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Butler Parker Staffel 11 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 11 – Kriminalroman - Günter Dönges


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habe es Mylady anvertraut.«

      »Eine freche Behauptung, nicht wahr?« Lady Simpson schüttelte indigniert den Kopf.

      »Vielleicht aus der Not heraus geboren, Mylady«, schlußfolgerte der Butler. »Möglicherweise befindet Miß Saxon sich in der Gewalt des Auftraggebers der beiden Herren unten im Keller.«

      »Daran dachte auch ich bereits«, erklärte Agatha Simpson, »aber das werden diese beiden Strolche uns ja bald sagen müssen. Wie sind denn Sie zurechtgekommen, Mister Parker?«

      »Mister Pearson arbeitete eindeutig für einen gewissen Sean Harrow«, berichtete der Butler. »Ich konnte besagten Mann dazu bringen, mir einige Details anzuvertrauen.«

      »Mußten Sie deutlich werden, Mister Parker?« Agatha Simpsons Augen funkelten unternehmungslustig.

      »Nur andeutungsweise«, umschrieb der Butler seine Befragung vornehm. »Mister Pearsons Auftraggeber ist also ein gewisser Sean Harrow, der als Gebrauchtwagenhändler seinen Lebensunterhalt bestreitet.«

      »Und warum fürchtet dieser Mann den Sex-Report?«

      »Er liegt in Scheidung mit seiner Frau, die eine möglichst hohe Abfindung will. Falls Mister Harrow in diesem Sex-Report genannt wird, hat seine Frau alle Chancen, ihn geschäftlich zu ruinieren.«

      »Ist Pearson ein Gangster, Mister Parker?«

      »Ein Ganove, wenn ich differenzieren darf, Mylady, er hatte nicht die Absicht, auf Miß Saxon selbst zu schießen. Er wollte sie mittels einiger Schüsse nur schocken, wie er behauptete. Der Gewehrschuß auf die Staffelei der Miß Saxon verblüffte ihn derart, daß er sofort flüchtete.«

      »Kann man dem Subjekt diese Geschichte abnehmen, Mister Parker?«

      »Dazu müßte man erst besagten Mister Sean Harrow kennenlernen, Mylady.«

      »Setzen Sie ihn auf unsere Liste, Mister Parker, wir wollen diesen Besuch morgen hinter uns bringen. Er verspricht interessant zu werden.«

      »Durchaus, Mylady.«

      »Was Rooters angeht, Mister Parker, so scheint er die Wahrheit gesagt zu haben«, führte Agatha Simpson weiter aus. »Ich habe mit Lesley Maulding gesprochen. Er wollte natürlich zuerst nicht mit der Sprache her-ausrücken, aber dann gab er zu, daß er Rooters engagiert hat. Maulding fürchtete einen Skandal, falls er in dem Sex-Report genannt wird.«

      »Verständlich, Mylady, er ist schließlich der Herausgeber des ›Global-Express‹.«

      »Und einiger Kirchenblätter«, fügte die Detektivin schmunzelnd hinzu. »Falls es herauskommt, daß er mit der Saxon liiert gewesen ist, wird man ihm diese Aufträge kündigen.«

      »Ließ Mister Maulding durchblicken, um welche Summen es geht und ob er erpreßt wurde?«

      »Darüber will er sich morgen mit mir unterhalten, Mister Parker. Wir haben also einen recht erfreulichen Tag vor uns. Was machen wir mit den beiden Kerlen unten im Keller? Sie scheinen die Seite des Bogen-schützen zu vertreten, nicht wahr?«

      »Diese Vermutung, Mylady, bietet sich an. Miß Saxon scheint mit ihrem Sex-Report interne Reklame ge-macht zu haben. Hoffentlich hat sie ihr Spiel nicht überreizt, wenn ich es so ausdrücken darf.«

      »Nun, das werden uns die beiden Strolche sagen«, schlug Agatha Simpson vor. »Stellen Sie mir vorher aber noch eine Verbindung mit Miß Saxon her, Mister Parker!«

      Der Butler war mit diesem Vorschlag voll einverstanden.

      Er wählte die Telefonnummer und wartete geduldig, daß auf der Gegenseite abgehoben wurde. Was aber nicht geschah! Parker ließ weiter durchläuten und wollte schon auflegen, als endlich der Hörer abgenommen wurde.

      »Ja?« fragte eine undeutliche und mühsame Männerstimme.

      »Mister Hamlin?« reagierte Parker sofort. Er war auf reine Vermutung angewiesen, denn Hamlins Stimme klang normalerweise anders.

      »Hamlin«, wiederholte die Männerstimme. »Wer ist da?«

      »Parker, Josuah Parker«, erwiderte der Butler gemessen. »Würden Sie die Güte haben, Miß Saxon ans Te-lefon zu rufen?«

      »Sie … ist … verschwunden«, kam die wirklich mühevolle Antwort. »Sie ist … entführt … worden!«

      »Ließ sich das nicht verhindern?« wollte der Butler wissen, obwohl er bereits ahnte, was im Landsitz pas-siert war.

      »Witzbold«, sagte die mühsame, gequetschte Stimme. »Ich bin froh, daß ich überhaupt noch sprechen kann …«

      »Sollten Sie vielleicht von zwei Profis behandelt worden sein?« erkundigte sich Parker.

      »Genau …« kam die undeutliche Antwort. Hamlin schien Schwierigkeiten mit seinem Unterkiefer und seiner Zunge zu haben.

      »Vielen Dank für die Auskunft«, sagte Parker und legte auf.

      *

      Die beiden Profis waren von Kathy Porter fachgerecht verschnürt worden.

      Sie standen in einem Abstand von gut zwei Metern nebeneinander vor einer Wasserleitung und hatten kei-ne Möglichkeit, sie zu verlassen. Kathy Porter hatte sich einiger Handschellen aus Parkers Privatvorrat be-dient.

      Sie starrten den eintretenden Butler gereizt an.

      »Ich wünsche allerseits einen guten Abend«, sagte Parker und lüftete höflich seine schwarze Melone. »Falls Sie es wünschen, werde ich Hocker für Sie beschaffen.«

      »Beschaffen Sie sich lieber einen Sarg«, bellte ihn der rechtsstehende Gangster an. »Den brauchen Sie nämlich bald …«

      »Beschaffen Sie drei Särge«, sagte der andere Profi. »Sie werden dringend benötigt …«

      »Würden es zwei Särge vielleicht auch tun?« fragte der Butler. »Ich war so frei, Mr. Hamlin davon zu un-terrichten, daß Sie Myladys Zwangsgäste sind. Mr. Hamlin kündigte an, daß er so schnell wie möglich hier-herkommt.«

      »Hamlin?« Der erste Profi wußte mit dem Namen nicht anzufangen.

      »Der Betreuer Miß Saxons, dessen Unterkiefer Sie offensichtlich etwas zu intensiv-behandelt haben.«

      Jetzt wußten sie Bescheid und sahen sich für einen Augenblick leicht betreten an.

      »Mr. Hamlin machte am Telefon einen ungemein gereizten Eindruck«, berichtete der Butler weiter. »Er sprach auch davon, daß man Miß Saxon entführt hat.«

      »Wovon reden Sie eigentlich?« fragte der erste Profi gespielt verächtlich. »Das ist nicht unsere Frequenz.«

      »Auf die wird Mister Hamlin Sie noch rechtzeitig einstellen«, prophezeite Josuah Parker höflich. »Wie ge-sagt, er scheint recht gereizt zu sein, aber dies dürfte nicht mein Problem sein.«

      »Worauf wollen Sie hinaus?« schaltete der zweite Gangster sich ein. Er machte einen kühleren Eindruck als sein Partner.

      »Ich darf um die Beantwortung zweier Fragen bitten«, sagte der Butler gemessen.

      »Und die wären?«

      »Für wen arbeiten Sie und wo kann ich Miß Saxon finden?«

      »Angenommen, wir spucken die Tips aus, was bekommen wir dafür?«

      »Myladys Einverständnis voraussetzend, würde ich Sie entlassen.«

      »Und falls nicht?«

      »Würde ich Mr. Hamlin gestatten, sich allein mit Ihnen zu unterhalten.«

      »Das ist doch reine Erpressung!« regte der Gangster sich auf.

      »Ein Tauschgeschäft«, korrigierte der Butler. »Ich darf doch hoffen, daß Miß Saxon noch lebt, oder?«

      Parker registrierte wieder einen schnellen Blick, den die beiden Profis tauschten. Und dieser Blick gefiel ihm nicht. Miß Saxon schien sich in großer Gefahr zu befinden. Oder


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