Geheime Begierde | Erotischer Roman. Amy WalkerЧитать онлайн книгу.
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Impressum:
Geheime Begierde | Erotischer Roman
von Amy Walker
Amy Walker ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die mit der Veröffentlichung mehrerer Romane bereits erste schriftstellerische Erfolge feiern durfte. Mit „Geheime Begierde“ hat sie ihren ersten erotischen Roman verfasst. Leidenschaft, Sinnlichkeit und nackte Lust in Worte zu verpacken hat sie derart fasziniert, dass sie sich nächtelang nicht von ihrem Computer losreißen konnte. Seither schwirren ihr nicht nur die alltäglichen Pflichten rund um ihre Familie durch den Kopf, sondern verschiedenste erotische Szenerien, die sie alle noch niederschreiben will. Zwei Dinge sind ihr dabei besonders wichtig und in allen ihren Geschichten zu finden: viel Gefühl und ein Happy End!
Lektorat: Marie Gerlich
Originalausgabe
© 2017 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © Arthur-studio10 @ shutterstock.com Stas Vulkanov @ shutterstock.com
Umschlaggestaltung: traumstoff.at Buchdesign
ISBN 9783862776313
www.blue-panther-books.de
Kapitel 1 Just another manic Friday
»Hast du schon den Müll rausgebracht?«
Ich schrecke auf, als Sven mich unvermittelt anspricht. Ich habe ins Leere gestarrt und noch nicht einmal einen Schluck von dem Kaffee genommen, den ich mir mit letzter Energie aus dem Vollautomaten herausgelassen habe.
»Den Müll?«, hake ich benommen nach und greife nach meinem Becher. Der Energieschub würde mir guttun, hatte ich gedacht. Doch ich habe nicht mal die Kraft aufgebracht, davon zu trinken.
»Ja. Heute kommt doch die Müllabfuhr und die Tonne ist noch halb leer.«
»Hmm«, brumme ich und höre Sven nicht mal mit halbem Ohr zu. Stattdessen betrachte ich meine Fingernägel. Einer ist abgebrochen, ein weiterer viel kürzer als die anderen. Das wäre mir früher nie passiert, da habe ich noch auf ordentlich manikürte Nägel geachtet.
»Erde an Annabell – hast du überhaupt mitbekommen, was ich gesagt habe?« Sven nimmt mir gegenüber am Esstisch Platz und wedelt mit der Hand vor meiner Nase herum. Er sieht frisch und ausgeruht aus. Aber er hat auch die ganze Nacht durchgeschlafen. Missmutig verziehe ich meinen Mund.
»Leonie war heute Nacht fünf Mal wach und zwischen eins und halb vier hat sie ständig im Schlaf aufgeweint«, klage ich und sehe Sven Mitleid heischend an. Es ist nicht nur der Schlafmangel, der mir zu schaffen macht, sondern auch das Gefühl, dass mein Mann überhaupt nicht wahrnimmt, was für einen guten Job ich leiste, indem ich die schlimmsten Nächte unserer gemeinsamen Tochter allein stemme. Doch anstatt mir die Bestätigung zu geben, zuckt Sven gleichgültig mit den Schultern. »Ist nur wieder ’ne Wachstumsphase oder ein neuer Zahn bricht durch. Warte ein paar Tage, dann wird sie wieder durchschlafen. Das ist doch immer so.«
»Hm …« Ich verschränke abweisend die Arme vor der Brust. Sein neunmalkluger Ton macht mich wütend. In meiner Fantasie springe ich ihm ins Gesicht und bearbeite seine Haut mit der scharfen Kante meines abgebrochenen Nagels. Er kennt diese heftigen Nächte schließlich nur aus meinen Erzählungen, und was ein paar Tage Schlafmangel aus einem machen können, sehe ich ja jetzt. Noch nie zuvor habe ich solch einen Groll gegen meinen Mann gehegt wie seit Leonies Geburt.
»Was ist nun also mit dem Müll?«, fragt er erneut und schaut mich abwartend an. Er sieht mit seinen fünfunddreißig Jahren gut aus, mit seinem dunkelblonden Haar und den stechend blauen Augen. Ich hingegen fühle mich mit gerade mal neunundzwanzig wie ein abgewrackter Zombie. Vermutlich sehe ich auch so aus.
»Bring ihn doch selber raus. Schließlich kann ich nicht alles allein machen. Leonie war gestern den ganzen Tag so anhänglich, dass ich sie keine fünf Minuten lang auf der Spieldecke absetzen konnte«, erwidere ich Sven heftig. Es nervt gewaltig, dass ich als Hausfrau und Mutter scheinbar nur noch fürs Versorgen, Hausarbeit erledigen und Betüddeln zuständig bin. Gibt es mich, Annabell Hofstädt, überhaupt noch, oder besser gesagt: Zu was für einer Frau bin ich in den letzten neun Monaten geworden? Wer auch immer ich bin, ich kann mich gerade selbst nicht leiden. Ächzend stehe ich auf. »Ich gehe jetzt ins Bad. Vielleicht schaffe ich es ja diesmal, ein halbwegs vernünftiges Make-up aufzulegen, ehe Leonie aufwacht«, murmle ich übellaunig und schnappe mir den inzwischen kalt gewordenen Kaffee.
»Hey, was bist du jetzt so pampig? Ich habe doch nur gefragt …«, mault Sven mir hinterher. Ich ignoriere ihn. Wenn ich mich jetzt auf eine Erklärung einlasse, dann endet das damit, dass wir uns streiten und Sven schließlich mit eisiger Miene auf seine Armbanduhr schaut und mir erklärt, dass er jetzt keine Zeit für meine Eskapaden hat, weil er ins Büro muss. Solcherlei Szenen habe ich schon viel zu oft erlebt, als dass ich erneut einen Versuch wage, meinem Mann meine Gefühlswelt zu erklären.
Stattdessen schleppe ich mich müde in den oberen Stock und verkrieche mich im Bad. Die Tür lasse ich nur angelehnt, damit ich Leonie höre, wenn sie aufwacht. Der Akku des Babyfon-Empfängerteils ist mal wieder leer. Aber natürlich schläft sie nach dieser Nacht jetzt tief und fest, und eigentlich sollte ich das auch tun. Doch wie jeden Morgen bin ich um sieben aufgestanden, um dem Alltag die Stirn zu bieten. Außerdem schaffe ich es später nicht mehr, mich zurechtzumachen, denn dann beginnt der Marathon aus Füttern, Einkaufen gehen, die Wäsche erledigen, die Kleine zum Schlafen hinlegen, Aufräumen, irgendwann noch mal schlafen und schließlich Abendessen für Sven kochen. Warum ich dafür halbwegs gut aussehen will, ist mir selbst ein Rätsel. Trotzdem schnappe ich mir Wimperntusche und Lidschatten von der Badablage und beginne damit, mich ausgiebig zu schminken.
Nachdenklich betrachte ich mein Gesicht im Spiegel. Meine grünen Augen mit den goldenen Sprenkeln sehen dank des aufwendigen Make-ups jetzt viel strahlender aus, doch die dunklen Ringe darunter zeugen noch immer von einer harten Nacht. So kann das nicht bleiben. Ich greife nach dem Concealer. Vielleicht tu ich das alles ja, weil ich nicht will, dass die Annabell, die früher immer gut gestylt durch die Gegend gelaufen ist und niemals unmanikürte Fingernägel akzeptiert hätte, nicht gänzlich durch ein fades Mauerblümchen ersetzt wird.
Ich tupfe das Abdeckzeug auf meine Augenringe und verreibe es vorsichtig. Danach noch Make-up und Puder und schon ist auch die Müdigkeit aus meinem Gesicht verschwunden. Zum Schluss bürste ich mein langes, hellbraunes Haar, bis es glänzt. Fertig. Schon viel besser gelaunt betrachte ich mich im Spiegel. Das Ergebnis ist den täglichen Zeitaufwand allemal wert.
Leise, um die Kleine nicht aufzuwecken, zieht Sven unten die Haustür ins Schloss. Gratulation, Annabell, du hast es wieder mal geschafft, den rechten Zeitpunkt für eine Versöhnung zu verpassen. Nun ist Sven so sauer auf mich, dass er nicht mal hoch ins Bad gekommen ist, um mir einen Abschiedskuss zu geben.
Fuck … Obwohl ich jetzt so aussehe wie gewöhnlich, mag ich mich noch immer nicht. Meinen Makel, nicht so recht in meine Rolle als Hausfrau und Mutter hineinzufinden, kann ich einfach nicht wegschminken. Heute Abend, nehme ich mir vor, heute Abend rede ich mit Sven. Irgendwie muss ich es schaffen, ihm begreiflich zu machen, was in mir vorgeht. Auch wenn ich es selbst nicht so recht verstehe. So kann es zwischen uns aber nicht weitergehen.
Leise seufzend angle ich mir die Nagelfeile aus dem Badschrank und setze mich auf den Rand der Badewanne, da geht die Sirene los. Ich seufze erneut und stehe wieder auf. »Ach Leonie …« Meine Nägel müssen warten.
***
»Nein, Leonie, nein. Wir prusten den Brei nicht durch die Gegend. Mama muss das alles nachher wieder sauber machen …« Ermahnend sehe ich meine Tochter an. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht wirklich versteht, was ich sage, doch in einem Elternratgeber habe ich gelesen, dass Erziehung schon ganz früh beginnt und unerwünschte Verhaltensweisen nicht mit einem Lachen belohnt werden sollen, sondern mit Strenge. Selbst wenn die Knirpse dabei so goldig aussehen, wie meine kleine Maus es jetzt tut.
Freudig quietschend öffnet sie ihren Mund, ihre hellblauen Augen strahlen. »Hada, dada brrrr …« Sanft stupst sie