann solche verlogenen Menschen wie Sie einfach nicht ausstehen. Wenn ich Sie noch einmal hier sehe, hole ich die Polizei. Und jetzt verschwinden Sie endlich!«

      Langsam regte sich nun doch Dr. Nordens natürlicher Widerspruchsgeist. Doch der war es nicht, der ihn die folgenden Sätze aussprechen ließ. Es ging darum, Franziskas Panzer zu durchbrechen. Dazu waren offenbar deutliche Worte nötig.

      »Was erlauben Sie sich eigentlich?«, fragte Daniel deshalb unerwartet schroff. »Haben Sie Ihr gutes Benehmen völlig vergessen? Kein Wunder, dass kein Mensch mehr Kontakt zu Ihnen haben möchte … Wenn sie mit allen so umgehen …«

      Franziska Weiß machte den Eindruck, als ob sie ihrem Arzt direkt ins Gesicht springen wollte. Sie bebte am ganzen Körper und ballte die Fäuste.

      »Das ist eine Unverschämtheit!«

      Doch Daniel ließ sich nicht beirren.

      »Ach ja? Wo ist denn dann Ihre Familie?«, fragte er provokant. »Sie haben gar keine, stimmt’s? Es gibt keinen einzigen Menschen, der sich um Sie kümmert. Für den Sie wichtig sind. Deshalb sind Sie bei meiner Frage gestern so wütend geworden«, sagte er seiner Patientin auf den Kopf zu. Er mochte sich selbst nicht für diese Worte. Aber es musste sein.

      Franziska Weiß stand in der Wohnungstür und starrte ihn hasserfüllt an. Doch plötzlich änderte sich etwas in ihrem Gesichtsausdruck. Aus irgendeinem Grund verpuffte die maßlose Wut und machte einer abgrundtiefen Hilflosigkeit Platz, die Dr. Nordens Herz berührte.

      Irgendwann senkte Franziska Weiß den Kopf. Mit hängenden Schultern stand sie da und nagte an der Unterlippe.

      »Richard«, murmelte sie endlich kaum hörbar.

      Verwundert legte Daniel den Kopf schief. Noch immer stand er im Hausflur. Eigentlich hätte er längst in die Praxis aufbrechen müssen und schon jetzt hatte er ein schlechtes Gewissen den Patienten gegenüber, die auf ihn warten mussten. Doch keiner von ihnen litt an einem schwerwiegenden Problem, sodass er sich auf Franziska konzentrierte.

      »Richard?«, hakte er vorsichtig nach. Er fühlte, dass er des Rätsels Lösung ganz nah war und wollte diesen Erfolg nicht durch ein unbedachtes Wort kaputt machen.

      Franziska haderte noch immer mit sich.

      »Richard


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