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Mein Weg: Der Weg der weißen Wolke. OshoЧитать онлайн книгу.

Mein Weg: Der Weg der weißen Wolke - Osho


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deshalb, weil das Ego eine besondere Macht hätte, es ist schwierig, weil ihr noch immer an seine Macht glaubt.

      Wenn ihr daran glaubt, wird die Sache sehr kompliziert, weil ihr das Ego einerseits fallenlassen wollt, und andererseits daran festhaltet. Ihr wollt mir gern glauben, wenn ich sage, dass es ein Traum ist, aber nur, weil ihr so sehr unter eurem Ego leidet – nicht, weil ihr die Wahrheit dessen, was ich sage, fühlt.

      Wenn ihr wirklich die Wahrheit meiner Worte spürt, lasst ihr das Ego auf der Stelle fallen. Ihr werdet nicht fragen wie. Da gibt es kein wie. Ihr versteht es, und das Ego fällt von euch ab. Aber ihr begreift einfach nicht, dass ich die Wahrheit sage. Wenn ich sage, dass das Ego fallengelassen werden kann, weil es unwirklich ist, macht ihr euch gleich Hoffnungen, dass alles Leid wegfällt, und dann seid ihr glücklich mit dieser Hoffnung.

      Ich mache euch keine Hoffnungen, ihr macht euch diese Hoffnungen selbst. Ich stelle einfach fest, dass das Ego sich so zusammensetzt, dass das Ego auf diese Weise hergestellt wird; und da es unwirklich ist, bedarf es keiner Anstrengung. Einfach durch das Einsehen dieser Tatsache verschwindet das Ego.

      Es ist wie ein Mann, der in Todesangst um sein Leben rennt, weil er sich vor seinem eigenen Schatten fürchtet. Ihr haltet ihn auf und sagt: Du bist ein Dummkopf, das ist doch dein eigener Schatten; niemand verfolgt dich und keiner will dich umbringen. Es ist niemand da, außer dir. Du hast Angst vor deinem eigenen Schatten. Aber wenn man einmal losrennt, rennt der Schatten mit. Je schneller man rennt, desto schneller folgt der Schatten. Der logische Verstand sagt, man ist in Gefahr, und wenn man entkommen will, muss man noch schneller laufen.

      Aber was ihr auch tut, der Schatten folgt euch, und ihr fürchtet euch mehr und mehr, weil ihr ihn nicht loswerden könnt … Aber ihr habt euch alles nur eingebildet … Wenn ich euch sage, dass es nur ein Schatten ist – keiner verfolgt euch, dann schaut ihr den Schatten an und erkennt die Lage. Werdet ihr dann fragen, wie man seinen Schatten loswird? Werdet ihr nach Yoga-Techniken fragen? Ihr werdet einfach nur lachen! Ihr seid ihn los. In dem Moment, in dem ihr seht, dass es nur ein Schatten ist, und niemand hinter euch herrennt, ist die Idee des Schattens von euch abgefallen. Es ist keine Frage des Wie.

      Ihr werdet laut lachen, weil alles nur Einbildung war. Genauso verhält es sich mit dem Ego. Wenn ihr die Wahrheit meiner Worte begreift, ist die ganze Sache schon passiert. Im bloßen Verstehen liegt der ganze Trick. Da gibt es kein weiteres Wie. Wenn ihr immer noch wie fragt, dann habt ihr es noch nicht verstanden, dann habt ihr einfach nicht begriffen, worum es geht– und eine Hoffnung für die Zukunft daraus gemacht. Ihr wollt das Ego immer loswerden, weil ihr so viel darunter leiden müsst, aber ihr seid immer nur mit halbem Herzen dabei.

      All euer Leiden ist durch euer Ego gekommen, aber auch alle eure Freuden. Wenn die Menge euch bewundert und applaudiert, fühlt ihr euch gut. Euer Ego macht einen Höhenflug auf den Gipfel des Everest, und ihr genießt es. Aber wenn die Menge euch verurteilt, seid ihr verletzt. Wenn euch alle gleichgültig gegenüberstehen, fühlt ihr euch ausgestoßen und fallt in Depressionen. Ihr habt Vergnügen und Schmerzen mit eurem Ego. Wegen der Schmerzen wollt ihr es fallenlassen und wegen der Freuden haltet ihr daran fest. So macht ihr euch Hoffnungen, wenn ich sage, dass das Ego leicht fallengelassen werden kann. Es wird nicht zu eurer tieferen Einsicht, sondern zu einer neuen Begierde, zur Suche nach neuer Befriedigung. Und ihr habt das Gefühl, dass jetzt endlich der Weg gefunden wurde; ihr habt einen Mann gefunden, der euch hilft, das Ego und all seine Leiden zu überwinden. Aber seid ihr auch bereit, all die Freuden aufzugeben, die das Ego euch bringt?

      Wenn ihr dazu bereit seid, ist es das einfachste der Welt – so einfach, wie einen Schatten aufzugeben. Aber man kann es nicht halb aufgeben und halb behalten. Entweder das Ganze geht oder das Ganze bleibt. Das ist die Schwierigkeit.

      Alle eure Freuden und Leiden hängen mit der Tatsache zusammen, dass ihr die Freuden behalten und die Leiden aufgeben wollt. Dann ist es schwierig, und nicht nur das, es ist unmöglich! So kann es nicht geschehen. Was ihr auch tut, es bleibt sinnlos und ergebnislos. Ihr macht euch dann Hoffnungen auf das Himmelreich und die vollkommene Seligkeit eines Buddha.

      Wenn ihr Buddha oder Jesus oder mir zuhört, werden Hoffnungen geweckt. Aber ich wecke sie nicht – ihr wollt sie haben. Ihr projiziert eure Hoffnungen und das ist die ganze Verwicklung: Jede Hoffnung ist neue Nahrung für das Ego. Selbst die Hoffnung auf das Paradies, das Himmelreich und die Erleuchtung. Jede Hoffnung stärkt das Ego.

      Wer versucht denn, erleuchtet zu werden? Das Ich, das versucht, erleuchtet zu werden, ist das ganze Problem! Niemand wird jemals erleuchtet. Erleuchtung geschieht, aber niemand wird jemals erleuchtet. Wenn das Haus leer ist, geschieht Erleuchtung. Wenn niemand zu Hause ist, der erleuchtet werden will, ist die Erleuchtung da. Weil unsere Sprache auf der Dualität beruht, ist alles immer falsch, was man über so tiefe Dinge sagt. Wir sagen, dass Gautam Siddharta erleuchtet wurde, und das ist falsch. Gautam Siddharta ist der Unerleuchtete. Als er nicht mehr als Ego anwesend war, geschah die Erleuchtung. Eines Tages begriff er, dass er absurden Vorstellungen nachjagte, und dass er selbst das Problem war, und alles, was er tun könnte, nur neue Probleme schaffen würde.

      Es kommt nicht darauf an, ob man irgendetwas richtig oder falsch macht. Was auch immer man macht, stärkt das Ego. Diese Einsicht kostete ihn viele Jahre. Aber als Buddha einmal eingesehen hatte, dass alles Tun dem Ego nur immer weiterhilft, gab er das Tun einfach auf. In diesem Augenblick der Erkenntnis wurde er zum Nicht-Tuer, vollkommen passiv. Denkt daran, das ist das Problem: Ihr könnt selbst aus eurem Nicht-Tun ein Tun machen. Ihr könnt aktiv sein, damit Inaktivität zu euch kommt. Dann verfehlt ihr die Sache. Ihr könnt still stehen und ruhig dasitzen, aber wenn ihr euch Mühe gebt, still zu sein, ist euer Stillsein nicht echt. Ihr ruht nicht, ihr bewegt euch. Wenn ihr euch Mühe gebt, ruhig dazusitzen, ist die Ruhe unecht. Dann seid ihr nicht ruhig.

      Als Buddha einsah, dass er selbst das Problem war, und dass jedes Tun dem Ego nur mehr Substanz gibt, ließ er es einfach fallen. Dann unternahm er keine Anstrengungen mehr, einen passiven Zustand zu erreichen. Dann tat er nichts mehr. Alles geschah ihm von selbst; der Wind wehte, und der Bodhibaum wiegte sich im Wind. Der volle Mond ging auf, und die ganze Welt feierte ihr immerwährendes Fest. Der Atem ging ein und aus, das Blut zirkulierte in seinen Adern, das Herz und der Puls schlugen, und alles geschah von selbst. Er tat überhaupt nichts. In diesem Nichts-Tun verschwand Gautam Siddharta.

      Als der Morgen kam, war niemand da, um die Erleuchtung zu empfangen, aber die Erleuchtung war da. Unter dem Bodhibaum saß ein leeres Wesen – natürlich atmend, das Herz schlug besser denn je, alles funktionierte vollkommen harmonisch, aber es war kein Ich da, das etwas dazu getan hätte. Das Blut strömte in seinem Kreis, und die ganze Welt lebte und tanzte ringsumher. Jedes Atom in Buddhas Körper tanzte mit einem unbekannten Leben, die Energie floss aus eigenem Antrieb. Niemand war da, der etwas beeinflusste oder manipulierte. Buddha wurde zur weißen Wolke. Die Erleuchtung geschah.

      Es kann euch auch geschehen, aber macht keine Hoffnung daraus, sondern versteht, worum es geht, und lasst alle Hoffnungen fallen. Werdet vollkommen hoffnungslos. Es ist schwierig, wirklich vollkommen hoffnungslos zu werden. Ihr seid schon oft hoffnungslos gewesen, aber ihr habt nie die wirkliche, die vollkommene Hoffnungslosigkeit erlebt. Eine Hoffnung vergeht, und ihr fühlt euch hoffnungslos, aber ihr schafft euch sofort wieder eine neue Hoffnung als Ersatz und versäumt die echte Hoffnungslosigkeit.

      Die Leute gehen von einem Meister zum anderen. Das ist die Bewegung von einer Hoffnung zur anderen. Sie hoffen, dass sie durch den Segen irgendeines Meisters und durch seine Energie erleuchtet werden. Dann sitzen sie da und versuchen und wünschen alles Mögliche, mit einem angestrengten, ungeduldigen Kopf. Denn ein Kopf voller Hoffnungen kann nicht entspannt sein, kann nicht geduldig sein.

      Und dann werden sie allmählich nervös, weil nichts passiert. So ist dieser Meister wohl der falsche – und sie gehen zu einem anderen. Es ist keine Reise von einem Meister zum anderen, es ist eine Reise von einer Hoffnung zur anderen. Die Leute wechseln ihre Religion und lassen sich umtaufen, nur wegen der Hoffnung. So könnt ihr es viele Leben lang machen. Und das habt ihr auch gemacht. Jetzt versucht, den Punkt zu verstehen, um den es geht. Es ist weder eine Frage des richtigen Meisters, noch eine Frage der richtigen Methode.

      Es ist eine Frage der direkten Einsicht, des sofortigen Penetrierens in das Phänomen, warum ihr


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