Эротические рассказы

Momentaufnahme. Sören PrescherЧитать онлайн книгу.

Momentaufnahme - Sören Prescher


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sind die Leute so?«

      »Marvin und Sheldon sind voll in Ordnung. Vielleicht etwas durchgeknallt, aber trotzdem voll okay.«

      »Sheldon?«

      »Kennst du ihn?«

      »Nein, ich dachte, so heißen bloß Freaks in Comedyserien. Wer nennt denn so sein Kind?«

      »Das brauchst du mich nicht fragen. Ich verstehe nicht mal, was sich meine bei Sheryl gedacht haben. Der Name klingt wie aus einer 80er-Jahre-Teenagerklamotte.«

      »Ach, komm, so schlimm ist er doch gar nicht.«

      »Du hast leicht reden, Jenny.« Sie betonte den Namen auf eine Weise, der sie beide zum Lachen brachte.

      »Was ist mit den anderen?« Nebenbei inspizierte sie die Auslage eines Schuhgeschäfts. Ein Paar heller Sneakers tanzte ihr förmlich entgegen.

      »Monica, Claire und Betty sind ebenfalls ganz okay. Vielleicht werden sie anfangs etwas zurückhaltend sein, aber wenn du sie etwas näher kennst, kommt ihr sicherlich gut miteinander klar. Außer, du sagst was Negatives über Liam Hemsworth. Dann hast du bei ihnen komplett verschissen.«

      »Ich geb’ mir Mühe. In den Tribute von Panem-Filmen fand ich ihn aber ebenfalls nicht schlecht.«

      »Siehst du, da habt ihr ja gleich ein Thema, über das ihr labern könnt. Dann ist da noch Cody. Vor dem solltest du dich in Acht nehmen. Er hält sich für Gottes Geschenk an die Frauen. Würde mich nicht wundern, wenn er dich heute noch anzugraben versucht.« Sheryl verstummte, als ihnen zwei Fußgänger entgegen kamen, sprach aber sofort weiter, nachdem sie außer Hörweite waren. »Norman ist auch immer mit von der Partie. Er ist ein richtiger Draufgänger und glaubt, er wäre der Coolste. Vielleicht ist er es sogar. Einmal hat er sich unabsichtlich eine Reißzwecke in die Hand gerammt und nicht mal mit der Wimper gezuckt. Ich hätte an seiner Stelle wahrscheinlich die ganze Highschool zusammengebrüllt. Auf jeden Fall bin ich mit ihm zusammen. Ich sage dir das bloß, falls er dir ebenfalls gefallen sollte.«

      »Keine Sorge, ich will mit niemandem anbandeln. Trotzdem danke für die Vorwarnung.«

      »Wie steht es mit dir? Hast du einen Freund?«

      »Im Augenblick nicht.«

      »In Boston gibt es sicherlich genauso viele Freaks wie hier. Da ist es nicht einfach, sich einen vernünftigen Typen rauszupicken, was? Die meisten sind einfach noch zu unreif.«

      »Ist das nicht überall so?«

      »Ja, leider. Aber es beruhigt mich, dass es in der Großstadt nicht viel anders als bei uns läuft. Zumindest, was die Kerle betrifft. Trotzdem würde ich, glaube ich, einen Mord begehen, um mit dir tauschen zu können.«

      Glaube mir, das willst du mit Sicherheit nicht, lag es Jenny auf der Zunge. Aber sie behielt es für sich und betrachtete lieber die umliegenden Häuser und Geschäfte. Alles hier wirkte genauso, wie sie sich Kleinstädte immer vorgestellt hatte. Fehlten nur noch die verlassenen Eisenbahngleise und ein alter Schrottplatz, auf den sich die halbstarken Motorradfreaks schlichen, um Ersatzteile zu klauen.

      Schon bald hatten sie den Ortskern hinter sich gelassen. Jenny vernahm das Kreischen der Möwen und bemerkte in der Luft eine kuriose Geruchsmischung aus Fisch und Salzwasser, die deutlich anders als in Boston roch. Irgendwie reiner und intensiver.

      Nahm Sheryl das überhaupt noch wahr oder hatte sie sich im Laufe der Jahre so sehr daran gewöhnt, dass es ihr nicht mehr auffiel? Ähnlich wie Jenny an den Autolärm, der Tag und Nacht in Boston herrschte?

      »Was hast du bisher von Milton gesehen?«, fragte Sheryl und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.

      »Nicht viel. Gestern Abend habe ich mit meinen Oldies noch einen Spaziergang unternommen. Aber außer ein paar Läden und Einfamilienhäusern gab es nicht viel zu sehen.«

      »Viel mehr wirst auch nicht finden. Nicht weit entfernt steht ein alter Leuchtturm, aber der ist außer Betrieb. Manchmal fahren wir dort hin, um eine Strandparty zu feiern. Ansonsten sind wir eigentlich froh, dass es einen Club gibt. Sonst würden wir wohl völlig eingehen. Außer dem Shadows gibt es hier nur noch eine einzige Möglichkeit, geile Musik zu hören.«

      »Ich vermute mal, du sprichst nicht vom Radio.«

      »Exakt. Ich meine das eine und einzige mickrige CD-Geschäft, das in diesem Kaff existiert. Ohne das wüsste hier überhaupt niemand, was angesagt ist. Mit Mode sieht es nicht viel anders aus. Allein auf das Internet kannst du dich ja auch nicht verlassen. Das Problem habt ihr in Boston wohl nicht, oder?«

      »Eher nicht. Aber wenn du etwas Ausgefallenes suchst, musst du trotzdem ganz schön herumfahren. Die meisten Läden haben nur das Gängige und Geläufige.«

      »Oh, Mann, du stellst vielleicht Ansprüche! Ich wäre schon froh, wenn es hier mehr als nur die paar Geschäfte gäbe. Aber dafür haben wir eine übergroße Bibliothek.« Sie streckte die Zunge heraus und tat, als müsste sie würgen. »Wir erfahren zwar nicht, wer in den Charts die Nummer eins ist, aber dafür können wir uns totlesen. Ist doch auch was.«

      Jenny wusste nichts darauf zu erwidern. Was Sheryl aber nicht zu kümmern schien. Einmal angefangen, war sie kaum mehr zu bremsen.

      »Gott, was bin ich froh, wenn ich die Highschool hinter mir habe und weg kann. An irgendein College, wo was los ist. Den meisten anderen geht es genauso.«

      Inzwischen hatten sie den Strand erreicht. Das Meer rauschte und schäumte vergnügt, der gelbe Sand strahlte hell im Sonnenlicht. Unfreiwillig dachte Jenny wieder an California Dreaming, verscheuchte den Gedanken an das Lied aber schnell. Nicht weit entfernt hörte sie laute Musik und Jubelschreie. Es war offenbar nicht mehr weit bis zu Sheryls Clique.

      »Aber genug gejammert. Wir können momentan nicht weg und sollten froh sein, dass es nicht schlimmer ist. Es gibt hier Orte, da wissen die Leute nicht einmal, was ein Club ist.«

      »Traurig, aber wahr«, pflichtete Jenny bei.

      »So, jetzt sind wir gleich da. Sheldon, Marvin und ihr Radio hört man schon aus der Ferne. Sicher sind die anderen auch nicht weit.«

      Wie auf ein Stichwort hin tauchte hinter einer Sanddüne ein dunkler Lockenkopf auf und bewegte sich hastig hin und her.

      »Das ist Sheldon, wie er leibt und lebt.« Sheryl grinste. »Ihn solltest du auf keinen Fall zu ernst nehmen. Der Großteil von dem, was er von sich gibt, ist blanker Unsinn. Aber es ist lustig. Das sollte man fairerweise hinzufügen.«

      Links von Sheldon bemerkte Jenny die Spitzen dreier im Sand steckender Surfbretter. Eines war ebenso alt wie blass, die beiden anderen strahlten in grell leuchtenden Neonfarben. Sicher gehörte ihm eins davon. Wahrscheinlich das schlichte.

      »Hey, da kommt Sheryl«, rief ein Junge mit braunen hochgegelten Haaren neben ihm. »Und sie hat jemanden mitgebracht.«

      Sofort reckten sich weitere Köpfe in die Höhe und Jenny erkannte viele Gesichter wieder, die sie gestern Abend gesehen hatte.

      »Hi, Leute.« Sheryl zeigte auf ihre Begleitung. »Das ist Jenny from the block. Aus Boston, genauer gesagt. Sie ist den Sommer über hier und ich habe mir gedacht, dass es bestimmt besser für sie ist, wenn sie sich bei uns aufhält, bevor sie in der Stadt an Langeweile stirbt.«

      »Hallo«, sagte Jenny und winkte schüchtern.

      »Hi«, begrüßte sie die braune Gelfrisur. »Ich bin Marvin.«

      »Und ich Sheldon«, stellte sich der Lockenkopf vor. »Ich hoffe, Sheryl hat dir nicht nur Schlechtes von mir erzählt.«

      »Da kann ich dich beruhigen. Außerdem bilde ich mir immer gern selbst ein Urteil.«

      »Wow, eine selbst denkende Frau! So was fehlt in unserer Runde noch. Nicht wahr, Claire?«

      »Du mich auch, Hirnie«, rief ein rothaariges Mädchen, das bestimmt einen Kopf kleiner als Jenny war, und sich gerade zwischen zwei anderen Mädchen mit braunen Locken erhob. Während sie ihn keines Blickes würdigte, musterten


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