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Familie Dr. Norden Classic 36 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Familie Dr. Norden Classic 36 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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tat sie alles, um ihre Position zu halten und verstand es meisterhaft, ihm gegenüber die gleiche Unterwürfigkeit zu heucheln.

      »Was war mit dem Anruf?« fragte sie, als er wieder einmal nervös den Hörer auflegte.

      »Sie wollen den Jungen töten, wenn sie das Geld nicht bekommen«, erklärte er grimmig.

      »Woher willst du wissen, ob sie das nicht schon getan haben?«

      »Er wird mit mir sprechen. Heute abend ruft dieser Gangster wieder an.«

      »Tim kennt dich doch gar nicht, und du kennst ihn auch nicht. Es kann irgendein Kind am Telefon sein. Es ist oft so gewesen, daß das Lösegeld bezahlt wurde und die Entführten lebten schon lange nicht mehr.«

      »Sie werden doch nicht ein unschuldiges Kind töten!« stöhnte er.

      »Erinnere dich mal, wie oft du schon davon gehört hast, soll ich dir die Fälle aufzählen, vom Lindberghbaby angefangen, da war eine Armee mit der Suche beschäftigt und es hat nichts genützt.«

      »Wieso sind sie gerade auf Jennifers Kind gekommen?«

      »Weil du reich bist.«

      »Aber sie ist nicht reich. Sie wurde von diesem Tagedieb sitzengelassen.«

      »War es nicht so, daß sie damals auch entführt wurde?«

      Er starrte sie mit einem seltsamen Ausdruck an. »Wie kommst du darauf? Woher nimmst du diese Vermutung?«

      »Man hat es gemunkelt, und dein Vater soll ein gewaltiges Lösegeld gezahlt haben. Ist das nur Gerede?«

      »Gewäsch, Tratsch«, stieß er zornig hervor. »Ich will nicht, daß du noch einmal davon sprichst. Es war ein übles Komplott, um mir geschäftlich zu schaden. Aber einen Sestrum bringt man nicht so schnell um, merk dir das.« Sein Gesicht hatte eine blaurote Färbung angenommen, er schien einem Schlaganfall nahe zu sein. Da bekam Rebecca es doch mit der Angst. Das konnte ihr nun gar nicht recht sein. Ihr war er nur nützlich, solange er lebte, denn an Heirat brauchte sie gar nicht zu denken, das hatte er ihr schon sehr deutlich zu verstehen gegeben.

      »Komm, beruhige dich, Arno«, redete sie auf ihn ein. »Du kannst nichts dafür, daß der Junge entführt wurde. Vielleicht ist das auch von Jennifer inszeniert worden, um zu Geld zu kommen.«

      Darauf folgte ein sehr langes Schweigen, und Rebecca ahnte, daß er gründlich nachdachte. Auch das gefiel ihr nicht.

      *

      Dr. Norden verfügte über gute Verbindungen zur Polizei und zu sehr einflußreichen Leuten, und wenn es darum ging, anderen zu helfen, nutzte er diese Beziehungen auch aus.

      So erfuhr er auch sehr schnell, daß sich die Kriminalpolizei und auch Interpol bereits bemühten, etwas über die Besitzerinnen der beiden Pässe in Erfahrung zu bringen, die man in Jennifers Handtasche gefunden hatte, da Jennifer noch immer nicht vernehmungsfähig war.

      So geschah es, daß um vier Uhr nachmittags zwei Beamte in Zivil vor Arno Sestrums Villa standen und nach einem kurzen Wortwechsel klingelten.

      Der Butler öffnete und erkundigte sich sehr reserviert nach ihren Wünschen.

      »Wir möchten Herrn Arno Sestrum sprechen. Kriminalpolizei München.« Sie zeigten ihre Ausweise, die eine genaue Beachtung fanden, dann wurde der Hausherr telefonisch verständigt.

      Arno Sestrum war es nicht geheuer, aber so leicht konnte ihn nichts erschüttern. Neugierig war er jedoch auch, denn er nahm an, daß es mit dem Verschwinden des Jungen zu tun hätte.

      »Wir haben erfahren, daß eine Rebecca Trebnitz bei Ihnen als Hausdame angestellt ist. Trifft das noch zu?«

      »Gewiß, sie ist eine entfernte Verwandte. Liegt etwas gegen sie vor?« fragte Sestrum zögernd und mißtrauisch geworden, da ihn Rebeccas Verhalten bereits nachdenklich gestimmt hatte.

      »Wir würden die Dame gern sprechen. Sie können dabei sein, falls es Ihnen lieber ist.«

      »Ich möchte schon wissen, worum es geht«, sagte Arno Sestrum nervös.

      Rebecca erschien ein paar Minuten später. Es war ihr anzusehen, daß sie sich in ihrer Haut nicht wohl fühlte.

      »Was wollen Sie von mir?« fragte sie gereizt.

      »Sie heißen Rebecca Trebnitz – können Sie sich ausweisen?«

      »Selbstverständlich. Ich hole meine Papiere.« Jetzt hatte sie schon wieder Oberwasser und brachte einen Personalausweis und den Führerschein.

      »Besitzen Sie auch einen Reisepaß?« wurde sie gefragt.

      »Der ist mir kürzlich abhanden gekommen. Wurde er vielleicht gefunden?«

      »Sie haben den Verlust nicht gemeldet.«

      »Ich bin noch nicht dazu gekommen, habe ihn ja auch nicht gebraucht. Ist das denn wichtig?«

      »Allerdings, vor allem auch, um sich selbst vor Mißbrauch zu schützen. Es ist möglich, daß er zu einer Straftat benutzt wurde.«

      »Zu einer Straftat?« fragte sie konsterniert.

      »Eine junge Frau wurde schwer verletzt unter mysteriösen Umständen gefunden. Sie wurde in eine Klinik eingeliefert und konnte noch nicht vernommen werden. Es könnte sich um Ihre Tochter Jennifer handeln, Herr Sestrum.«

      Arno Sestrum sprang fassungslos auf. »Meine Tochter soll hiersein? Sie lebt in Wien, soviel ich weiß.« Er biß sich gleich auf die Lippen, da ihm bewußt wurde, daß er es so besser nicht gesagt hätte.

      »Es wäre nützlich, wenn Sie die Verletzte identifizieren könnten«, sagte der Beamte.

      »Ich stehe zur Verfügung, in welcher Klinik liegt sie?«

      »Das erfahren Sie gleich. Wenden wir uns erst Frau Trebnitz zu. Seit wann vermissen Sie den Paß?«

      »Das kann ich so genau nicht sagen. Ich brauche ihn ja nicht, da ich zur Zeit nicht verreise. Wieso bringen Sie das in Zusammenhang mit Jennifer?«

      »Weil beide Pässe in einer Tasche gefunden wurden, die Jennifer Sestrum bei sich gehabt hatte, als sie verunglückte. Die Tasche wurde später in der Nähe des Ortes gefunden, wo man die Verletzte fand. Sie sagten, daß sie in Wien lebte, aber es ist ein deutscher Paß.«

      »Sie ist ja auch Deutsche. Es wird alles noch rätselhafter, was sollen wir tun, Rebecca?«

      »Am besten alles sagen. Es kann doch kaum noch schlimmer kommen«, erwiderte sie.

      »Wie meinen Sie das?« fragte der Beamte.

      »Es geht um die Entführung meines Enkelsohnes«, erklärte Arno. »Man hat Lösegeldforderungen an mich gestellt. Ich hatte vergeblich versucht, meine Tochter zu erreichen. Wie lange liegt sie schon in der Klinik?«

      »Es ist der vierte Tag.«

      »Und der Junge wurde bereits vor zwei Wochen entführt, jedenfalls geht das Gerangel um das Lösegeld so lange. Ich gehöre nicht zu denen, die sich so schnell erpressen lassen. Zu meiner Tochter hatte ich schon Jahre keinen Kontakt mehr. Eigentlich müßte sie mit einem Mann namens Vestral verheiratet sein und seinen Namen tragen, aber anscheinend hat sie ihren Mädchennamen behalten.«

      »Und die Lösegeldforderungen wurden an Sie gestellt?«

      »Ja, wohl in der Ansicht, bei mir schneller und mehr holen zu können.«

      »Erzählen Sie das bitte genau.«

      »Würdest du das bitte tun, Rebecca, mich regt das alles zu sehr auf«, murmelte Arno.

      *

      Von der Vernehmung wurde ein Protokoll angefertigt, das die Ärzte am nächsten Tag lesen konnten. Für Arno Sestrum und Rebecca, wie auch für die Polizisten sollte sich der Abend ausdehnen, nachdem Arno mit dem Beamten kurz in der Behnisch-Klinik gewesen war, um Jennifer als seine Tochter zu identifizieren. Danach wirkte er selbst krankenhausreif und erklärte tonlos, daß er selbstverständlich


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