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Der Kirschgarten. Eine Komödie in vier Akten. Anton TschechowЧитать онлайн книгу.

Der Kirschgarten. Eine Komödie in vier Akten - Anton Tschechow


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garantiere ich Ihnen mit allem, was Sie wollen, dann werden Sie bis zum Herbst kein freies Fleckchen mehr haben. Die Leute werden alles pachten. Mit einem Wort: Ich gratuliere! Sie sind gerettet! Die Lage der Grundstücke ist wunderbar, der [20]Fluss ist tief. Nur … man muss natürlich Ordnung schaffen, saubermachen … zum Beispiel, sagen wir mal, alle alten Gebäude abreißen, dies Haus hier, das sowieso zu nichts mehr taugt, den alten Kirschgarten abholzen …

      LJUBOW ANDREJEWNA. Abholzen? Mein Lieber, entschuldigen Sie, davon verstehen Sie nichts. Wenn es in diesem Gouvernement etwas Interessantes gibt, sogar etwas sehr Sehenswertes, so ist das doch nur unser Kirschgarten.

      LOPACHIN. Sehenswert ist dieser Kirschgarten nur insofern, als er sehr groß ist. Einmal in zwei Jahren bringt er eine Kirschenernte, und auch dann weiß man nicht, wohin damit, niemand kauft sie.

      GAJEW. Sogar im »Enzyklopädischen Wörterbuch« wird dieser Park erwähnt.

      LOPACHIN (auf die Uhr schauend). Wenn wir keinen Ausweg finden und zu keinem Entschluss kommen, dann wird am 22. August der Kirschgarten mitsamt dem ganzen Gut zwangsversteigert. Also, entschließen Sie sich! Es gibt keinen anderen Ausweg, das schwöre ich Ihnen. Absolut keinen!

      FIRS. In früheren Zeiten, so vor vierzig oder fünfzig Jahren, da hat man die Kirschen getrocknet, eingemacht, mariniert, Marmelade daraus gekocht, und dann ist es schon vorgekommen, dass …

      GAJEW. Halt den Mund, Firs!

      FIRS. Und dann ist es schon vorgekommen, dass die gedörrten Kirschen mit den Wagen bis nach Moskau und nach Charkow gebracht wurden. Das gab Geld! Und damals waren die getrockneten Kirschen so weich und [21]saftig, so süß und aromatisch … Damals kannte man das Rezept.

      LJUBOW ANDREJEWNA. Und wo ist dies Rezept geblieben?

      FIRS. Man hat es vergessen. Niemand kennt es mehr.

      PISCHTSCHIK (zu Ljubow Andrejewna). Und in Paris? Was? Wie? Haben Sie da mal Frösche gegessen?

      LJUBOW ANDREJEWNA. Krokodile habe ich gegessen.

      PISCHTSCHIK. Stellen Sie sich vor!

      LOPACHIN. Bisher gab es auf dem Lande nur Gutsherren und Bauern, aber jetzt sind noch die Sommerfrischler hinzugekommen. Alle Städte, sogar die allerkleinsten, umgeben sich mit Sommerhäusern. Ja, man kann sagen, dass der Sommerfrischler sich nach zwanzig Jahren ganz ungewöhnlich vermehrt haben wird. Heute trinkt er nur seinen Tee auf der Terrasse, es kann aber noch so weit kommen, dass er sich auf seiner Parzelle mit Landwirtschaft beschäftigt, und dann wird Ihr Kirschgarten glücklich, reich und üppig werden …

      GAJEW (empört). Was für ein Quatsch!

       (Warja und Jascha kommen.)

      WARJA. Da sind zwei Telegramme für Sie, Mama. (Nimmt den Schlüssel vom Bund und öffnet die knarrenden Türen eines alten Schranks.) Hier sind sie.

      LJUBOW ANDREJEWNA. Die sind aus Paris. (Zerreißt die Telegramme, ohne sie durchzulesen.) Mit Paris ist alles aus …

      GAJEW. Und weißt du auch, Ljuba, wie alt dieser Schrank ist? Vor einer Woche zog ich mal die untere Schublade heraus, gucke nach dem Datum, aber die Ziffern waren nicht mehr zu lesen. Vor genau hundert Jahren ist dieser [22]Schrank gemacht worden. Was? Wie? Man könnte ein Jubiläum feiern. Ein unbeseelter Gegenstand, und doch, immerhin ist es ein Bücherschrank.

      PISCHTSCHIK (erstaunt). Hundert Jahre … Stellen Sie sich vor!

      GAJEW. Ja … ein unbeseelter Gegenstand … (Den Schrank betastend.) Mein lieber, sehr verehrter Schrank! Ich begrüße deine Existenz, die nun schon mehr als hundert Jahre lang den lichten Idealen des Guten und der Gerechtigkeit geweiht ist. Dein schweigender Aufruf zu fruchtbringender Arbeit hat im Laufe der einhundert Jahre seine Kraft nicht verloren. (Unter Tränen.) In Generationen unserer Gattung hat er den Mut besessen, den Glauben an eine bessere Zukunft aufrechtzuerhalten, und uns zu den Idealen des Guten und des sozialen Selbstbewusstseins erzogen.

       (Pause.)

      LOPACHIN. Ja …

      LJUBOW ANDREJEWNA. Du bist immer noch wie früher, Ljonja, du bleibst dir immer gleich.

      GAJEW (ein wenig verwirrt). Vom Ball weg rechts in die Ecke. Ich schneide die Mittellinie.

      LOPACHIN (sieht noch einmal auf die Uhr). Nun wird’s aber Zeit für mich.

      JASCHA (reicht Ljubow Andrejewna ihre Medizin). Vielleicht wollen Sie Ihre Pillen nehmen …

      PISCHTSCHIK. Sie sollten keine Medikamente nehmen, meine Beste … die schaden nicht, nutzen aber auch nicht … geben Sie mal her … (Nimmt die Pillen, schüttet sie auf die Handfläche, bläst auf sie, schiebt sie sich in den Mund und trinkt Kwass hinterher.) Da!

      [23]LJUBOW ANDREJEWNA (erschrocken). Sie haben wohl den Verstand verloren!

      PISCHTSCHIK. Alle Pillen sind herunter!

      LOPACHIN. So ein Vielfraß!

       (Alle lachen.)

      FIRS. Als der Herr zu Ostern bei uns waren, haben er einen halben Eimer Gurken verzehrt … (Brabbelt vor sich hin.)

      LJUBOW ANDREJEWNA. Was redet er da?

      WARJA. Schon seit drei Jahren murmelt er so vor sich hin. Daran haben wir uns gewöhnt.

      JASCHA. Das hohe Alter!

       (Scharlotta Iwanowna im weißen Kleid, sehr mager, geschnürte Taille, eine Lorgnette am Gürtel, geht über die Bühne.)

      LOPACHIN. Verzeihen Sie, Scharlotta Iwanowna, ich bin noch nicht dazu gekommen, Sie zu begrüßen. (Will ihr die Hand küssen.)

      SCHARLOTTA (entzieht ihm ihre Hand). Erlaubt man Ihnen, die Hand zu küssen, so werden Sie den Arm wollen und dann noch die Schulter …

      LOPACHIN. Heute glückt mir nichts!

       (Alle lachen.)

      LJUBOW ANDREJEWNA. Scharlotta, zeigen Sie uns ein Zauberkunststück!

      SCHARLOTTA. Hören Sie auf. Ich möchte schlafen. (Geht ab.)

      LOPACHIN. In drei Wochen sehen wir uns wieder. (Küsst Ljubow Andrejewna die Hand.) Leben Sie bis dahin wohl. Es ist Zeit. (Zu Gajew.) Auf Wiederbesehen! (Umarmt Pischtschik.) Auf Wiederbesehen! (Gibt Warja die Hand, dann Firs und Jascha.) Keine Lust, abzureisen! (Zu Ljubow Andrejewna.) Wenn Sie sich die Sache mit den [24]Landhäusern überlegt und sich entschlossen haben, dann sagen Sie mir Bescheid. Fünfzigtausend kann ich als Darlehen bekommen. Überlegen Sie es sich gründlich!

      WARJA (verärgert). Nun gehen Sie doch endlich!

      LOPACHIN. Ich geh ja schon, ich geh schon! (Geht ab.)

      GAJEW. Ein grober Kerl … Pardon … Warja will ihn ja heiraten, er ist ja Warjas Künftiger.

      WARJA. Nun reden Sie doch bitte nichts, lieber Onkel, was hier nicht hergehört.

      LJUBOW ANDREJEWNA. Wieso denn, Warja, ich würde mich sehr freuen. Er ist ein guter Mensch.

      PISCHTSCHIK. Ein höchst ehrenwerter Mensch … das muss man schon sagen … Und meine Daschenka sagt auch, dass er … verschiedenes sagt sie … (schnarcht, wacht aber sogleich wieder auf) und trotzdem, meine Verehrteste, leihen Sie mir bitte zweihundertvierzig Rubel … Ich muss morgen die Hypothekenzinsen bezahlen.

      WARJA (erschrocken). Die haben wir doch nicht, das können wir nicht.

      LJUBOW ANDREJEWNA. Tatsächlich, ich habe nichts mehr.

      PISCHTSCHIK. Das Geld wird sich finden. (Lacht.) Ich gebe nie die Hoffnung auf. Ich dachte schon mal, alles wäre aus, ich wäre verloren, da, sieh mal an, da ging die Eisenbahnstrecke an meinem Grundstück vorbei und ich kriegte Geld dafür. Und wenn nicht heute, dann morgen, ehe man sich’s versieht, passiert was … zweihunderttausend gewinnt Daschenka in der Lotterie, sie


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