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Die Hütte im Schnee | Erotischer Roman. Svenja MundЧитать онлайн книгу.

Die Hütte im Schnee | Erotischer Roman - Svenja Mund


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du spinnst!‘

      Als sie ins Bett gegangen war, hatte er schon geschlafen. Ein Mann, der eine besoffene Frau begrapschen will, schläft bestimmt nicht einfach ein, zumal dann nicht, wenn er im Gegensatz zum Objekt seiner Begierde ziemlich nüchtern ist.

      Über Sex hatten sie geredet, obszön. Er hatte zu recht vermutet, dass es ihr gefallen hatte. Wie peinlich! Wie sollte sie ihm jetzt begegnen? Sich entschuldigen? Darüber reden?

      ‚Du, weißt du, ich hab’ dich da gestern animiert, schmutzige Dinge zu sagen. Ich wollte das eigentlich gar nicht.‘

      Bescheuerter ging es ja wohl nicht!

      Oder sollte sie es einfach auf den Alkohol schieben – sie vertrug ja eigentlich nichts. Um dann doch fast eine ganze Flasche Wein allein auszutrinken!

      Als er mit dem Kaffee zu ihr ans Bett kam, setzte sie sich auf, bedankte sich brav und sagte sonst nichts weiter.

      Offensichtlich hatte er sie in der Nacht nicht angefasst, und jetzt tat er es auch nicht. Vielleicht war er ja auch schwul. Nein, er hatte gesagt, wenn sie mit ihm schlafen wolle, müsse sie die Initiative ergreifen. Sie mit ihm schlafen! Hatte sie den Eindruck hinterlassen? Sie wollte sich die Haare raufen!

      »Darf ich dich um etwas bitten?«, fragte sie stattdessen.

      »Was denn?«

      »Ich würde gern mal baden, wenn man das so nennen kann. Kannst du mir bitte warmes Wasser aufsetzen?«

      »Ist schon in Arbeit, wird aber etwas dauern.« Er setzte nicht nur den großen Topf mit Wasser auf den Herd, sondern heizte im Bad auch ein, schließlich reichte einem das warme Wasser in der Sitzwanne nur bis zum Bauchnabel.

      In der Stube war es schon angenehm temperiert. Während sie auf das Kochen des Wassers warteten, frühstückten sie gemeinsam, Wanda immer noch in Wollsachen.

      »Ob die Straße wohl heute geräumt worden ist?«

      »Auch wenn sie das wäre, es ist schon Mittag. Ehe du fertig bist mit Waschen und so, ist es schon fast wieder dunkel. Und außerdem ist sie bestimmt nicht geräumt. In der Nacht hat es gestürmt, sieh dir mal die Fenster an: Der Schnee hat auf den Fensterbänken draußen kleine Wehen gebaut – und auf der Straße bestimmt große. Bei Sturm wird nicht geräumt, weil alles gleich wieder dicht ist.«

      Wanda schaute zum Fenster raus; Schneewehen. Nun gut, sie wollte sowieso erst in die Wanne. Und jetzt erinnerte sie sich auch an das Heulen und Pusten heute Nacht!

      Als das Wasser endlich kochte, füllte er kaltes Wasser in die Sitzwanne, dann gab er heißes dazu. Wanda sollte sagen, wann die Temperatur ihrer Meinung nach für sie angenehm sei. Aus dem Schlafraum holte er ihr ein großes Handtuch, wenn sie etwas benötigte oder das Wasser zu sehr abgekühlt sei, sollte sie ihn rufen. Dann verließ er das Bad.

      Wanda zog sich aus, es war herrlich warm in dem kleinen Raum, fast schon saunagerecht. Dann setzte sie sich in die Wanne; sie hatte noch nie in einer Sitzwanne gebadet. Aber es war bequemer, als sie befürchtet hatte. Nachdem sie das warme Wasser einige Minuten lang genossen hatte, stand sie wieder auf, seifte sich ein und ließ sich im Anschluss erneut nieder. Mit den Händen schöpfte sie Wasser in ihr Gesicht, dann auf ihre Brüste, um die Seife fortzuspülen. Wie angenehm. Immer wieder tätigte sie diesen Vorgang, streichelte ihre Brustwarzen, spielte mit ihnen, dann runter zum Bauch, zu den Schenkeln, sanft begann sie, ihre Schamlippen zu massieren.

      Amüsiert hielt sie inne. Sollte sie das jetzt wirklich tun? Es sich selbst zu besorgen, wenn er vielleicht doch reinkommt? Sie rutschte mit dem Hintern auf die Sitzkante, legte den Kopf in den Nacken und genoss die Wärme. Nein, jetzt nicht, liebe Muschi, vielleicht ein andermal. Aber einen Kaffee und eine Zigarette, das könnte sie jetzt gebrauchen. Sie müsste aufstehen, sich in das Handtuch hüllen, die Sachen holen und wieder in die Wanne steigen.

      Sie sah an sich herab, das Wasser war mit Schaum bedeckt, so wie in den alten Filmen, in denen nichts sichtbar werden durfte von der Schönen in der Badewanne. Und ihre Brüste könnte sie mit ihren Händen verstecken.

      »Max?!«

      Es dauerte einen Moment, dann steckte er den Kopf durch die Tür: »Warmes Wasser gefällig?«

      Wanda lachte. »Nein, Kaffee und Zigarette bitte.«

      Er sah sie kurz an, grinste in Anbetracht ihrer bedeckten Brüste und verschwand.

      Er fand sie bestimmt schamhaft. Wenn er gleich wiederkommen würde, würde sie ihre Brüste nicht mehr verstecken. Warum auch, sie waren doch ganz gut geformt!

      ‚Weil du ihn auch so schon genug animierst, du dumme Kuh!‘, dachte sie.

      Aber er würde bestimmt nicht in der Wanne über sie herfallen.

      Max klopfte an, bevor er mit dem Gewünschten eintrat, reflexartig nahm sie die Hände hoch. Er stellte alles auf einen mitgebrachten Schemel neben die Wanne. Sie sah ihm ins Gesicht dabei, und sie spürte, wie sie ihre Hände langsam sinken ließ. Aber dann war er schon wieder draußen, hm.

      Einen Schluck Kaffee, Zigarette – Vorsicht, nicht nass werden lassen! Und Kopf wieder nach hinten, wie entspannend! Nebenan hörte sie Max auf seiner Schreibmaschine tippen.

      Erst als Raum und Wasser kühler wurden, stieg sie aus der Wanne, wickelte sich in das große Handtuch und trottete in die Stube. Sie zog sich nicht gleich an, sondern setzte sich erst mal zu ihm an den Tisch.

      »Du schreibst an deiner neuen Geschichte? Worum geht es denn da?«

      Ohne eine Antwort abzuwarten, begab sie sich hinter ihn und nahm die beiden Zettel, die rechts neben der Schreibmaschine lagen. Max musste schmunzeln, etwas distanzlos fand er das schon, er verzieh es ihr aber umgehend.

      »Du machst ja doch eine Erzählung aus uns beiden hier«, bemerkte sie, nachdem sie den ersten Zettel zurückgelegt hatte und den zweiten las. »Aber ich bin doch keine Schwarze.«

      »Es ist ja auch keine Geschichte von uns beiden. Nur das Ambiente: Frau steckt im Schnee fest, das habe ich von unserer Situation übernommen.«

      »Und die erotischen Erlebnisse, die du nun in dieses Ambiente einbaust, das sind die mit einer anderen Frau?!« Ein Hauch von Empörung lag in ihrer Stimme.

      »Na ja, wir hatten ja keine erotischen Zusammenkünfte, auf die ich zurückgreifen könnte«, bemerkte Max mit einem entschuldigenden Achselzucken.

      Da hatte er recht. Trotzdem wusste Wanda nicht, ob sie nicht doch ein wenig beleidigt sein sollte.

      »Und diese Frau ist eine Schwarze?«, fragte sie etwas schroff.

      »Hast du doch gelesen.«

      »Kennst du sie? Also, handelt es sich dabei um eine reale Person, mit der du erotische Erlebnisse hattest?« Nach seiner etwas kurzen Antwort klang ihre Stimme wieder sanfter.

      Max lehnte sich im Stuhl zurück und sah sie von der Seite her an: »Sie heißt in Wirklichkeit Seba und hat auf unserer Farm in Namibia gearbeitet.«

      »Und du hast mit ihr geschlafen?«

      »Wir hatten ein heftiges sexuelles Abenteuer.«

      Wieder spürte sie diesen dezenten Stich im Inneren, verkniff sich aber jede negative Reaktion. »Aber wie kommt denn eine Afrikanerin dazu, durch den finnischen Winter zu reisen?«

      »Die Geschichte spielt im russischen Winter, der passt genauso gut wie der finnische. Seba hat in Angola Landwirtschaft studiert und interessiert sich für eine Verbesserung der Erträge unter jeweils landesspezifischen Bedingungen. Und zu Lehrzwecken will sie in Russland eine ehemalige Kolchose besuchen. Die damaligen Staatsgüter werden heute meist privat bewirtschaftet, haben aber immer noch diese für unsere Verhältnisse unvorstellbare Größe. Und ähnliche Güter wären für Afrika vielleicht auch eine Option.«

      »Aber warum fährt sie dann im Winter dorthin? Im Sommer wäre es doch viel besser.«

      »Weiß ich noch nicht. Mir fällt aber sicher eine Begründung ein.«

      Wanda


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