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Der exzellente Butler Parker 13 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker 13 – Kriminalroman - Günter Dönges


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hing ein altväterlich gebundener Regenschirm.

      »Darf man Myladys Aufmerksamkeit beanspruchen?« fragte er nach wenigen Augenblicken.

      »Sie haben den Mann mit den gebrannten Mandeln entdeckt?« Agatha Simpson hatte völlig vergessen, daß Parker ihn gar nicht kennen konnte. Sie blieb stehen und wandte sich um. Parker wies diskret auf einen kleinen Menschenauflauf, der sich um einen Mann bildete, der sich am Boden krümmte.

      »Das ist er«, sagte sie umgehend, »kein Zweifel, das ist er, Mister Parker. Von ihm habe ich die Mandeln. Kommen Sie! Worauf warten Sie noch?«

      Sie entwickelte ihre bekannte und gefürchtete Energie und schritt auf die Menschengruppe zu, schob einige Fluggäste robust zur Seite und erklärte dabei laut und deutlich, sie wäre Pfadfinderin und erfahren in Erster Hilfe.

      Die Neugierigen und auch durchaus Hilfsbereiten machten ihr daraufhin noch mehr Platz. Und Lady Agatha konnte umgehend nach weiteren gebrannten Mandeln Ausschau halten.

      *

      »Hatte er sie noch bei sich?« fragte Mike Rander etwa anderthalb Stunden später. Er und Kathy Porter, Myladys Sekretärin und Gesellschafterin, befanden sich im altehrwürdigen Haus der Lady Simpson in Shepherd’s Market.

      Dieses schon sehr alte Fachwerkhaus im Herzen Londons, nicht weit entfernt vom Hyde Park, stand auf den labyrinthartigen Gewölben einer ehemaligen Abtei und war der Stadtsitz der Lady Simpson. Von hier aus entwickelte sie ihre Aktivitäten gegen die Unterwelt der Themse-Metropole.

      »Meine Wenigkeit konnte leider keine weiteren gebrannten Mandeln entdecken«, schaltete Parker sich ein, der den Tee reichte und dazu reichhaltiges Gebäck lieferte.

      »Weil Sie natürlich nicht genug danach gesucht haben, Mister Parker«, mokierte sich Lady Agatha umgehend.

      »Was war denn mit dem betreffenden Mann?« erkundigte sich Kathy Porter.

      »Wenn meine bescheidene Wenigkeit sich nicht irrt, Miß Porter, litt der Bedauernswerte an einer akuten Vergiftung«, beantwortete Parker die Frage. »Eine genaue Diagnose ließ sich leider nicht stellen, da das Flughafenpersonal sich des Mannes annahm und ihn den Ärzten überantwortete.«

      »Diesem Mann sind die gebrannten Mandeln gestohlen worden«, behauptete Lady Agatha nun mit Nachdruck. »Er ist wegen dieser Mandeln vergiftet worden.«

      »Was haben denn die vier übrigen Mandeln erbracht?« Mike Rander erinnerte, was sein Äußeres anbetraf, an einen sehr bekannten James-Bond-Darsteller, war seines Zeichens Anwalt und hatte vor Jahren einmal zusammen mit Parker in den USA viele Abenteuer erlebt. Jetzt verwaltete er das Vermögen der alten Dame und kam kaum noch dazu, seinem tatsächlichen Beruf nachzugehen. Kathy Porter hielt sich inzwischen fast nur noch in Randers Kanzlei in der nahen Curzon Street auf. Sie war für ihn zu einer wertvollen Mitarbeiterin geworden.

      »Fand ich noch etwas, Mister Parker?« Mylady wandte sich an ihren Butler und schien sich nicht mehr so recht erinnern zu können.

      »Mylady wurden in der Tat noch mal fündig, um es mal so auszudrücken«, erinnerte Parker gemessen. »Dabei handelte es sich sogar um einen Einkaräter, der mit Sicherheit einen Wert von sechzigtausend Dollar repräsentiert.«

      »Ich werde beide Steine bei passender Gelegenheit als Fundstücke anmelden«, meinte die ältere Dame wie beiläufig.

      »Ob der Vergiftete überhaupt gewußt hat, was in diesen gebrannten Mandeln war?« fragte Kathy Porter. Sie war schlank, etwas über mittelgroß und von unaufdringlicher Attraktivität. Das braune Haar mit dem leichten Rotstich verlieh ihr auf den ersten Blick hin das Aussehen eines scheuen Rehs, doch dieser Eindruck täuschte. In Momenten der Gefahr und Herausforderung konnte sie zu einer Pantherkatze werden. Die Künste fernöstlicher Verteidigung waren ihr sehr vertraut.

      »Er bot sie ja schließlich sogar einem Zollbeamten an«, erinnerte Mike Rander.

      »Richtig, meine Junge«, erwiderte Lady Agatha. »Und auch in meinem Fall war er eigentlich recht entgegenkommend. Eigentlich sind die beiden Steine inzwischen längst mein Eigentum, nicht wahr? Er hat sie mir ja schließlich geschenkt, wenn man es genau nimmt. Oder?«

      »Legen wir uns besser nicht fest, Mylady«, warnte Rander und lächelte amüsiert. »Es könnte Juristen geben, die das erheblich anders sehen und bewerten.«

      »Diese Leute darf man eben nicht fragen«, grollte sie. »Man kann auch alles unnötig komplizieren. Im Grund könnte ich sogar Schadenersatz beanspruchen.«

      »Schadenersatz, Mylady?« wunderte sich Kathy Porter.

      »Nun ja, meine Liebe, um ein Haar hätte ich mir meine Zähne ruiniert«, gab die ältere Dame zurück. »Und dann der Schmerz, als ich auf den ersten Stein biß. Vielleicht hätte ich mich sogar verschlucken können. Was sagen Sie dazu, Mister Parker?«

      »Mylady werden sicher erfahren wollen, welche Diagnose die Ärzte inzwischen stellten«, gab der Butler zurück, ohne auf die eigentliche Frage der Hausherrin einzugehen. »Zudem dürfte seine Identität interessieren und auch der Grund seines Aufenthalts in Heathrow.«

      »Richtig, Mister Parker.« Sie nickte nachdrücklich. »Erledigen Sie das! Genau diese Fragen bewegen mich. Wie gut Sie mich doch manchmal kennen!«

      Mylady hatte die beiden Steine natürlich in ihr Studio mitgenommen, um sie dort noch mal in aller Ruhe zu betrachten. Mike Rander und Kathy Porter waren nach dem Tee gegangen und auf dem Weg in die Anwaltskanzlei.

      Parker befand sich allein in der großen Wohnhalle des Hauses und hatte Muße, sich einige Papiere anzusehen, die aus einer der Taschen des Mannes stammten, der in der Halle des Flughafens zusammengebrochen war.

      Josuah Parker verfügte über die Geschicklichkeit eines Meister-Taschendiebes, was seine Finger betraf. Natürlich setzte er diese Fähigkeiten immer nur dann ein, wenn es darum ging, einen Fall aufzuklären.

      Er legte die drei Dinge aus, die er geborgen hatte. Es handelte sich um einen Brief, der an einen Mister Hussler, wohnhaft in London, um ein Flugticket, das ebenfalls auf diesen Namen ausgestellt war und zwar mit dem zusätzlichen Vornamen Randolph und schließlich um eine Hotelrechnung. Sie stammte aus Johannesburg und betraf auch einen Mister Randolph Hussler. Laut dieser Hotelrechnung hatte der Mann sich etwa drei Tage in dieser südafrikanischen Stadt aufgehalten.

      Parker befragte das Telefonbuch.

      Ein Randolph Hussler war verzeichnet. Er wohnte danach im Stadtteil Bloomsbury, also nördlich von Soho. Die Angabe deckte sich mit der auf dem Briefumschlag. Absender des kurzen Briefes war eine Firma namens Britton, die mit Immobilien handelte. Das Büro des Mister John Britton befand sich laut Briefkopf in Pimlico.

      Parker prägte sich diese Einzelheiten ein und rief anschließend einen gewissen Mister Horace Pickett an, den ehemaligen Taschendieb, der vor Jahren als Meister seines Fachs gegolten hatte, nun aber längst auf der richtigen Seite des Gesetzes stand. Diesen Sinneswandel hatte er Parker zu verdanken, der ihm nach einem peinlichen Fehlgriff in eine hochbrisante Tasche das Leben gerettet hatte.

      Inzwischen war Horace Pickett zu einem wertvollen und loyalen Mitarbeiter des Duos aus Shepherd’s Market geworden. Der ehemalige Eigentumsumverteiler, wie Pickett sich seinerzeit genannt hatte, war jetzt ein hochwertiger Ermittler, dessen immer noch vorhandene Kontakte zur Szene ungemein wertvoll waren.

      Parker setzte diesen interessanten Mann kurz ins Bild. Er bat ihn in seiner höflichen Art, sich um Mister Randolph Hussler zu kümmern und in Erfahrung zu bringen, wie seriös die Firma des John Britton war.

      Pickett, der schweigend zugehört hatte, erkundigte sich dann nach dem Mann, der in der großen Halle des Flughafens offensichtlich vergiftet worden war.

      »Es handelt sich um einen gewissen Verdacht, Mister Pickett«, sagte Josuah Parker.

      »Wissen Sie, Mister Parker, daß sich schon ein paar von diesen Fällen in Heathrow ereignet haben?«

      »Sie lösen großes Interesse in meiner Wenigkeit aus, Mister Pickett.«

      »In


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