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Die großen Western Staffel 5. Diverse AutorenЧитать онлайн книгу.

Die großen Western Staffel 5 - Diverse Autoren


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der Kette und blickten sich mit flackernden Augen an.

      »Ich sehe, wir verstehen uns«, sagte McGill leise. »Wenn diese Burschen hereinkommen sollten, wird es eine Schießerei geben, Sergeant.«

      Blackman verzog das Gesicht und lächelte geringschätzig und verächtlich.

      »Einer gegen vier Mann? Das wird ins Auge gehen, Mister.«

      McGills Rechte ruhte auf dem Tisch. Mit der linken Hand ließ er die Flasche rollen. Sein starrer Blick fraß sich in die Augen des Sergeants.

      »Ich würde es nicht erst versuchen, Sergeant.«

      »Wer, zum Teufel, bist du, dass du das Maul so voll nimmst?«, flüsterte Blackman gereizt und drohend. »Wir sind hinter einem jungen Kerl her, der unseren Captain ermordet hat. Du weißt, wo er ist?«

      McGill lächelte kalt.

      »Ich weiß gar nichts«, dehnte er. »Ich will auch gar nichts wissen, Sergeant. Du bist für mich ein Yankee – und solchen Leuten helfe ich nicht.«

      »Gut, dass du mir das sagst«, entgegnete Blackman düster. »Ich weiß jetzt wenigstens, auf welcher Seite du stehst. Wir werden dich schon noch in die Knie zwingen. Vielleicht hat sich der verdammte Halunke hier im Haus verkrochen. Du willst ihn schützen, aber das wird ihm nichts nützen.«

      Bei diesen Worten wich der Sergeant langsam zur Tür zurück. Im Raum waberte die Luft vor Hitze, und der sengende Atem des nahenden Todes wehte durch den Raum.

      Hass glühte im Gesicht des Sergeants auf. Der Blick der Augen verriet Gewalttätigkeit. Blackman würde sich nicht aufhalten lassen wollen.

      Er war davon überzeugt, stark genug zu sein. Blitzschnell stieß er mit dem Rücken gegen die Fliegendrahttür, warf sich hinaus und schoss auch schon ins Haus.

      McGill saß noch, aber die Rechte hatte blitzschnell die Volcanic gepackt, der Lauf zuckte herum und richtete sich auf die Tür. McGill erkannte den Sergeant deutlich hinter der aufschlagenden Tür und drückte ab. Die Kugel durchschlug die Tür und traf Blackman, noch ehe er sich in Deckung werfen konnte. Blackman stürzte schwerfällig auf den Hof. Staub wallte unter dem Körper hervor.

      Ein Bleihagel zerfetzte die Drahttür und prasselte in den Raum hinein. Cassidy, Heath und Klondike schossen wie verrückt, trennten sich dann, hetzten auseinander. Cassidy blieb in der Nähe der Tür, Klondike rannte unterm Fenster entlang und Heath lief nach hinten, zerschlug dort mit wilder Bewegung das Fenster.

      Wiehernd liefen die Pferde über den Hof.

      McGill hatte sich Sekunden vor dem Bleihagel fallenlassen, kroch hinter die Theke.

      Blindlings schoss Cassidy herein. Eine Kugel traf die Flasche, ließ sie auseinanderplatzen.

      Unheilvolles Leben war in den Mann McGill gekommen. Er verlor nicht diese eiserne, unheimliche Ruhe, doch er war von einer Schnelligkeit, die tödlich sein musste, für alle Gegner, die ihm nach dem Leben trachteten.

      Nicht er hatte diesen Kampf begonnen, sondern Blackman. Aber er hatte Blackman gereizt und die Ehre des Sergeants schwer getroffen.

      Blackman lag still im Sand, die Hand mit dem Army-Colt vorgestreckt, als wollte er sich jeden Augenblick herumwerfen und ins Haus zurückschießen.

      Aber nichts geschah. Blackman war tot. Sein heimtückischer Versuch, McGill vom Stuhl zu schießen, hatte ihn das Leben gekostet. Vielleicht hatte er auch geglaubt, dass McGill nicht so schnell und sicher reagieren würde.

      Hallend lief das Echo der Schüsse durchs Tal und erstickte in der Hitze. Totenstille herrschte wieder im Tal. Selbst die Pferde waren still, und die Tür knarrte nicht mehr.

      Dann tönte plötzlich schweres Stöhnen aus dem Haus. Cassidy hörte es deutlich und versteifte sich. Er lauschte angestrengt, während es im schweißnassen Gesicht zuckte und die Augenlider hektisch flatterten.

      Klondike kauerte schräg unter dem Fenster und starrte mit geröteten Augen zu Cassidy hinüber. Beide zögerten noch.

      Das Stöhnen nahm zu, verebbte, verstummte – und dann war es wieder da, so mühsam und langanhaltend, dass Cassidy und Klondike glaubten, McGill getroffen zu haben. Aber sie harrten noch aus, warteten und horchten.

      Nach langen, zermürbenden Minuten erstarb das Stöhnen. Totenstill war es im Haus. Der raunende Wind trieb Flugsand übers Dach hinweg und ließ den Sand herniederrieseln. Die Tür bewegte sich ein wenig, wie von Geisterhand berührt.

      Blutrot versank die Sonne im Westen und schickte ihre letzten Strahlen über das weite Land. Die Fensterscheibe reflektierte den Sonnenschein, und es sah so aus, als wäre im Haus Feuer ausgebrochen.

      McGill war noch hinter der Theke. Er hatte die Volcanic auf den Tresen gelegt und den Colt gezogen. Lautlos glitt er zur Tür, hinter der die kleinen Hinterräume lagen. Vorsichtig öffnete er die Tür und lauschte. Heath war von hinten ins Haus gestiegen und schlich durch die Räume. McGill hörte ihn kaum, doch er spürte die Nähe des Gegners.

      Schnell glitt McGill zurück, packte eine volle Flasche Whisky und stellte sich hinter die Tür. Er atmete flach und lautlos und wartete mit gezogenem Colt.

      Tief geduckt näherte Heath sich der angelehnten Tür. Er hörte nichts, hielt den Army Colt festgepackt und starrte mit glühenden Augen auf die Tür.

      In diesen Tagen, Wochen und Monaten gab es nur Hass, keine Versöhnung.

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