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Dir zu Füßen | Erotischer Fetisch-Roman. Katy KerryЧитать онлайн книгу.

Dir zu Füßen | Erotischer Fetisch-Roman - Katy Kerry


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steht. Sie hat es wirklich geschafft. Sie, Sally Summer ist Inhaberin eines mittlerweile gewinnbringenden Immobilienunternehmens mitten in New York. Der Abendverkehr hat voll eingesetzt, da hätte es wirklich keinen Sinn, ein Taxi zu nehmen, um dann unnötig im Stau zu stecken. Schnell biegt sie um die Ecke und läuft die neunundfünfzigste Straße entlang, vorbei am Plaza und dem Park Lane Hotel. Pietros Bistro befindet sich in unmittelbarer Nähe ihres Apartments am Central Park. Schnell wirft sie einen Blick durch die Glasscheibe und sie muss feststellen, dass Joey noch nicht da ist. Ihr Tisch am Fenster, an dem sie immer sitzen, ist leer. Irritiert sieht sie auf die Uhr. Fünf Minuten nach acht. Merkwürdig, das ist sonst gar nicht seine Art. Er ist immer pünktlich Sie betritt das Lokal, sieht sich um. Im nächsten Augenblick steuert sie auf den gewohnten Tisch zu, um sich zu setzen. Der Kellner bemerkt sie sofort und bringt die Weinkarte. Bestimmend gibt sie ihm zu verstehen, dass sie auf Joey warten möchte. Ihr Blick schweift nach draußen, dann zur Wanduhr. Langsam wird sie unruhig und ein mulmiges Gefühl macht sich in ihr breit. Der Zeiger bewegt sich langsam, aber sicher gegen fünfzehn nach acht. Verstohlen blickt sie auf das Display ihres Mobiltelefons. Keine Nachricht. Vielleicht ist ihm doch noch etwas dazwischengekommen. In Gedanken versunken, starrt sie durch die Glasscheibe, als sie Joey auf der anderen Straßenseite erspäht und sie freut sich. Er scheint sich mit einem Geschäftspartner zu unterhalten, währenddessen blickt er nervös zu ihr herüber. Sally kann seine Anspannung richtiggehend spüren. Irgendwie wirkt er geladen. Den anderen Mann kennt sie nicht, mit dem er sich unterhält und wenn sie ehrlich ist, hätte sie ihn auch kaum erkennen können, denn er steht mit dem Rücken zu ihr. Nach einer Weile scheinen sie sich zu verabschieden, reichen sich aber nicht die Hand. Joeys Gesichtsausdruck ist ernst. Zu ernst. Der Mann biegt um die Ecke. Joey sieht nun zu ihr herüber, seine Gesichtszüge scheinen sich zu entspannen und er lächelt ihr entgegen. Im nächsten Moment betritt er die Fahrbahn, sein Blick ist noch immer unbeirrt auf Sally gerichtet. Kurz sieht er nach links und nach rechts. Die Fahrbahn ist frei. Dann geht er los. Plötzlich nähert sich eine schwarze Limousine in überhöhter Geschwindigkeit. Rast auf ihn zu. Der Wagen macht keine Anstalten anzuhalten. Joey geht weiter. Er lächelt. Sally springt hoch. Läuft auf die Glasscheibe zu. Will ihn warnen. Reißt die Eingangstüre des Lokals auf und schreit: »Joey, pass auf!«

      Im nächsten Augenblick wird er durch die Luft gewirbelt und landet zunächst auf der Motorhaube des Wagens. Danach entfernt sich der Unfallwagen mit überhöhter Geschwindigkeit vom Ort des Geschehens. Ihr Atem stockt. Ihre Augen weiten sich. Sie fühlt sich wie gelähmt. Sie will schreien, aber die Worte bleiben in ihrem Hals stecken, verebben. Tränen steigen in ihr hoch. Sie zerrauft sich ihr Haar, das gerade noch sehr ordentlich frisiert hochgesteckt war. Mit einem dumpfen Schlag landet er wieder auf der Fahrbahn. In diesem Moment durchfährt sie ein unsagbarer Schmerz. Vor einem anderen Wagen, der gerade um die Ecke gebogen und zum Stehen gekommen ist, kommt er zum Erliegen. Sally schlägt ihre Hände vors Gesicht und stößt nun einen lauten, beängstigenden Schrei aus. Unter Joeys Kopf breitet sich sofort eine riesige Blutlache aus. Völlig verstört läuft Sally aus dem Lokal, hin zur Unfallstelle und kniet neben Joey nieder. Tränen laufen über ihre Wangen, tropfen auf Joeys lebloses und entstelltes Gesicht. Seine Augen sind weit aufgerissen und er starrt sie an. Sein Mund steht offen, als hätte er ihr noch etwas sagen wollen. Verzweifelt schreit sie um Hilfe. Die Passanten laufen zusammen und gestikulieren wild. Sie kann nichts mehr hören. Kann nicht verstehen, was sie sagen. Gleich darauf ertönt das Signalhorn der herannahenden Ambulanz. Männer in grauen T-Shirts und schwarzen Hosen wimmeln um sie herum. Der Notarzt stellt seinen Koffer neben Joey auf den Boden und ergreift alle nötigen Maßnahmen. Zuerst kommt der Defibrillator zum Einsatz. Dann versucht der Sanitäter die Blutung am Kopf mit einer Kompresse zu stillen. Fast gleichzeitig legt der Arzt einen Venenzugang und verabreicht eine Infusion und Sally hofft. Inständig. Sie weint. Sie blickt in sein starres Gesicht und schluchzt: »Lass mich nicht allein. Joey. Bitte. Hörst du?«

      Doch Joey kann sie nicht mehr hören. Er kann niemanden mehr hören. Ihre Augen füllen sich abermals mit Tränen, verschleiern ihren Blick. Sie kann ihren Schmerz nicht mehr unterdrücken. Das Szenario dauert endlos. Sie hat kein Zeitgefühl mehr. Während Joeys Körper durch das Elektroschockgerät auf und ab bewegt wird, breitet sich unter ihm eine immer größer werdende Blutlache aus. Joey bewegt sich nicht. Er atmete nicht. Er liegt einfach nur da, mit einem im Schockzustand befindlichen Gesichtsausdruck. Sicher hat er durch den Aufprall innere Verletzungen erlitten und zu viel Blut verloren. Der Notarzt sieht Sally an. Er schüttelte den Kopf. Ein tiefes Schluchzen durchfährt ihren zarten Körper. Sie ringt die Hände. Es ist vorbei. Joey ist tot. Die Liebe ihres Lebens von einer Sekunde auf die andere ausgelöscht. Um Sally herum dreht sich alles. Jemand legt ihr die Hand auf die Schulter. Es ist Pietro.

      »Signora, kommen Sie«, und er bietet ihr seinen Arm an, den sie dankend annimmt. Während sie dem Lokal entgegengehen, fragt er sie: »Kann ich jemanden für Sie anrufen?«

      Doch Sally sieht ihn nur mit tränennassen Gesicht an und fragt gedankenverloren: »Wen? Wen soll ich denn anrufen? Ich habe doch nur ihn«, schluchzt sie und er nimmt sie ohne Worte in den Arm, wiegt sie darin hin und her. Ihm kommen selbst die Tränen, weil es ihm ein Rätsel ist, wie man als junger Mensch so mutterseelenallein sein kann. Bei italienischen Familien ist das völlig anders. Wenn man Pech hat, beehren sie einen mit ihrer Anwesenheit auf einmal und füllen einem das Haus bis unters Dach, sodass es zu platzen droht. Pietro bugsiert die Signora Richtung Lokal, vorbei an den neugierigen Passanten und dem Rettungspersonal. Sofia kommt ihnen wild gestikulierend entgegen und als sie völlig aufgelöst ihr Klagelied in Italienisch anstimmt, wirft ihr Pietro einen bösen Blick zu und sie zieht sich in die Küche zurück, wo sie weiterjammert. Die Polizei ist bereits an der Unfallstelle eingetroffen und einige Passanten, die den Unfallhergang beobachtet haben, geben ihre Aussagen zu Protokoll. Leider hat niemand das Kennzeichen des Unfallwagens gesehen, weil dieser sofort nach dem Aufprall weiterfuhr. Auch bei der Automarke selbst sind sich die Zeugen nicht einig. Die einen meinen, es wäre ein Mercedes gewesen, die anderen wiederum sagen, es könnte sich um einen Cadillac gehandelt haben. Während Pietro Sally einen Platz in einem Nebenraum anbietet betritt einer der uniformierten Polizisten das Lokal. Zunächst sieht er sich um, bis ihm ein Gast den Weg in das Extrazimmer weist. Er tritt über die Schwelle und geht auf Sally zu.

      »Sind Sie die Verlobte von Joey Winter?«, will er nun von ihr wissen und sie nickt.

      »Es wird nicht lange dauern, wir haben nur ein paar Fragen an Sie«, meint er weiter, dabei überreicht er ihr ein kleines Schmuckkästchen.

      »Wir nehmen an, dass das hier für Sie bestimmt war. Wir haben es in der Innentasche seines Jacketts gefunden, als wir nach den Personalien gesucht haben«, und Sally nimmt es entgegen. Als sie es in der Hand hält, schließt sie ihre Augen, dabei entfährt ihr ein tiefes Schluchzen, weil sie weiß, welchen Inhalt es beherbergt. Wenn man jetzt glaubt, Polizisten hätten kein Herz und machen nur ihren Job, täuscht man sich hierbei gewaltig, denn dem jungen Mann fällt es extrem schwer, zur Tagesordnung überzugehen, um seine üblichen Fragen zu stellen.

      »Können Sie zu dem Unfallhergang etwas sagen?«, fragt er vorsichtig und Sally schüttelt den Kopf. Sie erklärt ihm, dass sie nur eine schwarze Limousine mit überhöhter Geschwindigkeit herannahen sah, dass Joey im nächsten Augenblick durch die Luft gewirbelt wurde und der Fahrer in seinem Wagen geflohen ist. Das Kennzeichen konnte sie sich nicht merken, weil sie nur Augen für den blutüberströmten Joey hatte. Mehr kann sie zur Aufklärung des Unfallhergangs nicht beitragen. Der Polizist bedankt sich bei ihr und drückt ihr seine Visitenkarte in die Hand, falls ihr noch irgendein wichtiges Detail einfällt. Danach verlässt er das Lokal. Pietro reicht ihr ein Taschentuch und fragt sie nochmals: »Gibt es jemanden, den ich für Sie anrufen kann?«, denn er kann es einfach nicht glauben, dass die schöne Signora keinen Menschen außer diesen armen Joey gehabt haben soll.

      »Eine Freundin vielleicht oder jemanden aus der Familia?«, und dazu vermeidet er bewusst, die Mutter oder den Vater zu erwähnen, denn er kennt die näheren Umstände nicht und will die Signora nicht nur noch mehr ins Unglück treiben. Sallys Schmerz sitzt tief, sie schluchzt und Pietro hat Mühe sie zu verstehen.

      »Meine. Freundin. Nora«, stößt sie unter Tränen hervor, putzt sich kurz die Nase und will schon Anstalten machen, aufzustehen, um ihre Handtasche vom Tisch zu holen. Doch die hat Pietro bereits in


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