Эротические рассказы

Dr. Norden Staffel 7 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Staffel 7 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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abzeichneten. »Weißt du, dass ich dieses Strahlen in deinen Augen in den letzten Wochen und Monaten sehr vermisst habe?«

      Fee schmiegte sich an ihn.

      »Ich weiß, und es tut mir sehr leid, dass ich so viel Arbeit hatte. Zum Glück hast du mich gerade noch rechtzeitig aus der Höhle des Löwen gerettet«, wollte sie einer Diskussion über die Arbeit keinen Raum geben. »Und bevor wir uns diesem Paradies auf Erden – oder sollte ich lieber auf dem Wasser sagen – hingeben, musst du mir eines versprechen.« Sie blinzelte ihren Mann an. Die untergehende Sonne tauchte ihr Gesicht in ein warmes Licht.

      »Alles, was du willst, mein Schatz. Ich gehöre dir mit Haut und Haaren.«

      »Genau das wollte ich hören«, schmunzelte Fee. »Dass wir in diesen zwei Wochen nur uns gehören. Keine Arbeit, keine Krankheiten, keine Diskussionen über Patienten oder Diagnosen. Glaubst du, das schaffst du?«

      Wider Erwarten machte Daniel den Eindruck, als amüsierte er sich über diese Bitte.

      »Die Frage ist doch wohl eher, ob du das hinkriegst«, gab er nicht ohne Grund zu bedenken. »Seit du stellvertretende Chefin der Pädiatrie an der Klinik bist, scheinen wir die Rollen vertauscht zu haben. Denn in letzter Zeit warten wir immer auf dich und nicht umgekehrt …«

      Weiter kam er nicht, denn Fee verschloss ihm den Mund mit einem Kuss, der ihn vergessen ließ, was er noch hatte sagen wollen.

      »Schön, dass du einverstanden bist«, lächelte sie, als sie sich von ihm gelöst hatte.

      Mit einer Drehung wand sie sich aus seiner Umarmung und kehrte in die Suite zurück, um ihren Rundgang fortzusetzen.

      Daniel sah ihr nach.

      »Warum bin ich dieser Frau nur hilflos ausgeliefert?« Er seufzte abgrundtief, aber das Lachen, das um seine Lippen spielte, verriet ihn.

      »Weil ich einfach unwiderstehlich bin«, lachte Felicitas und ließ die Fingerspitzen über die Glasplatte des weißen Schreibtischs gleiten.

      Der Ausruf ihres Mannes ließ sie zusammenzucken.

      »Ha, da haben wir’s!« Der Triumph in seinem Blick war nicht zu übersehen.

      »Was haben wir?« Fee war nicht wirklich bei der Sache. Sie war abgelenkt vom Anblick des cappuccinofarbenen Sofas, das über und über mit blauen Kissen in allen Nuancen bedeckt war. Gegenüber stand ein Boxspringbett, von dem aus man entweder fernsehen oder aber den gigantischen Ausblick genießen konnte. Fee beschloss, die Qualität der Matratze zu prüfen, und ließ sich übermütig aufs Bett fallen.

      Daniel blieb vor ihr stehen und sah auf sie hinab.

      »Jetzt wissen wir, woher Felix seine frechen Sprüche hat. Ich ahnte es ja schon, aber deine Aussage gerade war der ultimative Beweis.« Er beugte sich über sie, um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken. Dann drehte er sich um, und sie konnte nicht sehen, was er tat.

      »Ein bisschen Selbstbewusstsein hat noch nie geschadet«, beharrte Fee, als sie einen Korken knallen hörte.

      Gleich darauf kehrte Daniel mit zwei Champagnerkelchen zurück ans Bett.

      »Auf deine Worte. Und auf dich. Und darauf, einen arbeitsfreien Urlaub zu verbringen«, brachte er einen Toast aus, in den seine Frau aus vollem Herzen einstimmte, bevor sich der Klang der Gläser mit dem Kreischen der Möwen und dem Murmeln des Meeres vereinte, das draußen tief unten an den Bootswänden leckte.

      *

      Mitten in der Nacht schreckte Rebecca Salomon hoch. Wieder einmal war sie schweißgebadet. Dafür war ihre Kehle staubtrocken.

      »Wasser. Ich brauche Wasser«, flüsterte sie in die Dunkelheit hinein und tastete nach dem Lichtschalter. Erst als sie ihn am gewohnten Ort nicht finden konnte, erinnerte sie sich daran, dass sie nicht in ihrem Bett in Addis Abeba lag. »Ich bin ja in München!« Schon seit einer Weile machte ihr ihre Vergesslichkeit Sorgen. Aber eine mondlose Nacht war sicher nicht die beste Gelegenheit, um sich über solche Dinge Gedanken zu machen. Schließlich fand sie den Lichtschalter doch noch und stand auf, um ins Bad ihres kleinen Pensionszimmers zu gehen und sich ein Glas Wasser einzuschenken. Sie trank es in gierigen Schlucken und beobachtete sich dabei im Spiegel.

      »Eine richtige alte Hexe bist du geworden«, schimpfte sie ihr Spiegelbild. »Dabei warst du früher halbwegs ansehnlich. Fast hübsch.« Sie legte den Kopf ein wenig schief und klemmte eine hellbraune Strähne hinters Ohr. »Es muss so gewesen sein. Sonst hätte sich der schöne Bernd niemals für dich interessiert.«

      Beckys Gesicht nahm einen wehmütigen Ausdruck an. Sofort wirkte es nicht mehr so verhärmt, sondern erschöpft und verletzlich.

      Bernd! Im ersten Moment wollte sie den Gedanken an die Liebe ihres Lebens wie immer beiseiteschieben. Doch dann erinnerte sie sich an ihren Vorsatz, endlich nicht mehr davonzulaufen.

      »Wenn ich wirklich unheilbar krank bin, sollte ich reinen Tisch machen«, sprach sich Rebecca selbst Mut zu. Das Zahnputzglas in den Händen, sank sie auf den Badewannenrand. »Immerhin war Bernd der einzige Mann, mit dem ich eine halbwegs normale Beziehung geführt habe. Und das fast zwei Jahre lang.« Bei dem Gedanken an den schlanken, blonden Hünen musste sie plötzlich lächeln. »Was wohl aus ihm geworden ist? Wie es ihm geht?«

      Becky erinnerte sich gut daran, wie ehrgeizig er gewesen war. Um jeden Preis hatte er ein guter Anwalt werden wollen. Schon als Student war er an der Uni wegen seiner Begabung und seines Fleißes aufgefallen. Und obwohl er viel gelernt hatte, war die Zeit mit ihm unvergleichlich gewesen. Sie dachte an die wilden Partys in ihrer Studenten-WG, wo sie Rotwein aus Wassergläsern und Bier aus der Flasche getrunken hatten. Zu essen gab es meist Spaghetti mit Tomatensauce, weil das Geld nicht für mehr reichte. Und doch war es – im Nachhinein gesehen – die glücklichste Zeit in Beckys Leben gewesen. »Warum hab ich Bernd damals eigentlich verlassen?«, fragte sie sich, obwohl sie Danny Norden am Vormittag bereits die Antwort gegeben hatte.

      Sie wusste, dass sie geflohen war. Geflohen vor der Verantwortung, die eine so große Liebe und ein Kind verlangten.

      Die Angst hatte sie in die Flucht geschlagen. Schon bevor sie schwanger geworden war, hatte Bernd immer öfter von Heirat gesprochen, davon, eine Familie zu gründen. Er hatte Zukunftspläne geschmiedet, die Rebecca an ihre eigene Familie erinnert hatten. Auch ihre Mutter war verliebt und glücklich gewesen und hatte sich doch eines Tages allein mit Kind wiedergefunden. Dieses Schicksal wollte Becky sich und dem Baby ersparen. Deshalb hatte sie alles weggeworfen.

      »Ich kann mir so ein spießiges Leben noch nicht vorstellen.« Dieser eine Satz hatte genügt, um Bernds Träume brutal zu zerschmettern.

      Wenn Rebecca es zuließ, sah sie noch immer sein erschüttertes Gesicht vor sich, als sie ihn vor vollendete Tataschen gestellt hatte.

      »Ich werde nach Äthiopien gehen und dort in einem Waisenhaus arbeiten.« Wie gestern klangen ihr ihre Worte im Ohr. »Glaub mir, es ist besser für uns.«

      »Tu das nicht, Becky«, hatte Bernd sie in seiner Verzweiflung angefleht. »Bitte tu uns das nicht an. Wir hatten doch so schöne Pläne. Bitte verlass mich nicht.«

      »Das waren deine Träume, nicht meine. Ich bin nicht für ein langweiliges, geordnetes Leben geschaffen. Es tut mir leid.« Mit diesen mageren Sätzen hatte sie ihn abgespeist, wohlwissend, dass sie sein Kind im Leib trug. Sein Kind, das sie niemals haben würden.

      Wenn Rebecca jetzt daran dachte, auf dem Badewannenrand sitzend, stiegen ihr Tränen in die Augen. Achtzehn Jahre lag dieser Abschied nun zurück. Achtzehn lange Jahre, in denen sie nichts mehr voneinander gehört hatten.

      »War das alles richtig?« Diese Frage stellte sie sich schon lange und umso mehr, seit sie ahnte, dass sie schwer krank war, vielleicht nicht mehr lange zu leben hatte. Und sie hatte auch eine Antwort darauf.

      »Nein.« Rebecca hatte Bernd vermisst, sie hatte gelitten und mehr als einmal den Telefonhörer in der Hand gehalten, um ihn anzurufen und um Verzeihung zu bitten. Vielleicht hätte sie eines Tages den Mut gehabt, es wirklich zu tun. Allein das Kind, das sie ihm vorenthalten, ihm


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