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Butler Parker Jubiläumsbox 4 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Jubiläumsbox 4 – Kriminalroman - Günter Dönges


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zur Kenntnis. Die spöttischen Redensarten der Jugendlichen erstarben, als sie Parker sahen, der mittels eines großen Schlüssels umständlich das Türschloß aufsperrte.

      Dieser Mann war ja noch interessanter als der komische Wagen!

      Nun ja, Parker paßte wirklich nicht in diese Umgebung. Selbstverständlich war er korrekt gekleidet. Auf seinem Kopf thronte die schwarze Melone, über dem angewinkelten, linken Unterarm hing der schwarze Regenschirm. Der steife Eckkragen, die grundsolide Krawatte und schließlich sein rabenschwarzer Anzug vervollständigten das Bild.

      Parker wollte gerade in den Wagen steigen, als er ein sattsam bekanntes ›Plopp‹ hörte. Diesem ›Plopp‹, das Kenner als den Schuß aus einer schallgedämpften Waffe sofort identifiziert hätten, folgte ein häßlichschrammender Einschlag. Das Geschoß spritzte gegen die Karosserie des Monstrums und zwitscherte anschließend als tückischer Querschläger weiter durch die Gegend.

      »Ich würde doch sehr raten, eine sichere Deckung aufzusuchen«, sagte Parker zu den Jugendlichen, die noch nicht ganz begriffen hatten, worum es ging, »nach Lage der Dinge ist mit weiteren Schüssen zu rechnen.«

      Kaum ausgesprochen, zwitscherte bereits das nächste Geschoß gegen das solide Stahlblech des umgebauten Taxis.

      Jetzt begriffen die Jugendlichen.

      Sie wohnten nicht umsonst in einer Vorortstraße, in der schon allerlei passiert war. Sie hatten schon von Kindesbeinen an gelernt, daß man sich bei einer ausbrechenden Schießerei tunlichst und schnell in Sicherheit zu bringen hat.

      Sie wirbelten aus- und durcheinander.

      Innerhalb weniger Sekunden war das Feld geräumt. Die Jugendlichen verschwanden in Torbögen und Hausfluren. Von dort aus sahen sie interessiert und neugierig zu dem hochbeinigen Monstrum hinüber, das jetzt einsam und verlassen am Straßenrand stand.

      Parker wußte nicht, woher die Schüsse gekommen waren. Dazu war das Gelände hier zu unübersichtlich. Aus jedem der vielen Fenster der Mietshochhäuser, aus jedem Kellerfenster, von jeder Feuertreppe aus und von jedem Dach herunter konnte er schließlich anvisiert worden sein.

      Als kluger Mensch verzichtete er auf einen Kugelwechsel, sondern bestieg sein Monstrum und klappte die Tür hinter sich zu. Womit er sich bereits in Sicherheit befand, denn die Scheiben bestanden aus solidem Panzerglas und waren jedem Scharfschuß gewachsen.

      Parker ließ den Motor anspringen und legte dabei einen kleinen, unscheinbar aussehenden Kipphebel am Armaturenbrett um. In die Auspuffgase mischte sich öliger Ruß. Innerhalb von Bruchteilen von Sekunden verschwand das hochbeinige Monstrum in einer schwarzen Rußwolke und entzog sich so einem genauen Ziel. Dann gab Parker Gas und wischte wie eine gezündete Rakete los.

      Wobei er noch immer Zeit fand sich zu fragen, wer wohl auf ihn geschossen haben mochte. Es brauchten nicht unbedingt Hayes und seine beiden Kumpane zu sein.

      *

      »Aber wer sonst könnte es Ihrer Ansicht nach gewesen sein?« fragte Mike Rander eine knappe Stunde später. Parker war zurück in die Dachgartenwohnung gekommen und hatte Bericht erstattet.

      »Das entzieht, sich im Moment noch leider meiner Kenntnis«, gab der Butler zurück. »Ich bin, wie man so treffend sagt, auf reine Vermutungen angewiesen.«

      »Dann lassen Sie mich mal mitvermuten«, entgegnete der Anwalt.

      »Wenn Sie erlauben, gehe ich der Reihe nach vor«, begann Parker mit seiner Theorie. Er stand in korrekter Haltung neben dem Kamin und schaute auf seinen jungen Herrn hinunter, der in einem tiefen, bequemen Sessel saß. »Die beiden bewußten Drohbriefe, die an Sie und an meine Wenigkeit gerichtet waren, weisen eindeutig, wenn auch auf einem gewissen Umweg, auf einen Messerwerfer hin. Nun, Sir, dieser Messerwerfer wurde gefunden und ist mit einem gewissen Norman Culler identisch, der Mitglied der Hayes-Bande ist. Dieser Bande nun gehört auch ein gewisser Lee Harris an, der vor Jahren mit Miss Rita Malcona befreundet war, die unter dem Künstlerpseudonym ›Die Weiße Göttin‹ in einem Nachtlokal auftritt.«

      »Bisher haben Sie Tatsachen aufgezählt, Parker, aber keine Vermutungen«, unterbrach Rander seinen Butler.

      »Gewiß, Sir, aus den Tatsachen nun resultieren die Vermutungen, auf die ich jetzt zu sprechen komme. Sowohl der Drohbrief an Miss Malcona als auch die beiden Mordandrohungen an Sie und meine Wenigkeit zwangen eindeutig dazu, sich mit der Hayes-Bande zu befassen. Darf ich das als richtig unterstellen?«

      »Sie dürfen«, gab Mike Rander interessiert zurück. »Wozu fragen Sie immer, zum Teufel? Sie wissen doch genau, daß Sie sprechen dürfen.«

      »Ich möchte die gültigen Formen auf keinen Fall verletzen, Sir«, erwiderte Parker würdevoll. »Um aber auf meine Theorie zurückzukommen, Sir, so möchte ich annehmen, daß unsere Aufmerksamkeit absichtlich auf die Hayes-Bande gelenkt werden soll. Ich betone das schlichte Wort ›absichtlich‹, wenn ich mir diesen besonderen Hinweis gestatten darf. Mit anderen Worten, irgendwelche Personen möchten Sie und mich gezielt auf die Hayes-Gang ansetzen.«

      »Nicht schlecht, Parker.« Mike Rander stand auf und griff nach einer Zigarette. Bevor er das Feuerzeug in der Hand hatte, versorgte Parker ihn bereits mit Feuer. Er war tatsächlich und in jeder Lage der perfekte Butler.

      »Sie glauben also, daß wir absichtlich an die Hayes-Gang herangebracht werden sollen?«

      »Das ist meine feste Überzeugung, Sir, zumal ich den Eindruck gewinnen konnte, daß Mr. Hayes und seine Leute ihrerseits völlig überrascht waren, daß sie so plötzlich im Mittelpunkt unseres Interesses stehen. Ich möchte mir erlauben, sogar noch einen Schritt weiterzugehen. Lee Harris dürfte keinen Drohbrief an Rita Malcona geschrieben haben. Und Norman Culler dürfte genausowenig Messer auf Sie und auf meine Wenigkeit geschleudert haben.«

      »Unterstellen wir mal, daß Sie recht haben, Parker.« Rander sog nachdenklich an seiner Zigarette. »Warum dieses ganze Theater? Warum will man uns auf die Hayes-Gang hetzen?«

      »Die Hayes-Gang ist für ihre Gefährlichkeit bekannt, Sir«, gab Parker zu überlegen.

      »Man möchte also, daß wir von den Hayes-Gangstern umgebracht werden?«

      »Das vermute ich durchaus, Sir. Eine Rechnung übrigens, die theoretisch schnell und sicher aufgeht.«

      »Stimmt. Wir sollen Hayes reizen, nervös und mißtrauisch machen. Er wird irgendeine Falle wittern und seine Leute auf uns ansetzen. Womit unser Todesurteil bereits so gut wie gesprochen ist.«

      »Ein äußerst geschickter Plan, Sir, der sich durch Einfachheit und Geschick zugleich auszeichnet.«

      »Preisfrage, wer hat diesen Plan ausgeheckt? Wer möchte uns auf dem Umweg über die Hayes-Gang aus dem Weg räumen lassen?«

      »Ich erlaubte mir, Sir, mir darüber bereits den Kopf zu zerbrechen«, entgegnete der Butler. »Leider gibt es zu viele Möglichkeiten, oder, mit anderen Worten ausgedrückt, ich fürchte, Sir, Sie und meine Wenigkeit haben sich in der Vergangenheit in bestimmten Kreisen recht unbeliebt gemacht.«

      »Kann man wohl sagen«, erwiderte Rander lächelnd. »Sie bleiben also bei Ihrer Vermutung, daß Glenn Hayes nicht hinter diesen Dingen steckt, oder?«

      »Ich könnte noch ein wichtiges, zusätzliches Indiz anführen«, gab der Butler zurück. »Es betrifft den früheren, berufsmäßigen Messerwerfer Norman Culler. Ich habe mich davon überzeugen können, wie gut er noch ist. Diesem Mr. Culler traue ich zwei Fehlwürfe hintereinander auf keinen Fall zu.«

      »Demnach sind die beiden bewußten Messer also von einer anderen Person geschleudert worden?«

      »Das möchte ich mit einiger Sicherheit durchaus unterstellen, Sir. Irgendeine Person ist in die Rolle des Mr. Norman Culler hineingeschlüpft.«

      »Aber daraus lassen sich doch Schlüsse ziehen.«

      »In der Tat, Sir.« Parker gab sich zurückhaltend.

      »Wir brauchen doch nur nach einer Person zu suchen, die Culler und Lee Harris kennt. Noch besser,


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