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Butler Parker 114 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 114 – Kriminalroman - Günter Dönges


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dessen Haus leer war. Sie pirschte sich vorsichtig an Sträucher und Hecken heran. Vor der hohen Mauer aus übereinandergeschichteten Bruchsteinen blieb sie stehen und beobachtete mit dem kleinen, aber leistungsstarken Fernglas Lady Simpsons Landsitz.

      Sie rechnete wie Parker damit, daß die Monster die Abwesenheit der Bewohner nutzen würden, um im Haus einige Fallen zu installieren, die unter Umständen vielleicht tödlich vorprogrammiert waren. Butler Parker traute diesen Monstern nicht über den Weg. Seiner Ansicht nach handelte es sich um besonders brutale Gangster.

      Der Landsitz machte einen völlig normalen Eindruck. Von fremden Besuchern war nichts zu entdecken. Kathy Porter verlor jedoch nicht die Geduld. Sie suchte die Fenster im Obergeschoß ab und hoffte, dort irgendeine irreguläre Bewegung auszumachen. Sie hatte das kleine Transistorradio eingeschaltet und wartete darauf, daß es Geräusche oder Stimmen übertrug.

      Im Landsitz hatte Josuah Parker nämlich einen kleinen Minisender zurückgelassen, der sich in der großen Eingangshalle befand. Er hatte ihn hoch oben im Kronleuchter installiert und durfte sicher sein, daß dieser Sender jedes Geräusch im Haus nach außen übertrug. Der Transistor, der neben Kathy auf einem vorspringenden Mauerstein stand, war frequenzgeeicht. Parker liebte solche elektronischen Spielereien. Sie hatten sich in der Vergangenheit schon häufig als lebensverlängernd erwiesen.

      Plötzlich meldete sich der Lautsprecher im Transistorradio. Zuerst handelte es sich nur um ein Knacken und Scharren, dann waren schnelle, irgendwie schleichende Schritte zu vernehmen. Die Übertragung war erstklassig und ließ keine Wünsche offen.

      »Wo ist das Eßzimmer?« fragte eine undeutliche Stimme, die auf Kathy unheimlich wirkte. Sie war hell, fast ein wenig schrill. Eine Antwort auf diese Frage war nicht zu hören, nur wieder schleichende Schritte, die sich rasch entfernten. Sekunden später hörte Kathy Porter auch feines Quietschen. Damit wußte sie, daß die Tür zum Eßzimmer geöffnet worden war. Dieses Quietschen kannte sie nur zu gut. Sie war jetzt froh, daß Parker es noch nicht mit einem Schmiermittel bekämpft hatte, wie es am Abend geschehen sollte.

      »Beeilt euch«, war die schrille, hohe Stimme undeutlich und nun auch etwas schwächer zu vernehmen. »Nein, nicht unter den Tisch. Ja, dort unter den Ledersessel.«

      Kathy Porter dachte sofort an eine Bombe, die man installieren wollte. Und das war ungeheuerlich! Die Monster mit den gesichtslosen Masken bereiteten einen grausamen Massenmord vor. Ihr Vorgehen war ungewöhnlich brutal. Kathy fragte sich unwillkürlich, warum diese Gangster so etwas planten. Handelte es sich wirklich nur um einen Racheakt? Oder steckte mehr dahinter? Wer sollte mit diesem Massenmord geschockt werden? Nur zukünftige Opfer?

      Das kleine Transistorradio lieferte weitere Geräusche: Stühle wurden verrückt, Schritte waren erneut zu hören. Kathy schloß daraus, daß die ungebetenen Besucher dabei waren, das Haus wieder zu verlassen.

      Sie wollte unbedingt herausfinden, wer diese Männer waren und wie sie sich ausstaffiert hatten. Trugen sie normale Kleidung? Hatten sie auf Masken verzichtet? Oder verzichteten sie selbst jetzt nicht auf ihr monsterähnliches Aussehen?

      Sie verließ die Bruchsteinmauer, vergaß nicht, den Transistorapparat mitzunehmen und ... prallte förmlich mit einem der Monster zusammen.

      Im ersten Moment war Kathy Porter unfähig, irgend etwas zu unternehmen. Zu plötzlich war diese Begegnung gekommen. Sie starrte entgeistert in ein Gesicht, das keines war. Sie sah die fleischige, weiße Maske, die Augenlöcher, die Schlitze für die Nase und den Mund. Dieses Monster schien wirklich von einem anderen Stern zu stammen.

      Es trug übrigens einen schwarzen, elegant geschnittenen Stadtanzug und wirkte in seiner Art durchaus überlegen.

      »Sollte ich jetzt schreien?« fragte Kathy endlich.

      »Tun Sie sich keinen Zwang an«, sagte das Monster, dessen Stimme fast sympathisch klang, wenn auch vielleicht ein wenig überlegen-ironisch. Kathy Porter wußte mit letzter Sicherheit, daß sie dem Mann gegenüberstand, der das alles leitete und inszenierte.

      Kathy Porter hielt sich an diese Empfehlung und setzte alles auf eine Karte. Blitzschnell schoß ihre linke Hand vor und griff nach der gesichtslosen Maske.

      Doch der Mann war schneller.

      Kathys Hand wurde abgeblockt und zurückgeprellt. Sie merkte sofort, daß das Monster Karate kannte. Bevor Kathy sich eine andere Taktik überlegen konnte, erhielt sie einen Schlag ins Genick. Als sie zusammenbrach, hörte sie das spöttisch-überlegene Auflachen des Obermonsters.

      *

      Parker hatte sich durch den Anblick der häßlichen Panzerfaust nicht aus der Ruhe bringen lassen.

      Um den Schützen ein wenig zu verwirren, produzierte Parker mit seinem hochbeinigen Monstrum eine gekonnte Schlangenlinie und brachte sich so erst mal aus dem Visier der panzerbrechenden Rakete.

      »Was soll denn das?« ließ Lady Simpson sich aus dem Fond des Wagens vernehmen. »Trinken Sie neuerdings heimlich, Mr. Parker?«

      »Ich bitte höflichst um Entschuldigung«, gab der Butler gemessen und ohne Hast zurück. »Mir ging es darum, den Schützen einer Panzerfaust ein wenig aus dem Konzept zu bringen.«

      »Wo ist dieser Lümmel?« Agatha Simpson wandte sich um und entdeckte den Morris, aus dessen Seitenfenster der Schütze erneut sein Ziel aufnahm.

      Josuah Parker handelte inzwischen. Die Situation war recht günstig für seine Absichten. Auf der kaum befahrenen Landstraße war im Augenblick von einem entgegenkommenden Fahrzeug nichts zu sehen. Parkers schwarzbehandschuhte Hand glitt über die Kipphebel und Knöpfe des reichhaltig ausgestatteten Armaturenbretts und entschied sich für einen neutral aussehenden Hebel.

      Bruchteile von Sekunden später schoß unter dem Heck von Parkers Wagen eine fettige Rußwolke hervor, die die Straße augenblicklich in finstere Nacht verwandelte. Zusätzlich sorgte der Butler dafür, daß sich eine kleine Öllache auf dem Asphalt ausbreitete.

      Dann jagte er mit dem Monstrum durch einen niedrigen Graben in einen kleinen Garten und hielt.

      Er hatte sich nicht verrechnet.

      Die Panzerfaust war trotz der partiellen Sonnenfinsternis abgeschossen worden.

      Dort, wo das hochbeinige Monstrum sich eben noch befand, zischte das feuersprühende Ungetüm durch die Luft und landete klatschend an der Steinmauer einer Feldscheune. Diese Mauer flog auseinander und verschwand hinter einem Vorhang aus Rauch und Staub.

      Parker verließ bereits seinen Wagen und näherte sich der fetten Rußwolke.

      Er brauchte nicht lange zu suchen.

      Der Morris stand vor einem ansehnlichen Baum und hatte seine Wagenlänge um gut und gern zwanzig Zentimeter verkürzt. Er rauchte aus allen Fugen und war nicht mehr fahrtüchtig.

      Anders erging es kaum den beiden Fahrzeuginsassen.

      Der Fahrer lag neben der aufgesprungenen Tür und wußte nicht, was eigentlich geschehen war. Der Beifahrer, der die Panzerfaust abgeschossen hatte, lief humpelnd über eine Wiese und hatte die Absicht, sich in einer Gärtnerei zu verstecken. Weit bis dorthin war es nicht. Hinter einem weißgestrichenen Bretterzaun waren die Dächer der Treibhäuser deutlich zu erkennen.

      Der Butler verzichtete nie auf seinen Universal-Regenschirm. Eine raffinierte und besser getarnte Waffe konnte man sich kaum vorstellen. Parker hob den Schirmstock und visierte mit der Spitze dieses Regenschirms den Flüchtenden an. Nachdem er auf den versteckt angebrachten Auslöseknopf gedrückt hatte, zischte ein von komprimierter Kohlensäure angetriebener Blasrohrpfeil dem Fliehenden nach.

      Der Blasrohrpfeil war schneller.

      Der Humpelnde wurde eingeholt und blieb plötzlich kerzengerade stehen. Dann faßte er ungläubig nach seiner rechten Gesäßhälfte und entdeckte darin zu seinem wahrscheinlich nicht geringen Entsetzen den bewußten Pfeil.

      Er traute sich zuerst nicht, ihn aus den Muskeln hervorzuziehen. Schließlich ermannte er sich und tat es doch. Verwundert und ein wenig benommen betrachtete er den buntgefiederten Pfeil, merkte,


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