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Waco 6 – Western. G.F. WacoЧитать онлайн книгу.

Waco 6 – Western - G.F. Waco


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der kleinste Madock, von ihr. Ein hoffnungsloser Traum. Sie ist reich, stinkreich, würde der alte Dimp sagen. Und er... ein Madock.

      Träume, denkt der arme Lemuel Madock, der gern anständig leben möchte und doch einen Teufel zum Stiefvater hat.

      Er schließt die Augen und träumt. Und darüber schläft er ein, statt Wache zu halten.

      Jemand kommt – und der Wachposten schläft.

      *

      Sie stiegen durch die Corralstangen und sehen sich an, als sie hinter den Schuppen huschen. Drei Männer nun im Schattenfall des Schuppendaches.

      »Brennan, kein Irrtum«, sagt der eine kleine Mann so leise, als wolle er gleich ersticken. »Da steht eins unserer Rinder. Das Horn, Brennan, du warst doch dabei...«

      »Ja«, erwidert Luke Brennan, der Vormann der O’Leary Ranch, mit vor Grimm rauher Stimme. »Natürlich ist es unser Rind. Ich weiß genau, daß ihm das eine Horn so krumm wuchs, daß wir es abscheiden mußten, ehe es ihm ins Auge stach. Unser Rind, aber der Brand... Verdammt, der ist alt!«

      »Künstlich alt gemacht, was?« zischt Edison, ein bulliger Mann mit schweren Fäusten, dessen bester Freund bei dem Überfall an den Las Uvasbergen starb.

      »Die haben ein H übergebrannt und danach das Fell behandelt. Man kann es nicht mehr sehen, aber...«

      Es schabt an der Schuppenecke, dann taucht der vierte Mann auf. Mitchell schiebt sich herab und blickt in die grimmigen Gesichter seiner Partner.

      »Na?«

      »Unser Rind, kein Zweifel«, knirscht Brennan, der Vormann. »Das sind unsere Rinder, Mitchell. Ein Glück, daß wir erst nach Einbruch der Nacht hergeritten sind. Sheriff Bothwell hat recht gehabt – die Madocks scheinen gefährlich zu sein und wirklich jeden Mann, der sich auf ihrem Land herumtreibt, zum Zielschießen zu nehmen. Was macht der Kerl da oben am Holz?«

      »Der schläft«, berichtet Mitchell finster.

      »Los, Trevor, machst du das da vorn?«

      Der kleine Zureiter Trevor nickt flüchtig. Dann huscht er los und kriecht an der Fenz entlang auf das Holz zu. Dort kauert Lemuel Madock – und schläft!

      *

      Das Holz, denkt Lemuel und schrickt jäh zusammen, das Holz knackt. Der Alte, alle Teufel, habe ich geschlafen? Der Alte kommt...

      Er nimmt jäh den Kopf herum. Und dann sieht er gerade noch den Schatten eines Mannes. Es ist nicht der Alte, der Mann ist viel kleiner.

      Das ist alles, was Lemuel Madock noch denkt, ehe ihn der Kolbenhieb erwischt und der kleine Zureiter Trevor zurückspringt, um ihn aufzufangen. Für Lemuel wird es nach diesem knallharten Hieb wieder tiefste Nacht. Schlaff rutscht er zusammen. Hände recken sich hoch, heben ihn an und von den Stämmen herunter. Dann binden sie ihn und sehen sich an.

      »Das Haus umstellt – langsam, nur kriechen«, flüsterte Luke Brennan heiser. »Mitchell, Edison, ihr bleibt draußen. Du rechts, Edison links. Zieht die Stiefel jetzt aus, ich will sie lebend haben.«

      Lebend, denkt Edison finster, wozu lebend? Es genügt, wenn wir einen erwischt haben. Der Kerl wird schon reden, warum der Brand so alt aussieht und weshalb ausgerechnet das Rind mit dem abgesägten Horn hier steht. Mörder, Viehdiebe, verfluchtes Gesindel.

      *

      Die Haustür steht auf, kühlere Nachtluft streicht in die Küche.

      Narren, denkt Brennan, verdammte Narren, gleich haben wir euch. Da rechts schnarcht einer, hin zu ihm. Nur langsam, die dürfen nicht zur Gegenwehr kommen.

      Er winkt Trevor. Der kleine, geschickte Zureiter steht schon an der Tür zu dem Zimmer drüben. Links ist ein Gang, liegen noch weitere Räume in der Dunkelheit des Hauses der Madocks.

      Es knackt nicht einmal, als Trevor die Zimmertür öffnet. Lautlos gleitet der kleine Mann in den Raum und starrt auf das Bett.

      Da liegt er, der bärtige Teufel Dimp Madock. Er schnarcht laut, und das Mondlicht fällt durch das Fenster auf sein wildes Gesicht.

      Als Trevor ausholt, bricht das Schnarchen jäh ab. Es ist, als hätte der Schläfer im Unterbewußtsein die Gefahr gespürt. Dimp Madock macht jäh die Augen weit auf und sieht nur die Schatten im Raum. Augenblicklich wirft er sich herum. Und dann fegt sein langer Arm von unten nach oben. Trevor, der zuschlägt, trifft nur den Arm, hört den brüllenden Schrei des Alten und sieht noch den Fuß aus dem Bett auftauchen. Dann tritt ihn der Alte auch schon in den Leib und schleudert den kleinen Trevor hintenüber.

      Ein wildes Tier, denkt Brennan entsetzt, mein Gott, das ist ja ein Tier. Hund, verdammter...

      Brennan ist groß und breit, Brennan ist eisenhart. Und doch hat er noch nie einen Mann gesehen, der von einer Sekunde zur anderen hellwach werden kann.

      »Lemuel... Hardy – Fremde... Fremde im Hau... aaah!«

      Brennan wirft sich nach vorn und schlägt zweimal zu. Der Fußtritt fährt Brennan in die Seite, der Alte hat sich noch herumgewälzt. Der lange Arm mit der schweren Faust knallt Brennan auf die Nase. Aber Brennan schlägt rücksichtslos zu. Drei-, viermal saust seine schwielige Faust mit dem Colt hinunter.

      »Trevor, in den Gang, in den Gang, schnell!«

      Brennan hört, während er sich auf den zuckenden Alten wirft, Trevor fluchend hochkommen.

      Die anderen, denkt Brennan und hat den Alten endlich voll getroffen, die anderen werden wach. Es sind noch immer zwei Madocks. Verdammt, wenn sie schießen...

      *

      Hardison Madock fährt mit einem Ruck in die Höhe und greift sofort zum Stuhl. Dort hängt sein Waffengurt, und seine Hand schnappt nach dem Colt.

      Gepolter im Haus, der Schrei des Alten. Dann Schritte im Gang.

      Raus, denkt Hardison voller Furcht, raus hier. Verdammt, da kommt einer, jemand ist im Gang, der kommt her und...

      Hardison springt aus dem Bett, hetzt mit einem Satz zur Tür und dreht den Schlüssel um. Dann macht er kehrt und hört den Mann schreien:

      »Vorsicht, es müssen noch zwei sein. Schießt sie nieder!«

      Wie ein gehetztes Tier blickt sich Hardison Madock um. Irgendwo hört er das Krachen, mit dem sich ein Körper gegen eine Tür wirft. Es ist im Gang, und der schrille, angstvolle Schrei Claire Madocks gellt durch das Haus.

      Raus, denkt Hardison und hechtet zum Fenster, blickt blitzschnell auf den Garten und sieht niemanden, raus hier. Großer Gott, was ist das? Wer ist im Haus?

      Er öffnet das Fenster, streckt den Kopf ins Freie und ist sicher, daß hier niemand ist. Danach springt er in Unterhosen und verschwitztem Hemd in das Gemüsebeet. Augenblicklich biegt er links ab, rennt auf die Hausecke zu, sieht sich voller Furcht um. Hinter der Ecke liegt das Waschhaus, dort beginnen die Büsche. Ist er hinter ihnen...

      Mit dem Gedanken fliegt Hardison Madock um die Ecke und sieht den Mann zu spät. Der Mann wirkt wie ein Klotz und holt bereits aus.

      »Nein, nein!«

      Hardy Madock kann gar nichts mehr tun, denn der Gewehrkolben erwischt seinen Arm und jagt ihm den Colt aus den Fingern. Aufschreiend stolpert Hardy Madock nach vorn, sieht den Kolben wieder hochfliegen und wirft sich schreiend hin.

      »Hund!« hört er den Mann grimmig sagen. »Da hast du was!«

      Im nächsten Moment verwandelt sich die Welt in eine einzige Feuersäule für den langen Schlagetot Hardy. Er rollt sich noch einmal herum, getroffen von der Wucht des Schlages. Danach liegt er still, und Edison, der Bulle, macht einen Satz um die Hausecke. Sein Gewehr deutet auf die Fenster, doch es kommt niemand mehr. Nur der gellende Aufschrei der Frau schallt durch die Nacht.

      »Was wollt ihr? Wer seid ihr? Nein, nein, Brian ist nicht da, er ist fortgeritten und kommt erst in der Frühe wieder. Was habt ihr mit meinen Söhnen gemacht?«

      »Seien


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