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Wildes Verlangen | 12 Erotische Geschichten. Eve PassionЧитать онлайн книгу.

Wildes Verlangen | 12 Erotische Geschichten - Eve Passion


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fluchend drehte ich mich um.

      Was ich sah, war er! Ich wusste es sofort, denn die Art, wie er mich festhielt, kam mir vertraut vor, außerdem nahm ich wieder den zarten Geruch von Marzipan wahr.

      »Ich hab doch hinter mir abgeschlossen!«, keuchte ich protestierend.

      »Stimmt. Aber damit hast du meine Mitbewohner eingesperrt. Einer hatte vorher schnell mit mir getauscht und ist an meiner Stelle zu dir in mein Zimmer zurück. Ich wollte in der ersten Reihe stehen, wenn du rauskommst, und hab vor dem Haus auf dich gewartet«, triumphierte er.

      Gut durchdacht, das musste ich ihm lassen. Fasziniert sah ich mir sein Gesicht an. Es hatte etwas Wildes in sich, aber seine Augen waren grenzenlos liebevoll. Jetzt, wo wir uns in die Augen sehen konnten, war das Gefühl zwischen uns noch intensiver als vorher.

      »Es ist schön, dich zu sehen ... Wirklich schön!«, sagte er zwinkernd.

      Ich lächelte und entschied mich, ihn mit einem Kuss zu bestrafen.

       2. Heisses Verlangen

      Die kleine Luke in der schweren Metalltür ging zur Seite und gab ein kleines Loch frei. Eine dreckige Hand schob einen noch dreckigeren Teller mit undefinierbarem Essen hinein. Von außen wurde der Spalt wieder verschlossen, es war die einzige Abwechslung, die ich täglich bekam. Ich hörte schwere Schritte, die draußen auf dem Gang zur nächsten Tür gingen. Ich saß etwa zwei Meter von der Tür entfernt und meine Glieder schmerzten, als ich mich auf alle viere brachte, um meinem kärglichen Mahl entgegenzukriechen.

      Das Essen war noch nie warm gewesen. Ich bemühte mich, jeden Bissen möglichst lange zu kauen, um meinem Körper mehr Nahrung vorzuspielen, als er tatsächlich bekam. Das einzige Fenster, was ich hatte, zeigte auf die Südseite und ließ zum Glück jeden Tag etwas Sonne hinein. Ich hörte den Wind in den Bäumen, fremde Stimmen und manchmal auch das Geschrei aus den Nachbarzellen.

      Man sagt, im Leben bereut man nichts so sehr, wie die Dinge, die man nicht getan hat. Doch ich bereute seit meiner Ankunft meine Dummheit, die mich verleitet hatte, mich bei einem dilettantischen Drogenhandel zu beteiligen. Es ist leichtes und schnell verdientes Geld, hatten sie gesagt, doch anstatt auf mein Bauchgefühl zu hören, hatte ich nur genickt und nicht widersprochen. Schon fünfzig Kilometer vor der Grenze hatten sie uns angehalten. Der Nachbar hatte uns verraten. Niemand hatte diesen Fall bedacht. Wir hatten keine Aussagen abgesprochen und es blieb keine Zeit, nach den anderen während des Zugriffs Ausschau zu halten. Wir alle wurden verhaftet. Als einzige Frau in dem Quartett, wurde ich von den drei anderen getrennt und in Einzelhaft gesteckt. Drei Tage nach meiner Inhaftierung besuchte mich ein einheimischer Anwalt, der etwas Englisch sprach. Er informierte mich darüber, dass ich wegen illegalem Drogenhandel festgesetzt worden war und meine Verhandlung abwarten musste. Eine Aussage wurde nicht aufgenommen, anscheinend stand das Urteil bereits fest. Bis zur Verhandlung konnten Monate vergehen, da die Gefängnisse überfüllt waren und die Richter angewiesen wären, härtere Fälle zuerst zu verhandeln. Meine Frage nach einem Kontakt zur Botschaft meines Heimatlandes wurde konsequent ignoriert.

      Einmal die Woche ließ man uns hinaus und brachte jeden einzeln ins Freie. Wir Gefangenen begegnen uns nie. Draußen war eine Art Dusche montiert, an der ich mich mit eiskaltem Wasser und einem Stück Seife waschen konnte. Der Vorhang war so dünn, dass alle Wärter im Hof mich beobachten konnten, während ich mich schrubbte und versuchte, mich bestmöglich zu reinigen. Mein Schamgefühl war längst dem Wunsch nach Sauberkeit gewichen, an einem Ort wie diesem durfte einem nichts mehr peinlich sein. Bei meiner wöchentlichen Säuberung, und auch meinen Blicken aus dem Fenster, konnte ich sehen, dass außer mir anscheinend nur Männer an diesem Ort waren. Die anderen waren in Gemeinschaftszellen, konnten miteinander sprechen, während ich völlig isoliert in einem kleinen Außentrakt untergebracht war. Niemand hatte bei meiner Festnahme unnötige Gewalt angewendet und auch seitdem nicht. Doch ich fühlte ihre gierigen Blicke. Auch wenn ich ihre Sprache nicht sprach, konnte ich mir denken, worüber sie redeten, während sie mich ansahen. Nicht nur, dass ich die einzige Frau an diesem Ort zu sein schien, auch mein Erscheinungsbild mit den blonden Haaren und blauen Augen war etwas Besonderes in dieser Wüste am anderen Ende der Welt.

      Einer der Wärter übte einen besonderen Reiz auf mich aus. Ich war selbst erstaunt, dass ich an einem Ort wie diesem tatsächlich auf attraktive Männer reagierte, aber er hatte definitiv etwas Besonderes an sich. Sein Name war Gazin und er hatte die Position eines Stellvertreters des Gefängnisdirektors.

      Ab und zu öffneten sie die Metalltür meiner Zelle ganz, dann trat Gazin einen Schritt hinein und schaute, ob ich noch lebte. Selten sprach er, meistens sah er mich ein oder zwei Minuten an, ging dann wieder hinaus und schloss ab. Sein Blick war voller Neugier und Sehnsucht. Ich fragte mich manchmal, ob ich mit ihm verhandeln könnte. An einem Ort wie diesen waren plötzlich Dinge möglich, die man zu Hause niemals in Erwägung gezogen hätte. Aber ungewöhnliche Situationen erfordern entsprechende Maßnahmen.

      Meine Kleidung hatte man mir abgenommen. Ich besaß lediglich eine Art Kleid, das über den Kopf gezogen und mit einem Seil an den Hüften zusammengebunden wurde. Es gab keine Möbel, nur ein Loch im Boden an der hinteren Wand und harte Steinplatten, die mit dreckigem Stroh belegt waren.

      Alles, was man hatte, waren die eigenen Gedanken. Nie zuvor hatte ich mir jemals so intensiv überlegt, ob ich das Leben lebte, was ich tatsächlich führen wollte. Die meisten meiner Handlungen waren fremdbestimmt, ebenso wie der Drogenhandel, der mich hierher gebracht hatte. Wenig hatte ich in meinem Leben selbst entschieden, meist war ich eine Mitläuferin gewesen, die nicht den Mut gehabt hatte, rechtzeitig Nein zu sagen.

      ***

      An einem Tag, der noch heißer schien als die vorherigen, bekam ich überraschend Besuch von einem anderen Anwalt.

      »Mein Name ist McArthur. Ich wurde von einem Gefängnis­aufseher, mit dem ich privat befreundet bin, darum gebeten, mich um Ihren Fall zu kümmern. Es ist nicht viel über Ihren Fall dokumentiert, aber das, was ich gefunden habe, gibt mir keine Grundlage, eine Freilassung für Sie zu fordern. Sie haben kein Alibi und niemand kann beweisen, dass Sie bei der Tat nicht dabei gewesen waren. Zudem gibt es ein Geständnis, was Sie selbst unterschrieben haben.«

      »Dieses Geständnis, wie Sie es nennen, ist in arabischer Schrift. Ich musste es unterschreiben! Dafür wurde ich entsprechend unter Druck gesetzt. Ich habe keine Ahnung, was ich dort unterzeichnet habe.«

      »Dieses Argument wird vor Gericht in diesem Land leider keine Rolle spielen. Wenn Sie Glück haben, bekommen Sie acht bis zehn Jahre«, sagte er ruhig.

      »Wenn ich Glück habe, fast ein Jahrzehnt hinter Gittern?! Und wenn ich Pech habe, hängt man mich dann?«, fragte ich bitter lachend.

      »Ja«, war alles, was er antwortete, ohne eine Miene zu verziehen.

      Schockiert schwieg ich einen Moment. »Sie sagten, ein Wärter hat Sie zu mir geschickt. Darf ich fragen, wer das gewesen ist. Ich kenne hier niemanden und habe auch keinerlei direkten Kontakt mit den Leuten.«

      »Sein Name ist Gazin. Wir sind hier einige Zeit zusammen zur internationalen Schule gegangen, als meine Eltern in dem Land als Ingenieure tätig gewesen waren, daher spricht er auch Ihre Sprache.«

      Verwirrt schwieg ich. Ausgerechnet der reizvolle, aber stille Gazin half mir? Und er konnte sich mit mir unterhalten, aber tat es nicht? Warum?

      Man brachte mich zurück in meine Zelle und überließ mich meinen Gedanken.

      ***

      Als mein Wärter Gazin am nächsten Morgen seinen Kontrollbesuch machte, hatte ich den Eindruck, etwas war anders. Diesmal schloss er die Tür hinter sich und blieb wortlos stehen. Er sagte nichts, blieb einfach nur dort. Ich wusste nicht, was passieren würde und stand auf. Gazin näherte sich mir langsam und sah mir dabei die ganze Zeit tief in die Augen. Nur wenige Zentimeter blieb er vor mir stehen. So dicht vor mir, roch ich den Orient an ihm. Der Pfefferminztee mit den Unmengen Zucker, den er getrunken hatte und das einheimische Kraut, was sein Kumpan neben ihm geraucht hatte. Der Qualm war in seine Kleidung eingezogen, dazu mischte sich der Geruch von männlichem Schweiß an seinem Körper. Nichts davon wirkte abstoßend auf


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