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Nimm mich jetzt | Erotische Geschichten. Xenia MarciciЧитать онлайн книгу.

Nimm mich jetzt | Erotische Geschichten - Xenia Marcici


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erwiderte ich dann: »Ich weiß es nicht.«

      »Ja gut, wenn es dein Wunsch ist, gebe ich ihn dir natürlich zurück. Ich bringe ihn dann am Montag auf Arbeit mit.« Mir war jetzt aber unwohl bei dem Gedanken, dass er ihn das ganze Wochenende bei sich hatte. Irgendwann dachte er dann bestimmt, ach, sieh doch einfach mal rein, weil die Neugier zu groß geworden war. Da meinte er: »Ja, ich bin zu Hause, wenn du willst, kannst du ihn heute noch abholen. Schillerstraße 12, oberste Klingel.«

      »Gut«, sagte ich, »dann komme ich gleich noch vorbei.« Ich war froh, dass er mir diesen Vorschlag machte. Ich gab das Handy zurück und während ich zu meinem Auto eilte, begann ich, mich fürchterlich zu ärgern. Warum nur hatte ich mir nicht schnell seine Handynummer abgetippt, das wäre so einfach gewesen. Ich wusste, dass ich sie jetzt nicht unbedingt benötigte, aber ich hätte mich einfach wohler gefühlt, seine Handynummer zu haben. Zum einem konnte es ja sein, dass ich ihn nicht finden würde, aber jetzt spürte ich, worin mein eigentlicher Ärger bestand. Ich hätte es einfach schön gefunden, seinen Namen auf meinem Handy zu sehen und zu wissen, dass ich wenigstens seine Handynummer hatte. Dann fuhr ich los und fand problemlos seinen Eingang in der Schillerstraße. Ohne Grund wäre ich sicher zu feige gewesen, an seiner Tür zu klingeln, aber so wurde der Stick zu meiner Triebfeder. Ich fühlte mich einfach so mies bei dem Gedanken, die beiden bei ihm zu verpfeifen. Ich wusste, wenn ich ihn gewinnen wollte, dann nicht so, sondern weil er sich für mich interessierte. Dann surrte der Türöffner und ich eilte in den vierten Stock. Er wartete bereits an der Tür. Er hielt den Stick in der Hand und lächelte mich an.

      »Willst du vielleicht kurz reinkommen?« Ich war überrascht, dass er mich einlud und wusste nicht, ob ich einwilligen sollte. Als er spürte, dass ich unschlüssig war, sagte er jetzt mit ernster werdendem Gesicht: »Was ich vorhin im Flur gesagt habe, war ernst gemeint und vielleicht kann ich dich sofort noch zu einem Kaffee einladen.« Etwas Unsichtbares zog mich jetzt in seine Wohnung, er nahm mir meine Jacke ab und hängte sie auf. Küche oder Wohnzimmer, es war mir egal. Ich wollte in die Küche, das kam mir noch nicht so intim vor. Eigentlich hatte ich gar keinen Appetit auf Kaffee, aber ich traute mich nicht, es zu sagen. Er wollte gerade anfangen mit Kaffee kochen, da stockte er und drehte sich zu mir um.

      Möchtest du überhaupt Kaffee? Viele wollen ja abends keinen Kaffee mehr trinken, weil sie nicht schlafen können.

      »Ja, eigentlich würde ich lieber einen Tee trinken.«

      »Gut«, sagte er, »ich eigentlich auch.« Dann saßen wir beide am Küchentisch und erzählten. Ich sah auf einem Regal einen Pokal stehen und fragte, mit welchem Sport er den gewonnen hatte. Er sah hin und lachte kurz.

      »Na da wirst du sicher enttäuscht sein, aber ich spiele Volleyball.« Jetzt lachte ich und sagte, dass ich auch Volleyball spielte, wenn auch nur freizeitmäßig. Irgendwie kamen wir auch darauf, dass wir sogar in die gleiche Schwimmhalle gingen, aber wir uns da noch nie gesehen hatten. Dann sah ich auf einem Regal ein Raclette und Fondue stehen und wir stellten fest, dass wir das vor allem im Winter sehr gerne machten. Ich war während der Unterhaltung so locker geworden und hatte aber jetzt das Gefühl, dass ich für heute gehen sollte. Als ich ihm sagte, dass ich jetzt gehen wollte, stand er auch sofort auf und brachte mich zur Tür. Da blieb ich abrupt stehen und er prallte auf mich drauf. Er hielt sich mit den Händen an beiden Oberarmen fest. Nun verharrten wir so. Ich sagte ganz leise: Ich habe den Stick auf dem Tisch liegen lassen. Er hielt mich immer noch fest und wir waren wie gelähmt. Nun sahen wir uns mit ernstem Blick in unsere Augen an. Nun begannen seine Augen, zu glänzen und er musterte mein ganzes Gesicht. Auf einmal spürte ich seine Hand an meinem Hals und er zog mich sanft zu sich heran. Ich schaltete jegliches Wenn oder Aber aus und wollte jetzt auch von ihm geküsst werden. Wir küssten uns nur kurz, bis sich unsere Lippen öffneten und unsere Zungen sich umspielten. Die Hände zogen sich auf unseren Rücken immer fester und begannen, leicht zu kreisen. Der Kuss wollte gar nicht enden, da klingelte auf einmal seine Haustür. Er zog die Augenbrauen hoch, so als ob er überlegte, wer da heute noch klingelte. Er ging die drei Schritte und öffnete die Tür. Dort stand mit einem lächelnden Gesicht die Blonde aus der Hauptbuchhaltung. Sie sah wohl sein gefrorenes Gesicht und blickte dann zur Seite. Dann sah sie mich und auch ihr Lächeln erfror sofort. Meine Enttäuschung traf mich wie eine schwere Keule. Meine Augen füllten sich spontan mit Tränen. Ich wollte jetzt hier nur noch weg. Ich konnte ihn auch nicht ansehen. Ich nahm meine Jacke vom Haken und schritt wortlos an beiden vorbei. Als ich auf der Straße war, fing ich an, wie ein Schlosshund zu heulen. Nur mit Mühe schaffte ich es bis in mein Auto. Ich legte die Hände auf das Lenkrad und meinen Kopf darauf. Ich hatte die Augen geschlossen und heulte hemmungslos. Bald war auch meine Nase zu und fing an, zu tropfen. Ich schniefte zwar immer stärker, aber die Tropfen ließen sich nicht mehr aufhalten. Dazu kamen auch noch meine Tränen. Ich schreckte hoch und als ich die Augen aufmachte und nach vorne auf die Straße sah, wurde mir schlagartig klar, dass ich jetzt schnell hier wegwollte. Ich trocknete mir hastig die Tränen ab, schniefte in mein Taschentuch, startete und fuhr los. Als ich circa dreihundert Meter gefahren war, sah ich kurz in den Rückspiegel. Ich erblickte ihn ganz deutlich im Laternenlicht, wie er auf der Straße hinter meinem Auto hinterherlief. Er winkte ganz stark mit einer Hand. Ich war in dem Moment nicht in der Lage, anzuhalten, weil ich zu enttäuscht war. Als ich auf der Hauptstraße war, wurde mir auf einmal klar, warum er so mit der Hand gewedelt hatte. Ich hatte den Stick vergessen und er wollte ihn mir wohl noch hinterherbringen. Ich fuhr und fuhr, aber ich brachte es nicht fertig, umzudrehen. Dabei war ich doch nur wegen des Sticks hingefahren. Jetzt war ich mir nicht mehr sicher, dass er ihn sich vielleicht doch noch ansehen würde. Aber was sollte das jetzt im Flur? Ich hatte doch tatsächlich beim Küssen etwas ganz Tiefes von ihm gespürt. Und der Mistkerl hatte den Nerv und bestellte sich doch tatsächlich diese Tussi zu sich nach Hause. Der hatte Nerven, die war bestimmt zu zeitig. Auf einen solchen Trophäensammler konnte ich gut und gerne verzichten. Die ganze restliche Fahrt nach Hause dachte ich über meine letzte Frage nach. Ich war so sauer, aber eigentlich wollte ich doch nicht auf ihn verzichten.

      ***

      Als ich in meiner Wohnung angekommen war, dachte ich, dass ich gleich vor Wut platzen würde. Ich wusste gar nicht, wo ich als Erstes anfangen sollte, mich zu ärgern. Über mich? Über ihn? Über meine Dummheit, in ihn vernarrt zu sein? Über die Blonde? Über die Schwarze? Über die Wette? Die Fragen schienen sich immer im Kreis zu drehen.

      Auf einen Schlag waren alle Fragen weg und ich war einfach nur leer. Und so schleppte ich mich ins Bett, zog meine Beine ganz nah zu mir heran und drückte meine Kuschelkuh. Ich hielt sie etwas von mir weg, schüttelte sie und sagte zu ihr: Wenn er schon nicht hierhin will, dann übernimmst du das, und drückte sie wieder ganz fest zwischen meine Brüste.

      Das Wochenende gammelte ich lustlos. Immer wieder musste ich an den blöden Stick denken. Je näher der Montagmorgen rückte, desto unwohler wurde mir. Natürlich beschäftigte mich die Frage, was wohl an dem Abend noch mit der Blonden passiert war. Hatte sie ihren Triumph gefeiert? Gut aussehen tat sie ja, das musste ich zugeben. Kann er wirklich so skrupellos sein, zuerst mit mir flirten und knutschen und dann fickt er sofort die andere? Dabei spürte ich bei unserer Unterhaltung so eine angenehme Wellenlänge. Und wenn er zu schwach ist und sich von ihr um den Finger wickeln lässt? Sonntagabend saß ich mit Füßen hoch vor dem Fernseher. Da klingelte es. Ich überlegte krampfhaft, wer das sein könnte und sah aus dem Fenster. Komisch, dachte ich, normalerweise kommt doch unten keiner rein, wenn ich den Türöffner nicht betätige. Es war aber weit und breit keiner zu sehen. Na, da haben sicher ein paar Jungen einen Streich gespielt, und trottete zurück ins Wohnzimmer. Da klingelte es erneut. Ich öffnete die Tür, da erschrak ich mich fast zu Tode. Die Blonde und Schwarze standen vor der Tür. Die Schwarze stellte sich sofort zur Hälfte in die Tür, damit ich sie nicht sofort wieder schließen konnte. Beide hatten eine finstere bis wütende Miene aufgesetzt. Die Blonde ergriff das Wort.

      »Hör genau zu. Wir wollen das hier wirklich nicht aufbauschen, aber du wirst uns hier nicht in die Quere kommen. Wir warnen dich, lass ihn in Ruhe und die Finger von ihm weg.« Ich war wie geschockt und perplex, dass ich kein Wort herausbekam. Dann kam sie noch etwas näher und sagte ganz leise: »Hör zu, du Schlampe, er gehört uns und wehe, du kommst uns in die Quere.« Ich schüttelte den Kopf über die Unverfrorenheit der beiden, mich hier einfach zu bedrohen. Ich spürte, wie ich schneller atmete


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