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Die Pure Lust in dir | 10 Erotische Geschichten. Millicent LightЧитать онлайн книгу.

Die Pure Lust in dir | 10 Erotische Geschichten - Millicent Light


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sollte sie alles dafür aufgeben? Wann hatte sie sich das letzte Mal mit ihren Freunden getroffen? Wann den letzten Sex gehabt? Sie strich sich über die Stirn. Zum Teufel – das war Monate her!

      Monate!

      Seit ihrer Entjungferung auf dem College hatte sie keine so lange Trockenperiode mehr gehabt. Die Arbeit fraß ihre Zeit auf. Sie kam ja kaum noch raus. Geschweige denn zu einem Date.

      Sexuelle Frustration.

      Na, prima.

      Holly sah auf den Stapel Akten mit verschiedenen Projekten auf der einen und auf den Berg Zeichnungen auf der anderen Seite. Sie konnte sich entscheiden. Die Akten verhießen einen Tag hinter dem Schreibtisch. Die Zeichnungen bedeuteten frische Luft, Staus, ständige Kontrollanrufe und sich mit richtigen Menschen herumzuärgern. Denn selten machten die Leute auf der Baustelle das, was in den Zeichnungen angegeben war. Sie kamen dann immer mit denselben Ausreden: nicht realistisch, nicht umzusetzen, nicht machbar.

      Aber sie kam raus aus diesem Büro und weg von den alten, leicht verklemmten Arbeitskollegen. Sie legte sich die Zeichnungen auf den Tisch und zählte im Geheimen den alten Kinderreim Ene, mene, muh auf. Die letzten Blätter, über die sie mit den Fingerspitzen glitt, würden ihr ihr heutiges Tagesziel verraten.

      Langsam und bedächtig schritt sie an dem Schreibtisch entlang.

      »Eeeene ...« Die erste Zeichnung hätte sie sich sowieso nicht freiwillig ausgesucht, der Zufall meinte es gut mit ihr.

      »Meeene ...« Die nächsten Blätter berührte sie flüchtig.

      »Muh ...« Sie musste langsam über sich selbst grinsen. Albern. Ging aber Schritt für Schritt weiter.

      »Und ...« Langsam kam sie zum Ende der Reihe.

      »Raus bist ...« Noch zwei Blätter.

      »Du!« Mit spitzen Fingern zog sie die Zeichnung hervor. Las die darauf gedruckte Adresse und freute sich, da sie jetzt, bei dem schönen Wetter, die Möglichkeit hatte, ihr Büro zu verlassen, weil die Anschrift etwas außerhalb lag.

      Diese Baustelle war eine Problembaustelle. Alle angeordneten Zeichnungen kamen erst einmal zurück. Da der zuständige Bauleiter an der Ausführung, der Planung und manchmal sogar an der Anzahl der Durchschläge rumzunörgeln hatte. Sie freute sich regelrecht darauf, diesem speziellen Bauleiter einmal persönlich gegenüberzutreten. Vielleicht legte sich dann seine Garstigkeit – oder sie nahm zu. Holly speicherte die Adresse auf ihrem Handy, legte die Unterlagen in eine dafür vorgesehene Mappe und angelte im Vorbeigehen nach ihrem Jackett.

      Mister Dreyer war ein Chef, der die Emanzipation nicht so ernst nahm. In seinem Unternehmen gab es keine Frauenquote und schon gar keine Feministinnen. Seine Sekretärinnen sollten adrett, anständig und über vierzig sein.

      Durch den gutgemeinten Zuspruch ihres Onkels hatte Holly die Chance bekommen, ein Jahrespraktikum hier zu absolvieren. Und dass sie genau wusste, was sie wollte, das schien ihm auf eine eigentümliche Art und Weise imponiert zu haben.

      Ihre Arbeit überzeugte, dass es ihr Spaß machte, merkte man, und endlich war sie so weit, sich für den Job als Architektin und Bauzeichnerin dort ganz oben zu bewerben.

      Auf dem Weg zu ihrem Wagen meldete sie sich ab, gab die Adresse der Baustelle an, bekam im Sekretariat ihren Freistempel (der besagte, dass sie auf Außendienst wäre und nicht unentschuldigt fehlte) und machte sich endlich los. Immerhin wollte sie den Mann auf dem Bau antreffen.

      Anderthalb Stunde später bog sie von der Hauptstraße in die Baustellenzufahrt ein. Verwundert darüber, dass ihr Wagen der Einzige in der Einfahrt war, stieg sie aus.

      Ein wenig planlos stand sie mitten auf dem Platz, als plötzlich scharf hinter ihr gepfiffen wurde.

      »Das ist Privatgelände, scheren Sie sich runter, der Einkaufstempel ist drei Straßen weiter!« Holly drehte sich langsam um. Nette Begrüßung. Sie hatte die Person, welche gepfiffen hatte, noch nicht zwischen den Stahlträgern und Gerüstteilen ausmachen können.

      »Na, Täubchen, los, setz deinen hübschen Hintern in Bewegung!«

      Täubchen? Hübscher Hintern? Dem Kerl trommelten wohl die Locken! Provokativ stellte sie sich breitbeinig vor ihren Wagen, verschränkte die Arme und ließ ihren Blick in Richtung des irgendwann mal fertigen Gebäudes schweifen. Noch standen nicht mehr als die äußeren Stahlträger und nur die unteren Böden waren eingebracht worden. Etwas gespenstig wirkte es schon, vor allem, da es so verlassen schien.

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