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Die Pure Lust in dir | 10 Erotische Geschichten. Millicent LightЧитать онлайн книгу.

Die Pure Lust in dir | 10 Erotische Geschichten - Millicent Light


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      Die Pure Lust in dir | 10 Erotische Geschichten

      von Millicent Light

      1972 geboren, hatte Millicent Light schon immer Liebesgeschichten im Kopf. Dass sie irgendwann begann, diese aufzuschreiben, hat sie ihren Kindern zu verdanken, die ihr immer wieder Mut machten und sie darin bestärkten. Später entstanden dann aus einem vergangenen Briefwechsel die ersten erotischen Kurzgeschichten. Zur Teilnahme an einer Ausschreibung gedrängt, kam es tatsächlich zur Veröffentlichung einer ihrer Geschichten in einer Anthologie. Von da an war kein Halten mehr. Sie erzählt locker und leicht von der wohl schönsten Nebensache der Welt. Millicent ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie und mehreren Hunden in Thüringen.

      Lektorat: Melanie Reichert / www.buchstabenwirbel.de

      Originalausgabe

      © 2018 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © Tverdokhlib @ bigstockphoto.com © Alex Staroseltsev @ bigstockphoto.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783862777501

      www.blue-panther-books.de

       Alles nur eine Frage der Kunst

      Henriette, von allen nur Henny gerufen, stand vor ihrem hohen Wandspiegel im Schlafzimmer und betrachtete ihren schlanken, wohl geformten Körper. Wiegend bewegte sie ihr Becken langsam hin und her und verfolgte den Schwung des neuen tiefroten Kleides. Hauteng lag es bis über die Hüften an. Dann öffnete es sich leicht glockenförmig und bei ihren sanften Bewegungen umschmeichelte es perfekt ihre schlanken langen Beine.

      Sie hatte es sich verdient. Die vielen Überstunden hatten sich ausgezahlt. Der Extrabonus auf ihrem Konto war eine kleine aber feine Belohnung gewesen. Das neue Kleid hatte einfach sein müssen.

      Ihre Freundin Sammy hatte sie dann anschließend zu einem Galeriebesuch überredet und da das Kleid auch noch um einige Euro heruntergesetzt gewesen war – ein Hoch auf den Sommerschlussverkauf –, blieb für die heutige Ausstellung noch einiges an Geld übrig.

      Auf einen schönen Abend. Sie freute sich wie wahnsinnig darauf. Wie lange hatte sie sich schon nichts mehr gegönnt? Pünktlich um neunzehn Uhr klingelte Sammy an der Haustür.

      »Hey, bist du bereit?«

      »Ich denke schon. Kommst du noch hoch?«

      »Nein, komm runter, los. Ich warte im Taxi!« Henny wollte noch etwas erwidern, aber da war schon der hohle Ton der Gegensprechanlage zu hören. Sie verdrehte die Augen. Sammy war immer so hektisch. Ein Glas Sekt vorher hätte sie beide sicherlich ein wenig auf diesen Abend eingestimmt. Aber nein, Miss Hektisch war wieder in ihrem Element. So schnappte sie sich ihre Stola und machte sich auf den Weg nach unten.

      »Na, du Verrückte!«, begrüßte Henny ihre Freundin und Arbeitskollegin, während sie das Taxi bestieg.

      »Wieso? Nur weil ich gerne pünktlich bin? Weißt du, wie das bei einer Ausstellung abläuft?« Erwartungsvoll schaute Sammy sie an. »Nein?«

      »Nein«, musste Henny eingestehen.

      »Siehste, deshalb gehen wir gleich zu Beginn hin, um nichts zu verpassen. Ich habe Bea versprochen, ihr alles haarklein zu erzählen. Da kann ich nicht die Hälfte versäumen.« Sammy versuchte anscheinend, bei Henny auf Verständnis zu stoßen.

      »Ich habe nur gedacht, wir trinken noch ein Glas Sekt zusammen. Um in Stimmung zu kommen. Werde nicht theatralisch. Als ob du schon mal wirklich pünktlich warst.«

      »Hin und wieder kommt auch das vor.« Pikiert schaute sie zum Seitenfenster hinaus.

      »Warum konnte Bea nicht mitkommen? Du hattest doch drei Karten gehabt?«

      »Bea hat Bereitschaft aufgebrummt bekommen.« Das hörte sich sehr missmutig an. Bea, Sammy und Henny waren die dicksten Freundinnen, seit sie ihre Krankenschwesterausbildung begonnen hatten. Gegenseitig hatten sie sich durch die theoretischen und praktischen Prüfungen gepeitscht. Leid und gute Zeiten zusammen durchlebt. Und durch einen dummen, oder eher glücklichen, Zufall hatten sie alle im gleichen Krankenhaus anfangen können zu arbeiten. Sie gingen durch dick und dünn. Mittlerweile hatten sie die Mitte der Zwanziger hinter sich gelassen und genossen ihr Singledasein. Nur eine WG hatten sie nicht gründen wollen. Dafür war jeder ihre Privatsphäre, aber vor allem ihr Liebesleben, doch zu privat.

      »Das ist verdammt ärgerlich, aber du kennst das ja ... Grippewelle, leider nicht zu ändern.« Henny war schon immer die Pragmatischere gewesen. Sammy musste ihrer Freundin zu ihrem Leidwesen recht geben. Sie alle drei waren mit Leib und Seele Krankenschwestern, jede mit einer anderen Fachrichtung, aber leider auch mit Bereitschaftsdienst. Und ausgerechnet Bea hatte es dieses Wochenende getroffen.

      »Ja, ich weiß doch, aber wir drei haben seit einer Ewigkeit nichts mehr zusammen unternommen. Wir hatten uns doch so darauf gefreut.« Sammy schien sich in schlechter Laune baden zu wollen.

      »Ach, komm, wir haben uns so aufgebrezelt, jetzt lass es uns auch genießen«, kumpelhaft stupste sie Sammy in die Seite. »Und Bea erzählen wir es dann bei einem Brunch am Montag. Wie hast du Dienst?«

      »Hm ... Ich glaube, ich gehe ab Montag in den Spätdienst. Da könnte das passen.«

      Keine zehn Minuten später hielt das Taxi vor einer kleinen Galerie, große raumhohe Fenster gewährten einen Blick in hellerleuchtete Räume. In den Räumlichkeiten standen an mehreren Hochtischen schon etliche, extravagant gekleidete Menschen. Die Männer waren stilgerecht in dunkle Anzüge gehüllt und einige Damen trugen mit Pailletten durchwirkte Kleider. Was einigen mehr oder weniger stand. Sammy berührte Henny mit dem Arm und deutete auf die Leute.

      »Kunstliebhaber«, bedeutungsvoll nickte sie in deren Richtung.

      »Aaah, Kunst-lieb-haber?« Henny musste diese Worte unbedingt einzeln betonen. Sie machten sich gern einen Spaß daraus, Wortspiele zu benutzen, die nicht alle mochten.

      »Das hast du gesagt ...« Sammy zuckte verschwörerisch mit den Schultern.

      »Dann komm, schauen wir uns das mal an. Und sehen, was der Abend so bringt.« Der Taxifahrer hielt ihnen die Tür auf. Beide stiegen elegant aus dem Fahrzeug.

      Zusammen gingen sie auf den Eingang zu, zeigten ihre Eintrittskarten vor und wurden von einer sehr sexy gekleideten Frau mit einem Glas Champagner empfangen.

      »Guten Abend, die Damen. Wir, die Inhaber der Galerie L´amour, wünschen einen schönen Aufenthalt und intensive Genüsse.« Etwas anzüglich musste Henny grinsen. Hatte sie nicht denselben aufreizenden Gedanken vor der Tür gehabt?

      »Danke, wir hoffen, uns zu amüsieren.« Beide nahmen die Gläser in Empfang und schlenderten tiefer in die Räumlichkeiten hinein.

      »Denkst du das Gleiche wie ich?« Sammy schaute sich in der stetig dichter werdenden Menge um.

      »Du meinst, den Mangel an interessanter Männlichkeit?« Ein wenig enttäuscht blickte sie Henny an.

      »Mensch, wir sind wegen der Kunst hier.« Sie berührte deren Arm und deutete auf die Exponate.

      »Was ist schon Kunst ...«

      »Das, was hier ausgestellt ist?«

      »Ach, na ja, ich denke, das liegt im Auge des Betrachters. Diese Gemälde sind eindeutig zu zweideutig.« Jetzt war es an Sammy, die Augen zu verdrehen. Ihr war deutlich anzusehen, was sie von Hennys prüder Aussage hielt.

      »Hast du schon mein neues Kleid bewundert?« Um sie vom Thema abzulenken, schwang Henny leicht mit den Hüften und lief ein Stück von Sammy weg.

      »Wow, du siehst wirklich heiß darin aus. Es wäre eine Sünde gewesen, wenn du es nicht gekauft hättest.« Unverhohlene Bewunderung sprach aus ihren Worten, dabei grinste sie. Sammy hatte den Wink verstanden.

      »Danke, das finde ich auch.« Geschmeidig ließ sie ihre Hand über ihre Taille und Hüfte gleiten. »Es ist ein Wahnsinnsgefühl auf der Haut. Der


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