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Waco 6 – Western. G.F. WacoЧитать онлайн книгу.

Waco 6 – Western - G.F. Waco


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ich habe den langen Kerl, Brennan.«

      »Schleif ihn nach vorn unter den Baumwollbaum an der Scheune«, bestimmt Brennan finster. »Wir bringen auch die anderen beiden hin. Und Sie sind endlich ruhig, Mrs. Madock!«

      »Aber was wollt ihr denn?«

      »Das wissen Sie verdammt genau«, knurrt Brennan barsch. »Der Alte hat unser Vieh im Corral stehen. Es wurde vor drei Wochen gestohlen. Dabei starben zwei meiner besten Leute. Man erschoß sie aus dem Hinterhalt. Nun, ist das genug, Madam?«

      Einen Moment ist es still im Haus.

      »Nein«, sagt die Frau dann mit einer hohen, dünnen Stimme entsetzt. »Nein, Mister, das ist nicht wahr..., das ist nicht wahr! Vor drei Wochen? Nein, nein, da waren sie alle in der Waldgegend drüben. Sie haben Holz geschlagen. Die Rinder draußen..., man hat sie erst vorgestern gebracht. Dimp hat sie auf Kredit gekauft... Es muß eine Bescheinigung darüber geben. Mein Mann stiehlt nicht, er mordet nicht, Mister. Das muß wirklich ein Irrtum sein...«

      »Das werden wir gleich haben, wenn wir diese Halunken fragen!« knurrt Brennan. »Mitchell, paß auf, daß die Frau keine Narrheiten macht. Die reden, diese Mörder, die reden schon. Es gibt genug Mittel, um sie dazu zu bringen.«

      Man hat sie an Händen und Füßen gebunden, aber die Hände weisen in die Höhe, denn an ihnen ist ein Strick. Und der Strick läuft über den unteren Ast des Baumwollbaumes. Links steht Hardison, in der Mitte der Alte. Ganz rechts hält das Seil Lemuel aufrecht. Eine höllische Fesselung auf die Dauer. Die drei Madock stehen in Wahrheit nicht auf den Füßen, sondern nur auf den Zehen. Ihre Körper finden keinen richtigen Stand, und jeder Stoß bringt sie zum Schwingen wie Lasten am Ausleger eines Kranes.

      »Du weißt nichts, wie?« erkundigt sich Brennan mit dem Grimm eines Mannes, der sein Ziel erreichen wird. »Gekauft willst du die Rinder haben, sieh mal an, du Halunke. Wer hat meine Freunde abgeknallt? Wer von euch? Willst du nicht mehr reden?«

      Dem Alten läuft das Blut aus dem Mundwinkel über das Kinn. Nicht nur seine Lippen sind aufgeschlagen, auch seine Nase blutet. Er stiert erst Brennan und dann den bulligen Edison an.

      Seine Augen sprühen Haß.

      »Vor zwei Monaten...«, gurgelt der Alte, während das Blut ihm in einem Schwall aus dem Mund läuft, »habe ich... sie in Texas gekauft. Hatte... einen Zwischenhändler... Bescheinigung muß im Haus sein.«

      »Alles gelogen«, erwidert Brennan eiskalt. »Du hast sie gestohlen und zwei meiner Freunde erschossen. Da hinten steht unser Rind. Wir haben ihm das Horn abkneifen müssen. Vor zwei Monaten..., das ist glatt gelogen! Edison, mach weiter!«

      »Ich... bring... euch um«, lallt der Alte und sieht den bulligen Edison die Faust nach hinten ziehen. »Ich bring euch... alle um!«

      Diesmal schlägt Edison nicht nach seinem Gesicht. Es ist ein Hieb unter die Rippen, der dem Alten die Luft aus den Lungen preßt und Feuerringe vor seinen Augen aufspringen läßt.

      »Du redest«, hört Dimp Madock Brennan sagen. Brennans Stimme dringt wie durch einen Berg Watte zu ihm. »Und wenn ich dich langsam in Stücke schlagen lasse – du redest, du Mörder!«

      Lemuel Madock hält die Augen geschlossen. In dieser Minute hat er nichts als Furcht und doch einen festen Willen in sich. Er wird nicht reden, denn er hat etwas erkannt: Bringt man die Wahrheit aus ihm, Hardison oder dem Alten heraus, werden diese Männer hier die Stricke von ihren Handgelenken lösen. Danach wird man die Stricke um ihre Hälse werfen. Und im Anschluß daran werden sie hängen, an diesem Ast, unter diesem Baum.

      Diese Männer kennen keine Gnade und kein Erbarmen.

      Drei Stricke – für jeden Madock einen!

      *

      »Bitte«, sagt sie dünn und zittert vor Schwäche. »Bitte, Mister... Sie haben doch auch eine Mutter. Sie haben eine, nicht wahr? Bitte – dort sind meine Söhne – und sie sind unschuldig, Mr. Mitchel, bitte..., da drüben..., in seinem Zimmer..., in der Schublade... Bitte, Mister.«

      Mitchell beißt die Zähne zusammen und sieht weg.

      Nein, denkt Mitchel, nein, kein Mitleid, nicht nachgeben. Sie lügen alle. Das ist unser Rind, ich will tot umfallen, wenn es anders ist.

      »Mister..., es ist ein Irrtum, bitte, glauben Sie doch.«

      Die dünne Stimme zerrt an Mitchells Nerven. Und die sind fast am Ende nach drei Wochen Suche überall in diesem Land.

      »Zum Teufel – gut!« sagt er heiser und winkt der Frau. Dann geht er los, kommt in den Raum des Alten und zieht die Schublade auf. Augenblicke später erstarrt er und stiert auf den Schein. Es ist einer jener echten Scheine, die Viehhändler haben müssen.

      Ich werd’ verrückt, denkt Mitchell und liest noch mal, das kann nicht wahr sein!

      »Dalton, wer ist Dalton?«

      »Ein Händler, er macht Geschäfte mit meinem Mann«, kommt es leise über die zitternden Lippen der Frau. »Einer seiner Freunde hat einen Viehhandel in Nordtexas. Mein Mann handelt mit diesen Leuten seit Jahren. Immer einwandfreie Geschäfte, Mister – niemals Ärger gehabt, niemals.«

      »Verdammt, aber es ist unser Rind, Madam, ich schwöre es.«

      »Ja..., ja, vielleicht... Ich weiß es nicht«, stammelt die Frau leise. »Sie waren um diese Zeit beim Holzfällen, es ist wahr. Dalton ist ein Händler, der überall ist, mal im Norden, sogar in Wyoming, sagt mein Mann. Dalton stellt manchmal Rinder bei einem Rancher irgendwo unter. Manchmal Monate. Ich weiß nicht... Es muß ein Irrtum sein.«

      »Die Pest!«

      Mitchell geht fluchend hinaus und sieht die drei Madocks an ihren Seilen hängen. Keiner steht mehr, alle sind eingeknickt und schweigen, weil sie im Augenblick keine Luft mehr haben zum Reden.

      »He, Luke, sieh dir das mal an!«

      Luke Brennan liest und erstarrt.

      »Was..., Mensch, das kann nicht sein, da ist ein Trick bei! Es ist unser Rind, und es ist vor drei Wochen, nicht vor Monaten gestohlen worden. Dalton – wer ist Dalton? Es gibt einen Händler da unten, ich habe schon mal von ihm gehört. Das will ich genau wissen. Holt mal Wasser!«

      Das Wasser ist nach einer Minute da und klatscht dem Alten über Kopf und Brust. Der braucht weitere drei Minuten, um reden zu können. Er stiert Brennan an und spuckt Blut.

      »Ich bestelle bei Dalton, er kommt manchmal vorbei«, keucht er abgerissen. »Bin selber viel unterwegs, treffe ihn mal hier, mal da. Hatte Rinder bestellt, zwanzig Stück. Da hinten sind sie!«

      »Ja, unsere!« knurrt Brennan. »Dann hat dieser Dalton dir gestohlene Rinder geliefert, Mann. Wo ist Dalton jetzt?«

      »Weiß ich nicht«, schnauft der Schurke Dimp. »Will ich was von ihm, schreibe ich nach El Paso. Er holt die Briefe im Postoffice ab, sagt er. Brennan, das wirst du mir bezahlen, ich schwöre dir, du bezahlst es! Die Rinder – ich habe doch Augen im Kopf – sind vor Monaten umgebrannt worden. Der Brand ist nicht nur drei Wochen alt. Eure Rinder..., ihr Narren!«

      »Es sind unsere!« brüllt Brennan wütend. »Dieser Dalton ist ein Viehdieb, das steht für mich fest.«

      »Kann sein – geht mich nichts an«, knirscht Madock heiser. »Ich bestelle Rinder – und die da sind vor mindestens zwei bis drei Monaten gebrannt worden. Es gibt tausend Kühe mit abgekniffenen Hörnern. Das soll ein Beweis sein? Ihr werdet diesen Abend noch verfluchen, das schwöre ich euch. Unschuldige überfallen... Unschuldige..., daran denkt ihr noch!«

      Brennan sagt nichts, Brennan flucht nur, dann gibt er Trevor einen Wink, die Seile loszumachen. Als die Seile fallen, sinken auch die Madocks zu Boden und bleiben liegen.

      »Und es sind unsere Rinder«, knirscht Brennan finster. »Ich will tot sein, wenn es anders ist.«

      Ich bringe sie um, denkt der Alte, die bringe ich um. Mich zu schlagen..., mich! Die sollen mich kennenlernen. Schlagen mich wie einen Hund. Brian


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