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L...wie...Lisa, Lust, Liebe, Leben! Erotischer Roman. Günter RichterЧитать онлайн книгу.

L...wie...Lisa, Lust, Liebe, Leben! Erotischer Roman - Günter Richter


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auf meiner Haut, nahm den Fahrtwind auf meinem Körper wahr. Nach einiger Zeit hielt Lisa an und sagte, sie müsse mal für kleine Mädchen. Sie stieg vom Fahrrad und verschwand hinter einer der vielen typischen Büsche der Landschaft. Als sie zurückkam, setzten wir unsere Tour fort. Doch sie schien verändert, mehr in sich gekehrt, in ihrer eigenen Welt. Außerdem glaubte ich ein ständiges Lächeln auf ihrem Gesicht zu erkennen.

      Ich konnte mir keinen rechten Reim darauf machen, nahm es als eine der vielen Verwandlungsmöglichkeiten von Lisa hin und wollte ihren neuen Zustand nicht überbewerten. Ich blieb aber irritiert. Das verstärkte sich noch, als Lisa immer ausgelassener wurde. Sie gondelte nicht nur durch die Gegend, sondern kreuz und quer, wobei sie jeden Buckel mitnahm und auch auf keine Begrenzung des Feldweges mehr achtete. Sie machte Ausflüge auf benachbarte Felder und Wiesen. Ich fand diese Art des Fahrradfahrens beschwerlich und konnte nicht verstehen, warum Lisa so viel Spaß daran fand. Als ich sie fragte, was mit ihr los sei, gab sie mir keine Antwort. Stattdessen kam sie auf mich zugeradelt, hob ihren Rock an und zeigte mir den Grund ihrer Freude. Sie hatte kein Höschen an und ich sah ihre nackte, von einem roten Dreieck überragte Möse in ihrer ganzen Pracht schimmern. Mir schwanden die Sinne.

      »Es macht riesigen Spaß, so nackt Fahrrad zu fahren, ohne Höschen, aber ich glaube, das ist eher was für Frauen als für Männer«, gab sie mir neckisch zu verstehen.

      »Das würde ich so nicht behaupten«, antwortete ich, zog meine kurze Hose aus und setzte mich – nun ebenfalls untenrum nackt – wieder auf mein Fahrrad. Auch ich hatte schon einmal ganz für mich allein das Nackt-Fahrradfahren ausprobiert. Es war ein herrliches Gefühl, ohne Beengung an einem warmen Tag durch die Börde zu gondeln.

      Nun ist es aber so, dass an einem normalen Wochentag die Bördelandschaft zwar nicht überschwemmt wird von anderen Fahrradfahrern oder Fußgängern, aber ab und zu begegnet man einem Vertreter dieser Spezies eben doch. Diese Aussicht machte mir ein wenig Sorgen. Lisa schien meine Gehemmtheit zu bemerken und sagte: »Mir macht es nichts aus, wenn andere Leute mich so sehen, auch mir fremde Menschen nicht.« Das hieß also, wir würden weiter nackt fahren und uns nichts anmerken lassen, wenn uns Menschen begegneten. Wir würden ihnen einen guten Tag wünschen und so tun, als sei unserer Zustand nichts Besonderes.

      Lisa wurde immer übermütiger. Sie zog nach und nach weitere Kleidungsstücke aus und verstaute sie in den Packtaschen ihres Fahrrades. Bald saß sie splitterfasernackt auf dem Rad und es machte ihr sichtlich Freude und Vergnügen, sich so zu bewegen. Für mich war es eine Wonne, sie zu beobachten, wie sie durch die Landschaft fuhr. Teilweise hob sie sich mit ihrer Statur und ihrem Aussehen krass von der Umgebung ab, manchmal schien sie aber auch damit zu verschmelzen.

      Ich fand es äußerst erregend, ihre geschmeidigen Bewegungen zu verfolgen, wie sich ihr Po mal zur einen, mal zur anderen Seite des Sattels hob und wieder senkte. Es war geradezu unverschämt geil, wie sich ihre Schamlippen am Sattel rieben. Wenn sie durch ein Schlagloch oder über eine Welle des Weges fuhr, hüpften ihre Brüste auf und ab. Dieser Anblick gab letztendlich den Ausschlag, dass ich mich nicht mehr im Griff hatte. Mein Penis schwoll an, ich bekam einen mächtigen Steifen und mein Verlangen nach Lisa wuchs ins Unermessliche. Aber ich erinnerte mich auch an ihre Worte. Das war ernüchternd und hatte zur Folge, dass meine Erektion nur von kurzer Dauer war. Meine Widersprüchlichkeit wuchs noch mehr, als ich in der Ferne Spaziergänger näherkommen sah. Einerseits war ich froh, keine Erektion mehr zu haben, auf der anderen Seite fragte ich mich, wie unser Nacktsein wohl ankommen würde.

      Lisa schien sich von alledem nicht beeinflussen zu lassen. Sie nahm es offensichtlich gelassen, aber mit einem Lächeln auf den Lippen zur Kenntnis, dass ich eine Erektion bekam und mein Penis dann wieder kleiner wurde. Als Lisa die auf uns zukommenden Spaziergänger sah, erschrak sie nicht, sondern brauste zu meinem Entsetzen geradewegs auf das ältere Pärchen zu. Was sollte das und was käme jetzt noch? Bei Lisa musste man mit allem rechnen.

      Ich sah, wie sie anhielt und mit den beiden sprach. Ich fuhr extra langsam, um dieser für mich peinlichen Situation zu entgehen. Aber ich musste wohl oder übel an ihnen vorbei. Lisa hatte ihre Fahrt inzwischen fortgesetzt, ich sagte brav »Guten Tag« und fuhr schnell weiter. Ich war überrascht, als mein Gruß freundlich erwidert wurde, und hörte den Mann noch sagen: »Sie machen es richtig, bei dem schönen Wetter und mit einer solch netten Begleitung. Viel Spaß Ihnen noch!« Die Frau an seiner Seite lächelte freundlich und nickte zustimmend.

      Mit allem hatte ich gerechnet, aber nicht mit einer solch positiven Reaktion. Im Gegensatz zu Lisa war ich ängstlich gewesen, hatte negative Befürchtungen, peinliche Gefühle gehabt. Im Nachhinein kam ich mir dumm vor und ärgerte mich über meine – wie ich es empfand – spießigen Gedanken.

      Ich holte Lisa wieder ein und fragte sie: »Was hast du zu denen gesagt?« Mehr kleinlaut fügte ich hinzu: »Ich hab mich wohl ziemlich spießig benommen!«

      Sie gab mir zur Antwort: »Ich habe den beiden netten Leuten einen Guten Tag gewünscht und mit ihnen über das herrliche Wetter gesprochen. Hätte ich mich etwa für meine Nacktheit entschuldigen sollen, wäre es dir dann besser gegangen? Ich tue doch nur, was mir gefällt. Warum sollte ich mich verleugnen, warum sollte ich keinen Spaß mehr haben dürfen? Du mit deiner Voreingenommenheit. Die kannst du für dich behalten, die will ich nicht!«

      Peng, vor den Latz geknallt. Das saß! Sie fuhr sichtlich verärgert weiter und ich nahm mir erst mal eine Auszeit, um nachdenken zu können. Eigentlich war doch alles in bester Ordnung gewesen, als Lisa und ich in trauter Zweisamkeit durch die Gegend gegondelt waren, ohne Gedanken der Peinlichkeit bei mir. Es waren Gefühle der Schönheit und der Geilheit gewesen, die mich eine zustimmende Haltung zu unserem Tun einnehmen ließen. Aber kaum fühlte ich mich von Unbeteiligten beobachtet, gewannen moralische Bedenken die Oberhand und vermiesten mir mein ursprüngliches Gefühl.

      Aber woher kamen solche Gedanken? Es musste irgendetwas mit meinen Erfahrungen aus der Kindheit, mit meiner Entwicklung zu tun haben. In meinem Elternhaus war Nacktheit nie ein Thema gewesen. Ich habe meine Eltern niemals nackt gesehen, Sexualität war ein Tabu, diesbezüglich gab es keine Vor- oder Leitbilder für mich. Ich musste mir eine Weiterentwicklung auf diesem Gebiet selbst hart erarbeiten, war ein Spätzünder gewesen. Außerdem war ich es nicht gewohnt, mich nackt zu zeigen, war es nicht gewohnt, anderen zu signalisieren: Seht ruhig her, dies ist mein Körper, dies ist meine Nacktheit, dies bin ich. Ich war verklemmt, darauf schien alles hinauszulaufen. Aber nun war ich erwachsen, Herr meiner selbst, so dachte ich zumindest. Ich hatte alle Möglichkeiten, anders zu sein, anders zu reagieren als mit meinen anerzogenen Handlungsmustern. Aber anstatt dieses Potenzial zu nutzen, mich frei zu bewegen, wie ich es wollte, hielt ich mich an moralischen Bedenken fest, die mich als Spießer entlarvten. Nun kam da so eine nette, kecke, freche Göre wie Lisa vorbei, tauchte in meinem Leben auf und lehrte mich eines Besseren. Es war ein Lehrstück erster Güte.

      So sah ich Lisa im Hier und Jetzt in einiger Entfernung nackt vor mir hergondeln. Einer Fata Morgana gleich glitt sie durch die Börde in einer natürlichen Schönheit, scheinbar eins mit sich, ihren eigenen Bedürfnissen und ihrer Umwelt. Sie war bereits jetzt zu einem wichtigen Teil meines Lebens geworden. Ich teilte mit ihr die intimsten Dinge. Ich konnte die Qualität dieser Beziehung klar sehen und auch, welchen Wert sie für mich darstellte. Deshalb trat ich in die Pedale, um sie möglichst schnell einzuholen und ihr diese wichtigen Dinge zu sagen. Als ich bei ihr ankam, schien ihr Ärger verflogen. Sie pfiff ein Lied, es war die Melodie »Weil ich ein Mädchen bin!« von Lucilectric.

      Wie passend, dachte ich bei mir, verkniff mir aber einen Kommentar und sagte: »Können wir mal ’ne Pause machen, ich möchte dir was sagen!« Sie war einverstanden und bei der nächsten Gelegenheit hielten wir an. Wir lehnten die Räder an einen Zaun, ich nahm die mitgebrachte Picknickdecke aus den Satteltaschen meines Fahrrads. Unter einer mächtigen Eiche, die etwas abseits des Weges auf einer Wiese stand, breiteten wir die Decke aus und legten uns darauf.

      »Ich muss dir was sagen«, wiederholte ich unsicher. »Dein Ärger auf mich vorhin hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich glaube, ich bin nach wie vor verklemmt und scheu im Umgang mit Nacktheit und Sexualität, wenn andere Personen ins Spiel kommen. So wie eben bei den beiden Spaziergängern. Ich möchte dann am liebsten vor Scham im Boden versinken. Mein Verstand und mein Intellekt geben


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