Sophienlust - Die nächste Generation 3 – Familienroman. Ursula HellwigЧитать онлайн книгу.
ich mich genau.«
»Stimmt«, bestätigte Fabian. »Aber Henrik ist eigentlich kein Kind von Sophienlust. Er ist ein Sohn von Tante Isi und Onkel Alexander und somit Nicks Halbbruder. Henrik wohnt mit seiner Familie auf Gut Schoeneich, ist aber fast jeden Tag in Sophienlust. Er ist wirklich in Ordnung und für jeden Spaß zu haben. Zugegeben, manchmal heckt er auch ein paar Streiche aus, die Tante Isi nicht so ganz gefallen. Aber wirklich böse ist sie ihm deswegen nicht.«
»Ich glaube, Tante Isi ist keinem Kind so richtig böse«, bemerkte Ella. »Sie muss unheimlich nett sein, und Nick, der jetzt die Leitung des Kinderheims übernommen hat, scheint auch ein sehr netter Mensch zu sein. Jedenfalls hast du immer richtig von ihm geschwärmt, wenn du von ihm gesprochen hast. Ich bin schon lange so neugierig auf all die Leute, die ich in Sophienlust treffen werde, und nun dauert es nur noch ein paar Stunden bis wir dort angekommen sind!«
Fabian warf einen verständnisvollen Blick auf Ella, der es vor lauter Aufregung kaum möglich war, ruhig auf ihrem Platz zu sitzen.
»Es wird dir gefallen. Mit dem Internat, in dem wir gewesen sind, kann man Sophienlust gar nicht vergleichen. Da gehören wir alle zu einer großen und glücklichen Familie. Weißt du, ich kann es selbst noch nicht so richtig glauben, dass ich wieder zu Sophienlust gehöre. Meine Ferien durfte ich immer dort verbringen, und das war schön. Aber wenn die Ferien zu Ende waren, musste ich abreisen und mich von all meinen Freunden und von Anglos trennen. Das war natürlich überhaupt nicht schön. Diesmal ist alles anders. Ich fahre nach Sophienlust und bin dort zu Hause. Nie wieder muss ich nach den Ferien Abschied nehmen und wieder in das Internat zurück, in dem ich nach dem Willen meiner Großtante leben musste.«
»Bist du eigentlich sauer auf deine Großtante?«, wollte Ella wissen. »Schließlich hat sie dafür gesorgt, dass du nicht in Sophienlust bleiben konntest.«
Fabian schaute aus dem Fenster und betrachtete die zahlreichen dunkelbraunen Kühe auf einer riesigen Weide, an der der Zug gerade vorbeifuhr.
»Nein, sauer bin ich nicht«, erklärte er. »Dass meine Großtante es sich in den Kopf gesetzt hat, mich unbedingt in einem Internat unterbringen zu müssen, ist schlimm für mich gewesen. Aber ich glaube, sie wusste gar nicht so recht, was sie tat. Sophienlust erschien ihr nicht gut genug für mich. Sie wollte mir etwas Besseres bieten, und da erschien ihr ein teures Internat passend. Meine Großtante hat es gut gemeint. Dass sie mir eigentlich nur geschadet hat, ist ihr nie aufgefallen. Deshalb bin ich ihr nicht böse. Jetzt lebt sie ohnehin nicht mehr, und wenn jemand tot ist, sollte man ihn nicht verachten oder schlecht über ihn reden.«
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