Delicious 2 - Catch me | Erotischer Roman. Alice WhiteЧитать онлайн книгу.
mir war nicht bewusst, dass ich welche gemacht habe.« Seine freche Art, mir zu suggerieren, dass er jetzt nichts gegen einen Blowjob einzuwenden hätte, brachte nun auch mich zum Grinsen.
»Ich denke, da ist in den letzten Stunden so einiges zusammengekommen«, entgegnete er frech und schlug seine Decke auf.
»Ach, ist das so? Nun, mir war nicht klar, dass dabei die Stoppuhr lief.« Hendrik winkelte ein Bein an und drehte seinen Oberkörper dezent in meine Richtung.
»Selbstverständlich, nichts ist umsonst, Alex.« Da war er, das war dieser Moment. Ich konnte regelrecht sehen, wie er innerlich den Schalter umlegte und von frech auf herrisch wechselte.
»Wenn das so ist … Ich mache ja bekanntlich keine Schulden, die ich nicht wieder begleichen kann.«
»Worauf wartest du dann?« Auf gar nichts. Mir hätte ja das Wegziehen der Decke als Einladung schon gereicht. Aber dieser Schlagabtausch machte es um ein Vielfaches interessanter. Ist es nicht herrlich, wenn man seinem Spieltrieb ungezügelt nachgehen kann?
***
Die Sonne ging langsam unter. Ich stand vor dem Fenster und schaute in die Nachbarschaft hinaus. Nun ja, zu dem einen Haus, das man von hier aus sehen konnte. Eigentlich war da nur Wald und Wiese. Ich zog die Gardine wieder zu und griff mir Hendriks Hemd, das über einem Stuhl am Bett hing.
»Steht dir gut«, bemerkte er. Hendrik saß noch immer im Bett, mit einem sanften Lächeln der Zufriedenheit auf den Lippen. Ich reagierte nicht und hielt nach meinem Slip Ausschau.
»Küche.«
»Wie?« Er richtete sich auf und grinste mich an. »Dein Höschen. Das suchst du doch, oder?« Ich nickte. »Das liegt in der Küche, deine Jeans auch.« Richtig, da war ja was. Ich wollte mich gerade umdrehen, als er mich an meiner Hand zu sich zurück ins Bett zog.
»Au.« Ich landete unsanft auf der Brandblase.
»Geht’s?« Er zog mich vorsichtig auf sich und strich über meinen pochenden Hintern.
»Sicher.«
»Glüht immer noch«, bemerkte er.
»Tja, ich hatte schon immer einen heißen Arsch.« Er beugte sich leicht nach vorn, um einen kontrollierenden Blick darauf zu werfen.
»Kann ich nur bestätigen.« Ich versuchte, mich aufzusetzen. Doch das tat weh. Frustriert ließ ich mich wieder auf seinen Oberkörper sinken.
»Verdammt.« Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und lauschte seinem Herzschlag, während er mir den Rücken kraulte.
»Mann, würde ich dich jetzt gern ficken«, sagt er mit einem ganz eindeutigen Dreck verfluchter als Unterton. Dem konnte ich nur zustimmen.
»Frag mich mal«, meinte ich gleichermaßen frustriert. Ein leises, klackerndes Geräusch näherte sich dem Bett. Als ich meinen Kopf zur Seite drehte, saß Herman schwanzwedelnd direkt vor meiner Nase.
»Hendrik?« Er hatte seine Augen geschlossen und antwortete nur mit einem Brummen. »Dein Hund starrt mich an.« Ich machte eine wegscheuchende Handbewegung in Hermans Richtung, die er natürlich ignorierte und stattdessen als Einladung ansah, aufs Bett zu hopsen und sich unmittelbar an Hendriks Bauch zu legen. Das sabbernde Wollknäuel schaute mich finster an. Jedenfalls interpretierte ich seinen Blick so. Als ob er mir verdeutlichen wollte, dass ich auf seinem Platz lag. War vermutlich bloß Einbildung, doch ich rutschte vorsichtig von Hendriks Bauch weg. Den schien es zu belustigen, dass ich automatisch auf Abstand zu seinem Hund ging.
»Na, komm her. Ja, du möchtest geschmust werden, nicht wahr?« Hendrik schnappte sich den Cockapoo (kein Witz, die Rasse heißt tatsächlich so) und drückte ihn liebevoll an sich.
»Ich brauch ’nen Kaffee«, entschied ich, kletterte etwas umständlich vom Bett herunter und flüchtete mich in die Küche zu meinen Klamotten. Vorsichtig zog ich den Slip an und schlüpfte dann gleichermaßen behutsam in meine Jeans.
»Du meine Güte. Es ist nur ein Hund, Alex.« Hendrik stand im Türrahmen, nach wie vor nackt sowie amüsiert. Er verschränkte die Arme und schaute mir dabei zu, wie ich versuchte, mich unbeschadet anzuziehen. Ihm war offenbar nicht entgangen, dass mein Wunsch nach Kaffee eigentlich nur über mein Ausweichmanöver hatte hinwegtäuschen sollen.
»Ich steh nicht so auf Hunde. Erst recht nicht, wenn sie mich ablecken oder zu mir ins Bett steigen«, sagte ich entschuldigend und versuchte, dabei nicht allzu kindisch zu wirken. Mit wenig Erfolg. Er zuckte unbeeindruckt die Schultern. »Außerdem hat mich Herman nackt gesehen.« Jetzt musste er lauthals lachen. Ich fand das nicht lustig.
»Er ist ein Hund. Ich glaube kaum, dass es ihn interessiert, ob du angezogen bist oder nicht.«
»Schön, dass es dich belustigt, aber ich bin nun mal nicht daran gewöhnt, mit einem Hund auf Kuschelkurs zu gehen. Vor allem nicht, wenn ich nackt bin.« Hendrik schüttelte den Kopf und ging zum Kühlschrank, während ich mir sein Hemd zuknöpfte und mich etwas beschämt an den Tisch setzte. Er holte die Milch heraus und schaltete die Kaffeemaschine ein. Herman kam in die Küche getapst. Mit vollkommener Unschuldsmiene trottete er an mir vorbei. Aus den Augenwinkeln glaubte ich jedoch ein stummes Ätschibätsch in seinen kleinen runden Knopfaugen zu sehen. Hendrik versorgte Herman mit Abendessen und mich im Anschluss mit Kaffee.
***
Ich schaute auf die digitale Küchenuhr am Herd. Kurz nach acht Uhr abends.
»Musst du los?« Ich nickte, trank meinen Kaffee aus, reckte mich einmal in alle Richtungen und erhob mich behutsam vom Stuhl. »Wie sieht denn dein Dienstplan diese Woche so aus?«, fragte er und stellte meinen leeren Becher in die Spüle.
»Ich hab erst in zwei Wochen wieder frei. Aber da ich Frühschicht habe, könnte ich mich den ein oder anderen Nachmittag freimachen, wenn das Angebot stimmt.« Er tippte sich nachdenklich ans Kinn. »Und? Ein passendes Angebot auf Lager?«
»Du könntest ja Donnerstag nach Dienstschluss vorbeikommen und mich zur Arbeit begleiten.«
»Heißt Arbeit in diesem Fall, durch den Wald zu stapfen und Bäume zu markieren?«, fragte ich und ging in den Flur. Ich bückte mich gequält nach meinen Schuhen, zog sie ächzend an und schlüpfte in meine Jacke.
»Wald ja, Bäume markieren vermutlich nicht. Aber …« Er griff nach meiner Jacke und zog mich zu sich heran. Dann legte er erneut Hand an und schloss meinen Reißverschluss so langsam, wie er ihn heute Vormittag geöffnet hatte.
»Ich kenne da rein zufällig einen netten Hochsitz mit einer herrlichen Aussicht bis weit über die Rapsfelder am Waldrand hinaus.«
»Aussicht, ja?«
»Eine wunderschöne Aussicht, in der Tat. Und weit und breit keine Menschenseele«, ergänzte er schelmisch grinsend und küsste mich.
»Verstehe. Nun, ich denke, das könnte mir gefallen«, entgegnete ich, nachdem wir uns nur sehr widerwillig voneinander gelöst hatten.
»Also, dann Donnerstag. Ich hole dich an der Bushaltestelle ab.« Mit diesen Worten verabschiedete er mich und küsste noch ein letztes Mal meine Lippen.
***
Nach einer mehr als beschwerlichen Autofahrt kam ich zu Hause an. Ich schickte André eine SMS, dass er sein heiß geliebtes Baby nun unbeschadet bei mir in Empfang nehmen könne, und öffnete leise vor mich hin fluchend die Tür. Da bei jedem Schritt die Treppe hinauf die Hose an meinem Hinterteil gescheuert hatte, fühlte es sich so an, als wäre die Blase aufgegangen. Wer mit Vorliebe hohe Schuhe trägt und schon mal eine Blase an den Füßen hatte, weiß, dass der richtige Schmerz erst eintritt, wenn die empfindlich rohe Haut zum Vorschein kommt. Und das tat sie nun offenbar. Es brannte. Nach allem, was ich hatte ertasten können, war die Blase kaum größer als eine Zweieuromünze, dennoch schmerzte es, als hätte mir jemand einen glühenden Schürhaken auf den Arsch gepresst.
Ohne Umwege ging ich ans Eisfach und holte einen Beutel Tiefkühlerbsen heraus, legte mich seitlich auf die Couch und kühlte mir das Hinterteil.