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Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.

Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Edgar  Wallace


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einer führenden Tageszeitung von Rio fand er nur die Bemerkung, daß Sir George Brasilien einen kurzen Besuch abgestattet hätte und mit dem nächsten Dampfer wieder nach England zurückkehren würde.

      »Dieser Tage muß er ankommen«, erklärte er, als er wieder in sein Büro kam. Er nahm den Hörer vom Telefon und ließ sich mit der La Plata-Dampfschiffahrtsgesellschaft verbinden. »Können Sie mir sagen, wann Ihr nächster Dampfer England erreicht? – Am Dienstagmorgen?« Er war schon im Begriff, wieder aufzulegen, als ihm noch etwas einfiel. »Ach, sagen Sie mir bitte, ist Sir George Frodmere an Bord dieses Dampfers?«

      »Sir George benützt diese Linie nicht«, erklärte er, als er den Hörer zurücklegte. »Aber sie transportieren einige Pferde für ihn, darunter sicher El Rey. Der Dampfer kommt am Dienstag in Tilbury an. Das trifft sich gut, denn ich habe gerade auch in der Nähe zu tun, allerdings schon am Tag vorher.«

      »Das ist Ihnen wohl eben erst eingefallen?« fragte Janet lächelnd.

      »Nein, das hängt mit meiner Tätigkeit für Eric Stanton zusammen. Ich habe in der Beziehung ein ziemlich schlechtes Gewissen. Dauernd nehme ich, seine Bezahlung an und habe noch nicht den mindesten Erfolg aufzuweisen. Bedenken Sie, daß ich ja gar nicht ernstlich die Absicht hatte, ein Detektivbüro zu eröffnen.«

      Sie sah ihn an und runzelte leicht die Stirn.

      »Wie meinen Sie denn das?« fragte sie langsam. »Wissen Sie, daß ich mir schon längst Gewissensbisse mache? Am Ende haben Sie dieses Büro, nur aufgemacht, damit ich eine angenehme Stellung finde?«

      Er schüttete lachend den Kopf.

      »Nein, da sind Sie doch zu argwöhnisch. Aber das schlimmste an Stantons Auftrag ist, daß ich nicht einmal eine Fotografie von der jungen Dame, die er sucht, zur Verfügung habe. Ich besitze kaum einen Anhaltspunkt und muß warten, bis ein Wunder geschieht. Und dafür bekomme ich zwölf Pfund wöchentlich von dem Mann.«

      »Gibt es denn gar keine Möglichkeit, sich einige Anhaltspunkte zu verschaffen?«

      »Das könnte man vielleicht. Bis jetzt habe ich nur herausgebracht, daß gleichzeitig mit Stantons Mutter auch eine alte Dienerin aus dem Hause verschwand. Sie hat wahrscheinlich die Frau und das Kind begleitet. Nun ist es mir vor kurzem gelungen, eine Verwandte dieser Dienerin aufzufinden, und ich hoffe, daß ich dadurch die Frau selbstausfindig machen kann. Und dann lassen sich ja schließlich weitere Schritte unternehmen. Aber ich habe jetzt auch andere Dinge zu tun. Vor allem muß ich herausbekommen, warum Sir George Frodmere ein Rennpferd für Soltescu gekauft hat. Soweit ich bisher feststellen konnte, besitzt der Mann überhaupt kein Gestüt. Ich habe mich auch bei verschiedenen Rumänen erkundigt, die hier in London leben, und niemand weiß etwas davon.«

      »Außerdem haben Sie aber noch einen großen Auftrag, den Sie hoffentlich nicht vergessen werden.«

      »Ach, meinen Sie, daß ich Soltescus Schriftstücke über den Herstellungsprozeß des biegsamen Glases wiederfinden soll? Daran denke ich unausgesetzt. Ich habe doch wirklich Glück, daß ich drei so bedeutende Fälle zu bearbeiten habe. Es sollte mich nicht wundern, wenn ich sie eines Tages alle drei zugleich lösen würde. Ja, ich muß wirklich sagen, daß ich großes Glück habe.« Er lächelte verschmitzt. »Jetzt können Sie mit mir Tee trinken, bevor Sie nach Hause gehen.«

      Sie erhob sich und zog ihren Mantel an.

      »Helfen Sie mir nicht, das ist nicht nötig.«

      »Es tut mir leid, daß ich nicht sofort zur Stelle war«, entschuldigte er sich und stand schnell auf. »Ich werde in letzter Zeit tatsächlich nachlässig.«

      »Sie denken zuviel nach.«

      »Worüber denn?«

      »Über Miss President«, erwiderte sie kühl.

      Er schaute sie erstaunt an und lächelte dann wieder.

      »Wieso über Miss President?« fragte er, als ob er nicht recht verstanden hätte.

      »Sie haben in der letzten Zeit verschiedene Briefe von ihr oder über sie erhalten.«

      Der Ton, in dem sie das sagte, behagte ihm durchaus nicht, wenn sie auch nur eine Tatsache festgestellt hatte.

      »Ich mache Ihnen ja nicht den geringsten Vorwurf deswegen«, sagte sie und lächelte seltsam. »Sie ist sehr schön und anziehend. Aber Sie sollten sich deshalb nicht in der Arbeit stören lassen.«

      »Aber um Himmels willen! Eric Stanton hat mir doch diese Briefe geschrieben! Außerdem beschäftige ich mich gar nicht viel mit ihr.«

      »Das glauben Sie«, erwiderte sie und schüttelte den Kopf. »Aber ich weiß ganz genau, daß Sie die ganze Zeit nur an sie denken, und zwar so intensiv, daß ich direkt Ihre Gedanken fühle.«

      »Da täuschen Sie sich aber gewaltig. Ich denke dauernd an jemand anders«, entgegnete er ruhig. »Und wenn mir überhaupt während der Bürostunden eine Frau in den Sinn kommt, dann ist es nicht Miss President.«

      »Es wäre doch besser, Sie würden sich nicht selbst etwas vormachen«, sagte sie mit erstaunlicher Sicherheit.

      »Aber Sie hören doch –«, begann er.

      »Sie brauchen nicht so laut zu sprechen – ich will doch nur Ihr Bestes. Sie waren sehr liebenswürdig zu mir, Mr. Sands, und ich bin Ihnen dafür zu großem Dank verpflichtet. Das erkenne ich voll und ganz an.«

      »Sie wollen mir doch nicht etwa jetzt ein Geschenk überreichen?« fragte er etwas spöttisch.

      »Bitte, werden Sie nicht ironisch«, entgegnete sie und wurde rot. »Es ist häßlich von Ihnen, daß Sie mich so behandeln, Mr. Sands. Ich gehe nach Hause.«

      »Sie trinken jetzt mit mir Tee.«

      »Ich sage Ihnen, daß ich nach Hause gehe«, erklärte sie bestimmt.

      »Aber erst, nachdem Sie Tee mit mir getrunken haben«, bestand er. »Nachher können Sie nach Hause gehen, aber bis sechs Uhr haben Sie Bürozeit. Und bis dahin ist noch eine halbe Stunde.«

      »Dann bleibe ich solange hier im Büro.«

      Sie zog ihren Mantel wieder aus.

      »Sie sind wirklich eine schwer zu behandelnde junge Dame.« Er seufzte. »So etwas ist mir doch noch nicht vorgekommen, Janet.«

      »Bitte, nennen Sie mich nicht bei meinem Vornamen«, erwiderte sie schnippisch und setzte sich an ihre Maschine.

      Er nahm an seinem Schreibtisch Platz, und sie schwiegen beide einige Minuten.

      »Sie sind eifersüchtig auf Mary President!« wandte er sich dann plötzlich an sie.

      Sie fuhr in ihrem Drehstuhl herum und warf ihm einen wütenden Bück zu.

      »Wie dürfen Sie das sagen?« rief sie hitzig.

      »Ich bin ein Detektiv«, erwiderte er in scherzhaftem Ton. »Und Detektive können sich alles gestatten, vorausgesetzt, daß man sie für ihre Mühe gut bezahlt.«

      »Sie wissen sehr wohl, daß ich nicht auf Mary President eifersüchtig bin. Weshalb sollte ich denn auch eifersüchtig sein? Sie können doch so viele Freundinnen haben, wie Sie wollen.«

      »Da haben Sie allerdings recht. Aber in diesem besonderen Fall glaube ich, daß Sie Mary President nicht leiden können.«

      »Nein, da irren Sie sehr. Sie denken, daß ich so kleinlich bin, um Ihretwillen eifersüchtig zu werden. Nein, Sie bilden sich zuviel ein. Ich interessiere mich absolut nicht für Ihre Herzensangelegenheiten.«

      »Das kann nicht ganz stimmen, denn –«, begann er.

      »Wenn es Ihnen recht ist, gehe ich jetzt nach Hause«, unterbrach sie ihn.

      Sie erhob sich, aber diesmal war er rechtzeitig zur Stelle, nahm ihren Mantel aus dem Kleiderschrank und half ihr beim Anziehen. Sie mußte seine Dienste wohl oder übel annehmen.


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