Эротические рассказы

EscortLady | Erotischer Roman (Erotik, Erotikroman, Erotik ab 18 unzensiert, sinnlich und heiß). Clarissa ThomasЧитать онлайн книгу.

EscortLady | Erotischer Roman (Erotik, Erotikroman, Erotik ab 18 unzensiert, sinnlich und heiß) - Clarissa Thomas


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mitein­ander im Bett geblieben, auch wenn sich irgendwann natürlich eine gewisse Routine eingestellt hatte. Schlimm war eigentlich nur sein Hang gewesen, es sofort für ein Kapitalverbrechen zu halten, wenn ich einmal nicht zum Orgasmus gekommen war. Dann durfte ich ein selbstzerfleischendes Kreuzverhör über mich ergehen lassen und musste ihm dutzendfach versichern, dass das nichts mit seinen Qualitäten als Liebhaber zu tun hatte. Ein zermürbender Prozess, zermürbend für ihn, aber genauso zermürbend für mich.

      In gewisser Hinsicht stimmte ich Emma zu. Mike hatte sich nie auf den kunstvollen Tabubruch verstanden, wenig von der animalischen Gier einer Frau und ihren unausgesprochenen Bedürfnissen gewusst. Aber ich war nicht der Mensch gewesen, es ihm zu sagen.

      »Für mich gehören Sex und Liebe eben zusammen. Ich kann das nicht so feinsäuberlich trennen wie du«, erklärte ich beherzt und wagte einen letzten Versuch, meine Position zu retten.

      Doch Emma rammte teilnahmslos ihre Gabel in die Erbsen und entgegnete: »Du solltest anfangen, von deiner neugewonnen Freiheit Gebrauch zu machen, Olivia. Langweilig kannst du in sechzig Jahren immer noch sein. Jetzt bist du jung, hast ein hübsches Gesicht, einen knackigen Hintern, volle Brüste und nicht zuletzt einen Kopf, der mehr ist, als die Grundlage einer modischen Frisur. Stell dir vor, dass sich eine riesige Bibliothek vor dir auftut – da willst du doch auch nicht nur ein einziges Buch lesen, oder?«

      Emma hatte unsere verbale Schlacht gewonnen, sie kannte mich inzwischen zu gut. Zufrieden lächelnd fasste sie ihr Weltbild zusammen: »Amüsier dich.«

      ***

      Amüsier dich.

      Ich musste an Emmas Worte denken, als ich wieder einmal zu spät bei »Haute Cuisine« ankam, einem Restaurant im Süden der Stadt, nicht ganz in der Oberklasse französischer Küche angekommen, aber doch auf einem sehr guten Weg.

      Jules, mein direkter Vorgesetzter, beließ es diesmal nicht bei verärgerten Blicken, sondern hielt mir eine mehrminütige Ansprache, wie wichtig doch Pünktlichkeit für den reibungslosen Betrieb des Restaurants sei.

      Ich verzichtete darauf, Jules zu erklären, dass ich gerade mitten in einer wichtigen schriftlichen Ausarbeitung steckte und diesen undankbaren und schlecht bezahlten Job lediglich machte, um mich knapp über dem Existenzminimum zu halten. Stattdessen ordnete ich meine Dienstkleidung – weiße Bluse, dunkler Rock –, setzte mein freundlichstes Lächeln auf und bediente die ersten Gäste. Es war Montagabend, nicht gerade die typische Zeit für den Besuch eines Vier-Sterne-Restaurants, die Tische waren kaum zu einem Viertel besetzt.

      Die Stunden zogen sich.

      Weniger Gäste bedeuteten weniger Trinkgeld, aber das gab mir auch die Möglichkeit, die Anwesenden genauer zu beobachten. Ich fragte mich, wer von den Herren wohl eine vorteilhafte Partie wäre und entschied mich schließlich für einen Mann, der allein im hinteren Teil des Restaurants saß. Seine körperliche Präsenz war überwältigend. Die Aura des Geheimnisvollen umgab ihn. In irgendwelchen Hollywood-Filmen wäre er ein Agent gewesen, von dem der Zuschauer lange Zeit nicht weiß, ob er gut oder böse ist. Genau diese Ambivalenz war es, die mich für ihn einnahm.

      Fest entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen, spielte ich ein wenig mit meinen Reizen. Ich bog den Rücken durch, streckte meine Brust vor und stöckelte so kunstvoll über den Parkettboden, wie es beladen mit einem mittelschweren Tablett nur möglich war.

      Während ich am gegenüberliegenden Tisch die Bestellung eines älteren Ehepaars aufnahm, senkte ich meinen Oberkörper unnötig weit hinunter, vorgeblich, um den über 70jährigen die Empfehlung des Tages verständlich zu machen, aber eigentlich, weil ich meinem attraktiven Unbekannten einen tiefen Einblick in meinen Ausschnitt gewähren wollte.

      Als ich mich wieder aufrichtete, sah ich kurz zu ihm hinüber. Aus seinen Augen sprach pures Begehren.

      Den Höhepunkt meiner kleinen Vorstellung leitete ich mit einer Gabel ein, die ich – so ungeschickt aber auch! – fallen ließ und ganz langsam, mit durchgestreckten Beinen und einem Rock, der sich bei dieser Bewegung eng an meinen Hintern schmiegte, aufhob ... Es war unnötig, mich seiner Aufmerksamkeit zu versichern.

      Abgesehen von vielsagenden Blicken blieb er vollkommen passiv. Weiter in die Offensive wollte ich nicht gehen, weniger aus einem Mangel an Mut heraus, sondern weil mir völlig unklar war, wie ich auf gesellschaftlich akzeptable Weise andeuten sollte, dass ich bereit war mit einem völlig fremden Mann ins Bett zu gehen.

      Ich gab mein kleines Spiel bereits verloren, als er die Rechnung, übertrieben aufgerundet, bezahlte. Doch bevor ich nach dem gebrauchten Geschirr greifen konnte, um es zurück in die Küche zu tragen, spürte ich seine Finger an meinem Handgelenk. Sein Griff war entschlossen, aber nicht unangenehm. Er wusste sehr genau, was er tat.

      »Wie lange müssen Sie heute noch arbeiten?«, fragte er gerade so laut, dass nur ich seine Worte verstehen konnte.

      Die Farbe meines Gesichts wollte entschieden ins Rötliche übergehen, aber mit einer übermäßigen Anstrengung gelang es mir, ruhig und souverän zu wirken. »Weshalb interessiert sich ein Mann wie Sie für die Arbeitszeiten einer gewöhnlichen Kellnerin?«, gab ich kühl zurück, so kühl wie es in dieser Situation überhaupt möglich war.

      Doch er durchschaute mich. »Weil Sie eben nicht nur eine gewöhnliche Kellnerin sind, sondern eine äußerst attraktive Frau, und seit etwa einer Stunde nichts unversucht lassen, mir das zu zeigen.«

      Seine Worte klangen kraftvoll und überlegt, vermutlich war er es gewohnt, beruflich vor vielen Leuten zu reden.

      »Ist das so, ja? Vielleicht bilden Sie sich auch alles nur ein, Mr ...«

      »John. Einfach nur John. Und für Tagträume bleibt mir keine Zeit, ich stehe mit beiden Beinen fest im Leben. Glauben Sie mir: Ich weiß, was ich will.«

      Ich wagte einen kleinen Vorstoß. »Und das wäre?«

      »Das sind Sie.«

      Ich biss mir auf die Unterlippe. Hatte ich nicht genau das beabsichtigt? So viel Mühe hatte ich darauf verwandt, ihm meine äußerlichen Vorzüge zu präsentieren, seine und meine Fantasie immer weiter befeuert, nur um jetzt einen Rückzieher zu machen? Ganz bestimmt nicht.

      »Das trifft sich gut«, entgegnete ich, wobei es mir immer schwerer fiel, die Maskerade der Gleichgültigkeit aufrecht zu erhalten.

      »Meine Schicht dauert bis zweiundzwanzig Uhr. Treffen wir uns im Anschluss?«

      »Ich hole Sie ab.«

      »Einverstanden. Warten Sie hinter dem Gebäude.«

      Es kam mir so vor, als hätte ich gerade eine Verschwörung angezettelt ... Es fühlte sich gut an, ein böses Mädchen zu sein.

      »Wie heißen Sie überhaupt?«

      Ich wollte ihm nicht meinen richtigen Namen verraten, also dachte ich an meine jüngste Vorlesung, in der Shakespeares Hamlet im Mittelpunkt gestanden hatte.

      »Ophelia«, antwortete ich schließlich und verschwand mit dem Geschirr in der Küche, eifrig bemüht, meinen Hintern bei diesem Abgang hübsch schwingen zu lassen. Etwas Derartiges war mir noch nie passiert. An Gelegenheiten hatte es nicht gemangelt, oft genug waren Männer mit ziemlich eindeutigen Absichten an mich herangetreten, doch nie zuvor hatte ich mich auch darauf eingelassen.

      Salvatore, unser Chefkoch, hatte eine Flasche Merlot geöffnet, um damit eine Sauce au vin rouge zuzubereiten. Als er mich sah, bot er mir spontan ein Glas an. Dankend nahm ich an und spürte sofort, wie der letzte Rest Nervosität einer ungeduldigen Vorfreude wich. Doch was, wenn meine Hoffnungen enttäuscht werden würden? Vielleicht hatte längst etwas anderes Johns Aufmerksamkeit erweckt. Warum sollte er noch zwei Stunden warten, bis er sich in eine Seitengasse schleichen und eine Aushilfskellnerin treffen würde?

      ***

      John hielt sein Wort.

      Als ich nach dem Ende meiner Schicht aus dem Personal­eingang trat, stand sein Wagen bereits davor. Er stieg aus, wir küssten einander kurz auf die Wange, dann öffnete er mir die Beifahrertür.


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