Die Regeln meines Herrn | Erotischer SM-Roman. Starla BryceЧитать онлайн книгу.
;-)
Das war alles? Anhand ihres Profilfotos konnte er sehen, wer sie war, trotzdem hatte Ria gedacht, dass er ein wenig gesprächiger wäre und vielleicht so etwas schrieb wie hübsches Foto!
Rias WhatsApp-Bild war im letzten Sommer entstanden, als sie mit Florin einen Ausflug zum See gemacht hatte. Ria war Florins Aufforderung gefolgt und hatte sich an eine Birke gelehnt, die wunderbar zu ihrer hellen Haut und dem dunklen Haar gepasst hatte. Auf dem Foto strahlte sie in die Kamera. Es war ein wunderbarer Tag gewesen. Damals hatte sich Florin oft kleine Ausflugsziele in der Nähe überlegt.
Florin … Wieder klopfte Rias schlechtes Gewissen an die Tür. Doch bisher hatten Kaltwein und sie nur jeweils eine Nachricht aneinander verschickt. War ja nichts dabei.
Blockte er weitere Gespräche ab? Die Antwort war immerhin sehr knapp ausgefallen. Aber der Smiley! Was bedeutete er? Schickten Männer ohne Hintergedanken Zwinker-Smileys?
Obwohl Rias Vernunft dagegen war, schrieb sie auf Kaltweins Nachricht:
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend! :-)
Ob sie klettenhaft rüberkam? Doch nicht wegen zwei Nachrichten, oder?
»Bitte!« Die Bedienung stellte den dampfenden Becher mit Rias Schwarztee vor ihr auf dem Tresen ab.
Ria bedankte sich und drückte der Frau das Geld in die Hand. Dann sah sie sich in dem großen Raum um. Scheinbar war sie die Einzige, die allein hier war. Überall sah sie lachende Paare und Gruppen, die jede Menge Spaß zu haben schienen.
Der Tee wärmte Rias Hand, während sie mit dem Becher in Richtung Touch-Screen-Spieltisch ging. Dahinter an der Wand hing ein riesiger Flachbildfernseher, in dem die Liveübertragung eines Dartspiels lief. Ria konnte nicht die ganze Zeit blöd an der Bar herumsitzen. Daher tippte sie auf dem Spieltisch herum und entschied sich für eine Runde Trivial Pursuit. Nicht gerade das, was sie sich unter leben vorstellte, doch es war besser, als den Samstag zu Hause zu verbringen. Rias Lippen berührten den Rand des Bechers und ließen einen Schwall schwarzen Tee in ihren Mund. Annalena hatte recht: der Tee war wirklich gut!
Am anderen Ende des Raumes ging die Tür auf. Ein neuer Schwung Männer betrat das Café Number 8. Männer in Rias Alter. Sie plauderten, während sie den Tresen anpeilten. Ria zählte sieben. Anscheinend holten sie sich Dartpfeile, doch genau konnte Ria es nicht sehen – bis sie in Rias Richtung kamen, auf die Radikal-Darts-Geräte zu, von denen mittlerweile zwei wieder frei waren. Und was Ria dann sah, brachte sie so aus dem Konzept, dass sie sich am liebsten unter dem Spieltisch versteckt hätte. Denn unter den Männern war der Kerl, an den sie heute bereits den ganzen Tag gedacht hatte!
Er war es: Cyril Kaltwein! Kein Zweifel! Wenn er auch keinen Anzug, sondern eine schwarz-weiße Sportjacke von Nike und eine schwarze Stoffhose trug, so erinnerten zumindest die feinen Herrenschuhe an seine Jobidentität. Seine Haare waren, wie bei den Malen zuvor, als Ria ihm begegnet war, perfekt gestylt.
Ihn jetzt hier zu sehen, versetzte Ria gleichzeitig in stummen Freudentaumel wie Panik. Was würde er denken? Dass sie ihn stalkte?
»Niemals wirst du heute gewinnen! Vergiss es! Ich stelle einen neuen Rekord auf!«, sagte Kaltwein und hob mahnend den rechten Zeigefinger in die Luft. »Überleg es dir noch mal, ob du heute wirklich mit mir spielen willst!«
Der blonde Kerl, etwa so groß wie Kaltwein, jedoch um einiges braun gebrannter und muskulöser, grinste. »Nur heiße Luft, Cyril! Denk dran, wer von uns beiden die Dartscheibe zu Hause hängen hat! Ich habe seit dem letzten Mal geübt. Du nicht!«
Ria drehte den Männern den Rücken zu und starrte auf den riesigen Flachbildfernseher an der Wand. Gerade punktete ein kahlköpfiger Mann mit Biberzähnen beim Dartspiel. Ria betete, dass Kaltwein sie nicht entdeckte.
Als sich die Schritte allmählich entfernten, atmete Ria leise auf. Sie drehte langsam den Kopf in Richtung der Radikal-Darts-Geräte. Die Männer sah Ria alle bloß von der Seite. Ab und zu gingen die anderen Leute, die an den Dartscheiben spielten, nach vorn, um ihre in den Scheiben steckenden Pfeile herauszuholen. Ria hoffte, dass noch weiterhin viel los sein würde bei den Dartscheiben, damit Kaltwein keine freie Sicht bekäme und Ria bemerkte.
Cyril Kaltwein … Ria ließ sich seinen Namen stumm auf der Zunge zergehen wie eine edle Praline. Mittlerweile klang sein Name in ihren Gedanken wie ein anrüchiges Wort. Sein Parfum stand in der Luft und streckte seine unsichtbaren Klauen nach Ria aus. Sie hätte es aus Hunderten von Düften und ohne Tipps von Jean-Baptiste Grenouille herausgefiltert. Der Duft kroch unter Rias Kleid, glitt an ihrem Höschen vorbei und direkt auf den Eingang ihrer Pussy zu. Rias Lustloch hätte am liebsten ein Schild mit der Aufschrift Freier Eintritt für Cyril Kaltwein! aufgestellt. Ihr Spiel vergeigte Ria gnadenlos, obwohl die letzten Fragen in der Kategorie Kunst und Literatur nicht allzu schwierig waren.
Die Dartrunde der Männer begann. Kaltwein startete als Zweiter. So unauffällig, wie es möglich war, jemanden zu beobachten, schaute Ria in Kaltweins Richtung. Die Art, wie er zielte … So sicher, dass der Pfeil es genau dahin schaffen würde, wo er ihn hinhaben wollte.
Von Minute zu Minute wurde Ria unruhiger. Sie wollte nicht so herumsitzen und Kaltwein beobachten. Doch was sollte sie tun? Ihre Augen klebten förmlich an diesem Mann, von dessen Existenz sie vor Kurzem noch nicht einmal gewusst hatte. Sollte sie heimgehen?
Und was soll ich zu Hause?, dachte sie sich. Ihre Gedanken waren so oder so bei Kaltwein. Die Couch würde auch morgen Abend noch für sie da sein. Und so lange hatte sie nicht mehr die Gelegenheit gehabt, einfach wegzugehen, ohne Florin erzählen zu müssen, was sie trieb. Er war kein Typ, der ihr Handy nach unbekannten Nummern oder Fotos anderer Kerle durchsuchte. Florin Degemann war alles andere als eifersüchtig. Und doch wollte er immer Bescheid wissen, wo Ria war.
Ehrlichkeit ist der Grundstein einer Ehe!, lautete sein Motto in Bezug aufs Heiraten. Ria stimmte ihm da zu. Einerseits. Andererseits war sie nicht bereit, ihre Freiheit komplett in die Hände von jemand anderem zu legen.
Rias Pussy lief zur Höchstform auf und produzierte mehr und mehr geile Nässe. Als könnte sie Kaltwein durch den Duft zu sich locken. Es muss an seiner Dominanz liegen, überlegte Ria. Kaltwein war jemand, der wusste, wohin er wollte, und der den Ton angab. Bevor Ria ihn jedoch weiter analysieren konnte, traf sie sein Blick. Er schaute in Richtung Bar.
Shit!, fluchte Ria innerlich und zuckte fast unmerklich zusammen.
Kaltwein hob die rechte Hand, in der er seine drei Dartpfeile hielt, zum Gruß. Sein Grinsen war ganz der souveräne Bankfuzzi – auch ohne Anzug. Ria hob ebenfalls die Hand. Jetzt hatte Kaltwein sie also doch entdeckt!
Ria versuchte, sich ab jetzt auf das Spiel zu konzentrieren, aber einen neuen High Score würde sie so bestimmt nicht aufstellen, wenn sie zwischendurch immer zu Kaltwein herüberlinste.
Jetzt ist genug!, sagte sich Ria und starrte geradezu auf den Bildschirm vor sich. Die richtigen Antworten auszuwählen, gelang ihr trotzdem nicht. Dann vibrierte ihr Handy.
Dir auch einen schönen Abend! ;-)
Schon wieder so ein Zwinker-Smiley! Was sollte das? Wieso kam er nicht kurz zu ihr rüber? Okay, er war mit seinen Jungs hier. Ria überlegte, wie viele Mädels sie zusammenkriegen würde, um wegzugehen. Mehr als drei wären wohl nicht drin.
Du wirst jetzt nichts zurückschreiben!, ermahnte sich Ria. Dass ihr Blick zu oft zu Kaltwein hinüberglitt, konnte sie jedoch nicht verhindern.
Er stand auf! Ria wollte sich gleichzeitig verstecken und ihm zurufen, dass er doch rüberkommen solle.
Auch ohne ihre Aufforderung stand Cyril Kaltwein ihr kurze Zeit später gegenüber. »Ich wusste gar nicht, dass du gern spielst.«
Ria schluckte. Lag es an ihren Fantasien oder sprach Kaltwein tatsächlich mit dieser Zweideutigkeit? »Ich … Ich wollte mal was anderes ausprobieren!« Und schön wäre es, wenn ich ganz unbefangen reden könnte!, schalt sich Ria in Gedanken selbst.
»Sieh an …« Kaltweins Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Aber so erfährt man, ob es was für einen ist.«
»Ja,