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Familie Dr. Norden Classic 39 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Familie Dr. Norden Classic 39 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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war beleidigt. Ich mußte bald einsehen, daß ich noch viel lernen muß und es nicht für bare Münze nehmen darf, wenn ich bewundert werde. Es gibt Menschen, die können überzeugend lügen.«

      Daniel wußte, daß sie dies auf Antonio Manzini bezog. Gar zu gern hätte er mehr von dieser Episode ihres Lebens erfahren und von diesem Mann, der wohl ihre Illusionen über die Liebe zerstört hatte.

      Sie wechselte das Thema, fragte ihn, wie sie sich verhalten solle, wenn sich ihr Vater in Hirngespinsten verlor.

      »Gehen Sie darauf ein, Viktoria, versuchen Sie, solche Gespräche auf eine wissenschaftliche Basis zu bringen. Geben Sie ihm das Gefühl, daß andere auch ernsthaft über diese unerforschten Dinge nachdenken und lenken Sie das Gespräch dann auf die Satelliten, die eingesetzt werden zum Nutzen der Menschen.«

      »Ich habe mich mehr mit Menschen befaßt und wie ich ihnen zu einem normalen Weiterleben verhelfen kann. Aber jede Operation ist auch ein Eingriff in die menschliche Natur, wenn man es genau nimmt. Wir beweisen damit, daß manches im Körper überflüssig oder auch ersetzbar ist.«

      »Aber das mußte auch erst bewiesen werden. Es waren kluge Ärzte, die herausfanden, daß man auch ohne Galle leben kann, daß der Blinddarm überflüssig ist, daß man Herzen, Nieren und auch die Leber ersetzen kann. Es ist bei allem aber immer auch ein Risiko dabei, auch wenn die Technik immer weiterentwickelt wurde. Mir geht es so mit der Erprobung von Medikamenten. Jeder Patient reagiert anders, und man kann nicht immer gleich auf Anhieb helfen. Ich verstehe auch, daß die Patienten dann ungeduldig werden.«

      »Aber manche nehmen die Medikamente auch gar nicht und schimpfen nur«, sagte Viktoria. »Ich werde versuchen, auf Paps’ Eigenheiten einzugehen. Ich will ihn nicht noch konfuser machen, indem wir einen Psychiater hinzuziehen und vertrauen unserem guten Freund Daniel.«

      Es machte ihn froh, daß sie das sagte, denn es bewies ihm, daß ihr Mißtrauen nicht gegen jeden gerichtet war, daß sie Freund und Feind noch zu unterscheiden wußte.

      Viktoria ahnte nicht, was er von Degenhart und Dorte alles über sie erfahren hatte, sie hatte immer noch nicht die leiseste Ahnung, daß Dorte und Hanno Degenhart schon länger ein Paar waren. Eigentlich wußte das niemand.

      Nachdem Daniel Norden seinen Patienten versorgt hatte, fühlte sich Viktoria erleichtert. Da war jemand, auf den sie sich verlassen konnte. Beim Abschied hatte er gesagt, daß Dieter und Jenny Behnisch sich freuen würden, wenn sie sich für die Behnisch-Klinik entscheiden könnte.

      Sie sollte die Entscheidung bald treffen, denn schon am Nachmittag rief Jenny an und bat sie dringend um ihre Hilfe, weil Dieter Behnisch durch einen Hexenschuß außer Gefecht gesetzt worden war.

      »Was meinst du, Papa, soll ich es tun?« fragte sie, obgleich ihr Entschluß schon gefaßt war. Sie wollte ihm jedoch das Gefühl geben, seine Meinung sei gefragt und außerdem konnte sie dabei feststellen, ob er egoistisch dachte.

      »Ich glaube, daß es gut für dich ist, in einer solchen Atmosphäre zu arbeiten und zu vergessen, wie intrigant es unter Dietrich zugegangen ist. Ich fühle mich wirklich wohl und bin nicht so verrückt, wie manche meinen«, fügte er mit einem spöttischen Lächeln hinzu.

      »Du denkst das doch nicht von Daniel und mir? Das würde ich dir sehr verübeln«, sagte sie.

      »Ich weiß, was andere reden, weil ich so ungeschickt war, über meine Thesen zu sprechen. Ich hoffe, daß uns auch dann, wenn du wieder arbeitest, Zeit bleibt für Gespräche.«

      »Das wird es, Papa, ich wohne ja hier.«

      Und jetzt hatte sie auch wieder das Gefühl, daß sie zu Hause, daß München ihre Heimat war. Sie dachte auch wieder an frühere Jahre, als sie sich im Spiegel betrachtete. Sie war nicht der Typ, auf den Männer sofort flogen, dazu wirkte sie zu kühl und unnahbar. Das hätte sie auch bedenken müssen, als Antonio Manzini sie so umschmeichelte. Man hatte sie schon in der Schule scherzhaft Gräfin Romanus genannt, weil sie so reserviert war. Aber mit ihren Schulfreundinnen hatte sie sich trotzdem gut verstanden.

      Wo mochten sie jetzt sein? Sie hatte den Kontakt zu ihnen verloren. Von Lisa und Petra hatte sie hin und wieder gehört, als sie noch studierten, aber Medizin hatte keine gewählt. Julia war zweimal geschieden und lebte allein mit ihren beiden Kindern, aber was sie machte, wußte Viktoria auch nicht mehr. Dagegen kam sie sich uralt vor. Allerdings hatte nur Julia so früh geheiratet und sollte auch wieder in München wohnen.

      Ich werde jedoch keine Zeit haben, alte Bekanntschaften wieder aufzufrischen, dachte sie. Es blieb jedoch nicht aus, daß ihr auch Chris Vorbeck einfiel. Chris der Spießer, wie er verspottet worden war, weil er sich nie an den mehr oder weniger dummen Streichen beteiligt hatte, von denen sich Viktoria auch meist ferngehalten hatte. Da hatte Petra immer zu den Anstifterinnen gehört.

      Julia war ein originelles Mädchen gewesen, immer zu Späßen aufgelegt, aber nie verletzend. Wieso waren eigentlich zwei Ehen bei ihr schiefgegangen?

      Wie war ich, überlegte Viktoria. Auf jeden Fall ehrgeizig. Etepetete hatte man sie bezeichnet, aber sie wurde gebraucht, damit die anderen drei einigermaßen gute Noten zusammenbrachten. Hatte man sie eigentlich gemocht?

      Sie wollte sich darüber keine Gedanken machen, sondern einen guten Eindruck auf Jenny Behnisch. Mit Kolleginnen hatte Viktoria keine gute Erfahrung gesammelt. Wenn sie an Carla Gilles dachte, kroch Kälte durch ihren Körper, aber sie wollte ohne Vorurteile an neue Kollegen herangehen.

      Höflich wurde sie empfangen, von den Schwestern, die ihr begegneten, neugierig beäugt, doch dann lernte sie Jenny Behnisch kennen und die innere Ruhe kehrte zurück.

      »Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie so schnell gekommen sind, Frau Romanus. Mein Mann hat schon seit Tagen Beschwerden, aber jetzt kam ein Fall mit einem akuten Schock. Sie können ihn gleich als Ihren ersten Patienten betrachten. Daniel Norden hat bereits erste Hilfe geleistet.«

      »Sie sind befreundet, das weiß ich schon. Ich habe meine Zeugnisse mitgebracht, die von der Klinik stehen noch aus.«

      »Die interessieren mich nicht. Daniel hat mich schon informiert. Wir werden uns sicher verstehen.«

      Das Gefühl hatte Viktoria auch. Jenny brachte sie zu Dieter Behnisch, der jetzt Patient in der eigenen Klinik war und stöhnte.

      »Du hast dich immer über die Patienten beschwert, die immer noch stöhnen, wenn ihre Schmerzspritze auch bereits wirkt«, sagte Jenny lächelnd, »also, was fehlt dir jetzt noch?«

      »Ich hasse es, herumzuliegen, das weißt du.«

      »Es muß sein, und Frau Romanus wird sich jetzt um dich kümmern. Ich mache Visite.«

      »Wollen Sie die Visite nicht mitmachen, Kollegin?« fragte er Viktoria. Dann bekommen Sie gleich einen Eindruck, wer hier das Regiment führt.«

      »Übertreib nicht, Dieter«, erwiderte Jenny, »ich überlasse das Kommando gern dir. Frau Romanus wird morgen mit uns Visite machen, ich möchte sie erst den Schwestern vorstellen.«

      »Dann unterhalten wir uns ein bißchen«, schlug Dieter vor. »wie lange praktizieren Sie?«

      »Zwei Jahre.«

      »Dann waren Sie mit dem Studium aber schnell fertig. Alle Achtung.«

      »Ich bin immerhin fast neunundzwanzig.«

      »Ich habe zwei Jahre länger gebraucht und habe gern studiert. Da hatte man noch keine Verantwortung. Aber jetzt bin ich sehr gern Arzt und verärgert, daß mir so was passieren muß.«

      »Es ist die Bandscheibe, damit ist nicht zu spaßen. Ich weiß, daß Ärzte schwierige Patienten sind.«

      »Was Sie nicht sagen«, murmelte er mit einem schiefen Lächeln. »Mit welchen Ärzten hatten Sie denn bisher zu tun?«

      »Mit nicht gerade sympathischen, Prof. Degenhart ausgenommen.«

      »Kenne ich nicht, habe aber schon von ihm gehört. Ihr Vater ist auch Professor. Wie kommen Sie mit ihm aus?«

      »Gut, er hat zur Zeit


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