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Butler Parker 108 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 108 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Warum fangen Sie nicht bei mir an?«

      »Als was?« Kathy gab den abschätzenden Blick zurück.

      »Als Verkäuferin. Und wenn ich hier umgebaut habe, können Sie sich ja entscheiden, ob Sie bleiben wollen.«

      Kathy hielt genau die richtige Waage zwischen Koketterie und mißtrauischer Zurückhaltung. Sie erkundigte sich nach dem möglichen Wochenlohn, intensiv nach ihrer Freizeit und stimmte keineswegs begeistert zu.

      »Ich muß mir die Sache gründlich überlegen«, sagte sie schließlich. »Vielleicht komme ich wieder vorbei.«

      »Ihre Adresse müssen Sie mir aber auf jeden Fall hierlassen«, drängte Bob Finlay.

      Kathy Porter geriet dadurch keineswegs in Verlegenheit, sie hatte eine Adresse parat und diktierte sie ihm. Als sie den kleinen Buchladen verließ, wußte sie, daß der Mann ihr sehr nachdenklich mit seinen Blicken folgte. Bob Finlay mochte nämlich alles sein, aber Buchhändler war er nicht.

      Während Kathy zur nächsten Untergrundbahnstation schlenderte und sich dabei viel Zeit nahm, fand sie schnell heraus, daß sie von einem kahlköpfigen, großen und hageren Mann beschattet wurde. Diesen Verfolger konnte ihr nur Bob Finlay auf den Hals gehetzt haben.

      *

      Der Überfall auf Thomas Leaming und Edith Cilham war zu einer Stummfilmgroteske geworden.

      Das Gaunerpaar, in mehr als leichter Kleidung, kämpfte gegen genußvolle Flohstiche an, die beiden jungen Profis hatten sich inzwischen ebenfalls teilentkleidet. Ein neutraler Beobachter hätte an Vorbereitungen zu geplantem Gruppensex gedacht.

      Bei dem Veitstanz der vier Personen war der Tisch umgestürzt. Der Inhalt aus dem Aktenkoffer hatte sich über den Boden verteilt. Die vier Gauner waren von Papierschnitzeln umgeben.

      »Woher habt ihr eigentlich von den hunderttausend Pfund gewußt?« fragte Thomas Leaming und kratzte sich am linken Schulterblatt, was für ihn einige Verrenkungen bedeutete.

      »Beziehungen«, erwiderte der Profi, und rieb sich seine Fischaugen, »und ihr?«

      »Beziehungen«, erwiderte Thomas Leaming und bearbeitete intensiv seinen Hals, wo ein Floh fündig geworden war, jetzt aber schleunigst weghüpfte und sich unter der linken Achsel niederließ.

      »So geht’s ja nicht.« Der Profi, auf dessen Nasenrücken sich die Narbe befand, kehrte zur Realität zurück. Er hielt plötzlich wieder seine Schußwaffe in der Hand, doch auch Thomas Leaming war nicht gerade schlecht. Er nahm seinerseits eine Schußwaffe in die Hand und scheuerte damit seinen Rücken gekonnt gegen die Couchecke.

      »Seid ihr wahnsinnig?« Edith Cilham stellte die Frage und benutzte ihr Kleid als Frottiertuch, um einige Hüpflinge zu vertreiben. »Wollt ihr euch gegenseitig umbringen?«

      »Da hat sie eigentlich recht«, fand das Fischauge. »Reingelegt worden sind wir alle!«

      »Warum tun wir uns nicht zusammen?« fragte Edith Cilham weiter und verscheuchte einen Floh, der über ihren linken Oberschenkel nach oben springen wollte. »Oder arbeitet ihr nicht auf eigene Rechnung?«

      »Nee«, sagte das Fischauge vorsichtig. »Aber was die Zusammenarbeit anbetrifft, könnte man ja mal nachfragen.«

      »Zumal hier nichts zu holen ist«, meinte Thomas Leaming und richtete seinen Blick auf einen bräunlichschwarzen Punkt, den er in den Haaren seines Unterschenkels entdeckt hatte.

      Blitzschnell schlug er mit der freien Hand zu, verfehlte natürlich den wegspringenden Floh und erhielt gleichzeitig einen etwas bösartigen Fußtritt von der Narbennase. Er verlor die Schußwaffe und löste damit das Patt auf, das bis jetzt geherrscht hatte.

      »Das war verdammt gemein«, fauchte Edith wütend und vergaß für einen Moment die Anwesenheit der Flöhe.

      »Ob gemein oder nicht, Süße, Hauptsache, wir sind wieder am Drücker.« Die Narbennase lächelte schmallippig. »Jetzt mal raus mit der Wahrheit! Woher habt ihr von den Moneten gewußt. Redet, aber’n bißchen plötzlich!«

      »Mann, wir können unsere Geschäftsgeheimnisse doch nicht ausquatschen«, brüllte Thomas Leaming aufgebracht.

      »Moment mal, jetzt geht mir’n Licht auf.« Das Fischauge klatschte mit der, flachen Hand gegen die Stirn. »Seid ihr nicht die Seiden-Sisters?«

      »Ihr kennt uns?« fragte Thomas Leaming, dessen Stimme nun ein wenig geschmeichelt klang.

      »Natürlich, das seid ihr.« Das Fischauge wußte jetzt endgültig Bescheid.

      »Wir waren in der Schalterhalle der Bank und haben beobachtet, daß dieser Butler hunderttausend Pfund für seine Lady abholte«, schaltete sich Edith Cilham etwas zu schnell ein, als wolle sie gewisse Details gar nicht erst zur Sprache bringen.

      »Das ist eine von unseren Maschen.« Thomas Leaming vergaß jetzt auch die Flöhe und paßte sich seiner Partnerin geschickt an. »Schalterhallen sind verdammt ergiebig, wenn man’s richtig anfaßt.«

      »Ich freß ’nen Besen«, wunderte sich das Fischauge. »Die Tour lohnt sich?«

      »Und wie!« Thomas Leaming nickte wie selbstverständlich. »Man muß natürlich richtig auftreten.«

      »Seriös«, fügte Edith Cilham hinzu.

      »Und dann seid ihr dem Butler nachgestiegen, habt die Show abgezogen und ihm den Kies abgenommen?« Die Narbennase war ehrlich beeindruckt.

      »Ich wette, ihr habt alles mitbekommen.« Edith Cilham lächelte anerkennend. »Aber wußtet ihr denn von den hunderttausend Pfund?«

      »Wir sind nur zur Bank geschickt worden«, lautete Fischauges Antwort. »Wie unser Boß an die Information gekommen ist, wissen wir nicht. Wir haben nur gesehen, daß ihr uns den fetten Fisch vor der Nase weggeschnappt habt. Und darum sind wir hier.«

      »Bedient euch!« Leaming wies auf die Papierschnitzel.

      »Und woher stammen diese verdammten Flöhe?« fragte die Narbennase und kratzte sich ausgiebig das dunkle und reichliche Brusthaar. Zwei Flöhe vollzogen nämlich gerade eine Art Stellungswechsel und pirschten sich an seinen Bauchnabel heran, von dem sie sich einiges versprachen.

      »Von wem wohl?« Edith Cilham sah ihn fast mitleidig an. »Man hat uns reingelegt. Und zwar nach allen Regeln der Kunst.«

      »Wer?« Die Narbennase wollte sich mit dieser allgemeinen Erklärung nicht zufrieden geben. »Dann hat dieser Butler irgendwie gewußt oder geahnt, daß man ihm den Koffer klauen wollte.«

      »Natürlich«, erwiderte Edith Cilham und nickte eifrig. »Aber woher er das wußte, wissen Thomas und ich auch nicht.«

      »Das macht uns ja nervös«, pflichtete Leaming seiner Partnerin bei. »Er hat mit ’nem Überfall gerechnet, nachdem er das Geld im Aktenkoffer verstaut hatte.«

      »Und muß den Koffer ausgetauscht haben«, stellte Fischauge messerscharf fest.

      »Auf private Rechnung?« schaltete die Narbennase dazu.

      »Sieht so aus.« Thomas Leaming nickte. »Ich kann den Verdacht nicht loswerden, daß er sich die Piepen unter seinen eigenen Nagel gerissen hat.«

      »Wahrscheinlich hätte er auch ohne uns einen Überfall vorgetäuscht«, meinte Edith Cilham und sah die beiden ziemlich ratlosen Profis an. »Was machen wir jetzt?«

      Sie vergaßen für einen Moment die springenden Flöhe und tuschelten miteinander, waren durch die veränderte Situation völlig überfordert und wußten nicht, was sie zu tun hatten.

      »Ich glaube, wir nehmen euch erst mal mit«, sagte das Fischauge schließlich. »Möglich, daß der Boß euch ein paar Fragen stellen will, aber vorher rufen wir mal an.«

      Während er noch redete, ging er ans Telefon und baute sich so auf, daß die »Seiden-Sisters« ihn bei der Wahl der Telefonnummer nicht beobachten konnten.

      Dann bewegte er die Scheibe mit den Zahlen.


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