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Die großen Western Staffel 4. Diverse AutorenЧитать онлайн книгу.

Die großen Western Staffel 4 - Diverse Autoren


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du denn, wie hart du bist? Dein Geld geht dir über alles, von dem trennst du dich nicht freiwillig. Lügen haben bei Don Carlos ganz kurze Beine. Jetzt hast du die Quittung, Narr!

      Sie hielten Bloomefield rechts und links. Er hing zwischen zwei Bravados an deren Armen und pfiff in seltsamen Tönen. Es wurde keine Melodie daraus – er bekam keine Luft und wäre platt hingeschlagen, wenn sie ihn nicht gepackt gehalten hätten.

      »Er hat den Schlüssel nicht?«, fragte Don Carlos ölig und hielt das Gewehr stoßbereit. »Totengräber, hast du jemals einen Mann so niederträchtig lügen sehen? Der will mir erzählen, dass sein Bruder den Schlüssel für den Geldschrank nach Prescott mitgenommen hat, begreifst du so viel Dummheit? Er ist ein Geier, ja? Ein raffgieriger Geier, oder irre ich mich?«

      »Ich kenne ihn zu wenig«, erwiderte Jericho achselzuckend. »Vielleicht hat er doch die Wahrheit gesagt und wirklich nur die paar Dollar hier, Excellenz?«

      »Das glaubst du doch selbst nicht, Totengräber«, knurrte Don Carlos finster. »Ein bisschen mehr als vierhundert Dollar in dieser Bank? Unmöglich, es sind mehr hier – in dem Schrank dort, wetten? Pass auf, gleich wirst du erleben, dass er gelogen hat, dieser knochige Schurke. In einer Minute spuckt er die Wahrheit aus.«

      Die Minute verging, und sie rissen Bloomefield wieder auf die Beine. Er war schmutzig-grau geworden, sein hervortretender Adamsapfel tanzte buchstäblich, seine Augen zuckten noch im gleichen Takt wie jener Schmerz, der durch seinen mageren Leib tobte, aber er hatte wieder Luft.

      »Dein Bruder hat den Schlüssel?«, fragte Don Carlos höhnisch und lauernd. »Zum letzten Male, du Hund, wo ist der Schlüssel? Sagst du jetzt die Wahrheit, oder soll ich so weitermachen?«

      »Ich …, ich habe den Schlüssel im Schreibtisch«, brachte er schrill hervor. »Die rechte Seite – innen an der Rückwand ist ein Haken. Um Gottes willen, Graves, nicht mehr stoßen – nicht mehr – bitte. Ich sage ja alles, ich tue alles!«

      Jener Hochmut, mit dem Bloomefield die Leute und auch Jericho behandelt hatte, war wie fortgeblasen. Der eingebildete Bloomefield, der sich für den größten und schlauesten Mann in Wagon Creek hielt, wusste nun zu genau, was ihm bevorstand, wenn er weiterlog. Er war nicht hart, was Schmerzen anbetraf, wenngleich er mit den Leuten, die sich bei ihm Geld borgten, eisenhart und unbarmherzig sein konnte.

      Jericho übersetzte, sah das breite, zufriedene Grinsen von Don Carlos.

      »Du verstehen, ja?«, höhnte Carlos und gab Bloomefield einen Tritt in die Rippen. »Du lügen, du toter Mann tot, tot, verstehen? Rual, den Schlüssel!«

      Den einen Schlüssel hatte Bloomefield freiwillig herausgerückt und behauptet, das sei nur der eine für die drei kleinen Schlösser. Jenen Mittelschlüssel hätte sein Bruder nach Prescott mitgenommen.

      Rual holte den großen Mittelschlüssel aus dem Schreibtisch, schloss den Schrank auf und blickte sich fluchend um.

      »Soll das etwa alles sein?«, fragte Rual Sastre giftig. »Hier, mi General – mehr ist nicht da – das sind keine zweitausend Dollar, bestimmt nicht mehr? He, Gringo, frage den Hund, wo das andere Geld ist – frage ihn schnell!«

      Isaak Bloomefield wurde kreidebleich und stöhnte: »Mehr ist nicht da, wirklich nicht, Graves. Oh, mein Gott, wir haben hier nie sehr viel Geld. Wenn wir etwas brauchen, bringt es mein Bruder von Prescott mit. Dort ist der Hauptsitz der Bloomefield-Bank, das weißt du doch auch, oder? Du musst es ihnen erklären, ihnen sagen, dass hier immer nur kleine Summen sind. Um Gottes willen, sie müssen mir glauben, Graves.«

      Jericho übersetzte, sah das Gesicht von Carlos sich verfinstern, das Misstrauen in den schwarzen Augen aufflammen.

      »Das alle Geld?«, schrie Don Carlos. Seine Bravados rissen Bloomefield so hoch, dass er beinahe auf den Zehenspitzen stehen musste. »Du gelogen – das nicht alle Geld, du verstecken andere Geld – wo du verstecken der Geld?«

      »Nicht versteckt«, lallte Bloomefield. »Ich schwöre, mehr Geld ist nicht hier. Ich schwöre …, aaah!«

      Das Gewehr schnellte nach vorn. Bloomefield knickte erneut ein, fiel diesmal auf das Gesicht und blieb, sich wie ein Wurm krümmend, liegen.

      »Er sagen Wahrheit!«, brüllte Don Carlos. »Er sagen, oder ich töten seine Sohn – ich töten Sohn!«

      Er suchte nach Worten, starrte Jericho an und keuchte: »Sie sind alle Halsabschneider, diese Bankiers, sie sind wie die Aasgeier und lügen, betrügen und bestehlen andere Leute. Ich kenne sie, ich habe sie kennengelernt. Totengräber, das sage ich dir. Dieser klapperdürre Hund wird mir die Wahrheit sagen, oder ich lasse seinen Sohn herholen und vor seinen Augen umbringen. Mach ihm klar, dass er mit dem Leben seines Sohnes spielt, verstanden?«

      »Ja, Su Excelencia«, antwortete Jericho gelassen. »Ich glaube, er sagt die Wahrheit, ich kenne die Bloomefields …«.

      »Bloomefield – Bloomefield«, grübelte Don Carlos, die Hand hebend und Jericho das Wort abschneidend. »In Tucson ist auch eine Bloomefield-Bank. Gehört die dem hier, nein?«

      »Nein, irgendwelchen Vettern«, klärte ihn Jericho auf. »Die Familie hat überall Bankhäuser. Der Hauptsitz in Salt Lake City, in Utah, der für Arizona in Prescott. Euer Exzellenz verstehen sich doch auf das Bankgeschäft, oder?«

      »Si, si, ich verstehe es«, knurrte Don Carlos noch finsterer. »Das sind alles Aasgeier, Schurken, gewissenlose Betrüger. Der Hund ist auch ein Betrüger, aber niemand betrügt Don Carlos, verstanden?«

      »Das wird hier niemand mehr wagen«, stimmte Jericho ihm zu.

      »Genug – genug!«, unterbrach ihn Don Carlos wütend. »Sage dem betrügerischen Hund, was mit ihm und seinem Sohn passieren wird – sage es ihm sofort!«

      Jericho nickte, übersetzte. Bloomefield, der kaum sprechen konnte, aber jedes Wort verstand, verfärbte sich und röchelte dann: »Das kann dieser Satan doch nicht tun – nicht meinen einzigen Sohn, nur das nicht. Oh, mein Gott, ich schwöre es beim Leben meines Sohnes – im Augenblick ist nicht mehr Geld in der Bank. Erst heute Abend, wenn mein Bruder mit den anderen heimkommt, wird …, werden es fünftausend Dollar mehr sein. Mister Barnes hat ein neues Gatter für das Sägewerk bestellt, das aus Galveston mit Wagen über Tucson hergebracht werden wird. Er muss es bezahlen, er bezahlt immer alles in bar, darum kommt so viel Geld her. Erst am Abend wird genug Geld hier sein …« Er verstummte. Vielleicht fiel ihm ein, dass er auch hätte schweigen können. Das Geld gehörte Barnes, der wahrscheinlich schon in Prescott bei Bloomefields Vetter den Empfang quittiert hatte. Sicherlich blieb das Geld hier nur liegen, bis das Gatter eingetroffen war. Der Verlust würde Barnes treffen, aber nicht die Bloomfields.

      »Mensch«, knurrte Jericho grimmig. »Nun gut – Geld ist Geld, was? Und solange es nicht dein oder euer Geld ist …«

      »Was reden, was reden?«, fauchte Don Carlos dazwischen.

      »Er sagt, das sei wirklich alles Geld, aber sein Bruder und Barnes vom Sägewerk brächten am Abend fünftausend Dollar mit …«

      Weiter kam Jericho nicht.

      »Fünftausend Dollar?«, keuchte Don Carlos. »Das ist gut.«

      Er gab Bloomefield einen Tritt und fluchte, weil er sein verwundetes Bein vergessen hatte.

      »Largo de aqui!«, brüllte Carlos. »Verschwinde, du Hund!«

      Bloomefield kroch zur Tür hinaus und bekam dort noch von Rual einen Tritt.

      Die Hölle, dachte Jericho, die Halunken spielen hier ganz auf rau. Der Hundesohn versetzt die Leute absichtlich in Angst und Schrecken, damit ja keiner an Gegenwehr denkt. Dennoch: Sie werden etwas unternehmen, sobald er fort ist. Er muss zuerst mal Jacob Bloomefield, Barnes und die drei Mann überwältigen, die spätestens am Abend aus Prescott zurückkehren werden. Aber dann kommt morgen Bishop, der Holzfällerboss von Barnes, mit den Langholzwagen und seinen fünf Holzfällern in die Stadt. Die Männer sind alle bewaffnet, sie würden den Bravados sofort folgen.

      Jericho sah zu Boden und wusste, dass der Bravadoboss das


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