Die heißen Tauchlehrer | Erotischer Roman. Gina SummersЧитать онлайн книгу.
Tatsache brachte ihn durcheinander und störte ihn gewaltig. Die einzige Chance, diesem Chaos entgegenzuwirken, war sein Sarkasmus. Wenn er sie genug provozieren würde, war er sich sicher, dass sie sich ihm notgedrungen von ihrer zickigsten Seite zeigen würde. Diese Charaktereigenschaft, so hoffte Nick, würde er schrecklich finden, und die daraus resultierende Antipathie würde alle Gedanken an sie aus seinem Kopf verbannen. Das war seine Logik, und sein Motto hieß: Angriff ist die beste Verteidigung.
»Ich hoffe, Sie tragen keine Strumpfhosen unter dem Anzug«, feixte er spöttisch.
***
Vor Wut bekam Sina kaum noch Luft. Sie ballte die Fäuste, beschloss aber, sich nicht provozieren zu lassen und antwortete so ruhig wie möglich: »Unsere Flaschen liegen ordnungsgemäß hier neben uns. Diese dort gehören nicht zu unserer Gruppe!« Ihre Stimme klang gefasst, aber sie zitterte am ganzen Körper.
Wenn dieser Mensch gerade mit seiner Gruppe vom Tauchen kam, musste er der vielgepriesene Nick sein. Sie konnte nicht glauben, dass dieser arrogante, verzogene Hinterwäldler der Tauchlehrer sein sollte, der so heiß und so sexy wäre, und der sich so viel Zeit für seine Gäste nähme, dem die Frauen reihenweise hinterherlaufen würden. Das alles konnte nur ein großer Irrtum sein. Keine halbwegs vernünftige Frau würde sich mit diesem Macho abgeben. Er war am Flughafen unverschämt gewesen und war es jetzt wieder.
Sina versuchte ihre Gedanken zu ordnen.
Ich lass mir meinen Urlaub nicht vermiesen. Alex taucht mit mir, und das wird auch so bleiben, dachte sie.
***
Nick entschuldigte sich kurz bei Sinas Gruppe für das Versehen und wendete sich dann zu Yuna, die schon in Erwartung einer Standpauke den Kopf einzog.
In dem Moment kam Alex zurück. Die laute Stimme seines Kollegen und langjährigen Freundes hatte er bis ins Büro gehört, und nun registrierte er Sinas betretenes Gesicht.
»Alles in Ordnung hier?« Alex blickte von ihr zu Nick.
Mit einem Ruck hob Sina stolz den Kopf. »Ja«, antwortete sie. »Wir hatten hier ein kleines Missverständnis mit Ihrem Kollegen, dessen Namen ich mir nicht merken muss!«
Nick warf ihr ein übertrieben strahlendes Lächeln zu, was Sina genauso übertrieben erwiderte.
»Ich hoffe, dass wir nicht näher darauf eingehen müssen!«
Alex warf Sina ein aufmunterndes Lächeln zu. Dann packte er seine Utensilien.
»Lasst uns tauchen gehen!«, forderte Alex seine Gruppe auf.
Im Vorbeigehen warf er Nick einen fragenden Blick zu. Dieser antwortete nur mit einem Schulterzucken.
Während sich die Gruppe in Bewegung setzte, schaute Nick der jungen Frau nach, die hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbeiging, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen.
Arrogante Zicke, dachte Nick, und versuchte, seine Gedanken auf das Wegräumen der Flaschen zu lenken. Doch immer wieder sah er ihr Bild vor sich: sie am Flughafen mit zerzausten Locken und engem Kostüm, und hier an der Tauchbasis im Neoprenanzug, kampfeslustig und stolz.
»Bei unserem ersten Tauchgang fahren wir zum Stone-Coral-Garten. Der Tauchplatz ist nur einige Minuten entfernt«, erklärte Alex auf dem Weg zum Longtailboot. Sina hatte sich einigermaßen beruhigt und war fest entschlossen, ihren Aufenthalt im Hotel und die Aussicht vom Boot zu genießen. Als sie am Riff ankamen, drehte Alex den Tauchern den Rücken zu, um das schaukelnde Boot an der Boje festzumachen. Sina beobachtete ihn, und ihr Blick fiel auf sein Hinterteil, als er sich über den Rand beugte. Sie musste lächeln, da sie gerade noch an die wunderbare Aussicht gedacht hatte, und ihr nun hier solch ein heißer Anblick gewährt wurde. Ihre Laune besserte sich zusehends.
»Die Buddys sind soweit klar«, stellte er noch einmal fest, als er das Boot gesichert hatte.
»Sina taucht mit mir, das sagte ich bereits. Dann wollen wir mal! Zieht euch an und dann ab ins Wasser.«
Fröhlich machten sich alle fertig und einer nach dem andern ließ sich ins Wasser gleiten. Noch an der Oberfläche hielt Alex den Daumen nach oben. Er fragte so seine Gäste, ob alle bereit waren. Als auch sie das Zeichen gaben, hielt Alex den Daumen nach unten; das Zeichen zum Abtauchen. Sinas anfängliche Nervosität verflog beim ersten Atemzug unter Wasser. Fasziniert bewunderte sie die Unterwasserwelt und fühlte sich wie in einem riesigen Aquarium. Die Sicht war fantastisch. Die Tauchtiefe ging nur auf siebzehn Meter. Ideal für den ersten Tauchgang und ausreichend, um genügend Meeresbewohner zu entdecken.
Alle tauchten ruhig. Niemand aus der Gruppe paddelte hektisch mit den Flossen. Jeder achtete auf seinen Buddy. Zwischendurch fragte Alex durch Zeichen immer wieder, ob alles in Ordnung sei. Auch wollte er den Druck in den Flaschen wissen, den die Taucher mit Hilfe der Zeichensprache angaben. Alex und Sina tauchten nebeneinander an der Spitze der kleinen Gruppe. Die anderen folgten ihnen. Immer wieder gab Alex Zeichen, wenn er etwas besonders Sehenswertes entdeckte. Der Stone-Coral-Garden bestand aus gigantischen Felsformationen. Um nicht die empfindlichen Korallen zu berühren, hielten sie genügend Abstand. Sina war völlig berauscht von der Farbenvielfalt.
Plötzlich wechselte Alex die Richtung und führte alle um eine Felsformation herum. Er deutete seiner Gruppe an, sich ganz ruhig zu verhalten. Sie knieten sich in den Sand, und Alex gab ihnen das Zeichen zu warten. Während die Minuten vergingen und alle Taucher sich ruhig am Meeresboden aufhielten, schwammen einige Rotfeuerfische vorbei. Muränen steckten ihre Köpfe aus den Felswänden. Plötzlich zeigte Alex nach oben. Wo man bisher noch Sonnenstrahlen sah, die durch das Wasser brachen, war jetzt nur noch ein großer dunkler Schatten zu sehen. Ein gewaltiger Manta mit einer enormen Spannbreite schwebte über sie hinweg.
Was für ein traumhafter Anblick, dachte Sina. In diesem Moment überkam sie ein überwältigendes Glücksgefühl.
Einige Zeit tauchten sie noch nacheinander an den Felsen. Es war ein wunderbares, sicheres Gefühl für Sina, Alex bei sich zu wissen.
Nach nochmaliger Abfrage des Drucks in den Flaschen bestimmte Alex den Aufstieg. Sie hielten den vom Tauchverband vorgeschriebenen Deko-Stopp ein und durchbrachen dann langsam die Wasseroberfläche.
Nacheinander kletterten sie wieder auf das Boot und halfen sich gegenseitig mit der Tauchausrüstung. Alex fragte die Runde, ob es ihnen gefallen hätte.
»Es war ganz wunderbar«, schwärmte Sina, und die anderen nickten zustimmend.
»Das freut mich! Dann werden wir uns wohl morgen wiedersehen. Aber erst treffen wir uns noch zu einem gepflegten Absacker an der Poolbar, in Ordnung?«
Alle stimmten gut gelaunt zu. Sie fuhren zur Tauchbasis und entluden das Boot.
Die Basis besaß einen großzügigen Duschbereich. Bei Tauchern war es üblich, dass alle gemeinsam duschten. Das war für Sina keine neue Erfahrung, und es war ihr in keiner Weise peinlich. Ordentlich hängten sie ihre Anzüge in den vorgesehenen Trockenraum und zogen dann Schwimmshorts und Badeanzüge aus. Die Duschkabinen waren durch Mauern abgetrennt.
Wohlig warm rieselte das Wasser über Sinas Körper. Neben ihr in der Kabine sang Alex den Song »You make me feel brand new« von der Band Simply Red. Sina war erstaunt über seine gute Stimme. Ein attraktiver Mann mit Knackarsch und guter Stimme, dachte sie amüsiert.
Sie drehte den Wasserhahn zu und hielt sich ein Handtuch vor die Brust, als sie aus der Kabine trat. An der gegenüberliegenden Wand hing ein Spiegel. Mit der einen Hand hielt Sina das Badetuch, während sie mit der anderen durch ihr langes lockiges Haar wuschelte, um es etwas in Form zu bringen. In dem Moment trat Alex, immer noch laut singend, aus seiner Dusche. Als sein Blick auf Sinas Rückseite fiel, verstummte sein Gesang und er blieb abrupt stehen.
Mittlerweile waren sie allein im Duschbereich. Im Spiegel sah Sina sein Gesicht. Ihr Blick wanderte über seine Brust, weiter hinunter zu dem kleinen Handtuch, das er sich vor den Unterleib hielt. Sie sah, dass das Tuch ein wenig abstand. Sinas Herz klopfte, als sie ihre Wirkung auf Alex bemerkte, dem seine Erektion anscheinend überhaupt nicht peinlich war.
Ein bewunderndes