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Butler Parker 108 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 108 – Kriminalroman - Günter Dönges


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schaffen Sie das eigentlich immer wieder?« wunderte sich Lady Simpson und lächelte. »Sie parken auf den unmöglichsten Plätzen und bekommen nie ein Strafmandat?«

      »Überzeugungskraft, Mylady, ist ein wichtiges Argument«, antwortete Parker. »Die Maidenheads lassen übrigens grüßen, hatten es verständlicherweise aber eilig.«

      »Und Kathy?«

      »Ist den besagten Maidenheads bereits auf den Fersen, Mylady.«

      »Sehr schön.« Lady Simpson nickte zufrieden. »Was ist nun Ihr Eindruck, Mister Parker? Will dieser Zweig der Familie mich nur geschickt ausnehmen wie eine Weihnachtsgans?«

      »Dieser Verdacht, sollte nicht ausgeschlossen werden, Mylady«, antwortete Parker, während er am Steuer seines Wagens Platz nahm. »Chefinspektor Sounders wird hoffentlich bald in der Lage sein, in dieser Hinsicht mit Tatsachen aufwarten zu können.«

      »Mir geht es einzig und allein um Hazel«, sagte Lady Simpson, wobei ihr Gesicht einen nachdenklichen Ausdruck zeigte. »Warum hat dieses Mädchen so plötzlich und ohne Grund vor einem Jahr jeden Kontakt mit mir abgebrochen? Das müssen wir herausfinden, Mister Parker, das interessiert mich!«

      »Mit ein wenig Glück, Mylady, vermag Miß Porter vielleicht noch schneller zu sein als Chefinspektor Sounders.«

      *

      Selbst Lady Simpson hätte Kathy Porter wohl kaum wiedererkannt.

      Ihre attraktive Sekretärin und Gesellschafterin hatte sich total verwandelt und glich jetzt einer sehr unkonventionell gekleideten Künstlerin, die auf ihr Äußeres nicht gerade großen Wert legte.

      Kathy trug Jeans, die ihre Rundungen abwärts der Taille knapp umschlossen und nachzeichneten, eine weite, karierte Bluse, die bis zu den Hüften reichte, und dunkles Haar, das zu einer Perücke gehörte. Sie hielt unter dem linken Arm eine große Tasche aus Segeltuch, aus der ein bunter Shawl herausflatterte. Auf ihrer Nase saß eine Nickelbrille modernen Stils mit Fassungen so groß wie kleine Wagenräder.

      Kathy hatte an der Steinbrüstung oberhalb des Trafalgar Square die Szene der Aktenkofferübergabe verfolgt und brauchte sich nicht zu beeilen, Anschluß an die Maidenhead zu halten. Sie waren ihr praktisch entgegengekommen und eilten nun zur nächsten Untergrundbahn-Station.

      Daß das Ehepaar sich nicht wohl in seiner Haut fühlte, war schnell zu erkennen. Er drehte sich in wechselnder Folge immer wieder um, achtete aber natürlich nicht auf die junge Künstlerin, die übrigens die andere Straßenseite gewählt hatte, um jeder Eventualität aus dem Weg zu gehen.

      Sie bestiegen die Untergrundbahn in Richtung Picadilly Circus, wovon Kathy Porter sich natürlich nicht ausschloß.

      Die Fahrt dauerte nur wenige Minuten.

      Am Circus angekommen, verließ das Ehepaar Maidenhead bereits wieder die Untergrundbahn, stieg ans Tageslicht zurück und ging dann schnell und wie unter Zeitdruck in die Shaftesbury Avenue, um von dort auf durch kleine Querstraßen die Creek Street zu erreichen.

      Kathy hatte sich inzwischen erneut verwandelt.

      Noch in der Untergrundbahn hatte sie ihr Haar wie selbstverständlich hochgesteckt und sich eine flache Strickmütze übergezogen. Die Nickelbrille hatte sie gegen eine dickrandige Hornbrille ausgetauscht, die mit Sonnengläsern ausgestattet war. Nun sah sie intellektuell aus und konnte vielleicht Studentin oder Besitzerin einer kleinen Kunstgalerie sein, wie sie hier allenthalben zu finden waren.

      In der Creek Street verschwand das Ehepaar Maidenhead in einer Buchhandlung, der eine Kunstgalerie angeschlossen war. Kathy blieb vor einem Schaufenster stehen und sah über die Straße. Über dem Eingang zur Buchhandlung stand der Name »Finlay«. In einer Unterzeile wurden ein modernes Antiquariat und zeitgenössische Kunst versprochen.

      Die Straßen waren hier in Soho dicht gefüllt.

      Kathy Porter brauchte keine Sorge zu haben, etwa aufzufallen. Menschen aus allen Teilen der Welt gaben sich hier ein Stelldichein, strudelten aneinander vorbei, unterhielten und amüsierten sich. Hier schlug das Herz Londons besonders stark und kräftig.

      Kathy mußte etwa fünf Minuten warten, dann erschien das Ehepaar Maidenhead wieder auf der Straße.

      Es machte einen panikartigen Eindruck. Die Frau redete heftig auf ihren Mann ein, der sich mit einem Taschentuch das linke Auge hielt. Wahrscheinlich litt er unter einer akuten Sehschwäche, die mit einem Fausthieb Zusammenhängen konnte. Auffallend war, daß weder Missis noch Mister Maidenhead den Aktenkoffer bei sich hatten. Sie konnten ihn unmöglich im Buchladen vergessen haben und hatten ihn dort eindeutig abgeliefert.

      Die Maidenheads wechselten hinüber zur Charing Cross Road und erwischten hier ein Taxi. Kathy brach die Verfolgung ab und schlenderte zurück in die Creek Street. Sie wollte sich das moderne Antiquariat Finlay aus der Nähe ansehen.

      Das untere Ladenlokal war klein und eng und bot nur wenigen Kunden Platz, die aber jetzt nicht vorhanden waren. Kathy war allein und konnte sich in aller Ruhe umsehen. Beim Verlassen des Geschäftes hatten die Maidenheads wohl vergessen, die Tür richtig zu schließen. Kathy hörte kein akustisches Signal, als sie öffnete und sich dann vor einer der Bücherwände aufbaute.

      Während sie sich angeblich für die Titel interessierte und hin und wieder einen Band aus den Regalen zog, sah sie sich genauer um. Ihr Blick fiel natürlich sofort auf die hintere Tür, auf die ein Spiegel montiert war. Diesem Spiegel traute Kathy nicht. Sie hatte irgendwie das Gefühl, daß dieser Spiegel von der anderen Seite aus durchsichtig war, um die Kunden in aller Ruhe beobachten zu können.

      Links von dieser Tür führte eine alte, eiserne Wendeltreppe hinauf ins Obergeschoß. Auf den Stufen dieser an sich schmalen Wendeltreppe stapelten sich Bücher, die den Durchgang nur noch enger und schwieriger machten.

      Im übrigen hatte Kathy schnell herausgefunden, daß dieser Buchladen keine echten Kostbarkeiten bibliophiler Art anzubieten hatte. Es handelte sich überwiegend um Ramsch, der aus Lagerbeständen großer Buchclubs stammte.

      Sie entschied sich für einen Bildband französischer Impressionisten und schaute sich dann hilflos nach allen Seiten um, als suche sie nach der Bedienung. Dabei glitten ihre Augen gespielt ahnungslos über den großen Spiegel an der Tür.

      Sie rief mit leiser Stimme »Hallo« Und ging dann zur Wendeltreppe. Als sie die ersten Stufen hinter sich hatte, wurde die Spiegeltür plötzlich schwungvoll geöffnet. Ein junger Mann von etwa dreißig Jahren erschien auf der Bildfläche und strahlte Kathy an. Er trug einen saloppen Anzug und keine Krawatte. Er war von einem ausgeprägten Whiskydunst umgeben.

      »Kann ich bei Ihnen mein Geld loswerden?« fragte Kathy burschikos.

      »Immer«, erwiderte der junge Mann, der gut aussah, »und in jeder Menge.«

      »Sind Sie Mister Finlay?« fragte Kathy weiter und beschrieb mit ihrer rechten Hand einen Kreis, der den ganzen Buchladen umfaßte.

      »Haargenau, Bob Finlay.«

      »Dann müßten Sie mir eigentlich sagen können, wo ich die zeitgenössische Kunst finde, Mister Finlay.«

      »Die hat zur Zeit Ausgang«, sagte Bob Finlay und lachte amüsiert auf. »Hier bei mir ist nicht viel los, ich glaube, ich werde die Bude dichtmachen.«

      »Na ja, bei dem Angebot.« Kathy wies auf die Regale und deren Füllung.

      »Macht ja nichts«, redete Finlay gelassen weiter. »Ich denke, ich werde hier ’ne kleine Kunstbar aufziehen. Kunst und Whisky, das dürfte die bessere Mischung sein. Sie verstehen was von Büchern?«

      »Die Staatsbibliothek würde mich bestimmt nicht engagieren.« Kathy ging gekonnt auf den munteren Ton ein.

      »Wer würde Sie denn engagieren?« fragte Finlay. Seine freundlichen Augen musterten sie abschätzend.

      »Einer, der verkaufen will, darin bin ich ’ne Kanone.«

      »Und was verkaufen Sie im Moment?«

      »Meine


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