EscortLady | Erotischer Roman (Erotik, Erotikroman, Erotik ab 18 unzensiert, sinnlich und heiß). Clarissa ThomasЧитать онлайн книгу.
»Du hast also die Tür verriegelt und den einzigen Schlüssel in deinem Dekolleté versteckt.«
»Nicht ganz, obwohl das eine interessante Idee ist. Stattdessen hatte ich Philson damit geködert, dass ich sein Verantwortungsbewusstsein wirklich zu schätzen wüsste, dass er der ultimativen Versuchung widerstehen könnte, mit einer jungen, attraktiven, tabulosen Studentin zu schlafen ... Wie schwierig es doch sein müsste, die eigene Erregung zurückzuhalten und die Situation nicht auszunutzen ...«
Emma lächelte bei der Erinnerung daran.
»Du hättest sein Gesicht sehen sollen, Olivia. Sein Unterkiefer hakte sich förmlich aus ... Bevor er vielleicht doch noch einen klaren Gedanken fasste und die Flucht ergriff, küsste ich ihn. Ich stand auf, nahm ihn an die Hand und führte ihn in mein Zimmer, wo ich ihn mit größter Freude ...«
»Ist gut, ich kann mir den Rest denken«, sagte ich und nahm einen Schluck Tee, der immer noch sehr heiß war.
»Du wolltest doch alles wissen. Jedes einzelne, schmutzige Detail.«
Meine Mitbewohnerin war eine Meisterin darin, die eigenen Worte als Waffe einzusetzen. Ich fügte mich also und lauschte ihren Ausführungen interessierter, als ich es mir selbst eingestehen wollte.
»Philson wirkte zunächst noch etwas unterkühlt. Ich glaube ernsthaft, dass ihm so etwas vorher noch nicht passiert war – eine Vergeudung, wenn du mich fragst. Er scheint viel zu trainieren und hat einen großartigen Körper. Kaum hatte ich ihn von aller unnötigen Kleidung befreit, sprang mir auch schon seine Erektion entgegen. Philson war sehr nervös, also beschloss ich, ihm zunächst mit meiner Hand etwas Entspannung zu verschaffen. Viel war gar nicht nötig. Wahrscheinlich lässt ihn seine Frau nicht mehr so oft ran, soll bei langjährigen Ehen ja vorkommen.«
Ich hielt mich an meiner Tasse fest, als wäre sie der rettende Griff in diesem Strudel aus intimen Einzelheiten.
»Er saß auf meinem Bett, während ich vor ihm kniete, mit Daumen und Zeigefinger einen Ring um sein bestes Stück bildete und ihn ein bisschen wichste. Als es ihm kam, presste ich meine Brüste an seinen Schwanz, sein Samen spritzte mir bis an das Kinn. Von da an war es vorbei mit der Zurückhaltung. In der nächsten Runde vögelte er mich auf meinem Schreibtisch, dann auf dem Fußboden. Egal, was so manche Frauenrechtlerin sagt, in bestimmten Augenblicken kann es richtig geil sein, einfach nur benutzt zu werden.«
»Du bist unmöglich, Emma.«
»Und du unglaublich spießig, Olivia.«
»Ach ja?«
Obwohl ich beschlossen hatte, die Erlebnisse der vergangenen Nacht für mich zu behalten, fühlte ich mich durch das vernichtende Urteil meiner Freundin herausgefordert, ihr davon zu erzählen.
»Weißt du eigentlich, warum ich erst heute Morgen nach Hause kam? In den Sachen von gestern?«
Einen Moment stutzte Emma und begutachtete mich dann sehr genau, als würde sie ernsthaft an meiner Identität zweifeln. Nachdem sie keine Anzeichen dafür entdecken konnte, dass ich von Außerirdischen durch eine Doppelgängerin ersetzt wurden war, fasste sie ihr Erstaunen über mich in stockende Worte.
»Nein ... doch ... oder ... Hast du etwa wirklich?«
»Oh ja. Mit einem Typen, der mir nie zuvor begegnet war. Ich habe ihn im Restaurant mit meinen Reizen betört, anschließend fuhren wir in seinem Sportwagen zu ihm.«
Emma schlug mir im Spaß auf den Oberarm.
»Wusste ich’s doch! In dir steckt eine Tigerin, meine Liebe. Du kannst ja ein richtiges Luder sein, wenn du willst. Und, wirst du ihn wiedersehen?«
»Nein. Das war eine einmalige Sache. Einmalig mit ihm, meine ich.«
Nun kannte die Begeisterung meiner Freundin kein Halten mehr. »Meine Güte, das wird ja immer besser! Stark die Macht in dir ist, junge Mitbewohnerin«, sagte sie und schloss mich über den Tisch hinweg in ihre Arme, wobei wir fast unsere Tassen umgeschüttet hätten.
»Vielleicht kommen wir jetzt wieder zu dir, Emma. Immerhin hast du einen Mann verführt, der dein Vater sein könnte.«
»Aber ich bitte dich ... Das ist ganz normal. Reifere Männer und junge Frauen, die ziehen einander an wie ... wie ... mir fällt gerade kein passender Vergleich ein.«
»Wie Magnete?«
»Ja, wie Magnete. Und diese Verbindung kann für beide sehr ... aufregend sein.«
Bei diesen Worten gab sich Emma ihren Erinnerungen hin, mit verklärtem Blick starrte sie in ihren Tee, ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. So ungern, wie ich ihre glückliche Versenkung unterbrechen wollte, musste ich diesen einen Punkt doch ansprechen.
»Fühlt sich das nicht falsch an, mit einem verheirateten Mann zu schlafen?«
Emma wiederholte meine Frage und ahmte dabei meine Stimme nach.
»Die Ehe ist nicht mehr das, was sie einmal war. Vielleicht war sie auch nie so, wie sie sein sollte. Ich meine: Jahrzehnte lang immer nur mit dem gleichen Menschen ins Bett zu gehen, das hält doch niemand aus ... Man will doch Abwechslung. Außerdem haben gestandene Männer den Vorteil, dass sie im Vergleich zu irgendwelchen unreifen Jünglingen äußerst spendabel sind. Ein gutes Essen oder ein schickes Kleid sind fast immer drin, wenn du es richtig angehst.«
Ich konnte mir den Unterton moralischer Entrüstung nicht ganz verkneifen. »Das klingt für mich nach Prostitution.«
Emma versuchte sich in einem beleidigten Gesichtsausdruck. »Nein, ganz und gar nicht ... Sieh nur, letztens hatte ich ein Treffen mit einem echten Gentleman. Als wir bei unserem Gang durch die Stadt am Schaufenster eines Schuhladens vorbeikamen, entdeckte ich ein wundervolles Paar Pumps. Und – was soll ich sagen? Mein Begleiter hat sie mir sofort gekauft. Für ihn hat sich dieses Geschäft übrigens auch gelohnt ... Ich weiß nicht warum, aber die meisten Männer stehen darauf, wenn Frauen die Schuhe beim Sex anlassen.«
Ich ließ mich zu einem kindischen Wettbewerb verleiten und gab damit an, welche Summe mir John angeboten hatte – und wie ich, erhaben über jeden Zweifel, nur meinen Anteil für das Taxi abzweigte.
»Wo ist das Problem? Du hättest ruhig das komplette Taschengeld von ihm annehmen sollen. In den Wirtschaftswissenschaften nennen Sie das eine Doppelsieg-Strategie, glaube ich.«
»Eine Doppelsieg-Strategie?«
»Ja, wenn alle Beteiligten einen Gewinn davon haben. Lust gegen Geld ist doch ein äußerst vorteilhaftes Geschäft, gerade für so eine unvermögende Studentin wie dich.«
»Womit wir wieder bei der Prostitution wären«, entgegnete ich ernüchtert.
»Das ist so ein Kampfbegriff für dich, oder? Prostitution hier, Prostitution da. Nenn es wie du willst, ich finde es nur fair, wenn erfolgreiche Männer für ein bisschen Zuneigung junge Frauen unterstützen. So stellen wir die Harmonie des Universums wieder her.«
Ich verkniff mir die Frage, wie genau die Harmonie des Universums damit zusammenhängen sollte, dass sich ein Mann gegen Bezahlung mit einer Frau vergnügte – stattdessen überließ ich mich der hypnotischen Wirkung, die Emmas Worte auf mich hatten.
Es war einfach zu reizvoll. Die Vorstellung, Einkäufe nicht mehr mit Pfandbons bestreiten zu müssen. In Restaurants essen gehen zu können, statt dort für einen Hungerlohn zu arbeiten. Vielleicht sogar in einen Stadtteil zu ziehen, der nicht hauptsächlich für seine erschreckend hohe Quote an Gewaltverbrechen populär war.
***
Ohne irgendwelche Einwände gelten zu lassen, schleppte mich Emma gleich am nächsten Wochenende zu einem Double-Date, wie sie es nannte. Ich hatte mir vorgenommen, meine neugewonnene Freiheit ruhig angehen zu lassen, aber meine Freundin schien zu befürchten, dass ich ohne ihre fachkundige Anleitung gleich wieder in mein altes, vielleicht wirklich etwas langweiliges Leben zurückfallen würde.
Wir besuchten das »Kollateral«, eine Bar, so sehr Mainstream, dass sie fast schon wieder