Anwaltshure 3 | Erotischer Roman. Helen CarterЧитать онлайн книгу.
was diese Hand alles mit mir tun könnte ...«
Yasu hielt die Zigarette mit beiden Händen zwischen seinen Knien, sein Gesicht war zum Boden gerichtet. Jetzt machte ich einen Zug. Wie merkwürdig, einen Mann zu erleben, der mich so gevögelt hatte wie Yasu, und so empfindsam war und von meinen verführerischen Bewegungen sprach. So etwas hatte ich noch nicht erlebt. Aber es war schön. Ich empfand plötzlich eine gewisse Melancholie bei dem Gedanken, ihn wahrscheinlich nicht mehr wiederzusehen.
»Kann ich dir noch was anbieten ... außer einer Zigarette?«
Ich schüttelte den Kopf und stand auf.
»Eine Dusche?«
»Nein danke. Sehr nett. Aber mein Fahrer wartet draußen.«
»Tja, dann ...« Er hatte sich ebenfalls erhoben. »Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder ...«
Jetzt, da ich gehen wollte, klang seine Stimme, als wollte er mich doch noch halten. Sogar die Art, wie er plötzlich eine Hand zum Boden streckte, interpretierte ich so, als wollte er sich erneut auf den Rasen setzen.
Obwohl ich eigentlich nichts mehr hatte sagen wollen, hielt ich inne und hauchte verhalten: »Ja. Das wäre schön.«
Was für ein seltsamer Mann, dachte ich. Er scheint immer das Gegenteil von mir zu tun.
»Wärst du so lieb und würdest mir den Ausgang zeigen?«
»Natürlich«, sagte Yasu und führte mich sicheren Schrittes in die Villa, wo uns schon der Butler entgegenkam.
»Verzeihen Sie, Sir ... Madam ... ich hatte nicht gehört ...«
»Schon gut, Hutchence«, beschwichtige Yasu. »Wir schaffen das schon allein.« Damit schob er seine Hand seltsam vertraulich in meine Armbeuge und führte mich quer durch die Halle zur Haustür, wo er stehenblieb und mir nachsah, die Zigarette leger in der abgewinkelten Hand, bis ich im Wagen saß.
Aus irgendeinem Grund unterließ ich das Winken, zu dem mich ein erster Impuls beinahe gebracht hätte.
***
Ich dümpelte in meiner Badewanne. Wie immer hatte ich das Wasser mit duftendem Rosenbadezusatz angereichert, dessen Duft nun das Badezimmer erfüllte. Mit einer gewissen Wehmut dachte ich in diesem Moment an mein altes Apartment zurück, an das winzige Zimmer mit den Probetütchen, die ich bei »Boot’s« geschenkt bekommen hatte und die ich benutzte, weil ich mir keinen Badeschaum hatte leisten können.
Aus dieser kleinen Bruchbude, umgeben von unbezahlten Rechnungen und mit einem Räumungsbescheid auf dem durchgesessenen Sofa, hatte George mich förmlich gerettet und dafür gesorgt, dass ich in dieses luxuriöse Apartment einziehen konnte, das er mir sogar schenkte.
Ich war zufrieden mit meinem Leben. Sehr zufrieden sogar. Der einzige Schmerz, den ich in dieser hinter mir liegenden Zeit gekannt hatte, war jener, erkennen zu müssen, dass ich George niemals würde haben können. Denn nur, weil ich mich in ihn verliebt hatte, war ich überhaupt in der Lage gewesen, diesen Job von ihm anzunehmen: Mit Männern gegen üppige Bezahlung ins Bett zu gehen, um sie so für die Gespräche und Verhandlungen mit ihm zu entspannen.
George war verheiratet und würde es bleiben, und er schlief mit jeder, die ihm gefiel. Auch das würde so bleiben.
Gerade in dem Moment, da ich an ihn dachte, klingelte das Telefon und gleich darauf sprang meine automatische Bandansage an. Nach dem Pfeifton herrschte einen Moment Stille, dann tönte Georges Stimme durch die Wohnung. »Na, eigentlich solltest du ja zu Hause sein, meine Süße. Aber wahrscheinlich amüsierst du dich gerade. Ich will da nur insoweit stören, als dass ich dir ankündigen wollte, dass wir beide morgen eine kleine Landpartie machen. Wir sind zu Lord Chesterbourgh eingeladen. Nach Darrenby Hall. Ich hole dich gegen zehn Uhr ab. Vielleicht wird ein Job draus. Ich denke, er ist scharf auf dich. Aber ... lassen wir uns überraschen.« Wieder der Pfeifton, dann herrschte Stille.
Chesterbourgh ... ich kannte ihn. Ein alter Schwerenöter. Anfang siebzig, Typ Bilderbuch-Landedelmann, dabei hinter jedem Rock her. Ein Bonvivant wie George und wunderbar im Bett.
Ich tauchte unter und prustete dann das Wasser mit dem Duft handgepflückter provenzalischer Rosen in die Luft. Ein wunderbarer Tag lag vor mir.
BlowJob
Die Nacht lag schwer wie Blei auf der Stadt. Der Himmel war bedeckt, sodass keine Sterne auszumachen waren.
Dass neben mir ein Wagen langsam meinen Schritten folgte, bemerkte ich erst, nachdem er kurz Gas gegeben und dann gehalten hatte. Eine Tür ging auf und ich fragte mich, ob ich nach Straßenstrich aussah.
»Miss Hunter? Miss Emma Hunter?«, fragte ein Mann mit schwerem schottischen Akzent aus der Tiefe des Wagens.
Ein ungutes Gefühl machte sich in meinem Magen breit und ich hielt so gut es ging Abstand. Gerade so, dass ich ihn noch verstehen konnte. Aber woher zur Hölle kannte der Typ meinen Namen?
»Ja«, antwortete ich knapp, solange ich nicht wusste, um was es ging.
»Mr McLeod sagte mir, dass ich Sie hier antreffen würde.«
»Und?«, erwiderte ich noch nicht sehr viel gesprächiger.
»Ich würde gern Ihre Dienste in Anspruch nehmen«, sagte er höflich.
»Aha. Ich bin aber müde und es ist spät. Außerdem komme ich gerade von einem sehr heftigen Fick.«
Nein, ich war nicht um freundliche Kundenorientierung bemüht. Dass ich Danny weggeschickt hatte, um die letzten Straßen zu Fuß zu gehen, ärgerte mich mittlerweile, und das bekam der Typ nun ab.
»Das macht nichts, Miss Hunter. Es ist nichts Aufwendiges. Nur ein kleiner Blow Job.«
Der Mann war geduldiger und besser erzogen, als ich erwartet hatte. Er sah gut aus und ich besaß eine Schwäche für Luxuslimousinen. Zumal, wenn es sich um einen solchen Maybach handelte, in dem selbst ich relativ selten durch die Gegend fuhr. George war konservativ. Er bevorzugte seinen Rolls Royce. Das Gewagteste, was er bereit zu akzeptieren war, war eine moderne Variante des Rolls Royce »Ghost«.
»Also gut«, sagte ich gelangweilt und stieg ein.
Die Tür war noch nicht richtig zu, als sich der schwere Maybach in Bewegung setzte. So leise, so bewegungslos, dass man praktisch nicht einmal merkte, dass man fuhr. Mein Gast – oder war er doch eher Gastgeber – verlor keine Zeit. Ich hatte mich noch nicht angeschnallt, da schob sich seine Hand bereits unter meinen Rock. Das Kribbeln in meinem Unterleib zeigte mir, dass die hinter mir liegende Nummer mich noch nicht komplett gesättigt hatte. Offensichtlich war das, was George meinen »Sexdrive« nannte, doch ziemlich stark. Ich öffnete meine Schenkel und legte gleichzeitig meine Hand auf die Beule in seiner Hose. Er war mir ganz offensichtlich nicht abgeneigt.
»Kann ich Ihnen einen Drink anbieten?«, unterbrach er die beginnenden Zärtlichkeiten.
»Whisky«, sagte ich.
Jetzt lächelte er, drückte einen kleinen Knopf, und zwischen uns öffnete sich geräuschlos eine Minibar.
Mit einem tiefen Blick in meine Augen reichte er mir mein Glas und im gleichen Moment hielt er seines in die Höhe und sagte etwas, das klang wie »Sländsch«. Mein fragender Blick erwischte ihn und mit überraschtem Ton erklärte er mir: »Das heißt Gesundheit. Schlicht und ergreifend.« Auf einmal mochte ich diesen schweren schottischen Akzent, der so merkwürdig archaisch in dieser Limousine wirkte.
Es war ein hervorragender Whisky.
Während ich den ersten Schluck auf meiner Zunge zerfließen ließ, hielt ich den Mann mit Blicken fest. Er hatte einen anziehenden Mund und sein Gesicht war nicht weniger attraktiv, wenn er auch keine außergewöhnliche Schönheit war. Um ihm zu zeigen, dass ich umarmt werden wollte, beugte ich mich zu ihm hinüber. Sofort reagierte er, indem er den Kopf schräg legte und seine Lippen auf meine presste. Meine Brüste spannten in meinem knappen Mieder und meine Finger umklammerten seinen von Sekunde zu Sekunde härter werdenden Schaft. Oh, ich würde es genießen, ihn hier